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Landschaftspark Grütt

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Karte des Grüttparks

Landschaftspark Grütt (auch: Grüttpark) ist eine 51 Hektar[1] große Grünfläche in Lörrach. Im Jahr 1983 fand auf dem neu gestalteten Gelände die Landesgartenschau statt.

Geschichte

Grüttpark 1982 vor der Eröffnung der Landesgartenschau
Schild zur Landesgartenschau 1983

Vor der Parkeröffnung war das Grütt Teil einer Auenlandschaft. Der Name Grütt leitet sich aus dem Wort rütten ab, was roden bedeutet.[2] Die Flussniederung und der Auwald waren in diesem Gewann in früheren Zeiten abgeholzt worden, so dass sich die Wiese mit einer Vielzahl von Nebenläufen durch das Gebiet schlängelte. Nach der Flussbegradigung um 1880 entstanden Wiesen und Äcker in der Aue.

Am Rande des heutigen Grüttparks befand sich von November 1920 bis Juli 1921 der Flugplatz Lörrach, der für Passagier- und Postflüge genutzt wurde. Aufgrund einer Weisung, die aus dem Friedensvertrag von Versailles resultierte entschied man sich zu Stilllegung des Flugplatzes. Der verwaiste Platz wurde letztmals am 24. März 1954 für einen Flugtag genutzt. Das Gelände ist seither vollständig abgetragen und überbaut. Am 7. Januar 1925 ereignete sich ein Flugzeugabsturz auf dem Flugplatz Lörrach, bei dem der Pilot starb. An diesen Absturz sowie den Flugplatz erinnert heute ein Denkmal, welches am 10. Oktober 1988 durch den damaligen Verteidigungsminister Manfred Wörner eingeweiht wurde.

Das Gelände Grütt zwischen Brombach und der Lörracher Innenstadt dient seit 1967 als Versorgungszentrum für die städtische Wasserversorgung. Die Skulptur Hüter des Wassers von Konrad Winzer weist auf die Schutzwürdigkeit des Wassers hin. Die brach liegenden Flächen wurden im Zuge der Landesgartenschau 1983 renaturiert, ein Wegesystem für Spaziergänger wurde eingerichtet. Die heutigen Bäume wurden am 20. März 1982, am Tag des Baumes, in einer Pflanzaktion durch die Bevölkerung gestiftet und gesetzt. Am 15. April 1983 wurde anlässlich des 300-jährigen Stadtrechtsjubiläums die Landesgartenschau eröffnet. Sie dauerte bis zum 16. Oktober 1983 und zog rund eine Million Interessierte an. Die Gestaltung der Grünfläche geht auf den Stadtbaudirektor Klaus Stein zurück.[3]

Die Wiesen des Parks bleiben als Wasserschutz- und Wassereinzugsgebiet teilweise naturbelassen.

Nutzung und Beschreibung

Blick vom Rosengarten zur Burg Rötteln

Der Landschaftspark im nördlichen Teil der Lörracher Kernstadt dient heute als Naherholungsgebiet. Neben Wegen für Spaziergänger und Fahrradfahrer führt ein Naturlehrpfad durch die Anlage. Seit 2010 sind drei Laufstrecken im Park ausgeschildert. Durch den Grüttpark verläuft außerdem der Hebel-Wanderweg; eine Station befindet sich am Ufer des Grüttsees.

Durch den Park fließt der Grüttbach, der durch den Grüttsee verläuft – beide Gewässer wurden künstlich angelegt. Am westlichen Ende befinden sich ein Campingplatz, Tennis- und Fußballplätze sowie das 1964 bis 1966 erbaute[4] Grüttpark-Stadion. Im südlichen Bereich befindet sich ein Kinderspielplatz, die St.-Peterskirche und ein Rosengarten. Westlich der Kirche steht der zur katholischen Pfarrei gehörende Kindergarten. In der Nähe vom Grüttparkstadion befindet sich ein Waldorfkindergarten.

Das Wasserwerk am Südrand des Parks bereitet für die städtische Versorgung jährlich über drei Millionen Kubikmeter Wasser auf. Das Wasser läuft dort aus sieben im Park verteilten Tiefbrunnen zusammen,[5] die ihr Wasser bis zu einer Tiefe von 20 Metern hochpumpen.

Die Wiesentalbrücke überführt im östlichen Teil des Landschaftspark die A 98. Östlich der Autobahn befindet sich die Gartenanlage Weidenpalast und daran angrenzend das Sport-, Freizeit- und Messezentrum Grütt. Im Nordostteil verläuft der Park fast bis an den Homburger Wald, einem bewaldeten Höhenzug, der Teil des Dinkelbergs ist. Nordwestlich wird der Landschaftspark von der in diesem Abschnitt parallel zur Wiese verlaufenden B 317 begrenzt. Eine 1983 erbaute und 2016 komplett ersetzte,[6] gedeckte Holzbrücke für Fußgänger und Radfahrer über den Fluss und die Bundesstraße verbindet den Park mit dem Ortsteil Haagen.

Die Linien 5 und 6 der S-Bahn Basel fahren auf der Wiesentalbahn durch das Parkgelände, deren Stationen Schwarzwaldstraße und Haagen/Messe befinden sich beide in Laufnähe zu den Messehallen im Nordteil des Grütts. Seit 2005 findet auf den Grünflächen im Nordteil das regionale Metal-Freiluftkonzert Baden in Blut statt.[7]

Grüttsee im Winter

Literatur

  • Stadt Lörrach (Hrsg.): Lörrach: Landschaft – Geschichte – Kultur. Verlag Stadt Lörrach, Lörrach 1983, ISBN 3-9800841-0-8, S. 550–554.
Commons: Grüttpark Lörrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesgartenschauen in Baden-Württemberg: Lörrach 1983: Natur verbindet (Memento des Originals vom 10. Juli 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mlr.baden-wuerttemberg.de, S. 9 (pdf; 3,4 MB)
  2. Boris D. Paraškevov: Wörter und Namen gleicher Herkunft und Struktur: Lexikon etymologischer Dubletten im Deutschen, de Gruyter 2004, ISBN 978-3110174700, S. 299
  3. Klaus Stein prägte drei Jahrzehnte die Stadtentwicklung Lörrachs@1@2Vorlage:Toter Link/www.b4bbaden.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., zuletzt abgerufen am 26. März 2012
  4. Weiler Zeitung: Neues Stadion dank Straßenbau, Artikel vom 1. Juni 2016
  5. Badenova: Wasserwerk Im Grütt (Memento des Originals vom 20. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badenova.de, zuletzt abgerufen am 26. März 2012
  6. Badische Zeitung: Holzbrücke im Grütt wird in fünf Teile zerlegt, Artikel vom 20. Mai 2016, aufgerufen am 14. Juni 2016
  7. Informationen zum Baden in Blut - Festival (Memento des Originals vom 20. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.metal-maniacs.eu, zuletzt abgerufen am 26. März 2012

Koordinaten: 47° 37′ 42″ N, 7° 40′ 11″ O