Berlin-Gesundbrunnen
Karte | |
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Lage Gesundbrunnen in Berlin | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Berlin |
Stadtbezirk: | Bezirk Mitte |
Einwohner: | 79.524 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Vorwahl: | 030 |
Kfz-Kennzeichen: | B |
Der Gesundbrunnen ist ein Ortsteil im Bezirk Mitte von Berlin. Er entstand im Rahmen der Verwaltungsreform 2001 als Neugliederung des ehemaligen Bezirks Wedding. Hier wurde der Bezirk Mitte neugebildet aus den Bezirken Mitte, Tiergarten und Wedding. Hierbei wurde der alte Bezirk Wedding in die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen aufgeteilt. Im Norden grenzt der Ortsteil an den Bezirk Reinickendorf, im Osten an den Bezirk Pankow (u.a. Ortsteil Prenzlauer Berg). Im Süden liegt der Ortsteil Mitte, im Westen der Wedding.
Einwohner
Der Ortsteil hat 79.118 Einwohner (Stand Juni 2004) und ist somit der einwohnerreichste Ortsteil des Bezirks. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung ist hoch und liegt bei 34,5% (Moabit: 27,9%; Wedding 30,4%; gesamt Bezirk Mitte: 27,5%)
Geschichte und Namensgebung

Die Bezeichnung Gesundbrunnen existierte schon lange vor der Trennung des Stadtteils Wedding in die beiden Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen im Stadtbezirk Mitte. Durch starke Baumaßnahmen im Bereich des Gesundbrunnen wuchs dieser zu einem eigenen Stadtteil heran. Gesprochen wird der Ortsteil weiter wie der Brunnen, also ich wohne am Gesundbrunnen. Im Volksmund oder auf Berlinerisch wurde der Gesundbrunnen auch liebevoll Plumpe genannt.
Der Gesundbrunnen gilt als zweite Keimzelle des Weddings. Der Name entstammt einer dort entdeckten mineralischen Quelle und wurde ab der Mitte des 18. Jahrhunderts zum Kur- und Badeort Luisenbad ausgebaut. Der Brunnen lag auf dem Gebiet des Hinterhofs der heutigen Badstraße 38-39, wenige Meter vom U-Bahnhof Pankstraße entfernt. Gleich um die Ecke, in der Travemünder Straße, befinden sich noch die Gebäude des ehemaligen Luisenbads, die heute die städtische Bibliothek Am Luisenbad beherbergen.
Die eisenhaltige Quelle wurde 1748 zum ersten mal erwähnt. Die Quelle wurde untersucht und ihre Heilkraft durch den Chemiker Andreas Sigismund Marggraf (der 1747 den Zucker in der Runkelrübe entdeckte) festgestellt. Der Hofapotheker Dr. Heinrich Wilhelm Behm erwarb 1751 das königlich Privileg, hier eine Heil- und Badeanstalt einzurichten. Behm ließ den König wissen, dass die Eigenschaften der Quelle die jener in Bad Freienwalde und in Bad Pyrmont übertreffe. Friedrich der II. veranlasste daraufhin, das Gutachten zu prüfen. Das Wasser gefror auch bei Forst nicht! Daraufhin gab es Förderungen des Königs. Nach dem königlichen Förderer wurde es zunächst "Friedrichs-Gesundbrunnen" getauft. Die Heilquelle, die jährlich das Wasser zu mehr als 1000 Wannenbädern gab, wurde in Backstein eingefasst, dazu ein sechseckiges Brunnenhäuschen mit großen Rundbogenfenstern errichtet. Darum gruppierten sich ausgedehnte Gartenanlagen, Bade- und Trinkhäuser. 40 Kurgäste konnten in den Logierhäuschen nächtigen und Linderung für chronische und rheumatische Krankheiten und Augenleiden erhalten. Der König selbst logierte hier mit seinem Gefoge, wenn er zur Inspektion der nahegelgenen Artillerieübungsplätze kam. So entwickelte sich die Gegend um den Friedrichs-Gesundbrunnen druch private Initiative zur zweiten Siedlungswurzel des Wedding.
Die Quelle wurde beim Bau der Kanalisation der Badstraße versehentlich zugeschüttet und existiert heute nicht mehr.
Es kann wohl davon ausgegangen werden, daß Dr. Behm im Laufe des Jahres 1758 mit der Anlegung des Gesundbrunnens beginnt. Im Jahre 1760 gibt er eine kleine Werbeschrift mit dem Títel "Vorläufige Nachricht von dem Gesundbrunnen" heraus.

Berühmt wurde am 9. November 1989 die Bösebrücke oder auch Bornholmer Brücke am S-Bahnhof Bornholmer Straße. An der Schnittstelle zum Bezirk Prenzlauer Berg wurde in jener Nacht die Berliner Mauer geöffnet.
Zum Kristallisationspunkt des Viertels entwickelt sich trotz der vielen Geschäfte in der Badstraße zunehmend die neugebaute Einkaufsmeile Gesundbrunnen-Center, für welche die Bezeichnung Gesundbrunnen innerhalb des Viertels schleichend synonym verwendet wird, nicht zuletzt wegen der unmittelbaren Nähe zum U- und S-Bahnhof Gesundbrunnen und Fernbahnhof Berlin Gesundbrunnen.
Wichtigste Grünanlage des Bezirks ist der Volkspark Humboldthain.
Aus dem Ortsteil stammt der Fußballclub Hertha BSC .
Weblinks
- "Gesundbrunnen - Altes und neues Zentrum für Kulturelle Veranstaltungen", Berlin-Mitte.de, 28. Januar 2005