Warmrichten
Warmrichten ist eine Fertigungstechnik aus der Metallverarbeitung. Bei Stahlkonstruktionen können durch partielles Erwärmen, z.B. durch Schweißen, geometrische Abweichungen der Tragwerksgeometrie von der Sollform duch bestimmte Verfahren korrigiert werden.
Hintergrund
Wird ein Blech, das durch Schweißvorgänge (leicht) verformt wurde, wieder lokal partiell erwärmt, entstehen so genannte Wärmekeile. Diese erwärmten Bereiche des Blechs tendieren zur Ausdehnung. Sie werden jedoch teilweise von den umgebenden kalten Bereiche in ihrer Ausdehnung behindert. In Verbindung mit dem Absinken der Streckgrenze des Stahls unter dem Temperatureinfluss kommt es zu lokalen plastischen Stauchungen im Bereich der Wärmekeile. Das hat zur Folge, dass sich das Blech im Bereich der Wärmekeile bei Wiederabkühlung verkürzt und so der vorherrschenden Verformung entgegen wirkt.
Nachteile des Warmrichtens
Die Ränder dieser Schweißkeile sind im Stahl häufig duch die Anlassfarben sichtbar. Außerdem kann es im Bereich der Schweißkeile zu Änderungen im Gefüge des Stahls kommen.
Durch Warmrichten können lokal erhebliche zusätzliche Spannungen in der Stahlkonstruktion eingebracht werden.
Diese Bereiche stellen dann häufig eine Schwächung und damit eine Gefahr für die statische und dynamische Belastbarkeit der Konstuktion dar. Sie können sogar lokale Vorschädigungen und Rissee im Bauteil bewirken.
Zum Abbau dieser unerwünschten Spannungen werden in der Regel diese Konstruktionen im Anschluss spannungsfrei geglüht um diese Eigenspannungen im Stahl abzubauen. Durch eine geeignete Reihenfolge bei dem Anbringen der Schweißnähte und mit einer abgestimmten Schweißtechnologie können die wichtigsten Ursachen der geometrische Abweichungen (Verzüge) bereits bei der Fertigung vermindert werden.