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Very Small Aperture Terminal

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VSAT steht für Very Small Aperture Terminal. Dabei handelt es sich um Satellitenempfänger und -sender mit kleinen Antennen (small aperture) für satellitengestützte Kommunikation.

Standards und Technik

Definitionsgemäß sind VSAT Antennen kleiner als 2 m für das Ka-Band, 4 m für das Ku-Band oder 8 m für das C-Band. Sie liegen zwischen den Hochgewinnantennen, wie sie z.B. im ESTRACK-Netz zum Einsatz kommen, und den sogenannten Ultra small aperture terminals für den privaten Satellitenempfang.

Der Markt bietet aktuell einige unterschiedliche Systeme für die Datenübertragung, eine Standardisierung der VSAT-Technik ist derzeit nur mittelfristig absehbar. Die größte Verbreitung finden derzeit Systeme von Hughes, iDirect oder Viasat. Viasat basiert auf dem DVB-RCS-Standard und senden ein DVB/MPEG2-Signal. Die Systemkomponenten sind mit Ausnahme von Receivern und Transmittern an der Satellitenantenne in der Regel nicht kompatibel oder werden aus Wettbewerbsgründen zur Benutzung mit anderen Anbietern ausgeschlossen. Dennoch sieht der Aufbau eines VSAT in der Regel sehr ähnlich aus.

Komponenten

Ein VSAT zum Anschluss eines Computers oder Netzwerks besteht in der Regel aus folgenden Komponenten

  • Satellite Modem: Ein je nach Anbieterstandard unterschiedlich ausgelegtes Modem zur Verbindung von Netzwerk und Sende/Empfangseinheit. Die Preise bewegen sich zwischen i.d.R. zwischen 300,- und 1500,- Euro. Als aussichtsreichster Kandidat und proprietärer Standard wird derzeit die Viasat-Modem Technik gesehen, die einmal plattformunabhängig eingesetzt werden könnte. Auch ViaSat-Modem werden meist "commisioned" verkauft, d.h. sie funktionieren nur mit dem ursprünglichen Anbieter und lassen sich nur durch eine Freischaltung mit anderen Anbietern nutzen.
  • Block Up Converter (BUC): Sendeeinheit an der Satellitenantenne. Verwendet werden normalerweise Ku-Band oder C-band Transmitter. Die Sendeleistungen betragen zwischen 1 und 4 Watt, größere Leistungen sind verfügbar werden aber für VSAT selten genutzt. Ku-Band Systeme sind wegen der günstigeren Hardware auf dem Vormarsch, Nachteil ist aber die Bandbreitenteilung mit anderen Teilnehmern (sog. "contention ratio"), die die Auslastbarkeit und damit Bandbreite des eigenen Systems starken Schwankungen unterwirft. Die Provider bieten jedoch auch als "full dedicated" bezeichnete, volle Bandbreiten an.
  • LNC: Empfänger (Receiver) des Terminals. Die Technik ist sehr ähnlich den bei Fernsehsatelliten verwendeten Modulen. In der Regel ist der LNC die günstigste Komponente des Systems.
  • Antenne: In Europa und Nordamerika reichen meist Parabolspiegel mit Durchmessern zwischen 0,9 und 1,2 Metern Durchmesser für eine gute Signalqualität aus. Größere Antennen sind nur für sehr hohe Datenraten erforderlich. Anders ist die Situation in Gebieten wie Afrika und Südamerika - wegen der widrigen Bedingungen und der teils schlechten Abdeckung der Satelliten-"Footprints" sind größere Antennen empfehlenswert, oft reichen aber 1,2m zum Verbindungsaufbau. Die Obergrenze der bei VSAT eingesetzten Antennen liegt bei rund 4m. Preise zwischen 200,- und 2000,- Euro je nach Größe und Qualität. Viele Anbieter verlangen zertifizierte Spiegel, oft funktioniert aber auch eine andere Antenne.
  • Transceiver: BUC und LNC können auch in einer Einheit untergebracht werden. Das erspart die komplizierte Auftrennung der Signalwege, lässt sich wesentlich einfacher aufbauen und ist weniger Störanfällig. Wegen der unterschiedlichen Polarisation der Signal verschiedener Satelliten lässt sich aber nicht jeder Transceiver an jedem Satellit einsetzen.

Verfügbare Satelliten

Eine Auswahl derzeit gängiger Anbieter

  • Eutelsat: Eurobird Serie[1], AB-Serie [2], Seasat 2 [3], W-Serie [4]. Gebietsabdeckung: Europa, Nordafrika und Sub-Sahara, Mittlerer Osten, Südamerika, Südostasien.
  • PanAmSat: PAS-Serie. Gebietsabdeckung: Nord- und Südafrika, Europa [5]

Anwendungen von VSAT