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Straßburg

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Dieser Artikel befasst sich mit der französischen Stadt Straßburg im Elsass, weiteres siehe: Straßburg (Begriffsklärung).


Straßburg um 1900 (Haus Kammerzell neben dem Münster)
Historische Karte von Straßburg

Straßburg (französisch Strasbourg) ist die historische Hauptstadt des Elsass in Frankreich. Die Stadt ist Hauptstadt der Region Elsass sowie Präfektur des Departements Bas-Rhin (deutsch Unterelsass oder Wasgau). Die Präfektur verwaltet auch die beiden Arrondissements "Strasbourg-Campagne" und "Strasbourg-Ville" (bis 1918 die Kreise "Straßburg-Land" und "Straßburg-Stadt", sie bestehen aus 8 bzw. 10 Kantonen).

Die Stadt liegt am Rhein, am gegenüber liegenden Rheinufer liegt auf deutscher Seite die Stadt Kehl.

Geschichte

Straßburg wurde unter dem römischen Kaiser Augustus als Argentoratum gegründet. Von 1262 an freie Reichsstadt. In der Reformation wurde sie lutherisch. 1648 wurde der französische König zum Reichsvogt der elsässischen Reichsstädte. 1697 kam die Stadt unter direkte französische Kontrolle. Protestanten wurden von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, das Münster wurde rekatholisiert. Allerdings blieb die Stadt kulturell deutsch geprägt. 1770 und 71 studierte Johann Wolfgang von Goethe hier. In diesen Jahren wurde die Stadt ein Kristallisationspunkt der literarischen Bewegung "Sturm und Drang".

1871-1918 war Straßburg Hauptstadt des "Reichslandes" Elsaß-Lothringen.

Straßburg um 1895

Nach 1945 wurde die Stadt zum Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung und der europäischen Einigung.

Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Straßburgs gut erhaltene historische Altstadt Île de la Cité wird von der Ill, einem Nebenfluss des Rheins umflossen. Sie wurde 1988 zum Weltkulturerbe erklärt. Wahrzeichen der Stadt ist das 1176-1439 erbaute romanische und gotische Straßburger Münster (Bild). Der Münsterplatz gehört zu den schönsten europäischen Stadtplätzen. Dominiert von der Westfassade des Münsters, stehen hier zahlreiche, teilweise vier- bis fünfgeschossige Fachwerkhäuser im alemannisch-süddeutschen Stil. Charakteristisch sind die steilen Dächer mit bis zu vier Dachgeschossen. An der Nordseite des Münsterplatzes steht das bekannte, reich verzierte Haus Kammerzell (siehe Bild rechts).

Touristisch sehr beliebt ist das so genannte "Gerberviertel" (frz. "La Petite France") am Ufer der Ill und mehrerer Kanäle mit seinen malerischen Fachwerkhäusern, kleinen Gassen und den typischen Dachgauben. Früher lag auf dieser Insel ein Militärkrankenhaus, in der Soldaten mit der so genannten "Franzosenkrankheit" behandelt wurden - man bezeichnete so abwertend die Syphilis zu Zeiten als Straßburg noch nicht französisch war. Von diesem Begriff leitet sich der Name für das Viertel ab. Einer anderen Theorie zufolge leitet sich der Name von französischen Soldaten ab, die die Blätter der dort stehenden Weiden für heilsam hielten.

Der 1908 errichtete Temple neuf in der Altstadt ist die größte protestantische Kirche Frankreichs. Weitere Denkmäler aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs sind der Bahnhof und die Universität.

Als Ersatz für die zerstörte alte Synagoge wurde 1958 die Synagogue de la Paix errichtet.

Siehe auch: Mimram-Brücke

Museen

  • Das Musée des Beaux Arts besitzt Alte Meister aber auch Werke von Gustav Klimt
  • Weiter von hohem Bekanntheitsgrad ist das Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst (Musée de l'Art moderne et contemporaire) mit seiner markanten Pferdestatue auf dem Dach.

Bildungseinrichtungen

Straßburg ist Sitz einer Filiale der französischen Elitehochschule ENA (École nationale d'administration), in der Verwaltungsfachkräfte herangebildet werden.

Die Universität Straßburg ist in der "Europäischen Konföderation der Universitäten am Oberrhein" (EUCOR) mit den der Universität Karlsruhe, Basel, Mülhausen und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg verbunden. Sie verfügt wegen der kirchenrechtlichen Sonderstellung des Elsass als einzige in Frankreich über zwei staatlich finanzierte theologische Fakultäten (katholisch und protestantisch).

Zahlen und Fakten

  • Oberbürgermeisterin: Fabienne Keller
  • Einwohner: 264.115 (1999) (Größte Stadt im Département Bas-Rhin und der Region Elsass, siebtgrößte Stadt Frankreichs)

Die europäischen Institutionen in Straßburg

In der Stadt haben das Europäische Parlament, der Europarat und das Palais der Menschenrechte sowie das Eurokorps ihren Sitz. In Straßburg wird auch das Programm des deutsch-französischen Fernsehsenders Arte produziert.

Flughafen

Der Flughafen von Straßburg heißt Entzheim.