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Öland

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Öland
Land Schweden
Verwaltungsbezirk Kalmar län
Fläche 1342 km²
Länge / Breite 137 km / 16 km
Bevölkerung (2003) 24.500


Öland ist eine schwedische Ostseeinsel. Sie ist mit dem Festland seit 1973 durch eine 6 km lange Brücke verbunden. Öland ist 137 km lang und maximal 16 km breit und damit die kleinste schwedische Landschaft und gehört zum Verwaltungsbezirk Kalmar län.


Geographie

Die sieben Windmühlen von Störlinge

Die Insel Öland ist eine Hochfläche mit einer höchsten Erhebung von 57 Metern über Meereshöhe (Galgbacken). Die Hochfläche fällt nach Westen steil ab, während sie nach Osten hin Küstenterrassen bildet. Oberflächengesteinsarten sind Sandstein, Schiefer und Kalkstein. Da die Erdschicht aufgrund von Erosion nur dünn ist, bestehen große Teile der Insel - vor allem im Süden - aus einer Karst- und Heidelandschaft (Alvaret) mit entsprechender reicher Fauna. Im Norden zeigen die Rauksteine von Byrum, dass die Insel einst aus dem Meer aufstieg. Zwischen dem Festland und der Langen schmalen Insel liegt mitten im Öresund auf der Granitinsel Blå Jungfrun (Blaue Jungfrau) ein Nationalpark und eine Trojaburg.

Die Pflanzenwelt auf Öland wird durch den Karstuntergrund (vergl. Burren) und das Klima bestimmt: kleinwüchsige Bäume und Sträucher in einer wasserarmen Zone. Aufgrund des für Schweden ungewöhnlichen Bodens (fossile Bergarten) finden sich in der Pflanzenwelt Ölands viele außergewöhnliche Blumen, besonders 34 Orchideenarten. An der Südspitze der Insel liegt ein ausgedehntes Vogelschutzgebiet und eine Forschungsstation für Ornithologie. Typisch für Öland sind die überall anzutreffenden Windmühlen. Von den ehemals 2000 Windmühlen sind noch 400 erhalten. Heute ist Öland eine besuchte Ferieninsel. Der Süden ist zur Kulturlanschaft südliches Öland zusammengefasst.

Vorgeschichte und Geschichte

Das Gräberfeld bei Gettlinge mit einer Schiffssetzung

Öland, die Insel der Steinmonumente, wurde ab 7000 v. Chr. von Jägern bewohnt (davor lag es lange unter dem Meeresspiegel). In der Jungsteinzeit um ungefähr 4000 v.Chr. wurde es von Ackerbauern besiedelt. Über 13.000 archäologische Fundstätten zeugen von seiner Geschichte bis ins Mittelalter. Zwischen 1.500 und 500 v. Chr., in der Bronzezeit, wurden große Hügelgräber angelegt; darunter der Blå Rör, der größte der 100 Tumuli (Röse) auf der Insel. Auch Menhire auf ganzen Feldern (Gettlinge, Mysinge, Seby) oder Odins Flisor sind häufig anzutreffen, Schiffssetzungen sind hingegen selten. Aus der Völkerwanderungszeit (400 - 550 n.Chr.) stammen die großen Burgen wie die Gråborg, Ismantorp und Eketorp. Unter den Runensteinen ragen der Karlevistenen und die Steine von Lerkaka heraus. Eine erste größere Siedlung entstand um 750 n. Chr. bei Köpingsvik im Norden der Insel.

Um 800 n. Chr. gehörte Öland zum Machtgebiet der Svear, hatte aber einen eigenen Rechtsstatus. Im Mittelalter gewann Öland durch seine Lage am Kalmarsund, der damals eine wichtige Seestraße war, an Bedeutung. Die Entstehung des Marktes Köping als Handelsplatz und der Bau eines Kastells bei Borgholm, das später zu einer großen Burg ausgebaut wurde, zeugen davon.

Aufgrund der Nähe zur dänischen Grenze wurde Öland zwischen 1300 und 1700 in die schwedisch-dänischen Kriege hineingezogen: In den 1360er Jahren, den 1450er Jahren, am Beginn des 16. Jahrhunderts, während des Kalmarkrieges 1611-1613 und nach der Niederlage der schwedischen Flotte an der Südspitze Ölands 1676 wurde die Insel von dänischen Truppen heimgesucht.

Öland, das seit 1617 zur Provinz Kalmar gehört hatte, wurde 1817 eine eigene Provinz, aber schon 1824 wurde sie wieder Kalmar einverleibt.

Öland war die ganze Zeit hindurch eine ausgeprägte Agrarlandschaft. Dies führte aufgrund des Bevölkerungswachstums Anfang des 19. Jahrhunderts zu einer umfassenden Arbeitsmigration (auch nach Deutschland und Dänemark) und ab 1880 - nach einer Agrarkrise - zu einer Auswanderungswelle, bei der etwa die Hälfte der Bevölkerung Öland verließ. Auch heute noch weist Öland sinkende Einwohnerzahlen auf.

Literatur

Größere Orte auf Öland

In der Nähe der größten öländischen Stadt, Borgholm, hat die schwedische Königsfamilie ihren Sommerwohnsitz "Schloss Soliden". Die schwedische Kronprinzessin Victoria feiert dort jedes Jahr im Juli ihren Geburtstag.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Die Südspitze Ölands

Landschaftssymbole

  • Blume: Öland-Sonnenröschen
  • Tier/Vogel: Nachtigall
  • Fisch: Flunder
Commons: Kategorie:Öland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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