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Gürtler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der traditionelle Beruf des Gürtlers ist auch heute noch ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung (HwO). Die heutige Bezeichnung lautet Metallbildner/in - Gürtler- und Metalldrücktechnik. Der Beruf gehört in den Bereich der Bearbeitung von Eisen-, Blech- und Nichteisenmetallwaren und ist eher kunstgewerblerisch ausgerichtet. Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Berufsinhalt

Gürtler bearbeiten und verformen Metalle zur Herstellung von Gebrauchs- und Schmuckgegenständen. Diese sind typischerweise technische Apparate, Möbelbeschläge, Beleuchtungskörper, Geländer und Tore. Die Werkstücke werden dabei von Hand oder heute auch zunehmend mit speziellen Werkzeugen und Maschinen bearbeitet, und zwar spanlos durch Hämmern, Drücken und Treiben, spanend durch Feilen, Fräsen und Stoßen oder auch mit Gusstechniken. Die fertigen Einzelteile werden zusammengesetzt, montiert und oberflächenbehandelt, z.B. galvanisiert.

Metalldrücken bezeichnet ein Kalt-Umformverfahren, bei dem runde Hohlkörper aus scheibenförmigen Blech-Zuschnitten (Ronden) hergestellt werden. Dabei wird das Metall rotierend, entweder von Muskelkraft mit Hilfwerkzeugen oder maschinell an eine mitdrehende Form angelegt. Typische Drückteile sind runde Pokale und Lampenschirme.


Mögliche Spezialisierungen der Gürtler- und Metalldrücktechnik sind

Arbeitsstätten

Gürtler arbeiten in den Werkstätten (oder bei Großbetrieben auch Werkhallen) von Schmieden, Schlossereien und spezialisierten Metalldrückereien, bei der Reparatur und Montage größerer Werkstücke auch auf Baustellen.

Geschichte

Gürtler waren im 15. und 16. Jahrhundert Hersteller von Chatelaines für die Damenwelt. Im Jahre 1329 führten Gürtler in Breslau den ersten Streik Deutschlands durch. Sie streikten damals ein Jahr lang.