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Skin (2018)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Film
Titel Skin
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2018
Länge 117 Minuten
Stab
Regie Guy Nattiv
Drehbuch Guy Nattiv
Produktion Dillon D. Jordan,
Oren Moverman,
Guy Nattiv,
Jaime Ray Newman,
Celine Rattray,
Trudie Styler
Musik Dan Romer
Kamera Arnaud Potier
Schnitt Lee Percy,
Michael Taylor
Besetzung

Skin ist ein Filmdrama von Guy Nattiv, das am 8. September 2018 Toronto International Film Festival seine Premiere feierte und im Februar 2019 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin gezeigt wurde. Die Filmbiografie erzählt die Geschichte von Bryon Widner, der versucht, aus der rechten Szene auszusteigen.

Handlung

Bryon Widner war einer der meist gesuchten weißen Suprematisten des FBI. Von Kopf bis Fuß mit rassistischen Tätowierungen dekoriert, die er sich durch seine Hassverbrechen verdient hat, führt der kahl rasierte junge Mann ein zerstörerisches Leben, das in eine Einbahnstraße zu münden scheint. Als er die dreifahche Mutter Julie trifft, die der rechten Szene gerade den Rücken gekehrt hat, erweckt das Verantwortungsgefühl als Vater ihren drei jungen Töchter aus früheren Beziehungen gegenüber in ihm den Wunsch, die rechte Bewegung hinter sich zu lassen. Er sucht Hilfe bei dem Menschenrechtsaktivisten Daryle. Bryon muss fortan mit Todesdrohungen und Schikanen seiner alten Gang leben. Mit Hilfe des FBI und des SPLC unterzieht er sich 25 schmerzhaften Entfernungsoperationen der Tätowierungen, die seinen Körper bedecken, darunter jede Menge rechte Parolen und Symbole, die der Verhaftung und Verurteilung seiner ehemaligen Bande dienlich sind.

Biografisches

Bryon Widner war einer der meist gesuchten weißen Suprematisten des Federal Bureau of Investigation. Um die rechte Szene hinter sicht zu lassen musste er Todesdrohungen und Schikanen seiner alten Gang erdulden. Als Gegenleistung für die Entschlüsselung der Tätowierungen, die seinen Körper bedeckten und ihm in schmerzhaften Operationen über Monate hinweg entfernt wurden, konnte Widner einer Haftstrafe entgehen, während das FBI und des Southern Poverty Law Center die Mitglieder seiner ehemaligen Gang verhaften und verurteilen konnten.

Produktion

Regisseur und Drehbuchautor Guy Nattiv
Hauptdarsteller Jamie Bell

Der israelische Regisseur Guy Nattiv, der auch das Drehbuch für Skin schrieb, wurde 1973 in Tel Aviv geboren, wo er auch die Camera Obscura School of Art, Abteilung Film und Fernsehen, besuchte. Sein gleichnamiger Kurzfilm Skin wurde mit einem Oscar ausgezeichnet.[1]

Jamie Bell spielt den Szeneaussteiger Bryon Widner.

Die Dreharbeiten fanden in Kingston, New York statt.

Der Film feierte am 8. September 2018 im Rahmen des Toronto International Film Festivals Premiere. Ab 11. Februar 2019 wurde er bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Sektion Panorama gezeigt. Ab 1. Mai 2019 soll er beim Tribeca Film Festival in der Sektion Spotlight Narrative vorgestellt werden.[2][3] Eine Vorstellung beim Montclair Film Festival ist ab 4. Mai 2019 geplant, bevor er am 26. Juli 2019 in die US-Kinos kommen soll.

Rezeption

Kritiken

Christian Pogatetz vom Onlinefilmmagazin Uncut schreibt in seiner Kritik, Guy Nattiv sei ein emotional aufwühlendes Drama mit schauspielerischen Glanzleistungen gelungen, das sein komplexes Thema vielseitig behandele ohne je zu versuchen die früheren Taten seines Protagonisten zu rechtfertigen. Im Gegensatz zum in meiner Meinung überschätzten American History X mache Nattiv aus der schwierigen Thematik kein märchenhaftes Melodrama, sondern legt eine realistische Herangehensweise an den Tag, die weitestgehend auf eine emotional manipulative Filmmusik verzichtee. Die schwere Aufgabe eine Figur wie Bryon zu humanisieren, ohne dabei die schwere Thematik zu relativieren, laste auf den Schulter von Hauptdarsteller Jamie Bell auf den Schultern, was dieser mit Bravour meistere, so Pogatetz: „Seine Transformation vom Skinhead, der blind den Idealen seiner Familie folgt, bis hin zu einem Mann, der sich seiner einstigen Fehler bewusst ist und sich dafür schämt spielt Bell absolut glaubwürdig.“ Auch Danielle Macdonald spiele groß auf und schaffe es vor allem mit einem natürlichen Charme zu punkten.[4]

Felix Denk vom Jugendmagazin fluter findet, der Film drücke ein bisschen zu sehr auf die Tube, und gerade gegen Ende setze er zu viel auf Action. So werde eine Schlüsselszene, als Bryon auf der Flucht von seinen Nazi-Freunden überfallen wird und seine Peiniger seinen geliebten Rottweiler „Boss“ erhängen, als emotionaler Höhepunkt mit viel Geigenmusik inszeniert. Als die Neonazi-Truppe kurz vorher vier muslimische Männer ohne Aufenthaltspapiere auf einem Schrottplatz verbrennt, ginge das hingegen in einem Actiongewitter aus schnellen Schnitten und Flammen unter.[5]

Auszeichnungen

Internationale Filmfestspiele Berlin 2019

  • Nominierung für den C.I.C.A.E. Award Panorama (Guy Nattiv)
Commons: Skin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.deutschlandfunk.de/kritik-an-israelischer-kulturministerin-oscargewinner.691.de.html?dram:article_id=441989
  2. A Cinematic Celebration: Announcing the Feature Film Lineup for the 2019 Tribeca Film Festival. In: tribecafilm.com. Abgerufen am 16. März 2019.
  3. Tribeca Film Festival Announces 2019 Feature Lineup. In: filmmakermagazine.com, 5. März 2019.
  4. https://www.uncut.at/movies/kritik.php?movie_id=13361
  5. https://www.fluter.de/berlinale-neonazi-aussteiger-film-skin-bryon-widner-rezension