SOLA-Stafette
Die SOLA-Stafette ist eine Lauf-Stafette im Kanton Zürich, um die Stadt Zürich und die angrenzenden Hügel um den Zürichsee herum, die vom Akademischen Sportverband Zürich (ASVZ) organisiert wird. Sie findet jedes Jahr Ende April/Anfang Mai statt und besteht aus 14 Teilstrecken, die von 14 unterschiedlichen Läufern eines Teams absolviert werden – wobei zwei Strecken obligatorische Damenstrecken sind.
Geschichte
«Erfunden», also in die Schweiz gebracht, wurde die SOLA-Stafette vom verstorbenen Hochschulsportlehrer Walter Hiemeyer.
Schweden
Solastafette
Ein Team unter seiner Leitung nahm 1972 an der «Femte kontinuerliga internationella Jubileums-Solastafetten» (schwedisch: «Fünfte fortlaufende internationale Jubiläums-Solastafette») in Schweden teil und belegte den dritten Rang. Dieser Lauf wurde zwischen 1967 und 1998 durchgeführt. Er war 252.7 km lang und in 25 Strecken eingeteilt – von welchen zehn von Frauen gelaufen werden mussten – und führte von Göteborg nach Karlstad.[1]
Der Name führt zurück auf die Legende zur Person einer jungen Schwedin, welche aufgrund ihrer ausgesprochen Schönheit immer wieder vor ihren Verehrern flüchten musste; ihr Spitzname «Sola i Karlstad» (schwedisch: «Sonne von Karlstad») wurde dann für den Laufanlass in Karlstad und eben später auch in der Schweiz übernommen.[2]
Legende
Der Ausdruck «Die Sonne in Karlstad» hört man nicht nur in Schweden. Auch in Norwegen und in Dänemark wird der Ausdruck «scheint wie die Sonne in Karlstad» gebraucht.
- «Die Sonne in Karlstad» starb vor mehr als 100 Jahren. Ihre Geschichte erfuhr ich von Major C.E. Nygren und vom Buchdrucker Albin Forsell. «Sola i Carlstad» war ein schönes Mädchen, Tochter des Schneiders Johan Holtz von Karlstad, ein strenger Hausvater, der seine Familie in Züchten und Ehren hielt. Seine Tochter Eva Lisa wurde 1770 geboren, und zu strenger Arbeit und grosser Tugend erzogen. Sie wuchs zu einer strahlend blonden Schönheit auf, und weckte schon als Kind solche Bewunderungen, dass Leute sich auf der Strasse nach ihr umdrehen mussten. Sie musste bald in die Welt hinaus, um mitzuhelfen, die Familie zu versorgen. Als Wirtshausmädchen reiste sie von einem Gasthof zum anderen. Zu dieser Zeit war dieser Beruf nicht sehr angesehen, und für ein tugendhaftes und sparsames Mädchen war es nicht leicht, lang an einem Ort zu bleiben, falls sie nicht das Gleiche wie die jungen Stammkunden wollte. Dies erklärte das ewige Umziehen.
- Am Schluss landete sie in «Carlstads Gamla Gästegiveri» und dort zog sie ungewöhnlich viele Gäste an. Alle wollten die schöne «Sola» sehen. Aber plötzlich wurde irgendein Jüngling sonnenblind, und sie musste wieder hinter den Wolken verschwinden. Jeder Mensch muss wohl eine Freude haben, und für Eva Lisa war dies das Geld. Damit konnte sie sich schöne Kleider kaufen, ihrer Familie helfen, und noch sparen, um ihren eigenen Gasthof zu kaufen. Dies tat sie auch. Im Jahr 1812 kaufte sie Carlstads Gamla Gästegiveri, wo sie früher als Magd gearbeitet hatte und damit blieb sie die Sonne in Karlstad.
- Eva Lisa hatte gelernt, ihre Schönheit zu nutzen. Sie wusste, dass sie deswegen das grosse Trinkgeld bekommen hatte, und jetzt die vielen Gäste anzog. Sie knickste, nickte und blinkte alle an und machte Spass, war fröhlich und leuchtete; aber am meisten leuchtete sie wohl, wenn sie am Abend die Kasse zählte. Niemand wusste von einer Liebesgeschichte.
- Wahrscheinlich empfand sie eine solche als zu grossen Luxus. Sie verstand, dass mehr Männer an einer schönen und freien Frau intressiert wären als einer verheirateten mit vielleicht einem eifersüchtigen Ehemann. Falls sie doch eine kleine «Faiblesse» hatte, verstand sie, dies gut zu verbergen. Sie starb als eine geachtete und geehrte Dame der Gesellschaft im Jahre 1828, und im Kirchbuch schrieb der Pfarrer neben ihren Namen: «‹Die Sonne in Karlstad› Eva Lisa Holtz, die Ursache und der Ursprung des Ausdruckes vergingen, bevor ich erklären konnte, woher der Ausdruck stammte.»
- – aus: Henry Odén: Bei Königen und Kavalieren in Värmeland, 1945, Übersetzung: Inga Bucher-Walli[1]
Schweiz
Walter Hiemeyer brachte die Idee nach Zürich. In Erinnerung an ihn trägt die SOLA-Stafette seit 1983 auch die Ergänzung Gedenklauf Walter Hiemeyer.[3]
SOLA St. Gallen - Zürich, 1974-1985
Die SOLA-Stafette wurde in der Schweiz erstmals im Jahr 1974 durchgeführt, bis 1985, von St. Gallen nach Zürich über die Distanz von 95 Kilometern, seit 1986 im Grossraum Zürich über die Distanz von damals rund 120 Kilometern.
SOLA Zürich, seit 1986
Ein 14-köpfiges Laufteam der insgesamt bis 1000 Teams bewältigt eine Gesamtstrecke von 114.18 (114.05) km und eine Höhendifferenz von 2655 m. Die 14 Teilstrecken sind zwischen 3.71 und 14.07 km lang, davon sind zwei Strecken obligatorische Damenstrecken (Strecken 1 und 10). Auf der Strecke 12 erhalten Senioren (ab 50 Jahren) und Damen einen Bonus von 1.08 km und 50 m. Grundsätzlich teilnahmeberechtigt sind alle ASVZ-Card Inhaber, Studierende und Alumni (Hochschulabsolventen) und Gäste, wobei jedes Team aus mindestens 8 Teilnahmeberechtigten bestehen muss. (Stand 2019)[4][5]
2013 war die Gesamtstrecke 116 km, mit 14 Teilstrecken zwischen 4.11 und 14.10 km. Die zu bewältigende Höhendifferenz betrug 2635 m.[3] Im Jahr 2013 bestritten 900 Teams mit rund 12'500 Läufern die SOLA-Stafette.[6]
SOLA Wintertur, seit 2016
Seit Herbst 2016 findet jährlich am letzten September Wochenende die rund 85 km lange Winti-SOLA mit 12 Teilstrecken rund um die Stadt Winterthur statt. Die Strecke verläuft entlang des Rundweges Winterthur. Die erste Winti-SOLA (2016) fand mit 110 Teams statt. Ein Jahr später mit bereits 133 Teams, 1596 Läuferinnen und Läufern. 2018 bereits rund 140 Teams teil. Co-Organisatoren sind Sportamt Winterthur und Akademischer Sportverband Zürich (ASVZ).[7][8][9]
Streckeninfo (Stand 2019): Gesamtstrecke 84.8 km / 81.9 km, Gesamtsteigung 1500 m / 1450 m, 12 Teilstrecken, 12 Läufer/-innen pro Team, davon min. 2 Frauen, obligatorische Frauenstrecken Strecken 1 und 6, Bonus-Strecken für Frauen / Senioren (ü50) Strecken 3 und 8.[7]
SOLA Basel, seit 2018
Die SOLA Basel wird seit Mai 2018 ausgetragen. Der Stafettenlauf mit einer Gesamtlänge von 80 Kilometer ist aufgeteilt in 10 Teilstrecken von 4,5 bis 12 Kilometer. Start und Ziel ist der Park im Grünen (Grün 80). An der Mini SOLA finden die Kleinen den Einstieg in die grosse SOLA Basel.[10]
Strecke
SOLA Zürich
Starts der Teilstrecken |
Sieger
Die "Original-SOLA" fand in Schweden statt, zwischen Göteborg und Karlstad. Dieser Lauf war 252.7 km lang und in 25 Strecken geteilt, 10 Strecken mussten von Damen gelaufen werden. Die "Mutter" unserer SOLA wurde zwischen 1967 und 1998 durchgeführt. 1972 nahm ein Team unter Leitung von Walter Hiemeyer an der "Femte kontinuerliga internationella Jubileums-Solastafetten" teil und belegte den 3. Rang. Von dort haben ASVZ Leute die Idee der SOLA zurückgebracht. Aus Schweden muss man also auch den Ursprung des Namens suchen. Sola heisst auf schwedisch Sonne. Das erklärt aber nicht alles. Hier wäre die ganze Geschichte.
SOLA Zürich
Quellen: asvz.ethz.ch (portal.sola.asvz.ethz.ch), trackmyrace.com[5][11][12][13]
Jahr | Siegerteam | Zeit (h:m:s) |
Distanz (km) |
---|---|---|---|
2019 | Brownsche Spaziergänger XXXS | 6:35:53 | 114.18 |
2018 | TV Örlikä | 6:44:45 | ~ 114 |
2017 | TV Oerlikon 1 (Alumni, TV Oerlikon) | 6:33:35 | ~ 114 |
2016 | running freaks | 6:45:13 | ~ 114 |
2015 | TV Oerlikon 1 (Alumni, TV Oerlikon) | 6:59:36 | ~ 114 |
2014 | Alumni, Brownsche Spaziergänger XXS | 6:54:20 | ~ 114 |
2013 | Alumni, Brownsche Spaziergänger XXS | 6:58:40 | 116.680 |
2012 | Alumni, TV Oerlikon | 7:02:56 | 116.002 |
2011 | Alumni, TV Oerlikon SOLA-Challengers | 6:52:28 | 116.570 |
2010 | Uni Bern, stuetz.be | 6:52:59 | 116.740 |
2009 | Alumni, SOLA-Challengers | 6:55:04 | 116.740 |
2008 | Alumni, SOLA-Challengers | 6:57:51 | 116.740 |
2007 | Akademiker, SOLA-Challengers | 6:55:09 | 115.660 |
2006 | Akademiker, Brownsche Spaziergänger 1 | 6:57:27 | 116.360 |
2005 | EWZ Power Team | 7:15:41 | 119.290 |
2004 | UNI Zürich, SOLA-Challengers | 7:04:52 | 116.710 |
2003 | UNI Zürich, SOLA-Challengers | 7:06:46 | 117.960 |
2002 | UNI Zürich, SOLA-Challengers | 6:59:50 | 116.340 |
2001 | Akademiker, SOLA Winners 1998&2000; and 2001? | 7:02:29 | 118.675 |
2000 | Akademiker, Old Stars | 7:04:51 | 118.675 |
1999 | UNI Zürich, SOLA-Challengers | 7:00:11 | 118.675 |
1998 | Akademiker, Television Subway | 7:04:17 | 119.775 |
1997 | UNI Bern, Wolei Trotters | 7:00:31 | 118.750 |
1996 | HSG Oldies, Dream Team | 7:01:04 | 119.720 |
1995 | UNI Genève, Les mordus du bout-du | 7:02:39 | 119.120 |
1994 | UNI Bern, Wolei Trotters | 6:53:54 | 117.670 |
1993 | HSG, Running Team | 6:59:20 | 118.760 |
1992 | HSG, Running Team | 6:52:35 | 118.760 |
1991 | UNI Bern, Wolei Trotters | 6:54:53 | ~ 120 |
1990 | Uni Hohenräthien Chur | 7:00:06 | ~ 120 |
1989 | HWV Zürich, HWV Zürich’s Jogger | 6:48:52 | ~ 120 |
1988 | UNI Bern, Wolei Trotters | 6:48:24 | ~ 120 |
1987 | UNI Bern, Wolei Trotters | 6:44:55 | ~ 120 |
1986 | UNI Bern, Wolei Trotters | 6:53:53 | ~ 120 |
1985 | UNI Bern, Wolei Trotters | 5:39:10 | ~ 95 |
1984 | UNI Bern, Wolei Trotters | 5:30:20 | ~ 95 |
1983 | Altakademiker, Multinationals | 5:23:02 | ~ 95 |
1982 | UNI Bern, Wolei Trotters | 5:24:11 | ~ 95 |
1981 | UNI Bern, Wolei Trotters | 5:26:27 | ~ 95 |
1980 | UNI Zürich, Multinationals | 5:29:00 | ~ 95 |
1979 | ETH Zürich, Schnäggli | 5:35:22 | ~ 95 |
1978 | UNI Bern, SAS | 5:38:36 | ~ 95 |
1977 | ETH Zürich, Fendant in Front | 5:38:38 | ~ 95 |
1976 | ETH Zürich, VAWE-IGB | 2:41:30 | ~ 45 |
1975 | Nijmegen, Kath. Universität | 5:39:42 | ~ 95 |
1974 | ETH Zürich, Turnlehrerkurs | 5:35:18 | ~ 95 |
Weblinks
SOLA Zürich
- Website der SOLA-Stafette, asvz.ch/sola
- Streckeninfo, Streckenpläne
- aktuelle SOLA-Stafette > Streckeninfo, auf asvz.ch
- Streckenpläne der SOLA 1974-1985, auf hdubach.ch
- Ergebnisse SOLA Zürich
- SOLA-Stafette 2019, auf trackmyrace.com
- SOLA-Stafette 2019 > aktuelle Ergebnisse, auf trackmyrace.com
- SOLA-Stafette 2019 > historische Ergebnisse (ab 2015 (2014), auf trackmyrace.com
SOLA Basel
Einzelnachweise
- ↑ a b Geschichte der SOLA-Stafette, auf asvz.ch
- ↑ Geschichte: Wie die Sola-Stafette ihren Namen erhielt – Bald findet in Winterthur zum ersten Mal eine sola-Stafette statt. Ihr Name geht auf eine schwedische Legende zurück. Der Landbote, 13. September 2016
- ↑ a b ASVZ: Was ist die SOLA?
- ↑ SOLA-Stafette – Rund um die SOLA > Fakten zur SOLA-Stafette, auf asvz.ch
- ↑ a b SOLA-Stafette 2019, auf trackmyrace.com
- ↑ SOLA-News, abgerufen am 2. Mai 2013
- ↑ a b WintiSOLA – Die Laufstafette auf dem Rundweg Winterthur, wintisola.ch
- ↑ Rund w e g Winterthur | Winti-SOLA, rundweg.winterthur.ch, auf winterthur.ch
- ↑ SOLA-Stafette: Über 1300 rennen den Rundweg – Die legendäre Sola-Stafette gibt es erstmals auch in Winterthur. 114 Zwölferteams umrunden die Stadt auf einem 83 Kilometer langen Kurs entlang des Jubiläumswegs. Der Landbote, 9. September 2016
- ↑ solabasel.ch
- ↑ Ewige Rangliste: Liste der Siegerteams
- ↑ SOLA-Stafette 2019 > aktuelle Ergebnisse, auf trackmyrace.com
- ↑ SOLA-Stafette 2019 > historische Ergebnisse (ab 2015 (2014), auf trackmyrace.com