Hero (2002)
Film | |
Titel | Hero |
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Originaltitel | 英雄 (yīng xióng) |
Produktionsland | China |
Originalsprache | Chinesisch |
Erscheinungsjahr | 2002 |
Länge | 95 Minuten |
Stab | |
Regie | Zhang Yimou |
Drehbuch | Feng Li, Bin Wang |
Produktion | William Kong, Zhang Yimou |
Musik | Tan Dun |
Kamera | Christopher Doyle |
Schnitt | Angie Lam, Vincent Lee, Zhai Ru |
Besetzung | |
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Hero ist ein Wuxia-Film, der in der Volksrepublik China am 24. Oktober 2002 in die Kinos kam.
Handlung
Der Namenlose (Jet Li) erscheint eines Tages beim König von Qin (Chen Daoming) und erzählt ihm eine Geschichte von den drei Attentätern Weiter Himmel (Donnie Yen), Zerbrochenes Schwert (Tony Leung Chiu Wai) und Fliegender Schnee (Maggie Cheung). Diese sind Erzfeinde des Königs und versuchen schon seit langer Zeit, diesen zu töten.
Der Film gliedert sich in vier unterschiedlich farbige Episoden: eine rote, eine blaue, eine weiße sowie, als Unterepisode der weißen, eine grüne Episode.
Rote Episode: Törichter Egoismus
In der ersten, der „roten Episode“, erzählt der Namenlose zunächst, Fliegender Schnee und Zerbrochenes Schwert hätten sich aufgrund glühender Eifersucht letztlich gegenseitig vernichtet. Der König von Qin bemerkt, dies sei zwar eine glaubwürdige Geschichte; er erkennt jedoch, daß der Namenlose lügt.
Blaue Episode: Idealismus bis zu Selbstvernichtung
In der zweiten, der „blauen Episode“, legt der König von Qin seine Sichtweise dar: Fliegender Schnee und Zerbrochenes Schwert seien in Wirklichkeit bereit gewesen, ihr eigenes Leben zu opfern, nur um ihr Ziel zu erreichen: die Vernichtung des Königs von Qin. Auch der Namenlose sei entschlossen, für die Vernichtung des Königs von Qin selbst in den Tod zu gehen. Der Namenlose gibt sich als ertappt zu erkennen.
Weiße Episode: Alle unter dem Himmel
In der letzten, der „weißen Episode“, offenbart der durchschaute Namenlose das wahre Gesicht von Zerbrochenes Schwert: Dieser habe bis zuletzt versucht, ihn, den Namenlosen, von dem Plan des Attentats auf den König von Qin abzubringen. Zerbrochenes Schwert habe dargelegt, weshalb er - entgegen allen bisherigen Darstellungen - den König von Qin auf keinen Fall töten wolle (grüne Episode): Durch die Kalligraphie sei ihm, Zerbrochenes Schwert, eine Wahrheit klar geworden: Verglichen mit dem „Wohl aller unter dem Himmel“ sei das Leid einzelner nicht mehr relevant. Allein der König von Qin als ein starker Herrscher habe die Macht, dem immerwährenden Krieg ein Ende zu bereiten. „Zum Wohle aller unter Himmel.“ Von der Menschenkenntnis des Königs von Qin beeindruckt, beschließt der Namenlose, es Zerbrochenes Schwert gleich zu tun: Er gibt den Plan der Ermordung des Königs von Qin auf.
Inszenierung
Ein ständiger Wechsel von Landschaften und ästhetisch durchchoreografierten Kampfszenen sowie ein wunderbares Spiel der Farben machen diesen Film nicht nur für Fans von Martial Arts (Kampfkunst) interresant.
Die Kostüme der Darsteller wurden von der Japanerin Emi Wada entworfen, die bereits mit Akira Kurosawa in Ran zusammenarbeitete.
Interessantes
- Der Film spielt in einer Zeit, die im Vorspann als „Zeit der streitenden Reiche“ bezeichnet wird. Er erzählt die Geschichte der Mordversuche am König von Qin durch legendäre Krieger. Der König, der nicht benannt wird, hegt den Traum, China zu vereinigen. Daher handelt es sich vermutlich um König Ying Zheng (* 259 v. Chr., † 210 v. Chr.), der von 246 v. Chr. bis zu seinem Tode regierte. 221 v. Chr. vereinigte er China und wurde der erste Kaiser (Qin Shihuangdi).
Siehe auch: Chinesische Geschichte, Zeittafel China, Qin-Dynastie
- Der Film war Zhang Yimous erster Versuch in diesem Genre.
Thematik und Quintessenz
Politisch brisant ist die Quintessenz des Filmes: Die Aufgabe eigener Ideale zugunsten des unterstellten Wohles der Allgemeinheit. Gerade vor dem Hintergrund des diktatorischen, demokratiefeindlichen Regimes in China wurde Zhang Yimou von Kritikern vorgeworfen, sein Film sei pro-totalitär.
Unabhängig von eventuellen aktuellen politischen Bezügen ist offensichtlich, daß der Film konfuzianistische Ideale glorifiziert: Der Einzelne habe sich dem Wohle der Allgemeinheit unterzuordnen; Kampf für persönliche Ideale wird zu einer Sonderform des Egoismus degradiert.
Diese Kombination aus ästhetisch komponierten Kampfszenen einerseits und philosophisch beladenem Subtext andererseits erinnert in mancherlei Hinsicht an den amerikanischen Spielfilm Matrix - mit dem Hero jedoch in puncto Bekanntheitsgrad in keiner Weise mithalten kann.
Weblinks
- Hero bei Metacritic (englisch)
- Vorlage:Rottentomatoes
- Filmkritik (deutsch, bebildert)