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M-87 Orkan

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Museumsexponat des M-87 Orkan in Vukovar, Kroatien

Das M-87 Orkan ist ein in den 1980er-Jahren von den Streitkräften Jugoslawiens im Vojno Tehnički Institut (VTI) entwickeltes und zu gleichen Teilen von Jugoslawien und dem Irak finanziertes halbautomatisches großkalibriges Mehrfachraketenwerfer-System, das trotz nur weniger produzierter Exemplare während der Kriege in Jugoslawien, Albanien und im Irak zwischen 1991 und 1999 zum Einsatz kam.[1][2] Mit der für damalige Verhältnisse erreichten hohen Präzision, der Ziele in gleicher Reichweite durch aerodynamischen Bremsen auf vier unterschiedlichen ballistischen Trajektorien folgen konnte und einem Gefechtskopf aus Cluster-Munition, war der "Orkan" zu Bekämpfung von größeren Truppenkonzentrationen sowie Flächenzielen konzipiert worden.[3] Mit dem Beginn der Ausrüstung der Landstreitkräfte des Irak und einer Möglichen Integration chemischer Gefechtsköpfe geriet das Waffensystem Mitte der 1990er in den Fokus US-amerikanischenr Behörden.[4]

Entwicklung

Eine Weiterentwicklung ist das 2017 vorgestellte Šumadija-System

Nachdem die Jugoslawische Volksarmee 1977 mit dem M-77 Oganj einen aus dem sowjetischen Grad-System technisch weiterentwickelten Mehrfachraketenwerfer bekommen hatte, entstanden 1980 Pläne für einen Raketenwerfer, der Ziele auf Entfernungen von 50 km bekämpfen konnte. Die Aufgabe wurde wiederum an Obrad Vučurović, der lange Jahre der Leiter des Raketensektors des Militärtechnischen Institutes (VTI) in Belgrad und Professor der Fakultät für Maschinenbau in Belgrad sowie der Militärakademie war, übertragen.[5] Die jugoslawischen Entwickler fanden im Irak einen Interessenten, der die Entwicklungskosten tragen konnte, jedoch auch am brasilianischen ASTROS II Interesse zeigte. Beide Systeme wurden daher bei Testläufen 1987 im Irak miteinander verglichen. Der Irak entschied sich für beide Systeme, die später als Ababil-50 und Sajil-60 in lizenzierten Versionen im Land selbst hergestellt werden sollten. Neben der finanziellen Ausstattung stellte der Irak auch die Erprobungsgelände für die Hauptphase der Waffensystemprüfung, die neben den jugoslawischen Testgeländen in Nikinci, Platamuni (Halbinsel Prevlaka) und insbesondere Krivolak hauptsächlich in Wüstengebieten des Golfstaates durchgeführt wurden. Daneben beteiligte sich der Irak auch mit personellem Einsatz an der Entwicklung. So weilten Anfang der 1980er-Jahre wesentliche Persönlichkeiten des irakischen Raketenprogramms und 60 irakische Ingenieure unter Saddam Hussein in Jugoslawien.[6] Als prominentester war darunter Amir Hamudi Hasan Al-Sa’di, ein späterer Militärberater von Saddam Hussein sowie der Sohn des einflussreichen Generals Hossam Mohammed Amin, dem Direktor der Militärindustrie des Irak, der von 1981 bis 1985 in Belgrad als technischer Berater verblieb.[7] Der Irak hatte in einer ersten Tranche vier Batterien zu jeweils vier Werfern sowie 4000 Raketen bestellt. Der erste Prototyp war 1985 bereit.[8] Das System wurde erstmals 1987 vorgestellt. Bis zum Ausbruch des Zweiten Golfkrieges wurden nur wenige Einheiten produziert, eine erste Lieferung von einer Batterie erreichte den Irak 1989, zehn Systeme standen jedoch 1990 in der Produktionsstätte in Novi Travnik, als die UNO ein Embargo über den Irak verhängte.

Als weiterer Käufer des Systems hatten sich die Streitkräfte Kuweits nach Vergleichen mit amerikanischen, deutschen, russischen und chinesischen Systemen für das neu von Jugoslawien produzierte Orkan-System entschieden und die Verträge für 24 Batterien mit jeweils vier Werfern und pro Batterie 1000 Raketen noch 1990 unterzeichnet.[9] Der Kuwait-Krieg sowie das Auseinanderbrechen Jugoslawiens im Jahr 1991 brachten ein Ende der Produktion. Die ehemaligen jugoslawischen Volksrepubliken konnten das Orkan-System nur bedingt im Jugoslawienkrieg zum Einsatz bringen, da zwar die Endproduktion in Maschinenbauwerk „Bratstvo“ Novi Travnik in Bosnien stattfand, die Raketen jedoch nur bei „Pretis“ im Stadtteil Vogošča in Sarajewo sowie die Zeitzünder-Mechanismen für die Splittergefechtsköpfe bei „Krušik“ in Valjevo produziert wurden. Während Bratstvo von den kroatischen und später muslimischen Truppen kontrolliert wurde, war Pretis in der Hand der bosnischen Serben.[10] So befand sich auch nur ein vollständiges System im Jugoslawienkrieg bei den Krajina-Serben im Einsatz, das aus dem in der Artillerieschule der JNA in Zadar stationierten Prototyp bestand.[11] Dieses Orkan-System fand später Eingang in die Rechtsprechung der ICTY, da die Krajina-Serben es während der Rückeroberung der Ost-Krajina durch die kroatische Armee im Mai 1995 zu einem zweitägigen Beschuss Zagrebs einsetzten, der als Kriegsverbrechen geahndet wurde.[12]

Anfangs der 2000er-Jahre wurde die Entwicklung in Serbien bei Yugoimport-SDPR wieder aufgenommen, jedoch nur insoweit, als die im Technischen Prüfzentrum in Belgrad (TOC) gelagerten Rohre auf den obsoleten FROG-7-Fahrzeugen anstatt der eigentlichen FROG-Raketen montiert wurden.[8] Damit war nur noch die Armee der Bundesrepublik Jugoslawien mit einsatzbereiten Orkan-Systemen (als Orkan 2 bezeichnet) ausgestattet.[13]

Eine moderne Weiterentwicklung bilden 4 bis 12rohrige modulare Varianten die 2017 auf der Partner-Armeemesse in Belgrad erstmals vorgestellt wurden.[14] Das System heißt nun Šumadija und wird mit modularen Ausführungen von 267 mm und 400 mm angeboten. Die Variante "Jerina 2" hat bis zu 12 Rohre für Raketen mit 267 mm Durchmesser, die Variante "Jerina 1" 4–8 Rohre für Raketen mit 400 mm Durchmesser. Reichweiten betragen 75 respektive 285 km. Gefechtsköpfe haben dabei entweder 110 oder 200 kg Gewicht und werden über INS oder GPS korrigiert.[15][16]

Varianten

M-87 Orkan II
  • M-87 Orkan: Initialversion mit zwölf Werferrohren auf einem Lkw FAP-2832[17]
  • M-87 Orkan II (M1996): Ad-hoc-Version aus Serbien mit vier Werferrohren auf einem Lkw ZIL-135 (9P113M2)[18]

Technik

Jerina 1 (400 mm), Jerina 2 (267 mm), Eurosatory, Paris 2018
Werfer mit vier 400-mm-Rohren

Das Orkan-Mehrfachraketentenwerfersystem ist ein hoch automatisiertes System, das bei seiner Indienststellung als eines der leistungsstärksten ungelenkten ballistischen Boden-Boden-Systeme galt, das mit 288 aus 1000 m Höhe an Fallschirmen herabfallenden Anti-Personen-Splittersprengköpfen oder 24 Anti-Panzer-Minen einen großflächigen Wirkkreis erreichte.[19] Das Besondere an dem System war eine für damalige Verhältnisse für eine ungelenkte Rakete mit einer Reichweite von 50 km erreichte geringe Abweichung. Sie wurde durch die hohe Anfangsgeschwindigkeit bei der Zündung eines Boosters in den Rohren, der die Rakete in 0,2 s auf 130 m/s beschleunigte sowie eine kamerakorrigierte Flugbahn erreicht. Das innovative System zeichnete sich zudem durch eine hohe Automatisierung mit einer zentral gesteuerten Pneumatik des Reifendrucks sowie die mittels Kran zugeführten Raketen aus. Die ersten drei Flugbahnen wurden durch die Aufnahme einer zwischen den Rohren angebrachten CCD-Kamera analysiert. Alle weiteren Raketen einer Salve wurden mit den gewonnenen Korrekturen abgefeuert. Da bei einem Anstellwinkel des Werferarms von 45° die höchste Präzision zu erreichen war, wurden die Raketen bei Einsätzen unterhalb der Maximalreichweite durch Bremsen gesteuert, jedoch immer aus der optimalen Schussposition abgefeuert. Diese Bremsen öffneten automatisch, wenn die Reichweiten weniger als 50 km betrugen. Eine hohe Komplexität haben auch die Zündmechanismen der Splitterbomben, die nur aktiviert werden, wenn die Rakete eine bestimmte Beschleunigung erreicht. In den Startrohren waren diese dadurch inaktiv. Ein Unfall mit einer Rakete wurde bisher nicht bekannt.

Das Werferfahrzeug der Initialversion ist ein Lastkraftwagen vom Typ FAP-2832. Auf dem Fahrzeug ist über der Hinterachse ein horizontal und vertikal schwenkbarer Werferarm installiert. Auf diesem sind in drei Lagen zwölf Werferrohre für die Raketen des Kalibers 262 mm angebracht. Die Raketen werden in Intervallen von je 5 Sekunden abgefeuert. Das manuelle Nachladen eines leeren Werfers mit einem Kran dauert rund 30 Minuten. Eine Batterie besteht aus vier Werferfahrzeugen, vier Nachladefahrzeugen mit je 28 Raketen, einem Befehlsstand mit Teldix-Navigationssystem, zwei Aufklärungsfahrzeugen, einem meteorologischem Beobachtungsfahrzeug sowie zwei Vermessungsfahrzeugen. Das Herstellen der Feuerbereitschaft dauert rund drei Minuten. Der Stellungsabbruch dauert rund eine Minute.[20] Ein Bataillon mit 16 Werferfahrzeugen deckt mit 192 Raketen eine Zielfläche von 3 bis 4 km² ein.[8] Ein Feuerleitrechnersystem konnte in Zusammenspiel mit der automatisierten zentralen Nivellierung der Raketenplattform aus der Kabine heraus und den Daten des meteorologischen sowie topographischen Wagens hohe Präzision garantieren. Eine Kamera lieferte aus den Abweichungen der ersten drei Raketen die Korrekturdaten für die Nivellierung des Werfers. Ein digitales Rechnersystem im Orkan (SUV – Sistem Upravljana Vatrom) war das erste das die Landstreitkräfte Jugoslawiens entwickelt hatten. Die Schulung der irakischen Artilleristen an dem Feuerleit-Rechnersystem des Orkan wurden in der Artillerieschule der JNA in Zadar durchgeführt.

Die 288 Splitterbomben mit einem Kaliber von 40 mm tragen jeweils 1000 Stahlkugeln. Sie werden an einem Fallschirm über dem Zielgebiet abgeworfen. Jede der Stahlkugeln hat einen letalen Radius von 10 m. Die 24 Anti-Panzer-Minen haben ein Kaliber von 105 mm mit einer Masse von jeweils 1,8 kg.

Allgemein hatte das jugoslawische System größere Innovationen als vergleichbare Systeme der Großmächte im Kalten Krieg, da diese mehr in gelenkte Raketen investierten. Die jugoslawischen Ingenieure hatten aufgrund der technologischen Unterlegenheit bei gelenkten Raketen die verfügbaren militärtechnischen Ressourcen auf die Entwicklung von ungelenkten Systemen fokussiert. Als Doyen dieser Raketentechnik gilt Obrad Vučurović (Oganj-77, Orkan-87). Eine Weiterentwicklung der Orkan-Raketen ist die erstmals auf der „IDEX-2017“ in Abu Dhabi 2017 vorgestellte Jerina-Rakete mit 400 mm Durchmesser und 285 km Reichweite.[21] Ein Werferfahrzeug mit vier, acht oder zwölf Rohren wurde zudem im Juni 2017 auf der „Partner-2017“ in Belgrad erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.[22] Das Raketenwerfersystem Šumadija wird auch die weiterentwickelten M-87-Raketen des Orkan-Systems von 267 mm Durchmesser und 70 km Reichweite nutzen.

Raketen

Eine jugoslawische KB-1-Submunition von insgesamt 288 Bomblets des Orkan M-87

Die Raketen sind drall- und flügelstabilisiert und verfügen über ein Faltleitwerk am Raketenheck. Die Raketen haben ein Kaliber von 262 mm, sind je nach Typ 4,65 bis 4,90 m lang und wiegen 380 bis 404 kg.[23] Angetrieben werden sie von einem zweistufigen Feststoff-Raketentriebwerk. Dieses hat eine Brenndauer von 5 Sekunden und beschleunigt die Raketen auf eine Geschwindigkeit von rund 1.200 m/s. Nach dem Start beschreibt die Flugbahn der Raketen eine ballistische Kurve mit einem maximalen Apogäum von 22 km. Die maximale Schussdistanz von 50 km wird in 110 Sekunden zurückgelegt. Die minimale Schussdistanz beträgt 12 km.[20] Die maximale Streuung einer Raketensalve liegt bei 220 m in Flugrichtung und bei 175 m im Azimut.[8]

Die Bestände an Splittergefechtsköpfen KB-1 – den einzigen für das Orkan-System produzierten – wurden auf dem Territorium Bosniens und der Herzegowina mit dem Beitritt des Landes zur Anti-Kluster-Munition-Konvention am 7. September 2010 zerstört.[24] 500 M-87-Raketen wurden 2006 von Bosnien zur weiteren Zerstörung nach Georgien geliefert.[25] Die SFOR hatte im Rahmen des Programms zur Reduzierung der Waffenbestände in Bosnien und der Herzegowina zudem zahlreiche M-87-Raketen recycelt.[26] 27 in Kroatien verbliebene M-87-Raketen des Orkan sind aufgrund der ebenfalls erfolgten Unterzeichnung zur Vernichtung von Cluster-Munition bis 2018 zu entsorgen.[27] Ebenso wurden die verbliebenen Bestände im Irak durch das US Army Engineering and Support Centre unschädlich gemacht.[28] Unter den früheren jugoslawischen Republiken, die M-87-Orkan-Systeme besitzen oder besaßen, hat nur Serbien das Protokoll zur Zerstörung von Cluster-Munition nicht unterzeichnet.

Folgende Raketentypen sind bekannt:

Chemische Gefechtsköpfe

Die Orkan-Raketen wurden nach Angaben der ICG (International Crisis Group) von 2002 auf Wunsch des Irak auch in einer Variante mit chemischen Gefechtsköpfen weiterentwickelt.[31]

Einsätze

Irak

Von den für den Irak produzierten Einheiten wurden 1988 vier Fahrzeuge und 1000 Raketen exportiert. Diese kamen 1988 bei Basra sowie 1991/92 im Ersten Golfkrieg zum Einsatz.

Jugoslawien und Albanien

Weitere acht für den Irak im Werk Bratstvo in Novi Travnik fertig montierte Fahrzeuge wurden aufgrund des UN-Embargos gegen das Land nicht mehr ausgeliefert. Diese Fahrzeuge gelangten 1993 ohne Raketen an die kroatischen Territorialkräfte in Bosnien. Vier Fahrzeuge wurden an die Streitkräfte Kroatiens abgegeben, vier verblieben bei den Streitkräften der bosnischen Muslime. Der Erprobungsprototyp, welcher der Schulung irakischer Soldaten in Zadar diente, gelangte 1991 an die Streitkräfte der Krajina-Serben. Über die im Werk UNIS-Pretis in Vogošča (Sarajevo) gelagerten und an den Irak zu exportierenden Raketen besaßen sie im Bosnien- und Kroatienkrieg ein vollständiges Waffensystem. Das Krajina-Orkan kam dadurch auch militärisch zum Einsatz. Hierbei wurde der am 2. und 3. Mai 1995 gegen die Großstadt Zagreb erfolgte Einsatz des Krajina-Orkans vom ICTY als Kriegsverbrechen geahndet.[32] Sieben Zivilisten wurden getötet, über 200 verletzt. Der Serbenführer Milan Martić wurde als Verantwortlicher für den Beschuss des Kriegsverbrechens schuldig gesprochen.

Die Streitkräfte der Bundesrepublik Jugoslawien besaßen keines der originalen, für den Irak produzierten Waffensysteme (die Jugoslawische Volksarmee hatte das Orkan M-87 nicht geordert, dessen Entwicklung noch nicht abgeschlossen war), jedoch besaß das Militärtechnische Institut vier Testrohre, zu denen 1995 noch vier Rohre vom Krajina-Orkan hinzu kamen. 1997 entstand daraus das Orkan II. Im April sowie bis Ende Mai 1999 kamen diese bei Kriegshandlungen an der Grenze zu Albanien (Kukës, Tropojë und Has) zum Einsatz.[33] Erstmals setzte die 125. Motorisierte Brigade der jugoslawischen Armee (Kommandant Dragan Živanović) das Orkan II am 13. April 1999 am Košara Grenzposten gegen Trainingskamps der UCK in Tropojë und Has in Albanien ein. In der Schlacht am Paštrik Ende Mai 1999 wurde albanisches Territorium von der 549. Motorisierten Brigade der VJ (Kommandant Božidar Delić) in bis zu 17,5 km Tiefe beschossen.[34]

Nutzerstaaten

Aktuell

  • Serbien Serbien – 3 M-87 Orkan II[35]
  • Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina – 1 M-87 Orkan (auf dem Territorium der Republika Srpska, von diesem wurden vier Rohre abmontiert)

Ehemalige

  • Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina – 4 M-87 Orkan. Bosnien und Herzegowina haben in Übereinkunft mit der Konvention zum Verbot von Cluster-Munition ihren Bestand von 75.000 Stück der Submunition KB-1 bis 2011 vollständig vernichtet. Ebenso wurde 56 verbliebene Raketen des Orkan demontiert.[36]
  • Irak Irak – 4 M-87 Orkan. Diese erste Tranche wurde 1988 ausgeliefert. Insgesamt waren 4 Batterien zu je 4 Fahrzeugen und insgesamt 4000 Raketen bestellt worden.
  • Kroatien Kroatien – 4 M-87 Orkan. 2 in Museen ausgestellt.

Interessenten

  • Georgien Georgien – 2005–2008 versuchte Georgien, die in Bosnien eingelagerten Werfer und Raketen des M-87 zu kaufen. Ob 500 Raketen, wie auf der 558. OSCE-Plenarsitzung berichtet, exportiert wurden, ist umstritten.[37]
  • Kuwait Kuwait – 24 Fahrzeuge sowie 24.000 Raketen wurden 1990 bestellt. Durch den irakischen Überfall auf Kuwait sowie den Bosnienkrieg 1992 nicht verwirklicht.[38]
  • Malaysia Malaysia – Malaysia hatte Bosnien und Herzegowina einen Kredit von 100 Mio. US-Dollar als Entwicklungshilfe bereitgestellt, für den es die Wiederaufnahme der Produktion des Waffensystems finanzieren wollte. 20 Fahrzeuge sowie die technischen Dokumentationen sollten geliefert werden. Aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen bosnischen und serbischen Delegationen, des ungenügenden Ingenieurskaders in Bosnien und Herzegowina sowie schleppender Möglichkeiten zur Verwirklichung brachten die Verhandlungen kein Ergebnis.[39]
  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten – die USA boten nach Aussagen Anastas Paligorić 25 Mio. US-Dollar für ein System mit zehn Raketen. Damit sollten vor dem Kriegseintritt gegen den Irak die Fähigkeiten des Systems analysiert werden.[40]

Erhaltene Exemplare

Nachdem die IFOR 1996 die verbliebenen Orkan-Systeme aus der Bestellung des Irak im Bratstvoer Maschinenbauwerk beschlagnahmt hatte, die 1997 durch die SFOR auf dem Truppenübungsgelände von Glamoč zerstört wurden, verblieben nur noch wenige funktionierende Exemplare des Raketenwerfers. Die kroatischen Streitkräfte verfügten über zwei Exemplare, von denen einer heute als Ausstellungsstück in Vukovar im Museum zum Domovinski rat besichtigt werden kann. Alle weiteren original produzierten Orkan-Systeme sind heute ausgemustert.

Einzelnachweise

  1. Human Rights Watch - Timeline of Cluster Munition Use (PDF) - Anmerkung in der Irakische Armee als Ababil 50
  2. Overview of Cluster Munitions in Eastern Europe, the Caucasus, and Central Asia Prepared by Human Rights Watch (PDF)
  3. VTI - Seventh Decade of the Military Technical Institute (1948. – 2013.) (PDF)
  4. Fears over Serbia's poison gas factories
  5. Vucurovic.com (Memento des Originals vom 1. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vucurovic.com, Zugriff: 26. März 2013 (englisch)
  6. Interview mit Obrad Vučurović in der Odbrana, 69, 1. August 2008: 8–12 Istina o Orkanu
  7. Addendums to the Comprehensive Report of the Special Advisor to the DCI on Iraq’s WMD (PDF)
  8. a b c d rbase.new-factoria.ru, Zugriff: 26. März 2013 (russisch)
  9. ibid Odbrana, 69, Hier S. 9
  10. ibid Odbrana, 69, Hier S. 9
  11. ibid Odbrana, 69, Hier S. 9
  12. Transkript des ICTY Martic Case
  13. ibid Odbrana, 69, Hier S. 10
  14. The 8th International Armament Fair "Partner" opens
  15. Yugoimport from Serbia introduces new artillery systems in the Asian market
  16. Jane's 360° Fire power from Serbia SOFEX18D2
  17. Military-today.com, Zugriff: 26. März 2013 (englisch)
  18. Website serbischen Streitkräfte, Zugriff: 26. März 2013 (serbisch)
  19. ibid. Odbrana, 69 8–13
  20. a b Army-Guide.com, Zugriff: 26. März 2013 (englisch)
  21. Janes, 22. Februar 2017 IDEX 2017: Yugoimport unveils 'giant Grad' rocket (Memento des Originals vom 28. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.janes.com
  22. RTS, 27. Juni 2017 "Партнер 2017" у знаку нових ракета и артиљерије
  23. Military-today.com, Zugriff: 26. März 2013 (englisch)
  24. Landmine and Cluster Munition Monitor, 31. Juli 2015 Bosnia and Herzegovina
  25. UN-Report on Export of Missiles Bosnia and Herzegovina
  26. Erwin Kauer: Weapons Collection and Destruction Programmes in Bosnia and Herzegovina. (PDF)
  27. Cluster Munition Ban Policy – Croatia.
  28. US Army Corps of Engineers: CAPTURED ENEMY AMMUNITION AND COALITION MUNITIONS CLEARANCE MISSION 2003–2008. (PDF)
  29. http://www.cat-uxo.com/#/submunitions/4572070374 Submunition KPOM
  30. http://bulletpicker.com/pdf/Iraq%20Ordnance%20ID%20Guide.pdf Iraq odrdnance guide. S. 648.
  31. ICG Balkans Report N°136, 3 December 2002 – Arming Saddam: the Yugoslav Connection Yugoslav connection
  32. Summery judgement of Milan Martic.
  33. https://www.files.ethz.ch/isn/109182/Full-text.pdf UNIDIR – Cluster Munition in Albania. S. 7.
  34. https://www.files.ethz.ch/isn/109182/Full-text.pdf S. 20.
  35. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 143 (englisch).
  36. Cluster Munition Monitor 2011. Mines Action Canada. ISBN 978-0-9738955-9-9, S. 71.
  37. 558. Plenarsitzung der OSCE
  38. Odbrana, 69, S. 9
  39. Odbrana, 69, S. 9
  40. Odbrana, 69, S. 9