Horon (Tanz)
Der Horon ist ein traditioneller, türkischer Volkstanz. Er hat seine Ursprünge aus verschiedenen Provinzen am Schwarzen Meer (besonders aus der Balkanregion) und wurde in der Frühzeit hauptsächlich von Fischern getanzt.
Die Tänzer (in der Regel allesamt männlich) sind in pechschwarze Kostüme mit silbernen Schärpen und Bändern gewandet und tragen kapuzenartige Hauben. Für die Anzahl der Tänzer gibt es keine feste Vorgabe. Ein Musikant spielt auf einem violinenähnlichen, dreisaitigen Instrument namens Kemençe. Der Tanz beginnt meist damit, dass die Tänzer eine Reihe bilden, sich an den Händen halten und zunächst vor- und zurück schreiten und dabei immer schneller werden. Danach schwingen sie ihre Arme scheinbar willkürlich, aber synchron auf- und ab, als wollten sie unsichtbare Vögel vertreiben. Schließlich rücken sie eng zusammen, halten sich weiterhin an den Händen und bewegen nur noch ihre Beine. Gegen Ende des Tanzes schwingen sie zusätzlich wieder ihre Arme auf- und ab. Während der gesamten Performance werden die Tanzbewegungen immer schneller, weil der Musikant immer schneller auf dem Instrument spielt.
Sehr wahrscheinlich sind die Tanzbewegungen von dem Zappeln der in den Netzen gefangenen Fische inspiriert.
Literatur
- Sean Sheehan: Turkey (= Cultures of the world, 6. Band). Benchmark Books, Tarrytown 2004, ISBN 9780761417057, S. 119.
- Betty Casey: International Folk Dancing. Doubleday Publishing, Michigan 1981, ISBN 9780385133081, S. 288.