Liste der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum
Diese Liste führt die ältesten noch bestehenden Schulen im (historischen) deutschsprachigen Raum auf, die im Mittelalter oder in der Frühen Neuzeit gegründet wurden (bis 1800). Es ist zu beachten, daß die Tradition nicht immer lückenlos zu belegen ist und die Kontinuität vielfach gebrochen sein kann. Die traditionsreichsten Schulen sind heute ausnahmslos Gymnasien und gehen auf Einrichtungen der höheren Bildung zurück.
Historische Schulformen
Mittelalter

Die ersten Schulen im deutschsprachigen Raum nach dem Ende der Antike waren Klosterschulen, zunächst vom Benediktinischen Mönchstum getragen, und ab dem 8. Jahrhundert auch Domschulen. Karl der Große hatte 789 eine Verordnung erlassen, an allen Klöstern und Bischofssitzen eine Schule einzurichten. Die Bischofsschulen öffneten sich vom 9. bis 12. Jahrhundert zunehmend auch Laien. In den Städten entstanden daneben auch Stiftsschulen. Lateinschulen waren im engeren Sinne alle Einrichtungen der höheren Bildung, da Latein die lingua franca der Wissenschaft war. Meist werden jedoch städtische Schulen als Lateinschule bezeichnet (die häufig als Ratsgymnasien gegründet wurden und zunehmend ab dem 12. Jahrhundert eine breitere Wirkung entfalteten), um sie von Schulen der niederen Bildung abzugrenzen: Pfarrschulen und 'Deutschen Schulen' ('Klipp- oder Winkelschulen') waren praktisch ausgerichtet und vermittelten Elementarwissen in der Volkssprache. Keine Nachwirkung geht heute mehr von den Ritterakademien für den adligen Nachwuchs aus.
Frühe Neuzeit
Das mittelalterliche Schulsystem erlebte um 1500 durch den Humanismus erhebliche Strukturveränderungen und änderte sich durch die Reformation grundlegend. In den jetzt protestantischen Gebieten gingen die kirchlichen Schulen in landesherrliche oder städtische Verwaltung über. Im 16. Jahrhundert gründeten zahlreiche calvinistische Länder und Städte ein sogenanntes Gymnasium academicum (auch Gymnasium illustre oder Hohe Schule genannt), meist als Fürstenschule, die die Ausbildung des geistlichen Nachwuchses übernehmen sollten. Diese Einrichtungen hatten oft einen quasi-universitären Charakter, durften aber keine akademischen Grade verleihen, da der Kaiser calvinistischen Schulen keine Universitätsprivilegien verlieh. Ähnliche voruniversitäre Bildungseinrichtungen gab es, v.a. in Norddeutschland, in den Gelehrtenschulen. Um auf die Herausforderungen des Protestantismus und speziell der akademischen Gymnasien zu reagieren, richtete im Zuge der Gegenreformation der 1540 gegründete Jesuitenorden zahlreiche Kollegien ein und bestimmte zwei Jahrhunderte lang das katholische Schulwesen, bis der Orden 1773 unter dem Einfluß der Aufklärung vorübergehend aufgelöst wurde.
Neuzeit
Die nächste große Zäsur im Bildungswesen fand im Zuge der Säkularisation als Folge der Französischen Revolution und der anschließenden Koalitionskriege statt, insbesondere durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803. Die kirchlichen Schulen gingen jetzt in staatliche Verwaltung über. Auch nach dem Wiener Kongress 1815 blieben die Schulen weitgehend unter staatlicher Kontrolle, wurden aber z.B. durch die Preußischen Reformen grundlegend umstrukturiert. Jetzt wurde das Humanistische Gymnasium zur typischen Institution der höheren Bildung. Nach der Reichsgründung 1871 wurde das Bildungssystem zunehmend differenziert und Schulen in großer Zahl errichtet. Schwerwiegende Brüche in der Kontinuität der Schultraditionen bedeuteten die Gleichschaltung des Schulwesens nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 und nach dem Zweiten Weltkrieg die Auflösung der Gymnasien in der DDR zugunsten der Erweiterten Oberschulen.
Liste der Schulen
Gründungen bis 1500
Gegründet | Stadt | Schule (heutiger Name) | Schultypus bei der Gründung | Entwicklung |
748 | Fulda | Rabanus-Maurus-Schule | Domschule | 1572–1773 Jesuitenkolleg, 1734–1805 Universität Fulda und Gymnasium |
um 797 | Münster | Gymnasium Paulinum | Domschule | Ab 1588 Jesuitenkolleg, ab 1778 staatliches humanistisches Gymnasium |
799 | Essen | Gymnasium Essen-Werden | Klosterschule | Lateinschule der Abtei Werden; seit 16. Jahrhundert Vollgymnasium und Priesterseminar; ab 1803 kath. Höhere Rektoratschule; seit 1906 städtisch |
vor 800 | Paderborn | Theodorianum | Domschule | |
804 | Osnabrück | Gymnasium Carolinum | Domschule (bzw. Missionsschule) | 1555 Simultanschule, 1625 Jesuitenschule, 1628-1633 Jesuitenuniversität, 1885 Staatliche Schule, 1927 Städtisches Gymnasium |
vor 1002 | Verden | Domgymnasium | Domschule | |
1088 | Naumburg | Domgymnasium | Domschule | Seit 1528 reformiert, ab 1542 Lateinschule, 1950 geschlossen, 1991 als Privatschule wiedergegründet |
1212 | Leipzig | Thomasschule | Schola pauperum des Augustiner-Chorherrenstifts | Seit 1539 städtisch |
1223 | Saarbrücken | Ludwigsgymnasium | Stiftsschule | Seit 1604 Gymnasium |
spätestens 1225 | Hildesheim | Gymnasium Andreanum | Lateinschule | Seit 1542 evangelisch-lutherisch, bis 1546 kirchlich, danach städtisch |
um 1250 | Freiburg im Breisgau | Berthold-Gymnasium | Lateinschule | Seit 1457 Vorbereitungsschule für die Universität, 1620 Übernahme durch die Jesuiten als Gymnasium academicum (als Teil der Universität) |
1276 | Reutlingen | Friedrich-List-Gymnasium | Lateinschule | Seit 1842 Lyzeum |
vor 1280 | Duisburg | Landfermann-Gymnasium | Lateinschule | |
1282 | Horb am Neckar | Martin-Gerbert-Gymnasium | Lateinschule | |
1300 | Dresden | Kreuzschule | Lateinschule | |
1307 | Schleswig | Domschule | Domschule | erste urkundliche Erwähnung 1307; Einrichtung der Schule um 1100 wahrscheinlich |
1320 | Kiel | Kieler Gelehrtenschule | Lateinschule | Seit dem 16. Jahrhundert Gelehrtenschule |
1325 | Aschersleben | Stephaneum | Lateinschule | |
1328 | Celle | Ernestinum | Lateinschule | |
1329 | Warendorf | Laurentianum | Lateinschule | Seit 1675 Gymnasium |
1330 | Stadthagen | Ratsgymnasium | Lateinschule | 1610 Gymnasium illustre, 1619 Gründung der Universität Ernestina, 1621 Verlegung der Universität nach Rinteln |
1337 | Rheinberg | Amplonius-Gymnasium | Lateinschule | |
1342 | Wesel | Konrad-Duden-Gymnasium | Lateinschule | |
1348 | Hannover | Ratsgymnasium Hannover | Lateinschule | |
1354 | Quakenbrück | Artland-Gymnasium | Lateinschule | |
vor 1373 | Wertheim am Main | Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium | Lateinschule | erste urkundliche Erwähnung 1373 |
1390 | Buxtehude | Halepaghen-Schule | Lateinschule | |
1393 | Stade | Athenaeum | Klosterschule | Seit der Reformation Lateinschule |
um 1400 | Bad Windsheim | Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasium | Lateinschule | Seit 1611 als Gymnasium bezeichnet |
1415 | Braunschweig | Martino-Katharineum | Lateinschule | |
vor 1421 | Recklinghausen | Gymnasium Petrinum | Lateinschule | seit 1729 Franziskanerschule, seit 1820 städtisch |
1450 | Köln | Dreikönigsgymnasium | ||
1479 | Schwabach | Adam-Kraft-Gymnasium | Lateinschule |
16. Jahrhundert
Gegründet | Stadt | Schule (heutiger Name) | Schultypus bei der Gründung | Entwicklung | |
um 1500 | Heidenheim | Hellensteingymnasium | Lateinschule | ||
1505 | Regensburg | Albertus-Magnus-Gymnasium | Lateinschule | Reichsstädtisches Gymnasium Poeticum (1505); 1811 Zusammenschluß mit dem Jesuitengymnasium St.Paul (1589); 1962 heutige Namensgebung | |
1520 | Frankfurt am Main | Lessing-Gymnasium und Goethe-Gymnasium | Städtisches Gymnasium | 1897 auf zwei Gymnasien aufgeteilt | |
1524 | Gotha | Gymnasium Ernestinum | Gymnasium illustre | 1945 aufgelöst, 1991 wiedergegründet | |
1526 | Nürnberg | Melanchthon-Gymnasium | Städtisches Gymnasium | ||
1526 | Ingolstadt | Reuchlin-Gymnasium | Pädagogium | Ab 1571 Jesuitenschule | |
1527 | Husum | Hermann-Tast-Schule | Evangelische Stadtschule (Lateinschule) | ||
1527 | Bautzen | Philipp-Melanchthon-Gymnasium | Evangelische Ratsschule (Lateinschule) | ||
1527 | Worms | Rudi-Stephan-Gymnasium | Lateinschule | ||
1528 | Goslar | Ratsgymnasium | Städtische Schule | ||
1528 | Lindau | Bodensee-Gymnasium | Lateinschule | ||
1528 | Minden | Ratsgymnasium | Städtische Schule | ||
1529 | Hamburg | Gelehrtenschule des Johanneums | Gelehrtenschule | ||
1529 | Bremen | Altes Gymnasium | Gymnasium illustre | ||
1531 | Lübeck | Katharineum | Lateinschule | ||
1532 | Soest | Archigymnasium | Lateinschule | ||
1534 | Rostock | Große Stadtschule | Lateinschule | ||
1540 | Meldorf | Meldorfer Gelehrtenschule | Gelehrtenschule | ||
1540 | Herford | Friedrichs-Gymnasium | Lateinschule | ||
1541 | Wismar | Große Stadtschule | Evangelisch-lutherische Lateinschule | Ab 1948 Erweiterte Oberschule, seit 1989 wieder Gymnasium | |
1543 | Schulpforte | Landesschule Pforta | |||
1543 | Meißen | Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra | Landesschule | 1950 geschlossen, 1992 neu gegründet | |
1543 | Friedberg (Hessen) | Augustinerschule | Klosterschule der Barfüßer | ||
1543 | Dortmund | Stadtgymnasium Dortmund | Archigymnasium (evangelische Gelehrtenschule) | ||
1544 | Eisenach | Martin-Luther-Gymnasium | Schola Provincialis | Seit 1185 existierte die Lateinschule St. Georgen; 1707 Erhebung zum Gymnasium illustre; 1950 Umwandlung in Erweiterte Oberschule; 1960 Auflösung; seit 1991 wieder Gymnasium | |
1546 | Eisleben | Martin-Luther-Gymnasium | Höhere Landesschule, gegründet von Martin Luther | ||
1546 | Heidelberg | Kurfürst- Friedrich- Gymnasium | humanistisches Gymnasium | gegründet von Kurfürst Friedrich II. | |
1550 | Grimma | Gymnasium St. Augustin | Protestantische Landesschule | ||
1552 | Klagenfurt | Europagymnasium | Reformiertes Gymnasium | Ab 1604 Jesuitenkolleg, ab 1773 Lyzeum | |
1553 | Wien | Akademisches Gymnasium | Jesuitenkolleg | ||
1554 | Roßleben | Klosterschule Roßleben | Knabenschule | 1949 - 1990 EOS Goetheschule Roßleben | |
1555 | Laubach | Laubach-Kolleg | Lateinschule | ||
1556 | Maulbronn und Blaubeuren | Evangelische Seminare | Protestantische Klosterschulen | ||
1556 | Lörrach | Hebel-Gymnasium | Lateinschule | ||
1558 | Bielefeld | Ratsgymnasium | Städtische Schule | Lateinschule seit 1293 | |
1559 | München | Wilhelmsgymnasium | Paedagogium | ||
1561 | Trier | Friedrich-Wilhelm-Gymnasium | Jesuitenkolleg | seit 1896 unter heutigem Namen | |
1566 | Flensburg | Altes Gymnasium | |||
1566 | Eutin | Johann-Heinrich-Voß-Gymnasium | Gelehrtenschule | Seit 1309 ist eine Lateinschule belegt | |
1569 | Holzminden | Campe-Gymnasium | Reformierte Internatsschule | ||
1573 | Oldenburg | Altes Gymnasium | Lateinschule | ||
1573 | Jever | Mariengymnasium | Lateinschule | ||
1574 | Berlin | Gymnasium zum Grauen Kloster | Landesschule | ||
1578 | Neustadt an der Weinstraße | Casimirianum | Gymnasium illustre | ||
1579 | Korbach | Alte Landesschule | |||
1582 | Moers | Gymnasium Adolfinum | Schola illustris | Eine Lateinschule gab es seit 1574; ab 1821 Progymnasium, ab 1874 Gymnasium | |
1582 | Freiburg im Üechtland | Kollegium Sankt Michael | Jesuitenkolleg | ||
1582 | Augsburg | Gymnasium bei St. Stephan | Jesuitenkolleg | 1807 aufgehoben; 1813 von Benediktinern übernommen; seit 2002 städtisch | |
1582 | Gars am Inn | Gymnasium Gars | Lateinschule der Augustiner-Chorherren | ||
1582 | Koblenz | Görres-Gymnasium | Jesuitenkolleg | ||
1584 | Leer (Ostfriesland) | Ubbo-Emmius-Gymnasium | Gymnasium | ||
1586 | Göttingen | Max-Planck-Gymnasium | Pädagogium | ||
1586 | Bamberg | Kaiser-Heinrich-Gymnasium | Collegium Ernestinum; Priesterseminar mit Gymnasium | Seit Anfang des 17. Jahrhunderts Jesuitenschule | |
1588 | Steinfurt | Gymnasium Arnoldinum | Gymnasium illustre | ||
1589 | Basel | Gymnasium am Münsterplatz | Städtisches Gymnasium | ||
1595 | Osnabrück | Ratsgymnasium | Stadtschule | ||
1596 | St. Blasien im Südschwarzwald | Kolleg St. Blasien | Jesuitenkolleg | Gegründet in Freiburg im Üechtland in der Schweiz, 1856 nach Feldkirch (Vorarlberg) gezogen, 1934 nach St. Blasien |
17. Jahrhundert
Gegründet | Stadt | Schule (heutiger Name) | Schultypus bei der Gründung | Entwicklung | |
1602 | Detmold | Gymnasium Leopoldinum | Provinzialschule | ||
1604 | Konstanz | Heinrich-Suso-Gymnasium | Jesuitenkolleg | ||
1605 | Gießen | Landgraf-Ludwigs-Gymnasium | Lateinschule | ||
1605 | Coburg | Casimirianum | Hohe Schule | ||
1607 | Hanau | Hohe Landesschule | |||
1608 | Gera | Goethe-Gymnasium/Rutheneum | Gymnasium | ||
1614 | Bückeburg | Gymnasium Adolfinum | Lateinschule | ||
1614 | Eichstätt | Willibald-Gymnasium | Jesuitenschule | In der Tradition einer Kloster- bzw. Domschule seit dem 8. Jahrhundert | |
1619 | Husum (Ortsteil Rödemis) | Iven-Agßen-Schule | älteste hier gelistete noch bestehende Volksschule | seit 1978 Grundschule | |
1620 | Aschaffenburg | Kronberg-Gymnasium | Jesuitenschule | ||
1620 | Heilbronn | Theodor-Heuss-Gymnasium | Lateinschule | Ab 1720 Akademisches Gymnasium | |
1625 | Bad Münstereifel | St. Michael-Gymnasium | Jesuitenschule | ||
1626 | Bonn | Beethoven-Gymnasium | Minoritengymnasium | ab 1673 Jesuitenkolleg | |
1627 | Coesfeld | Gymnasium Nepomucenum | Jesuitenkolleg | ||
1628 | Hamburg-Harburg | Friedrich-Ebert-Gymnasium | |||
1629 | Darmstadt | Ludwig-Georgs-Gymnasium | Paedagogium | ||
1631 | Straubing | Johannes-Turmair-Gymnasium | Jesuitenschule | Seit 1631 höhere Schule der Jesuiten; seit 1773 städtisch; 1966 heutige Namensgebung nach dem bayerischen Geschichtsschreiber Aventin, gen. Turmair | |
1637 | Rheda-Wiedenbrück | Ratsgymnasium | Stadtschule | ||
1642 | Meppen | Windthorst-Gymnasium | Jesuitenschule | ||
1642 | Dorsten | Gymnasium Petrinum | seit 1823 Progymnasium, 1837 staatliche Schulleitung, seit 1900 Vollgymnasium | ||
1643 | Arnsberg | Gymnasium Laurentianum | Gymnasium der Prämonstratenser | ||
1646 | Aurich | Gymnasium Ulricianum Aurich | |||
1649 | Feldkirch | Bundesgymnasium | Jesuitenkolleg | ||
1652 | Trier | Auguste-Viktoria-Gymnasium | Klosterschule der Augustinerinnen für Mädchen | ||
1655 | Brilon | Gymnasium Petrinum | Klosterschule der Minoriten für Jungen | Klosterschule bis 1804, 1821 Wiedergründung als städtisches Progymnasium, seit 14. Juli 1858 Vollgymnasium | |
1656 | Schleiz | Gymnasium Rutheneum | Gymnasium | Eine Lateinschule existierte seit dem 13./14. Jahrhundert | |
1657 | Hamm | Gymnasium Hammonense | Gymnasium academicum | seit 1781 humanistisches Gymnasium nach Zusammenlegung mit der Lateinschule | |
1658 | Rheine | Gymnasium Dionysianum | |||
1660 | Münnerstadt | Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium | Bis 1680 unter der Leitung der Bartholomiten, dann bis 1803 der Augustiner | ||
1672 | Mannheim | Karl-Friedrich-Gymnasium | Reformiertes Pädagogium | Ab 1720 Jesuiten-Gymnasium | |
1675 | Magdeburg | Domgymnasium | 1950 aufgehoben, nach 1989 als Privatschule wiedergegründet | ||
1677 | Düsseldorf | St.-Ursula-Gymnasium | Mädchenschule der Ursulinen | ||
1689 | Berlin | Französisches Gymnasium | Französischsprachiges Gymnasium für die Hugenotten | ||
1686 | Stuttgart | Eberhard-Ludwigs-Gymnasium | Gymnasium illustre | ||
1686 | Bensheim | Altes Kurfürstliches Gymnasium | |||
1686 | Ehingen | Gymnasium Ehingen | Schule der Benediktinermönche | Seit 1825 staatlich | |
1691 | Saarlouis | Gymnasium am Stadtgarten | Collège der Augustinermönche | Seit 1815 preußisches Collegium |
18. Jahrhundert
Gegründet | Stadt | Schule (heutiger Name) | Schultypus bei der Gründung | Entwicklung |
1706 | Linz am Rhein | Martinus-Gymnasium Linz | Städtische Schule "Studium Martinianum" | 1706 bis 1815 städtische Schule Linz (damals Kurstaat Köln); ab 1817 Progymnsaium (Preußen); ab 1911 Vollanstalt; ab 1937 Deutsche Oberschule; ab 1945/53 Alt- und Neusprachliches Gymnasium; ab 1974 Einrichtung der Mainzer Studienstufe MSS (reformierte Oberstufe) |
1724 | Meran (Südtirol) | Beda-Weber-Gymnasium | Humanistisches Gymnasium der Benediktinermöche | |
1738 | Hamburg-Altona | Christianeum Hamburg | Gymnasium Academicum | |
1743 | Rietberg | Gymnasium Nepomucenum | Franziskanergymnasium | Seit Beginn des 19. Jahrhunderts Progymnasium; seit 1972 Vollgymnasium |
1746 | Wien | Öffentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie | Kaiserliche Akademie (Ritterakademie) | Bis 1773 von Jesuiten geleitet; 1783 aufgelöst, in der Favorita wird eine Ingenieurakademie untergebracht; 1797 Wiedererrichtung der "Theresianischen Ritterakademie" unter der Leitung der Piaristen; 1849 Gymnasium unter staatlicher Aufsicht, Öffnung für das Bürgertum; 1938 Aulösund der Theresiana und Einrichtung einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt; seit 1957 wieder Gymnasium |
1764 | Gummersbach | Gymnasium Grotenbach | Rektoratsschule für Jungen und Mädchen | |
1775 | Blieskastel | Von der Leyen-Gymnasium | ||
1779 | Kassel | Friedrichsgymnasium | Lyceum | Knüpfte an die Tradition einer bestehenden Lateinschule an |
1795 | Neustrelitz | Gymnasium Carolinum | Oberschule |
Ehemalige bedeutende Schulen (Auswahl)
Gegründet | Stadt | Schule | Schultypus bei der Gründung | Entwicklung |
1304 | Königsberg | Kneiphöfisches Gymnasium | Domschule | |
1559 | Zweibrücken | Herzog-Wolfgang-Gymnasium | Fürstliche Landesschule | 1987 aufgelöst und mit dem Helmholtz-Gymnasium zusammengelegt |
1582 | Zerbst | Gymnasium Illustre | Hohe Schule | 1798 aufgelöst |
1607 | Joachimthal (1607-1650), Berlin (1650-1912), Templin (1612-1953) | Joachimsthalsches Gymnasium | Fürstenschule | |
1653 | Liegnitz | Ritterakademie | Adelsschule | 1945 (inzwischen Gymnasium) aufgelöst |
1664 | Weißenfels | Gymnasium Illustre Augusteum | Gymnasium Illustre | 1794 aufgelöst |
1704 | Brandenburg an der Havel | Ritterakademie (Brandenburg) | Ritterakademie | 1809 in ein Gymnasium umgewandelt; 1849 geschlossen, 1855 neu gegründet; 1937 aufgelöst |
1771 | Dessau | Philanthropin | 1793 geschlossen |
Literatur
- Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. 14 Bde. Stuttgart 1958ff.
- Handbuch der historischen Stätten Österreichs. 2 Bde. Stuttgart 1970f.