Kirche in Borgfeld
Die Kirche in Borgfeld in Bremen - Borgfeld, Borgfelder Landstraße 15 ist im Kern eine der ältesten Kirchen in Bremen.
Geschichte
Ab 1113 wurde das südlich der Wümme gelegene Borgfelder Gebiet durch Holländer im Auftrage des Erzbischofs entwässert und kultiviert. 1281 (andere Quellen 1384) gab es die ersten Hinweise auf die Kirche in Borgfeld. Die kleine einschiffige, teils romanische und frühgotische Dorfkirche hat einen gotischen, quadratischen Westturm mit einem Zeltdach.
Im Dreißigjährigen Krieg beschädigten 1627 kaiserliche Truppen das Dorf und die Kirche stark. Die Glocken gingen verloren. 1640 wurde der Kirchturm im gotischen Stil neu errichtet und neue Glocken aufgehängt. 1701 ersetzt die Gemeinde das Fachwerk im Turm durch einen Ziegelbau. Von 1731 bis 1733 erfolgte die Verlängerung des Kirchenschiffs um mehr als die Hälfte des mittelalterlichen Baus. Borgfeld hatte zu dieser Zeit um die 90 Einwohner. 1869 folgte ein weiterer Neubau des Kirchturms und drei Jahre später wurden aus den alten Glocken und Geschützbronze zwei neue Glocken gegossen. 1898 mussten einige Sanierungen an der Kirche durchgeführt werden.
Die große Kirchenglocke wurde 1918 im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. 1965 erfolgte eine neue Gestaltung des Altarraums. Die Schieferdeckung des Kirchturmes wurde durch eine Kupferhaube ersetzt. Die Fenster erhielten in etwa den historischen Zustand aus dem 18. Jahrhundert. In der Kirche wurde die alte Kanzel von 1780 aus der im Krieg zerstörten St. Pauli-Kirche aus der Neustadt aufgestellt.
Orgel
Die Orgel mit zwei Manualen und 17 Registern von 1970 stammt von Alfred Führer.
Friedhof
Der kleine Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde, Katrepeler Landstraße 9, wird noch belegt.[1]
Denkmalschutz
1973 wurde die Kirche in Borgfeld unter Denkmalschutz gestellt.[2]
Kirchgemeinde
Die Evangelische Kirchengemeinde Bremen-Borgfeld unterhält einen Kindergarten. Bastel- und Töpfergruppe, Theatergruppe, Instrumentalensemble, Jugendgruppe Literaturkreis, Seniorenkreis, Kinder- und Teenie-Chor gehören u. a. zu den Aktivitäten der Gemeinde.
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
- Rudolf Stein: Dorfkirchen und Bauernhäuser im Bremer Lande, Bremen 1967.
- Georg Dehio (Hrsg.): Bremen/Niedersachsen, Deutscher Kunstverlag, 1977.
Einzelnachweise
Weblink
Koordinaten: 53° 7′ 34,6″ N, 8° 54′ 20,6″ O