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Iruña de Oca

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Gemeinde Iruña de Oca
Nanclares de Oca – Ortsansicht
Wappen Karte von Spanien
Iruña de Oca (Spanien)
Iruña de Oca (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Baskenland Baskenland
Provinz: Álava
Comarca: Cuadrilla de Añana
Gerichtsbezirk: Vitoria-Gasteiz
Koordinaten: 42° 49′ N, 2° 49′ WKoordinaten: 42° 49′ N, 2° 49′ W
Höhe: 502 msnm[1]
Fläche: 53,24 km²[2]
Einwohner: 3.625 (Stand: 2024)[3]
Bevölkerungsdichte: 68 Einw./km²
Postleitzahl(en): 01230
Gemeindenummer (INE): 01901 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Website: Iruña de Oca
Lage des Ortes

Iruña de Oca (baskisch Iruña Oka) ist eine im Jahr 1976 gegründete und aus dem Hauptort Nanclares de la Oca sowie mehreren Dörfern und Weilern bestehende und insgesamt 3.551 Einwohner (Stand 1. Januar 2022) zählende nordspanische Gemeinde im Zentrum der Provinz Álava im Baskenland. Die Gemeinde liegt am Jakobsweg (Camino Vasco del Interior).

Lage und Klima

Die Gemeinde erstreckt sich zu beiden Seiten des Río Zadorra in einer Höhe von ca. 530 m. Die Provinzhauptstadt Vitoria-Gasteiz liegt etwa 18 km (Fahrtstrecke) nordöstlich; die in Kastilien gelegene Stadt Miranda de Ebro befindet sich ca. 31 km südwestlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 830 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1981 2000 2017
Einwohner -- -- 2.075 1.823 3.264[5]

Aufgrund der Nähe zur Provinzhauptstadt Vitoria-Gasteiz ist die Einwohnerzahl der Gemeinde zu Beginn des 21. Jahrhunderts deutlich angestiegen. Zur Gemeinde gehören die Orte Nanclares de la Oca, Villodas, Trespuentes, Ollávarre und Montevite.

Wirtschaft

Die Bewohner der Gemeinde lebten jahrhundertelang als Selbstversorger von der Landwirtschaft, bei der die Viehzucht eine wesentliche Rolle spielte. Allmählich bildeten sich auch Handwerk, Handel und kleinere Dienstleistungsbetriebe heraus. Heute gibt es Gewerbeansiedlungen vor den Toren des Hauptortes Nanclares de la Oca.

Geschichte

Das heutige Gemeindegebiet war wahrscheinlich von Kelten bewohnt. Die Römer gründeten im 1. Jahrhundert v. Chr. eine an der von Astorga (Asturica Augusta) nach Tarragona (Tarraco) führenden Römerstraße und in ihrer Blütezeit ca. 10.000 Einwohner zählende Stadt (heute Iruña-Veleia). Westgoten und Mauren hinterließen keine archäologisch verwertbaren Spuren. Die Region gehörte im 9. Jahrhundert zum Königreich Pamplona, aus welchem später das Königreich Navarra hervorging. Alfons VIII. von Kastilien eroberte um das Jahr 1200 den Westen Navarras, so dass das Gebiet lange Zeit kastilisch war und mehrern aufeinander folgenden Grundherrenfamilien (señores) gehörte.[6]

Sehenswürdigkeiten

Nanclares de la OcaIglesia de la Asunción de Nuestra Señora
Trespuentes – Puente Romano
Trespuentes – Iglesia de Santiago Apóstol
Nanclares de la Oca
  • Die ursprünglich romanische Iglesia de la Asunción de Nuestra Señora ist der Himmelfahrt Mariens geweiht; der – wie auch die übrigen Kirchen der Region aus Bruchsteinen errichtete – Bau wurde im 16. Jahrhundert erhöht und eingewölbt. Der Glockenturm (capanario) scheint komplett aus dieser Zeit zu stammen. Einige Fenster wurden um die Mitte des 19. Jahrhunderts verkleinert. Im Innern der Apsis steht ein imposanter barocker Altarretabel (retablo)[7]
  • Der wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende und mit einer Außentreppe versehene Calero genannte Turm diente einer Kalkbrennerei bei der Umwandlung von Kalkstein zu Kalk.[8]
  • Drei Telegraphentürme aus dem späten 19. Jahrhundert (Torres Carlistas) befinden sich jeweils etwas außerhalb des Ortes.[9]
Trespuentes
  • Ältestes Bauwerk der Gemeinde ist sehr wahrscheinlich (wegen ihrer Nähe zur Römerstadt) die 13-bogige Brücke (Puente Romano) über den Río Zadorra, die – wiederholt ausgebessert – über Jahrhunderte auch von Händlern, Jakobspilgern und Hirten genutzt wurde.[10]
  • Die gotische Iglesia de Santiago Apóstol ist dem Apostel Jakobus d. Ä. geweiht. Die Südvorhalle (portico) und das Obergeschoss des Turmes wurden später hinzugefügt. In der Apsis steht ein barocker Altar.[11]
  • In der Nähe des Ortes befinden sich die imposanten Ruinen des nacheinander von verschiedenen Orden geleiteten und im Jahr 1835 endgültig aufgelösten Monasterio de Santa Catalina. Hübsch sind die im 20. Jahrhundert angelegten Gärten.[12]
  • Zwischen Trespuentes und Villodas liegen die Ruinen der Römerstadt Veleia. Zu sehen sind zwei Fußbodenmosaike mit geometrischen Ornamenten.[13]
Montevite
  • Die Iglesia de San Juan Evangelista ist in ihrem Ursprung zwar mittelalterlich, doch wurde sie in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts im damaligen Zeitgeschmack des Neoklassizismus modernisiert. Bemerkenswert ist der zentrale überkuppelte Rundbau.[14]
Ollávarre
  • Die im Äußern arg verwinkelte Iglesia de San Esteban Protomartir ist dem Erzmärtyrer Stephanus geweiht. Oberhalb des hinteren Teils des Langhauses verlaufen zwei Wehrgänge.[15]
Commons: Iruña de Oca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:ALTITUD
  2. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:SUPERFICIE
  3. Instituto Nacional de Estadística Municipal Register of Spain
  4. Nanclares de Oca – Klimatabellen
  5. Iruña de Oca – Bevölkerungsentwicklung
  6. Iruña de Oca – Geschichte
  7. Nanclares de la Oca – Kirche
  8. Nanclares de la Oca – Kalkturm
  9. Nanclares de la Oca – Karlistentürme
  10. Trespuentes – Brücke
  11. Trepuentes – Kirche
  12. Trespuentes – Klosterruine
  13. Trespuentes – Römerstadt
  14. Montevite – Kirche
  15. Ollávarre – Kirche
Navigationsleiste Jakobsweg „Camino Vasco del Interior

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