Berlin-Lichtenberg
Lichtenberg Ortsteil von Berlin | |
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Koordinaten | 52° 31′ 16″ N, 13° 28′ 48″ O |
Fläche | 7,22 km² |
Einwohner | 44.501 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 6164 Einwohner/km² |
Eingemeindung | 1. Okt. 1920 |
Postleitzahlen | 10365, 10367 |
Ortsteilnummer | 1103 |
Gliederung | |
Bezirk | Lichtenberg |
Ortslagen |
Lichtenberg ist ein Ortsteil im gleichnamigen Bezirk Lichtenberg von Berlin. Zur Abgrenzung spricht man auch von Alt-Lichtenberg.
Der heutige Ortsteil geht zurück auf das im 13. Jahrhundert im Barnim gegründete Dorf Lichtenberg. Dieses Dorf blieb über viele Jahrhunderte eine kleine, landwirtschaftlich geprägte Siedlung mit wenigen hundert Einwohnern im Osten der Stadt Berlin. Erst Ende des 19. Jahrhunderts stieg durch die Industrialisierung die Einwohnerzahl Lichtenbergs um ein Vielfaches, sodass der Ortschaft 1907 das Stadtrecht verliehen wurde. Durch die Gründung von Groß-Berlin im Jahr 1920 wurde die Stadt Lichtenberg jedoch nach Berlin eingemeindet und bildet seitdem den namensgebenden Ortsteil für den Berliner Bezirk Lichtenberg.
Lage
Der Ortsteil Lichtenberg liegt etwa in der Mitte des Verwaltungsbezirks Lichtenberg. Im Norden wird er von der Storkower Straße sowie der Landsberger Allee, im Osten von der Rhinstraße begrenzt. Im Süden bildet der Verlauf der S-Bahn-Linie S5 die Grenze des Ortsteils, im Westen die Vulkanstraße sowie der Verlauf der Ringbahn.
Geschichte
Das Dorf Lichtenberg
Das Angerdorf Lichtenberg entstand im Zuge der deutschen Kolonisation des Barnim um 1230. Es wurde allerdings erst am 24. Mai 1288 urkundlich in einem Grenzvertrag erwähnt, in dem der Streit über die Grenze zwischen dem zu Berlin gehörenden Dorf Stralau und dem Dorf Rosenfelde beigelegt wurde. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Lichtenberger Dorfkirche am heutigen Loeperplatz errichtet. Dieser alte Dorfkern bildet noch heute das historische Zentrum des Bezirkes. 1364 befand sich Lichtenberg überwiegend im Besitz der Familie von Rüthenick, deren Vorfahren vermutlich an der Gründung des Dorfes beteiligt waren. (An der Bezeichnung Rutnikstraße noch heute erkennbar). 1375 war Alt-Lichtenberg 44 Hufen groß (etwa 1000 Hektar), einschließlich vier Pfarrhufen, und besaß einen Krug (lateinisch taberna ‚Wirtshaus‘).[1]


Im Jahr 1391 wurde Lichtenberg – wie andere Dörfer im Umkreis – von der Stadt Berlin gekauft und damit ein Kämmereidorf. Die Berliner Ratskämmerei verfügte dadurch über Ober- und Untergerichtsbarkeit in Lichtenberg und betrieb im Ort ein Vorwerk (Gutswirtschaft).
Lichtenberg umfasste 1527 insgesamt 60 Hufen (rund 4,6 km²). Um 1620 wurde eine Schmiede errichtet. Die Bevölkerung wuchs in den ersten Jahrhunderten kaum. 1624 wurden 219 Bewohner gezählt.
Der Dreißigjährige Krieg traf das Dorf hart. Das Vorwerk wurde während des Krieges vollständig ruiniert und konnte erst nach dem Wiederaufbau 1688 wieder verpachtet werden. Ein 1652 verfasster Bericht des Landreiters Ulrich Gärtner an den Großen Kurfürsten spricht von nur noch neun Hufnern und neun Kossäten in Lichtenberg gegenüber 17 Hufnern und 13 Kossäten im Jahr 1624. Erst 1696 erhöhte sich die Zahl der Vollbauernhöfe wieder auf 12, 1705 auf 13 und schließlich ab 1744 bis in das 19. Jahrhundert auf 14. Mit den zusätzlichen elf Kossätenstellen war Lichtenberg im Vergleich zu anderen Dörfern dieser Zeit relativ groß. Um 1750 wurde in Lichtenberg eine Windmühle errichtet, 1771 folgte die Gründung der Colonie Friedrichsberg in der Lichtenberger Gemarkung. Im Jahr 1777 wurde neben der Kirche auf dem Dorfanger eine Schule erbaut und mit einer geräumigen „Stube (…) zum Seidenbau“ ausgestattet, um so einen finanziellen Zuschuss von der königlichen Regierung zu erlangen. 1778 wurden im Ort zwei Brunnen und 1795 zwei Pumpen angelegt.
Die Beziehungen zu Berlin blieben bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts eher gering. Die Lichtenberger entrichteten ihre Abgaben und Dienste an das Vorwerk im Ort. Dieses umfasste 1729 etwas mehr als 455 Morgen (rund 1,16 km²). Zum Gehöft gehörten
„[…] das Magistrats-Hauß, des Arrendators Wohnung, der Kuh-Stall, der Lämmer-Stall, die Scheune, zwei Hammel-Ställe, des Schäfers Wohnung, des Schäfers Stall und auf dem Hofe ein Wagen-Schauer und Schweine-Stall, ein brettern Tauben-Hauß, ein Brunnen auf dem Hofe und ein Brunnen auf der Straße“
Im Jahr 1783 wurde das Gut aus der Feld- und Flurgemeinschaft mit dem Dorf abgetrennt und in Erbpacht gegeben, die Ländereien erfuhren eine Teilseparation. 1806 wurde das Gut teilweise und 1815 schließlich ganz vom Staatskanzler Karl August von Hardenberg gekauft. Der Lichtenberger Kietz entstand 1783 auf einem schon 1571 als „Kietzer Lacken“ bezeichneten Flurstück durch den Bau von vier Doppelhäusern für acht Büdner an der heutigen Lückstraße.
Die Beziehungen zu Berlin intensivierten sich erst im späten 18. Jahrhundert, als mehrere wohlhabende Familien, Offiziere und hohe Beamte aus Berlin in Lichtenberg Landsitze und Villen errichteten. Unter diesen befand sich auch der Gouverneur von Berlin, General Wichard von Möllendorff, der um 1780 einen schlossartigen, wenn auch nur eingeschossigen Landsitz baute. Dabei wurden nicht nur der große Saal und weitere Zimmer des „Möllendorff’schen Schlösschens“ prächtig ausgemalt, sondern auch ein Park und ein Wirtschaftshof angelegt. Auf diese Weise wurde Lichtenberg zum zeitweiligen Wohnort einiger wohlhabender Familien aus Berlin und durch seine neu entstandene Gastronomie zugleich ein beliebtes Ausflugsziel für die Berliner Bevölkerung.
Das eigentliche alte Dorf Lichtenberg blieb von diesen Veränderungen auch Anfang des 19. Jahrhunderts noch unberührt. Einer Zählung zufolge lebten im Jahr 1800 in Lichtenberg 326 Einwohner, davon 14 Bauern, zehn Kossäten, fünf Büdner und 17 Einlieger oder Mieter. Zu dieser Zeit waren die einzigen gewerblichen Betriebe in Lichtenberg Schmiede, Wirtshaus, Windmühle und Ziegelei. Der Schriftsteller Karl Gutzkow beschrieb das Dorf Lichtenberg um 1820 bis 1830 wie folgt:
„Kleine niedrige Lehmhäuser mit dichten Strohdächern, eine düsterschattende Linde vor dem Tore, Räder, Deichseln, Latten den Eingang hemmend. Die Tracht war ländlich, kurze Jacke, lederne Hosen, bunte Nachtmützen; die Sprache plattdeutsch.“
Tatsächlich herrschten in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in Lichtenberg weitgehend agrarische, zumeist noch vom 18. Jahrhundert geprägte Verhältnisse. Auch das Gut bestand außer dem ziegelgedeckten, massiven Wohnhaus nur aus strohgedeckten Fachwerkhäusern. Diese wurden bei einer verheerenden Feuersbrunst am 10. September 1833 fast vollständig vernichtet. Weitere Brände vernichteten 1838, 1839 und 1840 insgesamt neun Gehöfte. Von den Lichtenberger Gebäuden aus dieser und aus früherer Zeit sind heute einzig die Grundmauern der Dorfkirche erhalten geblieben. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden massive Wohnhäuser und seit etwa 1860 auch steinerne Wirtschaftsgebäude angelegt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kolonie Friedrichsberg Teil der Gemeinde Lichtenberg.

Am 11. November 1898 wurde nach zweijähriger Bauzeit das Rathaus Lichtenberg fertiggestellt. Das neugotische Backsteingebäude kostete seinerzeit 396.335 Mark und ist noch heute das Rathaus des Bezirks Lichtenberg.
Stadtrecht
Die Gemeinde Lichtenberg mit ihren 71.000 Einwohnern erhielt am 1. April 1908 das Stadtrecht, nachdem dies bereits am 15. November 1907 im Königlich Preußischen Staatsanzeiger Nr. 263 bekannt gemacht worden war. Im Vorfeld fand im Januar 1908 die erste feierliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Rathaus statt, und im gleichen Monat wurde der erste Bürgermeister, Oskar Ziethen, gewählt.[2] Zwischen 1911 und 1914 entstand das Hubertus-Krankenhaus, 1932 bekam es den Namen Oskar Ziethen. Desgleichen wurden in kurzen Abständen in den verschiedenen Siedlungsteilen (Alt-)Lichtenberg und Wilhelmsberg (heute Fennpfuhl) neue Schulgebäude fertiggestellt.
Eine erhebliche Vergrößerung der Bevölkerung sowie einen starken Zuwachs an industriellen und gewerblichen Unternehmen erfuhr die Stadt Lichtenberg 1912 durch die Eingemeindung der Landgemeinde Boxhagen-Rummelsburg. Von 1912 bis 1920 hieß die Stadt offiziell Berlin-Lichtenberg.
Durch die Gründung von Groß-Berlin wurde die Stadt Lichtenberg 1920 nach Berlin eingemeindet und ist seitdem der namengebende Ortsteil für den im selben Jahr gegründeten Berliner Bezirk Lichtenberg. Zum Zeitpunkt der Eingemeindung galt Lichtenberg als das mit Abstand am weitesten urbanisierte ehemalige Dorf des östlichen Berliner Umlands. Es brachte bei der Vergrößerung Berlins eine Grundfläche von mehr als 1000 Hektar und eine hochentwickelte städtische Struktur ein. Seit der Bezirksgrenzenänderung von 1938 sind Teile der früheren Stadt Berlin-Lichtenberg (Boxhagen und Friedrichsberg) dem heutigen Ortsteil Berlin-Friedrichshain zugeordnet.
Veranschaulichung der Geschichte
Aus Anlass der Feierlichkeiten zum hundertsten Jahrestag der Erteilung des Stadtrechts ließ die Bezirksverwaltung ein touristisches Leitsystem erarbeiten, dessen Finanzierung die Wall AG übernommen hatte. Die am 1. April 2008 an neun verschiedenen Orten des Bezirks aufgestellten Metallstelen informieren in Bild und Text über die Geschichte und Sehenswürdigkeiten.[2]
Das Museum des Bezirks Lichtenberg befindet sich im ehemaligen Rathaus von Boxhagen-Rummelsburg in der Türrschmidtstraße 24 im Ortsteil Rummelsburg. Es trägt jetzt die Bezeichnung Stadthaus und gibt in der Dauerausstellung In den Zeiten einen umfassenden Überblick zu 700 Jahren Geschichte Lichtenbergs.[3] Außerdem finden regelmäßig Sonderausstellungen statt, beispielsweise wurde im Juni 2017 diese Ausstellung eröffnet: Vom Kartoffelgarten zum Natur- und Freizeitidyll – 100 Jahre Kleingartenanlage Feldtmannsburg.[4]
Bevölkerungsentwicklung

Aufgeführt sind die Einwohnerzahlen Lichtenbergs ab der ersten Nennung im Jahre 1624 bis zur Gründung von Groß-Berlin und der daraus resultierenden Eingemeindung Lichtenbergs nach Berlin 1920. In der Grafik gut zu erkennen ist das nur langsame Wachstum der Bevölkerung über Jahrhunderte und der plötzliche Anstieg der Einwohnerzahlen zwischen dem Beginn der Industrialisierung 1870 und der Eingemeindung 1920.
1624 | 1734 | 1772 | 1791 | 1801 | 1817 | 1840 | 1858 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 |
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219 | 255 | 211 | 397 [Anm. 1] |
326 | 336 | 663 | 907 | 3244 | 12.379 | 13.077 | 16.358 |
1890 | 1895 | 1896 | 1897 | 1900 | 1905 | 1907 | 1908 | 1910 | 1912 | 1914 | 1920 |
22.905 | 30.314 | 32.822 | 35.150 | 43.371 | 55.391 | 67.978 | 71.000 | 133.141 [Anm. 2] |
87.000[5] | 155.000[6] | 144.662 |
Anmerkungen
- ↑ zusammen mit der Kolonie Friedrichsberg und dem Lichtenberger Kietz
- ↑ zusammen mit Boxhagen-Rummelsburg
Industrie und Wirtschaft
Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1945
Das Gebiet zwischen der Landsberger Chaussee (heute: Landsberger Allee) und der Rittergutstraße (heute: Josef-Orlopp-Straße) – auch als „Industriegebiet Herzbergstraße“ bekannt geworden – entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort im aufstrebenden Lichtenberg. Dazu trugen insbesondere die folgenden Einrichtungen bei:
- Siemens & Halske, später Siemens Plania (Herzbergstraße)
- Margarinewerke Berolina von 1909 (Herzbergstraße)
- Norddeutsche Kugellagerfabrik GmbH von 1938/1939
- Wurstfabriken, Großbäckereien, eine Fischmehlfabrik (Rittergutstraße und Siegfriedstraße), die Verwaltung und einige Produktionsgebäude der Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend
- VEB Bärensiegel Berlin, Zentrale in der Josef-Orlopp-Straße
Für diese Großbetriebe gab es eigene Industriegleisanschlüsse.
Auch der Bau und der Betrieb zweier Krankenhäuser, des heutigen Oskar-Ziethen-Krankenhauses (seit 2005 Sana Klinikum Lichtenberg) in der Fanningerstraße und der Irrenanstalt Herzberge (heute: Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge) in der Herzbergstraße, stärkten die wirtschaftliche Entwicklung. Nicht zuletzt erwies sich der Verkehr als wichtige Stütze der Wirtschaft, der Ortsteil verfügte über den Bahnhof Lichtenberg (seit 2001 im Nachbarortsteil Rummelsburg gelegen) und das Straßenbahndepot in der Siegfriedstraße.
Im Ortsteil befindet sich der 1881 eingerichtete Zentralfriedhof Friedrichsfelde, der 2001 dem Ortsteil Lichtenberg zugeordnet wurde. Auf ihm befindet sich die Gedenkstätte der Sozialisten. Die Wohnanlage Lichtenberg wurde in den 1920er Jahren errichtet.
Zwischen 1945 und 1990
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Großbetriebe enteignet. Viele konnten anfangs wegen demontierter Maschinen oder fehlender Rohstoffe nicht produzieren. Erst ab 1952 begann wieder eine nennenswerte Erzeugung von Industriegütern. Die Fabriken wurden zu volkseigenen Betrieben (VEB) umgewandelt. Beispiele für Betriebe mit hoher Wirtschaftskraft in Lichtenberg waren:


Das Theater an der Parkaue wurde 1945 gegründet. In der DDR trug es den Namen Theater der Freundschaft. Es ist das größte Staatstheater für junges Publikum in Deutschland.
In Lichtenberg befand sich der Sitz des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit. Er nahm das gesamte Straßenkarree Normannenstraße-Magdalenenstraße-Frankfurter Allee-Ruschestraße ein. Seit 1990 befindet sich hier die Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße.
Südlich der Frankfurter Allee wurde in den 1970er Jahren das Neubaugebiet Frankfurter Allee Süd errichtet.
Nach 1990
Durch den politischen und wirtschaftlichen Wandel im Jahr 1990 sowie wegen häufig qualitativ und preislich nicht weltmarktfähiger Produkte wurden die meisten Betriebe nun schrittweise abgewickelt. Übrig blieben kleine oder mittelständische Handwerksbetriebe; neu hinzugekommen sind zahlreiche Einkaufszentren (Landsberger Einkaufspassagen, Landsberger Allee 358 [um 2008 stillgelegt; etwa 2016 abgerissen, um das Sondergebiet Fachmarkt mit nicht zentrenrelevantem Hauptsortiment vorzubereiten],[7] Möllendorffpassage in der Möllendorffstraße, Ringcenter II, Ringcenter III in der Frankfurter Allee, Mauritiuskirch-Center in der Mauritiuskirchstraße, Asiamarkt Dong Xuan Center in der Herzbergstraße).
In den beginnenden 2000er Jahren erfolgte ein intensiver Ausbau früherer Produktions- und Lagerflächen südlich der Landsberger Allee als Wirtschaftsschwerpunkt. Nach einigem Tauziehen um die Größe und die Architektur konnte Ikea Deutschland hier im Dezember 2010 seine bisher größte Filiale eröffnen. In der Nachbarschaft gibt es einen neuen Globus Baumarkt, um dessen Größe eine amtliche Volksabstimmung durchgeführt wurde.
Zur Stärkung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Einrichtungen der tourismusnahen Wirtschaft im Bezirk besteht seit 2007 das Projekt Tourismusmarketing Lichtenberg. Es wird vom Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg getragen und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mitfinanziert. Zu den bisher realisierten Maßnahmen gehören Informationsveranstaltungen für Touristikunternehmen, ein Promotionauftritt auf der Internationalen Tourismus-Börse Berlin 2009 und die Erstellung eines Touristenportals.
Regelmäßige Veranstaltungen im Ortsteil
- Spectaculum am lichten Berg, zweitägiges Mittelalterfest im Rathauspark
- Beteiligung am Fête de la Musique
- Wechselnde Kunstausstellungen im Rathauskeller
Verkehr
Öffentlicher Nahverkehr
Durch den Ortsteil führen die U-Bahn-Linie 5 (U-Bahnhof Magdalenenstraße) sowie mehrere Straßenbahnlinien. Im Ortsteil befindet sich der Betriebshof der BVG in der Siegfriedstraße.
Individualverkehr
Die Bundesstraßen B 1 und B 5 durchqueren auf gemeinsamer Trasse den Ortsteil in west-östlicher Richtung (Frankfurter Allee). Eine viel befahrene Straße in Nord-Süd-Richtung ist der Straßenzug Weißenseer Weg–Möllendorffstraße.
Bürgermeister
Zeitraum | Name | Partei |
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ab 1908: Erster Bürgermeister der Stadt Lichtenberg | ||
1908–1921 | Oskar Ziethen | DVP |
ab 1921: Bezirksbürgermeister ab der Bildung Groß-Berlins | ||
1921–1925 | Otto John | SPD |
1926–1933 | Alfred Siggel | SPD |
1933–1935 | Herbert Volz | NSDAP |
1935–1938 | Fritz Behaghel | NSDAP |
1938–1945 | Karl Dorsch | NSDAP |
1945 | Franz Stimming | SPD |
1945–1946 | Günter Riesebrodt | CDU |
1946–1947 | Helmut Schwenn | SPD |
1947–1948 | Wilhelm Pomezny | SPD |
1948–1950 | Richard Schalkowski | SED |
1951–1954 | Horst Hilbert | SED |
1955–1959 | Willi Jahnke | SED |
1959–1962 | Franz Bachmann | SED |
1963–1965 | Kurt Schumann | SED |
1965–1967 | Horst Hilbert | SED |
1967–1970 | Willy Betsch | SED |
1970–1976 | Heinz Müller | SED |
1976–1979 | Günter Milke | SED |
ab 1979: Bezirksbürgermeister des damals neuen Bezirks (ohne Marzahn, Hellersdorf, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf) | ||
1979–1990 | Günter Milke | SED/PDS |
1990 | Peter Hlavaty | SED/PDS |
1990–1992 | Christian Kind | SPD |
1992–1995 | Gottfried Mucha | Bündnis 90/Die Grünen |
1995–2001 | Wolfram Friedersdorff | PDS |
Zu den Bezirksbürgermeistern nach Fusion der ehemaligen Bezirke Lichtenberg und Hohenschönhausen zum seit 2001 bestehenden Bezirk siehe Bezirk Lichtenberg#Bürgermeister.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter Lichtenbergs
- Waldemar Atzpodien (1834–1910), Gutsbesitzer und Kommunalpolitiker
- Hermann Roeder (1856–1941), Gutsbesitzer und Kommunalpolitiker
- Familie Loeper, Bauern- und Gutsbesitzerfamilie des 19. und 20. Jahrhunderts im früheren Dorf Lichtenberg
- Friedrich Peine (1871–1952), Politiker (SPD)
- Georg Lehnig (1907–1945), Widerstandskämpfer
- Kurt Borm (1909–2001), SS-Hauptsturmführer und Arzt in der NS-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein
- Ilse Stöbe (1911–1942), Widerstandskämpferin
- Erwin Nöldner (1913–1944), Widerstandskämpfer
- Paul Dinter (1922–2001), Radrennfahrer
- Gesine Lötzsch (* 1961), Politikerin (Die Linke)
- Djamila Rowe (* 1967), Model[9][10]
- Anja Reich (* 1967), Journalistin und Autorin
- Paul van Dyk (* 1971, als Matthias Paul geboren),[11] DJ und Musikproduzent
- Sarah Schindler (* 1981), Sängerin und Schauspielerin
- Axel Ranisch (* 1983), Regisseur, Schauspieler[12]
- Patrick Hausding (* 1989), Wasserspringer[13]
Mit Lichtenberg verbundene Personen
- Wichard von Möllendorff (1724–1816), preußischer Generalfeldmarschall
- Johann Ludwig Weitling (1758–nach 1792), Pädagoge
- Gustav Kielblock (1843–1917), Kommunalpolitiker
- Oskar Ziethen (1858–1932), erster Bürgermeister der Stadt Lichtenberg
- Hermann Lewandowski (1875–1950), Fabrikant
- Franz Stimming (1884–1952), Bezirksbürgermeister von Lichtenberg 1945
- Alfred Siggel (1884–1959), Bezirksbürgermeister von Lichtenberg 1926–1933
- Willy Abel (1875–1951), Erfinder und Ingenieur
- Fritz Thurm (1883–1937), Stadtrat von Lichtenberg 1926–1933
- Friedrich Jacobs (1889–1964), Arzt
- Gustav Zahnke (1908–1930), Opfer des Nationalsozialismus
- Hans Zoschke (1910–1944), Widerstandskämpfer
- Jutta Resch-Treuwerth (1941–2015), Journalistin und Sexualtherapeutin, wuchs in Lichtenberg auf
- Werner Teske (1942–1981), Mitarbeiter des MfS, letztes vollstrecktes Todesurteil in der DDR, lebte am Hendrichplatz[14]
Siehe auch
- Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Lichtenberg
- Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Lichtenberg
- Liste der Stolpersteine in Berlin-Lichtenberg
- Bundestagswahlkreis Berlin-Lichtenberg
Literatur
- E. Unger: Geschichte Lichtenbergs bis zur Erlangung der Stadtrechte. Berlin 1910.
- Hans-Jürgen Rach: Die Dörfer in Berlin. Ein Handbuch der ehemaligen Landgemeinden von Berlin. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1988, ISBN 3-345-00243-4.
- Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin, Band II. Institut für Denkmalpflege im Henschelverlag, Berlin 1987.
- Jan Feustel: Spaziergänge in Lichtenberg. (Berlinische Reminiszenzen; 75). Verlag Haude und Spener, Berlin 1996, ISBN 3-7759-0409-3.
Weblinks
- Geschichte des Ortsteils (Alt-)Lichtenberg Bezirksamt
- Veranstaltungs- und Informationsportal für Berlin Lichtenberg
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375. Berlin 1940, S. 110 gibt 44 Hufen an, verbunden mit der Fußnote, dass die beiden anderen Handschriftvarianten A und C (S. XXIII) 64 Hufen nennen.
- ↑ a b 100 Jahre Stadtrecht für den Ort Lichtenberg. Am 1. April beginnen im Bezirk die Feierlichkeiten / Zahlreiche Veranstaltungen rund um das Jubiläum. In: Neues Deutschland, 27. März 2008.
- ↑ Dauerausstellung In den Zeiten. Museum Lichtenberg
- ↑ Übersicht bisheriger Sonderausstellungen (2008–2017); hier: KGA Feldtmannsburg. Museum Lichtenberg; abgerufen am 18. August 2017.
- ↑ Ew. vom Stadtkreis Lichtenberg (mit Friedrichsberg und Wilhelmsberg). In: Berliner Adreßbuch, 1912, Teil 5, S. 281.
- ↑ Lichtenberg u. a. mit Ew. In: Berliner Adreßbuch, 1914, Teil 5, S. 102.
- ↑ B-Plan-Nr. 11–61 des BA Lichtenberg von 2013 (PDF), abgerufen am 18. August 2017.
- ↑ Maria Curter: Berlins Bezirksbürgermeister. In: Berlinische Monatsschrift, 7/1997, beim Luisenstädtischen Bildungsverein
- ↑ Borer-Affäre: Aschenputtel, Barbie, der Botschafter und die Presse. (PDF; 558 kB) In: Max. Ausgabe 10/2002.
- ↑ Djamila Rowe modelt für Joop. Bei: Spiegel Online, 18. August 2002.
- ↑ Anne Lena Mösken, Sabine Rennefanz: Interview mit Paul van Dyk; Ich weiß nicht, mit welchem Teil meines Kopfes ich gerade rede, aber ich tu’s. In: Berliner Zeitung, 6./7. April 2019, S. 2–4.
- ↑ Regie-Newcomer Axel Ranisch: Die große Lust auf Pummelchen. Bei: Spiegel Online, 30. Oktober 2013
- ↑ Franziska van Almsick, Katarina Witt & Co. Von Wunderkindern aus Berlin zu internationalen Sportstars. In: Berliner Zeitung, 4. Januar 2016.
- ↑ Der Feind ist mir nie begegnet. In: Der Spiegel. Nr. 7, 1992 (online).