Pfeilkreuzler
Als Pfeilkreuzler (ungarisch Nyilaskeresztes Párt) wurde eine nationalsozialistische Partei Ungarns bezeichnet.
Geschichte
1935 gründete Ferenc Szálasi die Partei des nationalen Willens, aus der 1937 die Pfeilkreuzler entstanden. Sie übernahmen während des Zweiten Weltkriegs am 15. Oktober 1944 die Führung einer Regierungskoalition, nachdem der Versuch der vorherigen Regierung unter Miklós Horthy, einen Separatfrieden mit den Alliierten zu schließen, gescheitert war.
Mit ihrer Hilfe konnte die zweite, von den Deutschen geplante Deportationswelle des Holocaust im November 1944 durchgeführt werden. Die Anhänger der Partei überzogen das Budapester Ghetto mit Terrorakten und töteten bis zur Besetzung Ungarns durch die Sowjet-Armee (1945) mehrere tausend Juden.
Namensgebung
Die oben genannte Partei des nationalen Willens verwandte ein Symbol, das an das Hakenkreuz der deutschen Nationalsozialisten angelehnt war. Dieses war ein aufrechtes symmetrisches Kreuz mit Pfeilspitzen an den Enden (gewöhnlich in einem weißen Kreis auf rotem Grund) und stand bei der späteren Benennung Pate für den Namen.
Die vier Arme des Pfeilkreuzes liefen in Pfeilspitzen aus. Diese sollten die Stoßkraft der Bewegung versinnbildlichen, die ihr Symbol auf Armbinden trugen. Sie stellten darüber hinaus einen Rückgriff auf die nationale Vergangenheit dar, denn Pfeilsymbole waren schon von den magyarischen Eroberern Ungarns geführt worden. Das Pfeilkreuz gelangte 1933 zu größerer Bedeutung, als sich faschistische Splittergruppen, die zuvor das Hakenkreuz benutzt hatten, vereinigten. Nach dem Hakenkreuz ist das Pfeilkreuz das eindringlichste antisemitische Zeichen.
Weblinks
- www.kz-walldorf.de/ Die Pfeilkreuzler-Partei (Nyilaskeresztes Párt)
- www.das-parlament.de/ In Budapest erinnern sich faschistische Rechte an die Pfeilkreuzler (2004)
- www.das-parlament.de/ Umstrittenes Museum errichtet (2004)
- www.shoa.de/ Wallenberg, Raoul, schwedischer Diplomat, der das Leben von Zehntausenden Juden in Budapest rettete.