Zum Inhalt springen

Tiefenbach (Federsee)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2006 um 16:36 Uhr durch Giro720 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen von Tiefenbach Deutschlandkarte, Position von Tiefenbach am Federsee hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 588 m ü. NN
Fläche: 6,95 km²
Einwohner: 518 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km²
Postleitzahl: 88422
Vorwahl: 07582
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 118
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Buchauer Str. 21
88422 Tiefenbach
E-Mail-Adresse: tiefenbach@bad-buchau.de
Politik
Bürgermeister: Helmut Müller

Tiefenbach ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Biberach in Oberschwaben, direkt am Federsee gelegen.

Blick auf den Federsee, mit 3300 ha das größte Moor in Südwestdeutschland

Geografie

Die Gemarkung Tiefenbach liegt am nordöstlichen Rand des Federseebeckens. Im Westen hat die Gemeinde Anteil am Federseeried. Das Dorf selbst liegt an der Steilkante zwischen Federseebecken und dem darüber liegenden welligen Altmoränengebiet.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus der namensgebenden Gemarkung Tiefenbach und hat keine weiteren Teilorte. Die früher zur Gemeinde gehörenden Weiler Streitberg und der Maierhof kamen 1977 zum Ortsteil Stafflangen der Stadt Biberach an der Riß.

Geschichte

Der Name der Gemeinde wird erstmals 1277 als Tiuffenbach urkundlich in Zusammenhang mit einer Familie von Ortsadligen erwähnt. Die Herkunft dieser mehrfach Adligen ist jedoch unsicher und von einer Burg im Ort ist nichts überliefert, so dass die gesicherte erste Erwähnung der Gemeinde 1353 (Tuffenbach) zu datieren ist.

Das heutige Gemeindegebiet umfasste einen Maierhof des Stifts Buchau und rund 30 Korneliererblehen des Stifts. Das Stift hatte schon früh die Grundherrschaft über Tiefenbach inne, die hohe und niedere Gerichtsbarkeit und das Vogteirecht lagen bei der Herrschaft Warthausen. Der Maierhof wurde bei der Säkularisation 1803 durch Österreich sequestriert (beschlagnahmt) und kam 1806 an das Königreich Württemberg.

Schon im 15. Jahrhunderte wird eine Gemeinde Tiefenbach genannt. Bis heute war der Ort stets selbständig: er kam 1806 an das Königreich Württemberg, wo er zunächst zum Oberamt Biberach, ab 1809 zum Oberamt Riedlingen gehörte. 1938 kam die Gemeinde zum Landkreis Saulgau, bei dessen Auflösung 1973 zum Landkreis Biberach.

Religionen

Die Gemeinde ist römisch-katholisch geprägt. Schon 1353 wird Tiefenbach als Filial der (dem Kloster Marchtal inkorporierten) Pfarrei Seekirch urkundlich erwähnt. Noch heute gehört der Ort zur Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Seekirch in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand durch Zuwanderung eine kleine evangelische Minderheit. Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Bad Buchau im Kirchenbezirk Riedlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Politik

Tiefenbach gehört seit dem 1. Januar 1973 zum Gemeindeverwaltungsverband Bad Buchau.

Politisch ist Tiefenbach traditionell christlich-konservativ geprägt. 1924 erhielt die Zentrumspartei beispielsweise 94,7% der abgegebenen Stimmen. Im März 1933 erhielt die NSDAP 57,9% der Stimmen wurde sie erstmals stärkste Partei. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die CDU stark vorherrschend (noch 1987 mit 83,7%).

Wappen

Wappenbeschreibung: Über blauem Schildfuß, darin ein silberner Fisch, in Gold drei abgeschnittene grüne Ähren nebeneinander, die seitlichen nach außen geneigt.

In dem 1981 verliehenen Wappen stehen die Ähren für die Landwirtschaft, die das Gemeindebild prägt; der Fisch weist auf den Federsee hin.

Die Flagge der Gemeinde ist Grün-Gelb.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle St. Oswald, 1414 im Stil der Gotik erbaut, im 18. Jahrhundert barockisiert. Zur Ausstattung gehören ein spätgotisches Kruzifix, eine Pietà von ca. 1430, eine sitzende Madonna und zwei Heiligenfiguren aus dem Umkreis von Hans Multscher (um 1440), zwei Heiligenfiguren von Johann Joseph Christian (1745) und zwei Gemälde von Abraham van Diepenbeek (17. Jh.).