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Liste der Provinzen Spaniens

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Spaniens Verwaltung gliedert sich in 17 autonome Regionen und zwei autonome Städte mit unterschiedlichen Ausmaßen an Eigenständigkeit. Der Staatsverband ist unterhalb der autonomen Regionen und Städte in 50 Provinzen unterteilt. Viele dieser Provinzen werden nach der jeweiligen Hauptstadt benannt. Lediglich zwei Städte, Mérida in Extremadura und Santiago de Compostela in Galizien, sind zwar Hauptstadt einer autonomen Region, jedoch nicht Hauptstadt einer Provinz.

Sieben autonome Regionen bestehen aus einer einzigen Provinz: Asturien, Balearen, Kantabrien, La Rioja, Madrid, Murcia und Navarra.

Die Provinzen untergliedern sich ihrerseits in Gemeinden (span. municipios). Siehe hierzu die Liste der Gemeinden in der jeweiligen Provinzen.

Provinz Hauptstadt Autonome Region Gemeinden
Álava (baskisch Araba) Vitoria (baskisch Gasteiz) Baskenland
Albacete Albacete Castilla-La Mancha
Alicante (katalanisch Alacant) Alicante (katalanisch Alacant) Valencia
Almería Almería Andalusien Liste
Asturien Oviedo Asturien
Ávila Ávila Castilla y León
Badajoz Badajoz Extremadura
Balearen (katalan. Illes Balears, span. Islas Baleares) Palma de Mallorca (katalan. Ciutat de Mallorca) Balearen Liste
Barcelona Barcelona Katalonien
Burgos Burgos Castilla y León
Cáceres Cáceres Extremadura
Cádiz Cádiz Andalusien Liste
Castellón (katalan. Castelló) Castellón de la Plana (katalan. Castelló de la Plana) Valencia
Ciudad Real Ciudad Real Castilla-La Mancha
Córdoba Córdoba Andalusien Liste
A Coruña (span. La Coruña) A Coruña (span. La Coruña) Galizien Liste
Cuenca Cuenca Castilla-La Mancha
Girona Girona Katalonien
Granada Granada Andalusien Liste
Guadalajara Guadalajara Castilla-La Mancha
Guipúzcoa (baskisch Gipuzkoa) San Sebastián (baskisch Donostia) Baskenland
Huelva Huelva Andalusien Liste
Huesca Huesca Aragón
Jaén Jaén Andalusien Liste
Kantabrien Santander Kantabrien
León León Castilla y León
Lleida Lleida Katalonien
Lugo Lugo Galizien Liste
Madrid Madrid Madrid Liste
Málaga Málaga Andalusien Liste
Murcia Murcia Murcia
Navarra (baskisch Nafarroa) Pamplona (baskisch Iruña) Navarra
Ourense (span. Orense) Ourense (span. Orense) Galizien Liste
Palencia Palencia Castilla y León
Las Palmas Las Palmas de Gran Canaria Kanarische Inseln Liste
Pontevedra Pontevedra Galizien Liste
La Rioja Logroño La Rioja
Salamanca Salamanca Castilla y León
Santa Cruz de Tenerife Santa Cruz de Tenerife Kanarische Inseln Liste
Segovia Segovia Castilla y León
Sevilla Sevilla Andalusien Liste
Soria Soria Castilla y León
Tarragona Tarragona Katalonien
Teruel Teruel Aragón
Toledo Toledo Castilla-La Mancha
Valencia (katalan. València) Valencia (katalan. València) Valencia
Valladolid Valladolid Castilla y León
Bizkaia (span. Vizcaya) Bilbao (baskisch Bilbo) Baskenland
Zamora Zamora Castilla y León
Zaragoza Zaragoza Aragón

Institutionen und Funktion

In denjenigen autonomen Regionen, die aus mehreren Provinzen bestehen, verfügen die Provinzen über jeweils über eine Diputación Provincial als eigenes Selbstverwaltungsorgan zwischen Region und Gemeinden (municipios).

Außerdem wird die Einteilung in Provinzen von spanischen Zentralverwaltung sowie zu statistischen Zwecken verwendet. Bei den Wahlen zum spanischen Pasrlament dienen die Provinzen als Wahlkreise. Dabei wird in jeder Provinz nach Verhältniswahlrecht eine ihrer Einwohneranzahl entsprechende Zahl von Abgeordneten gewählt.

Geschichte

Die heutigen spanischen Provinzen wurden im Jahre 1833 durch die Verwaltungsreform von Javier de Burgos geschaffen. Dabei wurden die größeren historischen Territorialeinheiten aufgelöst und das spanische Territorium nach dem Vorbild der französischen Départements in ungefähr gleich große Provinzen aufgeteilt, die jeweils nach ihrer Hauptstadt benannt wurden. Lediglich die baskischen Povinzen Vizcaya, Guipúzcoa und Álava sowie Navarra behielten ihre traditionelle Steuerautonomie und ihre alten Namen.

Die Einteilung in Provinzen blieb bis zur Verabschiedung der neuen spanischen Verfassung von 1978 die Grundlage der territorialen Gliederung Spaniens. Lediglich während der zweiten spanischen Republik besaßen Katalonien (ab 1931) und das Baskenland (ab 1936) autonome Regionalregierungen.

Durch die Verfassung von 1978 wurde die Bildung von autonomen Regionen (Comunidades Autónomas) aus einer oder mehreren Provinzen ermöglicht. In den sieben autonomen Regionen, die nur aus einer Provinz bestehen (Asturien, Balearen, Kantabrien, La Rioja, Madrid, Murcia und Navarra) gingen die Selbstverwaltungsfunktionen der Provinzen auf die neugeschaffenen Regionen über. Die Provinzen Oviedo (Asturien), Palma de Mallorca (Balearen), Santander (Kantabrien) und Logroño (La Rioja) übernahmen auch den Namen der jeweiligen Region anstelle des Namens der Hauptstadt. In den übrigen Regionen bestehen die Provinzen als eigene Ebene der Selbstverwaltung fort. Vor allem in Katalonien wird die Provinzeinteilung jedoch als künstlich betrachtet und gefordert, sie durch die Comarcas zu ersetzen.