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Kaninchensyphilis

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Die Kaninchensyphilis (Syn. Spirochätose, Treponematose) ist eine bakteriell bedingte Geschlechtskrankheit bei Kaninchen.

Erreger

Der Erreger der Kaninchensyphilis ist Treponema cuniculi aus der Vorlage:Ordo der Spirochäten. Er ist zwar eng verwandt mit Treponema pallidum, dem Erreger der Syphilis des Menschen, ruft aber weder beim Menschen noch bei anderen Tieren eine Erkrankung hervor, sondern ist streng wirtsspezifisch. Im Gegensatz dazu kann Treponema pallidum auch vom Menschen auf Kaninchen übertragen werden.

Die Infektion erfolgt durch Kontakt, vor allem beim Deckakt. Auch eine Übertragung vom Muttertier auf den Kaninchennachwuchs bei der Geburt oder beim Säugen ist möglich.

Klinisches Bild

Die Inkubationszeit beträgt mehrere Wochen oder Monate. Die Kaninchensyphilis beginnt mit einer Rötung und Schwellung der Schleimhaut der Vorhaut bzw. Vagina. Anschließend bilden sich Bläschen, die später platzen und zu Krusten werden. Typisch sind Sekundärinfektionen mit Eitererregern (v. a. Staphylokokken), die zu Geschwüren und Nekrosen führen.

Bei Zwergkaninchen ist auch eine Manifestation am Kopf beschrieben. Hier finden sich die Hautveränderungen an Lippen, Nase und Augenlidern.

Die Diagnose erfolgt durch den Erregernachweis mittels Dunkelfeldmikroskopie oder Serologie.

Therapie

Treponema cuniculi ist empfindlich gegenüber Penicillinen. Da Peniclline die empfindliche Darmflora bei Kaninchen schädigen können, wird auch der Einsatz von Breitbandantibiotika wie Chloramphenicol oder Tetrazykline empfohlen.

Literatur

  • Schall, H.: Kaninchen. In: Gabrisch, K., Zwart, P.: Krankheiten der Heimtiere. Hannover: Schlütersche, 6. Aufl. 2005, S. 13-14. ISBN 3-89993-010-X
  • Anja Ewringmann, A.: Leitsymptome beim Kaninchen. Stuttgart: Enke Verlag, 2004. ISBN 3830410204