Zum Inhalt springen

Alexander der Große

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Juni 2003 um 19:27 Uhr durch Vergina (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Alexander III., genannt Alexander der Große (* 356 v. Chr. in Pella, † 10. Juni 323 v. Chr. in Babylon) war mazedonischer König. Er dehnte die Grenzen des mazedonisch-griechischen Reiches, das sein Vater, Philipp II. aus den Kleinstaaten Mazedoniens und zerfallenden Stadtstaaten Griechenlands errichtet hatte, im Südosten nach Persien und Ägypten und im Osten bis auf den indischen Subkontinent aus.

Alexander wurde im Jahre 356 v. Chr. als Sohn von Philipp II., König von Mazedonien und dessen Frau Olympias geboren. Das zu dieser Zeit noch zersplitterte und von Regionalfürsten beherrschte Mazedonien lag im Norden des klassischen Griechenland und wurde von den meisten Griechen als halbbarbarisch und abweisend, als Ausland angesehen. Die Mazedonier selbst verstanden sich jedoch ebenfalls als Griechen.Auch sie sprachen und schrieben in der griechischen Sprache.

Alexander war ein geistvoller junger Mann, ein wilder Reiter und ein bevorzugter Offizier seines Vaters in dessen Armee. Neben der üblichen Erziehung für einen Prinzen war als Hauslehrer immerhin Aristoteles beteiligt.

Datei:Alexander der Große 1.jpg
Zeitgenössische Büste von Alexander dem Großen

Im Jahre 336 v. Chr. folgte er seinem Vater auf den Thron. Nachdem er seine Macht in Griechenland gesichert hatte, brach er zu seinem berühmten Feldzug nach Persien, was heute etwa auf dem Gebiet des Iran, des Irak und der Türkei liegt, auf. Innerhalb von zwei Jahren eroberte er die Ostküste des Mittelmeeres, besiegte in Persien nahe der Stadt Issos (auch Issus) den großen persischen König Darius III.

Von 332 v. Chr. bis 331 v. Chr. eroberte er Ägypten. Im selben Jahr kehrte er nach Persien zurück und besetzte Babylon. Danach drang Alexander weiter nach Medien und Skythien vor, eroberte Herat und Samarkand und wendete sich in Richtung Indien. Er verlor viele Sympathien bei seinen griechischen Landsleuten, als er persische Kleidung und Bräuche übernahm. Sein Versuch, seinen griechischen Soldaten persische Kultur näher zu bringen, beinhaltete auch, dass seine Offiziere viele persische Frauen heiraten sollten. Er bildete auch ein Regiment persischer Jungen nach Art und Weise der Mazedonier aus.

Alexander heiratete verschiedene Prinzessinnen ehemaliger persischer Gebiete: Roxana von Bactria, Statira, Tochter von Darius III. und Parysatis, Tochter von Ochus. Aber die große Liebe seines Lebens waren offensichtlich seine Erastes (Liebhaber) und sein bester Freund Hephaestion. Dennoch gebar Roxana schließlich einen Jungen, Alexander IV. "Aegus", vermutlich seinen Sohn.

Er opferte das Leben sehr vieler Griechen, als er seine Armee durch Wüsten und anderes schwieriges Gelände immer weiter nach Osten führte. Nachdem er einige Schlachten in Indien gewonnen hatte, kehrte er in den Westen zurück, um zu versuchen, sein Reich zu konsolidieren, starb aber im Alter von 33 Jahren am 10. Juni 323 v. Chr. an einer plötzlich eintretenden Fieberkrankheit (wahrscheinlich Malaria) im Palast von Nebukadnezar II.

Nach Alexanders Tod zerfiel sein riesiges Reich in die Diadochenreiche; diese wurden zuerst in vier größere Gebiete aufgeteilt: Kassandros herschte in Griechenland, Lysimachos in Kleinasien und Thrakien, Seleukos in Mesopotamien und Syrien und Ptolemaios in Ägypten.

Durch Kriege und Morde unter seinen Nachfolgern lichteten sich die Reihen von Alexanders Freunden und seiner Familie stark: Die meisten seiner besten Offiziere (bis auf zwei), seine Mutter, seine Frau Roxane, sein Sohn Alexander IV., sein illegitimer Sohn Herakles, seine Schwester Kleopatra, seine Halbschwester Euridike und sein Halbbruder Philip Arrhidaios waren tot, nur einer, Antipatros, starb eines natürlichen Todes.

Letztendlich bildeten sich drei fortbestehende Reiche aus den Diadochenreichen: die Antigoniden in Mazedonien (bis 148 v. Chr.), die Selekuiden in Vorderasien (bis 64 v. Chr.) und die Ptolomaier (bis 30 v. Chr.) in Ägypten.

Alexander hinterließ neben einem Imperium persisch-griechischer Kultur eine Ansammlung neugegründeter Städte namens Alexandria, Alexandropolis und weiterer Variationen seines Namens in Griechenland, Ägypten und sogar Indien.