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Amélie Mauresmo

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Amélie Mauresmo bei den Australian Open, 2005

Amélie Mauresmo (* 5. Juli 1979 in Saint-Germain-en-Laye, Frankreich) ist eine französische Tennisspielerin.

2003 gewann Amélie Mauresmo mit dem französischen Team den Federation Cup. Sie gewann in diesem Wettbewerb mehr Spiele als jede andere französische Spielerin.

Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gewann sie die Silbermedaille, als sie im Finale der Belgierin Justine Henin-Hardenne im Dameneinzel unterlag.

Am 13. September 2004 ist sie als erste französische Tennisspielerin Nummer 1 der Weltrangliste geworden. Sie war eine der wenigen Tennisspieler (Damen und Herren), die die Spitzenposition ohne Grand-Slam-Sieg erreicht haben. Zuvor gelang das Kim Clijsters bei den Damen.

Ihren ersten großen sportlichen Erfolg erreichte sie am 28. Januar 2006. Dort sicherte sie sich ihren ersten Grand-Slam Titel. Sie profitierte im Endspiel der Australian Open bei ihrer Führung (6:1/2:0) von der Aufgabe der gesundheitlich geschwächten (Magenkrämpfe und Kreislaufprobleme) Belgierin Justine Henin-Hardenne. Am 8. Juli 2006 erkämpfte sie ihren 2. Grand Slam-Sieg. Sie gewann die All England Championships in Wimbledon, im Finale konnte sie sich wiederum gegen Justine Henin-Hardenne durchsetzen.


Biografie

Anfänge

Amélie Mauresmo wurde in Saint-Germain-en-Laye geboren. Begeistert vom French Open - Sieg ihres Landsmannes Yannik Noah im Jahre 1983, den sie am Fernsehbildschirm verfolgte, beschloss die knapp Vierjährige Tennis zu spielen.

1996 gewann die junge Französin die Juniorentitel bei den French Open und in Wimbledon. Die International Tennis Federation ernannte sie im gleichen Jahr zum Junior World Champion.


1999: Durchbruch: Finale in Australien

Im Jahr 1999 erreichte die ungesetzte Mauresmo das Finale der Australian Open . Sie war damit die dritte Französin, der es gelang, in der Open Era in das Finale eines Grand Slam - Turniers einzuziehen. Sie war die erste französische Tennisspielerin nach Mary Pierce1995 , der dies gelang. Auf dem Weg ins Endspiel besiegte die Französin zwei gesetzte Spielerinnen und im Halbfinale die aktuelle Weltranglisten-Erste Lindsay Davenport. Im Finale unterlag Mauresmo der Weltranglisten-Zweiten Martina Hingis, die die offen lesbisch lebende Mauresmo wenig respektvoll einen "halben Mann" nannte. Die Französin hatte sich nach ihrem Halbfinal-Sieg gegenüber der internationalen Presse geoutet.

An die Spitze

Im Eiltempo etablierte sich Amelie Mauresmo in den Top Ten der WTA - Weltrangliste. Zum Jahresende 1997 war Mauresmo als 109. der Weltrangliste notiert. Ein Jahr später belegte sie bereits den 29. Platz. 1999 erreichte die Französin die Top Ten und feierte in Bratislava ihren ersten Turniersieg gegen Kim Clijsters.

Das Jahr 2000 begann mit einem Turniersieg in Sydney. Mauresmo gelingen Zweisatz-Siege über die fünftgesetzte Marie Pierce, die Nummer Zwei Lindsay Davenport und die Top-Gesetzte Martina Hingis im Finale. Der Rest des Jahres war von verschiedenen Verletzungsproblemen geprägt.

2001 gewann die Französin insgesamt vier Turniere und mit Paris (Indoors), Nizza und Amelia Island drei in ununterbrocher Folge. Nach einer Niederlage in Charleston gewann sie bei den German Open in Berlin. Auf dem Weg zum Turniersieg schlug sie mit Hingis, Coetzer und Capriati drei der Top 5 gesetzten Spielerinnen. Auch in Rom erreichte sie das Endspiel und schlug erneut die Weltranglisten-Erste Martina Hingis und rückte kurzzeitig auf den fünften Platz der Weltrangliste, ehe sie Verletzungsprobleme in der Jahresmitte erneut stoppten.

Das Jahr 2002 beendete Mauresmo als sechste. Sie gewann die Turniere von Dubai und Montreal. Bei den US Open erreichte sie erstmals das Halbfinale. Sie war die erste Französin seit Francoise Durr, der dies gelang.

Nach einer erneuten viermontatigen Verletzungspause, die bis ins Frühjahr andauerte, erreichte Mauresmo 2003 in 14 von 17 gespielten Turnieren mindestens das Viertelfinale. Sie gewann in Warschau und Philadelphia und wurde zu einer von nur drei Spielerinnen, denen es gelang, Venus Williams und Serena Williams im selben Jahr zu besiegen. Den größten Erfolg errang die Französin aber in einem Mannschaftswettbewerb. Sie führte das französische Team im Federation Cup zum Sieg über die USA. Es war dies der erste Sieg der Französinnen gegen die Vereinigten Staaten nach zehn Niederlagen. Gemessen an Siegen im Einzel ist sie innerhalb dieses Wettbewerbs die erfolgreichste Französin aller Zeiten. Mauresmo beendete das Jahr als Nummer 4 der Welt.

2004: Weltranglisten-Erste

Das Jahr 2004 wurde für die Französin zum bisher erfolgreichsten: Sie gewann 5 Turniere, erreichte mindestens die Viertelfinalspiele bei den Grand Slams, erklomm die Spitze der Weltrangliste und zog ins Endspiel des olympischen Turnieres ein.

Mauresmo gewann die Turniere von Berlin und Rom und wurde nach Steffi Graf (1987) und Monica Seles (1990) die erst dritte Spielerin, der dies innerhalb eines Jahres gelang.

Die Französin erreichte das Viertelfinale der Australian Open, der French Open, bei den US Open und erstmals das Halbfinale von Wimbledon , wo sie der späteren Siegerin Serena Williams mit 7:6 5:7 und 4:6 knapp unterlag.

Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gewann sie die Silbermedaille, als sie im Finale der Belgierin Justine Henin-Hardenne im Dameneinzel unterlag.

Am 13. September 2004 wurde sie als erste französische Tennisspielerin seit Einführung des Computer-Rankings in den 70er Jahren erstmals die Nummer 1 der Weltrangliste . Sie ist eine der wenigen Tennisspieler (Damen und Herren), die die Übernahme der Spitzenposition erreichten, ohne einen einzigen Grand-Slam-Sieg zu erringen. Zuvor gelang das Kim Clijsters bei den Damen. Mauresmo blieb fünf Wochen die beste Tennisspielerin der Welt und beendete das Jahr auf dem zweiten Platz hinter Lindsay Davenport.

2005: WTA TOUR CHAMPIONSHIPS

2005 gewann Mauresmo erstmals die WTA Tour Championships zum Jahresende, der bis dahin grösste Erfolg ihrer Karriere. Im Finale machte sie einen Satz-Rückstand wett und besiegte ihre Landsfrau Mary Pierce 5:7 7:6 und 6:4 und revanchierte sich so für die Dreisatz-Niederlage innerhalb der Vorrunden-Gruppen-Spiele. Dort hatte sie auch die Nummer 2 des Turnieres, Kim Clijsters, besiegt. Im Halbfinale schlug die Französin die russische Titelverteidigerin Maria Scharapova in zwei Sätzen 7:6 und 6:3.

2006: Sieg bei den Australian Open

Ihren bis heute grössten sportlichen Erfolg erreichte Amelie Mauresmo am 28. Januar 2006. Im Finale der Australian Open sicherte sie sich ihren ersten Grand-Slam Titel gegen die frühere belgische Weltranglisten-Erste Justine Henin-Hardenne. Bei einer Führung von 6:1 2:0 erklärte die von Magenkrämpfen und Kreislaufproblemen geschwächte Belgierin ihren Verzicht. Kurioser Weise hatte auch Mauresmos Halbfinalgegnerin das Spiel nicht beenden können. Allerdings hatte Mauresmo auch hier geführt und das Spiel über weite Strecken kontrolliert.

Im Anschluss an ihren Sieg in Australien gewann die Französin die Paris Indoor und Antwerpen, wo sie erneut Kim Clijsters schlug. Bis Ende März gelang es Mauresmo so, drei aufeinanderfolgende Turniere zu gewinnen. Einschliesslich der Matches bei den Australian Open gewann sie 16 Spiele in Folge.

Bei den German Quatar Open besiegte sie im Halbfinale ihre alte Konkurrentin Martina Hingis 6:2 und 6:2, bevor sie im Finale gegen Nadia Petrova verlor. Bei einem Sieg hätte Mauresmo schon zu diesem Zeitpunkt erneut den ersten Platz der Weltrangliste übernommen. Dies erreichte sie dann - kampflos - am 20. März: weder Kim Clijsters noch Amelie Mauresmo konnten verletzungsbedingt in Indian Wells spielen. Aber die Belgierin hatte mehr Punkte aus dem Vorjahr zu verteidigen.

Das zweite Grand Slam - Turnier des Jahres, die French Open in Paris, erwiesen sich neuerlich als eher schlechtes Pflaster: Angetreten als Nummer 1 der Welt und top-gesetzte Spielerin, scheiterte sie im Achtelfinale an der 17jährigen Nicole Vaidisova . Der tschechische Teenager zerstörte mit 6:7 6:1 und 6:2 alle Hoffnungen der Franzosen auf einen Triumph ihrer Landsfrau in Roland Garros. Nie erreichte die Französin auf der "terre battue" mehr als das Viertelfinale.

Gewonnene Titel (23)

Einzel (22)

    • 2006: Wimbledon, GBR
    • 2006: Antwerpen, BEL
    • 2006: Paris, FRA
    • 2006: Australian Open, AUS
    • 2005: WTA Tour Championships, USA
    • 2005: Philadelphia, USA
    • 2005: Rom, ITA
    • 2005: Antwerpen, BEL
    • 2004: Philadelphia, USA
    • 2004: Linz, AUT
    • 2004: Montreal, CAN
    • 2004: Rom, ITA
    • 2004: Berlin, GER
    • 2003: Philadelphia, USA
    • 2003: Warschau, POL
    • 2002: Montreal, CAN
    • 2002: Dubai, UAE
    • 2001: Berlin, GER
    • 2001: Amelia Island, USA
    • 2001: Nizza, FRA
    • 2001: Paris, FRA
    • 2000: Sydney, AUS
    • 1999: Bratislava, SLO

Doppel (1)

Grand-Slam-Ergebnisse:

Turnier 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Career
Australian Open - - - 3r F 2r 4r VF - VF VF S 1
French Open 1r 2r 2r 1r 2r 4r 1r 4r VF VF 3r 4r 0
Wimbledon - - - 2r - 1r 3r HF - HF HF S 1
US Open - - - 3r 4r - VF HF VF VF VF ' 0