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Die Siedler

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Das Aufbau-Strategiespiel Die Siedler wurde von Volker Wertich für den Hersteller Blue Byte entwickelt und erschien 1993 für den Amiga, zwei Jahre danach folgte eine PC-Version für das Betriebssystem MS-DOS.

Im Laufe der Jahre erschienen vier Fortsetzungen.

Spielprinzip

Trotz des an sich friedlichen Aufbau-Prinzips ist das Hauptziel die militärische Überlegenheit gegenüber Computer-Gegnern oder des menschlichen Gegners.

Beginn des Spiels, Warenkreisläufe

Um das Spielziel zu erreichen, startet der Spieler mit einer Burg, die ein kleines Stück der Karte, auf der gespielt wird, kontrollieren kann. In dieser Burg lagern Rohstoffe und es wohnen Arbeiter (= Siedler) darin. Mithilfe der Rohstoffe und der Siedler errichtet man Gebäude, die der Erzeugung weiterer Rohstoffe dienen. Die ersten Gebäude, die man von den Siedlern errichten lassen sollte, sind diejenigen, die die Baurohstoffe Granit und Holzbretter produzieren. Granit wird entweder von in der Landschaft liegenden Steinen oder durch Granitminen in den Bergen gewonnen. Holzbretter werden in einem Sägewerk aus Baumstämmen gewonnen, die ein Holzfäller zuvor gefällt hat.

Im Gegensatz zu manchen anderen Strategiespielen beginnt ein Spiel immer so, es gibt keine Missionen oder Karten wo die Spieler schon mit einer weiter fortgeschrittenen Siedlung als dem Hauptquartier beginnen. Das war auch immer wieder ein Kritikpunkt an der Spielserie.

Erweiterung des eigenen Gebiets, Militärsystem

Um jedoch weiteren Raum für diese und weitere Rohstoffproduktionen zu bekommen, muss der Spieler Wachtürme oder Burgen bauen, die weitere Landstriche unter die eigene Kontrolle bringen. Für die Besetzung der Militärgebäude sind Soldaten erforderlich. Um diese ausbilden zu können, benötigt der Spieler Waffen. Ein Waffenschmied verarbeitet dazu Roheisen und Kohle zu Schwertern und Schilden. Zur Produktion von Roheisen benötigt der Spieler unter anderem Bergwerke. Die darin arbeitenden Siedler benötigen jedoch Nahrungsmittel. Diese sind Fisch, Brot und Fleisch. Auch diese müssen selbstverständlich erst produziert werden.

Ausübung von Berufen (Werkzeuge), Wegesystem

Um einen bestimmten Beruf ausüben zu können, muss der jeweilige Siedler ein bestimmtes zum Beruf passendes Werkzeug bekommen. Zu Beginn des Spiels hat jeder Spieler den gleichen Anfangsbestand an Werkzeugen. Mehr Werkzeuge können in einer Schlosserei aus Roheisen und vorverarbeitetem Holz hergestellt werden.

Die einzigen Berufe ohne Werkzeug sind der Förster und der Träger. Der Träger ist der am häufigsten vorkommende Beruf. Er ist für den Transport der Güter von einem Gebäude zum nächsten verantwortlich. Er kann Waren nur auf vorbestimmten Wegen zwischen zwei Wegpunkten transportieren. Der Verlauf dieser Wege wird vom Spieler festgelegt. Über kurze Wasserstrecken können Wegpunkte mit Hilfe von Booten gelegt werden, über die dann ein Träger mit Hilfe eines Ruderbootes Waren, aber keine Siedler transportieren kann.

Technik und Veränderungen

Die Siedler I

Die Siedler I basiert auf einer reinen 2D-Grafikengine, die in der Helligkeit unterschiedliche Texturen zum Erzeugen von Flat Shading für die Landschaft nutzt. Das Spiel unterstützt Auflösungen von 320×200 und 640x480. Die Amiga-Version ist von Volker Wertich in Assemblersprache geschrieben. Die DOS-Version wurde von Alexander Jorias und Ingo Frick von Amiga Assembler zu PC Assembler konvertiert. Für damals war die Engine zeitgemäß, und Strategiestandard. Die Sicht ist nicht drehbar, schwenkbar oder in sonst einer Form veränderbar. Das Spiel ist über Maus und Joystick steuerbar. Scrollen über Tastatur und Maus ist möglich. Die Karten werden zu Beginn des Spieles generiert und jeder Spieler sucht sich einen Startplatz. Jede Karte wird basierend auf einer Zahlenkombination generiert und kann so wieder gespielt oder weitergegeben werden. Es gibt 20 verschieden Berufsgruppen und fünf Ritterstufen.

Eine Besonderheit ist, dass man mit zwei Spielern gleichzeitig an einem Computer in einem Team spielen kann. So kann sich zum Beispiel einer der Spieler um die militärischen Züge kümmern, während der andere sich mit dem Häuserbau beschäftigt. Dies geschieht über einen geteilten Bildschirm (Splitscreen).

Die Siedler II

Es gibt keine großen Veränderungen zum Vorgänger, das Spiel verändert sich hauptsächlich in der Grafik und einigen spielerische Verbesserungen wie z. B.: neue Gebäude und Berufe, erleichterter Wegbau, Seefahrt (die aber wegen technischer Probleme aus der Erweiterung entfernt wurde), Kartenaufklärung. Erstmals gab es auch vier verschiedene Völker (Römer, Wikinger, Asiaten und Nubier), die sich aber spielerisch nicht sonderlich voneinander unterschieden, sondern bei denen hauptsächlich das Aussehen der Gebäude und Soldaten variierte. In der Erweiterung konnte man außerdem die gesamte Erde in Form von einzelnen Kontinentkarten erobern.

Es basiert auf einer völlig neuen 2D-Engine, die 256 Farben unterstützt und vorberechnetes Gouraud Shading für 3D-Elemente in der Landschaft benutzt. Es sind drei Auflösungsstufen möglich (640×480, 800×600 und 1024×768 Pixel), weshalb auch für Spieler mit größeren Monitoren eine gute Grafikqualität möglich ist. Außerdem ist die Engine nicht sonderlich hardwarehungrig. Vom ersten Siedler-Team ist beim zweiten Teil noch kaum jemand beteiligt; geschrieben wurde das Spiel maßgeblich von Thomas Häuser, der auch Projektleiter war, und Peter Ohlmann.

Es gibt weit mehr Animationen als in einem normalen Strategiespiel zu dieser Zeit üblich waren. Man kann mit Maus und Tastatur scrollen, und es gibt eine Zoomstufe.

Die Karten werden ab diesem Teil per Hand in einem Editor erstellt und auch die Startplätze werden vorher festgelegt. In Form von Dateien können die Karten weitergegeben und ausgetauscht werden. Es gibt 24 verschieden Berufsgruppen und fünf Soldatenstufen.

Auch der zweite Teil der Siedler-Reihe erlaubt Splitscreen-Multiplayer.

Die Siedler III

Die Siedler III besitzt eine 2D-Engine mit 3D-Landschaft, deren Grundelemente wieder Dreiecke mit Gouraud Shading sind, diesmal aber deutlich kleiner (ca. 6000 pro Bildschirmausschnitt bei einer Auflösung von 800×600 Pixeln). Die Grafik ist nun High Color, die Interpolation funktioniert über einfaches Sampling. Die Spielfiguren und Landschaftselemente sind in 3D modellierte Pixelgrafiken. Mit übertriebenen Proportionen wurde versucht, weiter einen Cartoon-Look beizubehalten. Beim dritten Teil ist auch wieder Volker Wertich, der Vater der Siedler, am Spiel beteiligt, der den Großteil des Spieles programmiert.

Spieltechnisch gab es einige gravierende Änderungen. Der Wegebau fiel komplett weg, Träger und andere Siedler bewegen sich nun frei auf der Karte. Soldaten wurden steuerbar wie in anderen Echtzeitstrategiespielen und es wurden neue Typen von Rängen und Fertigkeiten hinzugefügt. Neue Spielelemente wie Götter, Priester und Heiligtümer wurden eingeführt, um die Kampagnen stärker an die Rahmenhandlung binden zu können. Die Schifffahrt fand ihren Weg zurück ins Spiel und wurde erweitert. Es gibt nun Fähren und Handelsschiffe. Dem Mehrspielermodus wurde Online-Spielbarkeit hinzugefügt, es ist nun möglich, nicht nur an einem Rechner im Splitscreen-Modus zu spielen, sondern auch über das Internet und im LAN. Es kamen Spezialfähigkeiten der einzelnen Völker (Römer, Ägypter, Asiaten) hinzu, sie unterscheiden sich jetzt nicht nur im Aussehen, sondern auch in ihren Fähigkeiten und Charaktereigenschaften.

Für viele Siedler-II-Fans sind gerade der weggefallene Wegebau sowie größere Bedeutung und Diversifikation des Militärsystems Kritikpunkte.

Die Siedler III gilt noch heute als die erfolgreichste Online-Variante der Siedlerreihe. Obwohl bereits 1998 veröffentlicht, wird sie heute noch regelmäßig gespielt. Die über das Spiel erreichbare Lobby (ein Chatroom mit der Möglichkeit, Spiele zu eröffnen und diesen beizutreten), ist noch immer praktisch rund um die Uhr gut gefüllt.

Die Siedler IV

Die Siedler 4 baut im Wesentlichen auf den Vorgängern auf. Die Grafik hat sich deutlich verbessert, ist aber bei dem knuddligen Stil geblieben. Kleine Veränderungen im Spieldetail und Erweiterungen sorgen für Beliebtheit. Die maximale Auflösung bei dem Spiel beträgt 1280×1024 Pixel, jedoch basierte das Spiel, wie seine Vorgänger noch auf einer von Blue Byte selbst entwickelten 2D-Engine. Hinzugekommen ist das Dunkle Volk - ein neues Volk, das nur von der KI gespielt werden kann - und eine Funktion für stufenloses Zoomen. Mit einem Addon lassen sich bis zu 4 Völker spielen. Was auch dieses Siedler auszeichnet ist die knuddlige Grafik, die Massenschlachten und vor allen Dingen das Wuseln. Durch die Community wird das Spiel weiter am Leben erhalten, auch wenn sich BB nicht mehr um das Spiel kümmert.

Die Siedler – Das Erbe der Könige

Der fünfte Teil der Siedler-Serie ist erstmals komplett in 3D, basierend auf der Renderware mit Pixel Shader 2.0 und Direct-X 9.0c. Hochauflösende Texturen, weitestgehend frei bewegbare Kamerasicht, und stufenloses Zoomen waren das Ergebnis.

Auch spielerisch unterscheidet sich dieser Teil weit von seinen Vorgängern. Der Fokus liegt nicht mehr auf den Warenkreisläufen (welche auf ein Minimum reduziert wurden), sondern auf den Arbeitern selbst. Diese müssen Platz zum Schlafen in einem Haus und Nahrung in einem Bauernhof bekommen, um sie bei Laune zu halten.

Der spieltypische Aquariumseffekt mit liebevoll gestalteten Spielfiguren, denen man stundenlang bei ihrer Arbeit zusehen kann, ist nachwievor einzigartig in einem Spiel dieses Genres. Der Wuselfaktor, mit hunderten herumlaufenden Siedlern auf einem Bildschirm, musste jedoch der 3D-Pracht weichen.

Es gibt nur noch fünf Rohstoffe (Lehm, Holz, Stein, Eisen und Schwefel) sowie Geld (Taler), welches man durch Steuern bekommt und wovon man seine Soldaten bezahlen muss. Die Rohstoffe werden in Minen bzw. Schächten gefördert und in den Rohstoffpool „gebeamt“, statt von Trägern (wie man es aus den bisherigen Teilen kennt) in Lagerhäuser gebracht zu werden. Neu ist, dass bereits geförderte Rohstoffe veredelt werden können und sie dadurch effektiv vermehrt werden.

Ebenfalls neu ist die Forschung. Erst wenn bestimmte Dinge erforscht wurden, können neue Gebäude gebaut und neue Einheiten rekrutiert oder aufgewertet werden.

Die KI basiert auf Scripten (Lua), was zur Folge hat, dass es keinen Skirmish-Modus mehr gibt, was von vielen Fans kritisiert wurde. Mit dem im ersten Addon (Die Sieder DEdK - Nebelreich) erschienenen Mapeditor begannen die Spieler jedoch, eigene Karten zu erstellen und im Internet zu veröffentlichen (siehe Weblinks). Durch die Möglichkeiten des Scriptings bekommen diese User-Maps eine immer größere Spieltiefe und Abwechslung, welche keiner der Vorgänger erreichen konnte. Der in "Die Siedler DEdK - Legenden" (zweites Addon) befindliche Editor bietet einige Vereinfachungen für Siedler-Mapper, wie z.B. den Texturen-Pinsel oder die Funktion, eine Zufallskarte zu erstellen.

Da man jedoch mit der weitaus aufwändigeren Entwicklung des 5. Teils kein finanzielles Risiko eingehen wollte, wurde das Spiel den damaligen Mainstraim RTS-Titeln angepasst und wie oben bereits beschrieben auf den Grundstein des ersten Teils - nämlich den Warenkreisläufen und der Wirtschaft - verzichtet. Dies brachte herbe Kritik seitens der Community ein, da man die hartgesottenen Siedler-Fans vergraulte. Insider sehen diesen Umstand auch als Grund der Entwicklung des Remakes von Die Siedler II, dass nach wie vor als beliebtester Teil der Serie gilt.

Die Siedler II - Die nächste Generation

2006 soll eine Neuauflage des Klassikers Siedler II auf den Markt kommen. Die Spielmechanik wird bis auf Details gleich bleiben, während für die Grafik eine neue, moderne Grafikengine verwendet wird. Im Gegensatz zu dem fünften Serienteil werden die Siedler, wie in den anderen Teilen, wieder in "Knuddeloptik" dargestellt. Weitere Neuerungen sind ein LAN- und Internetfähiger Multiplayermodus (in Siedler 2 gab es nur einen Splitscreen-Multiplayermodus), eine neue Kampagne und darüber hinaus soll der Seefahrtmodus erheblich ausgebaut werden. Das Spiel erscheint voraussichtlich am 7. September 2006

Spiele der Serie

  • Die Siedler (1993, Amiga & PC (DOS), US-Titel Serf City)
  • Die Siedler II: Veni, Vidi, Vici (1996, PC (DOS), Mac OS)
    • Add on: Die Siedler: II Missions CD
  • Die Siedler II Gold Edition (1997, PC (DOS)
  • Die Siedler III (1998, Windows)
    • Add on: Die Siedler III: Missions CD
    • Add on: Die Siedler III: Das Geheimnis der Amazonen
  • Die Siedler IV (2001, Windows)
    • Add on: Die Siedler IV: Missions CD
    • Add on: Die Siedler IV: Die Trojaner und das Elixier der Macht
    • Add on: Die Siedler IV: Die neue Welt
    • Add on: Die Siedler IV Community Pack: Historische Schlachten
  • Die Siedler: Das Erbe der Könige (2004, Windows)
    • Add on: Die Siedler: Das Erbe der Könige – Nebelreich
    • Add on: Die Siedler: Das Erbe der Könige – Legenden
  • DIE SIEDLER II – Die nächste Generation
  • DIE SIEDLER für Nintendo DS (erscheint 4. Quartal 2006)