Gleisdorf
Stadtgemeinde Gleisdorf
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Weiz | |
Kfz-Kennzeichen: | WZ | |
Fläche: | 38,81 km² | |
Koordinaten: | 47° 6′ N, 15° 42′ O | |
Höhe: | 365 m ü. A. | |
Einwohner: | 11.533 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 297 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8200, 8302 | |
Vorwahlen: | 03112, 03133 | |
Gemeindekennziffer: | 6 17 60 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Rathausplatz 1 8200 Gleisdorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Christoph Stark (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (31 Mitglieder) |
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Lage von Gleisdorf im Bezirk Weiz | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gleisdorf ist eine Stadt mit 11.533 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Weiz in der Oststeiermark, rund 21 km östlich von Graz. Gleisdorf (vormals Gerichtsbezirk Gleisdorf) liegt im Gerichtsbezirk Weiz. Am 1. Jänner 2015 wurde Gleisdorf im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit den Gemeinden Labuch, Laßnitzthal, Nitscha und Ungerdorf zusammengeschlossen. Die neue Gemeinde führt den Namen „Gleisdorf“ weiter.[1]
Geografie
Gleisdorf liegt im Tal der Raab, an der Mündung von Laßnitz und Rabnitz in diese, sowie mit Ortsteilen auch in der umgebenden Hügel- und Riedellandschaft der Oststeiermark. Gleisdorf ist ein regionales Zentrum mit entsprechender Infrastruktur und aufgrund seiner Lage wichtiger Verkehrsknoten, sowie Wohnort mit kontinuierlichem Zuzug.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[2]):
- Arnwiesen (203)
- Gamling (257)
- Gleisdorf (6794)
- Hart (224)
- Kaltenbrunn (426)
- Labuch (400)
- Laßnitzthal (868)
- Nitscha (797)
- Ungerdorf (1044)
- Urscha (520)
Die Stadt besteht aus den Katastralgemeinden Arnwiesen, Gamling, Gleisdorf, Kaltenbrunn, Labuch, Nitscha, Ungerdorf, Unterlaßnitz und Urscha.
Nachbargemeinden
Ludersdorf-Wilfersdorf | Albersdorf-Prebuch | Ilztal |
Eggersdorf bei Graz (Bez. Graz-Umgebung) |
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Sinabelkirchen |
Nestelbach bei Graz (Bez. Graz-Umgebung) |
St. Margarethen an der Raab | Hofstätten an der Raab |
Geschichte
Ab dem 1. Jahrhundert bis um die Mitte des 3. Jahrhunderts bestand an dieser Stelle eine römische Siedlung (vicus).
Der Ort wird in einer Urkunde vom 17. September 1229 erstmals namentlich erwähnt. 1284 erhielt Gleisdorf das Marktrecht. 1532 wurde der Ort vom türkischen Heer belagert und weitgehend zerstört. Die Befestigungsanlage, der (Tabor) rund um die St.-Laurentius-Kirche hielt jedoch stand.
Bis 1570 gehörte Gleisdorf zur Herrschaft Riegersburg, dann ging es an die Grafen Kollonitsch, die nördlich der Stadt das Schloss Freiberg besaßen. Die Pfarrkirche wurde unter Einbeziehung gotischer Teile 1648–1672 in barockem Stil neu errichtet; der heutige, neugotische Turm stammt von 1875. Im Revolutionsjahr 1848 rüstete Gleisdorf eine bedeutende Abteilung der Nationalgarde aus.
Mit dem Bau der Eisenbahn 1872 begann für den Markt Gleisdorf ein wirtschaftlicher Aufschwung, der seinen Höhepunkt mit der Errichtung eines Wasserkraftwerkes in der Stubenbergklamm erreichte. Auch das Rathaus wurde in dieser Zeit errichtet.
1920 erfolgte die Stadterhebung. In den 1970er Jahren brachte der Anschluss an die Süd Autobahn einen neuerlichen Aufschwung, da sich damit mehr Industriebetriebe ansiedelten.
Die Steirische Landesausstellung 2001 in Gleisdorf war dem Thema Energie gewidmet. Eine Referenz an die langjährige Arbeit der „AEE INTEC“ („Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie – Institut für Nachhaltige Technologien“)[3], die in der Stadt als „Solaranlagen-Selbstbaugruppe“, begonnen hatte, schließlich als „Arge Erneuerbare Energie“ (1988 wurde von ehemaligen Baugruppenleitern Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie ein gemeinnütziger Verein gegründet.)[4] aktiv wurde. Gleisdorf ist Teil der LEADER-Region „Energieregion Weiz-Gleisdorf“.[5]
Am 1. Jänner 2015 wurden die Nachbargemeinden Labuch, Laßnitzthal, Nitscha und Ungerdorf im Zuge der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit der Stadt Gleisdorf zusammengeschlossen. Dadurch vergrößerte sich die Fläche von 4,75 km² auf 38,66 km², die Einwohnerzahl stieg von 6.122 auf 10.274.
Bevölkerungsentwicklung

Politik
Der Bürgermeister wird mit Christoph Stark von der ÖVP gestellt.
Bei der aufgrund der vollzogenen Gemeindestrukturreform nötigen Gemeinderatswahl am 22. März 2015 erreichte die ÖVP mit einem Stimmenanteil von 52,5 Prozent die absolute Mehrheit der 31 Mandate (17 ÖVP, 8 SPÖ, 3 FPÖ, 3 GRÜNE). Der Stadtrat (Gemeindevorstand) besteht aus sieben Mitgliedern (4 ÖVP, 2 SPÖ, 1 FPÖ).
Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 21. Juli 1922.[6] Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 20. März 2016.[7]
Die Blasonierung lautet:
- „Im roten Schild unter silbernem, mit aus der Teilung wachsender halben grünen Lilie belegtem Schildhaupt ein silberner Querbalken, diesem unterlegt ein silbernes Lateinisches Kreuz mit oben und seitlich verbreiterten Balkenenden.“
Partnerschaften und Netzwerke
Städtepartnerschaften
- Winterbach im Remstal (nahe Stuttgart, seit 1961)
- Nagykanizsa (Ungarn)
Netzwerke
- Kleinregion Gleisdorf[8]
- 8 Städte (Die Oststeirische Städtekooperation)[9]
- LEADER Energieregion Weiz-Gleisdorf[10]
- Gleisdorf ist, neben Weiz, eine der oststeirischen „smart cities“[11] im Zusammenhang von europaweit etablierten „smart cities“ und „smart regions“.[12]
Kultur
- Kulturreferent: Alois Reisenhofer
- Kulturbeauftragter: Gerwald Hierzi
Kultur: historisch


Lith. Anstalt J.F. Kaiser, Graz
- 1681: In der „Topographia Ducatus Stiria“ von Georg Matthäus Vischer zeigt der Stich „Freiberg“ das gleichnamige Schloss vom Gutshof her, was auch den Blick auf „Gleystorf“ ermöglicht. Laut Historiker Robert F. Hausmann „das erste überlieferte Bild des Marktes“.[13]
- Die Poststation als Kommunikationsknotenpunkt und Umschlagplatz für Informationen, ein früher kultureller Brennpunkt des Ortes: „Während viel größere Orte erst in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts (= 1840er Jahre, Anm.) eine k. k. Post erhielten, hat Gleisdorf seit 1701 eine solche…“[14]
- Die Marienkirche (Kirche Mariä Reinigung), auch „Spitalskirche“ genannt, erbaut von 1744 bis 1747, war über Jahrhunderte ein kulturelles Zentrum, überdies ein Wallfahrtsort. Sie beherbergte ein Archiv und eine Bibliothek. Ein Spital, „das von der Herrschaft Freiberg unterhalten wurde“[15] war angeschlossen.
- Im 1882 errichteten Dominikanerinnenkloster unterhielten die Dominikanerinnen eine Schule und einen Kindergarten. „Wegen der Überalterung der Schwestern mussten das Jugenderziehungswerk und das Kloster Gleisdorf von den Dominikanerinnen aufgegeben werden. Der noch aus acht Schwestern bestehende Konvent übersiedelte 1996 nach Graz. Das Haus in Gleisdorf wurde zum heutigen Kulturzentrum umgebaut.“[16] Anlässlich der Steirischen Landesausstellung 2001 zum Thema „Energie“ wurde das Kloster unter dem Namen „Forum KLOSTER“[17] als kulturelles Veranstaltungszentrum präsentiert.
-
Schloss Freiberg bei Gleisdorf ist seit Jahrzehnten ein Ort des öffentlichen Kulturgeschehens (Vischer – Topographia Ducatus Stiria).
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Mobilität und Kommunikation als Grundzutaten kultureller Entwicklung: Tafel über der Zufahrt zur vormaligen „Poststation Gleisdorf“
Kultur: traditionell
- 1875: Ein „Musikverein Gleisdorf“ wird urkundlich erwähnt.
- 1909: Die Statthalterei für Steiermark bestätigte am 1. Juli 1909 die Statuten des „Musikverein Gleisdorf“[18]
- 1948: Am 12. Dezember fand die Gründung der „Stadtkapelle Gleisdorf“ statt.[19]
Museum im Rathaus

Das MiR – Museum im Rathaus wurde 2008 in den Kellerräumen des denkmalgeschützten Rathauses eingerichtet. Der Hauptteil des „MiR“ wird als Ausstellungsraum im Sinne eines White Cube genutzt und ganzjährig bespielt. Die Museums-Artefakte sind ausgelagert. Dafür ist ein Nebenraum des „MiR“ von Historiker Robert F. Hausmann als „Geschichte-Raum“ gestaltet worden. Dort wird auf drei Erzählebenen die Geschichte Gleisdorfs zu jener Österreichs und zur Weltgeschichte in Beziehung gesetzt.
Kultur: Gegenwartskunst
Im Raum Gleisdorf sind Aktivitäten ganzjährig der Gegenwartskunst und den Voluntary Arts gewidmet.[20] Das bezieht neben Kunstveranstaltungen auch Kunstdiskurs und themenbezogene Regionalentwicklung ein.
2001 gastierte unter der Leitung von Wolfgang Zinggl die handlungsorientierten Kunstgruppe WochenKlausur[21] in der Stadt und stellte die Ergebnisse ihrer Ergebungen öffentlich zur Diskussion.
Ein Gleisdorfer Kunstprojekt (kultur.at) hat 2007 erstmals eine lokale Kooperation mit dem Festival Steirischer Herbst realisiert („next code: love“[22]). 2010 war für ein Folgeprojekt eine Abordnung der Konzeptkunst-Formation Kollektive Aktionen (Andrei Monastyrski)[23] eine Woche in der Stadt.
2008 wurde Gleisdorf durch kultur.at ein Schauplatz der ersten steirischen regionale („next code: divan“[24])
2014: Gleisdorf wird zum Angelpunkt der Kulturspange, einer Kooperation von drei Kulturinitiativen: Heterotopia PerpetuumMobile (Belgrad), Kunst Ost (Gleisdorf) und Netzwerk Salzkammergut (Bad Mitterndorf). Auf zweiter Ebene ist die „Kulturspange“ mit der Kulturinitiative Fokus Freiberg verbunden, dessen Schlüsselperson der Unternehmer Ewald Ulrich ist.
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Hartmut Skerbisch vor seiner Arbeit „Das Energiespiel“ auf dem Eislaufplatz (2001)
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Kulturspange: Wissenschaftler Günther Marchner (links) und Unternehmer Ewald Ulrich
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Das Gleisdorfer Kulturlabor Kunst Ost
Kultur: Veranstaltungsorte
- Forum Kloster[25]
- Galerie einraum (Privatinitiative)[26]
- Haus der Musik[27]
- Kulturkeller[28][29]
- Marienkirche
- Literaturcafé in der Stadtbücherei Gleisdorf[30]
- MiR – Museum im Rathaus[31]
- Pfarrsaal Gleisdorf
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke und Denkmale
- Stadtpfarrkirche Hl. Laurentius: Eine erste urkundliche Erwähnung der Gleisdorfer Kirche erfolgte 1229 als Tochterkirche der Pfarre Sankt Ruprecht an der Raab. 1648–1672 wurde die heutige Barockkirche erbaut und dem heiligen Laurentius von Rom geweiht. Historistische Erweiterungen sind von 1891–1893. An der Außenfassade findet sich ein Römerstein des 2. Jahrhunderts
- Auf dem Hauptplatz, vor der Stadtpfarrkirche, steht eine Mariensäule aus dem Jahr 1665. Die „Frauensäule“ war anlässlich des Sieges von Montecuccoli über die Osmanen bei St. Gotthard/Mogersdorf (1664).[32] Die Statue auf der „Türkensäule“ blickte ursprünglich in die entgegengesetzte Richtung.
- Ehemaliges Piaristenkloster (1774–1824):
- Marienkirche, ehemalige Piaristenkirche: Am Standort befand sich eine ältere Spitalskirche. 1744–1747 unter Kardinal Sigismund von Kollonitz zu Ehren Mariä Reinigung (Lichtmess) erbaut, heute katholische Filialkirche
- Ehemalige Klostertrakt, bis Mitte 2014 Bezirksgericht Gleisdorf
- Das Gleisdorfer Rathaus steht am Florianiplatz und wurde von 1892 bis 1894 erbaut. Hervorstechend sind ein vorspringender Giebel und der Eckturm. Neben den Amtsräumen befinden sich das Heimatmuseum, zahlreiche Römerfunde, eine Porträtgalerie aus Schloss Freiberg und eine Mineraliensammlung in den Räumlichkeiten.[33] Hinter dem Rathaus befinden sich das Forum Kloster und ein Veranstaltungsort. Ursprünglich diente der Trakt als Dominikanerinnenkloster.
- Der 32 Meter hohe Aussichtsturm am Kleeberg im Ortsteil Labuch ist eine moderne Mischung aus Aussichtsturm und Skulptur.
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Marienkirche (2017)
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Rathaus am Florianiplatz (2005)
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Mariensäule am Hauptplatz (2013)
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Aussichtsturm Kleeberg (2016)

Technik
- Solarbaum: Ein zentraler Punkt der „Straße der Solarenergie“ ist der 1998 errichtete Solarbaum. Dieser 17,3 Meter hohe und 12,7 t schwere Stahlbaum besteht aus 140 Photovoltaikmodulen, die jährlich zusammen 6.650 kWh produzieren. Die erzeugte Energie wird für 70 Straßenleuchten in der Innenstadt verwendet. Der Solarbaum – das neue Wahrzeichen der Stadt Gleisdorf – wurde vom steirischen Künstler Hartmut Skerbisch entworfen, der auch das „Lichtschwert“ vor der Grazer Oper schuf.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Auto Novo (Mobilität und Mobilitätsgeschichte, im Herbst)
- Internationale Musicalwerkstatt (im August)
- TIP-Kirta (immer am letzten Juliwochenende, seit 1975)
- Gleisdorf Solar (Solarthermie etc., alle zwei Jahre, zuletzt 2016)
Technologie
Gleisdorf gilt als Einkaufsstadt, ist aber auch ein Technologiestandort, was sich in der Themenwahl für die Zugehörigkeit zu einer steirischen LEADER-Region ausdrückt. Diese trägt den Titel „Energieregion Weiz-Gleisdorf“[34]. Gleisdorf ist als „Solarstadt“ den erneuerbaren Energien gewidmet; im Kontrast zum ersten LEADER-Kulturprojekt der Steiermark, das von dieser Stadt ausging. Die Hauptthemen „Energie-Region“ sind – gemäß dieser Themenstellung und wirtschaftlichen Situation – Energieautarkie und Mobilität.
Die Nutzung von Photovoltaik basiert hier nicht bloß auf privater Initiative, sondern wird – nebst anderen Maßnahmen – auch von der städtischen Feistritzwerke STEWEAG GmbH[35] forciert. Die Firma befindet sich zum größten Teil im Eigentum der Gemeinde und kümmert sich gemeinsam mit dem Mutterbetrieb der Stadtwerke Gleisdorf[36] mit innovativen Projekten um die sichere Versorgung mit Strom, Wärme und Wasser sowie die Abfallentsorgung.
Mit „Ingenos ZT GmbH“[37] gehört eines der größten Ziviltechniker-Büros Österreichs zur Stadt. Mit der „AEE INTEC“[38] beherbergt Gleisdorf jene zweitgrößte Forschungseinrichtung Österreichs zum Thema „Erneuerbare Energie“, von der 1988 die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie gegründet wurde.
Verkehr
Autobahn
Im Dezember 1969 wurde der Abschnitt Graz-Gleisdorf der Südautobahn A 2 eröffnet. Erst Jahre später wurde der Abschnitt Gleisdorf-Hartberg als Sparautobahn auf der Trasse der Richtungsfahrbahn Wien errichtet und als Gegenverkehrsbereich freigegeben. Der Vollausbau dieses 42 Kilometer langen Abschnittes erfolgte erst nach zahlreichen schweren Verkehrsunfällen, die durch die fehlende bauliche Trennung der Fahrstreifen mit verursacht wurden. Anschlussstellen der A 2 im Bereich von Gleisdorf sind Gleisdorf-Süd (157) und Gleisdorf-West (161).
Bundesstraßen
Gleisdorf liegt an vier ehemaligen Bundesstraßen:
- B 54 Wechsel Straße: Ludersdorf-Wilfersdorf – Gleisdorf – Hartberg – Wechselpass – Aspang – Wiener Neustadt
- B 64 Rechberg Straße: Gleisdorf – Weiz – Frohnleiten
- B 65 Gleisdorfer Straße: Graz – Gleisdorf – Ilz – Fürstenfeld – Staatsgrenze zu Ungarn bei Heiligenkreuz im Lafnitztal
- B 68 Feldbacher Straße: Gleisdorf – Feldbach
Eisenbahn


Der Bahnhof Gleisdorf liegt im südwestlichen Stadtgebiet. Er wurde am 1. Mai 1873 mit der Eröffnung des letzten Abschnittes der steirischen Ostbahn von Jennersdorf nach Graz als Durchgangsbahnhof in Betrieb genommen. Seit 28. August 1889 ist Gleisdorf auch Ausgangspunkt und Anschlussbahnhof der Landesbahn Gleisdorf - Weiz.
Im Jahr 1999 wurde der Bahnhof Gleisdorf mit einem Aufwand von 155 Mio. Schilling zur Verkehrsdrehscheibe ausgebaut.[39] Im Rahmen des Projektes wurde ein Bahnsteigtunnel und ein überdachter Inselbahnsteig mit Zungenbahnsteig für die Weizer Bahn errichtet. Die im Bahnhofsbereich liegende Eisenbahnkreuzung Mühlstraße wurde durch eine Unterführung ersetzt, der Busbahnhof verlegt und Park&Ride-Parkplätze sowie überdachte Stellplätze für Fahrräder gebaut.
Im Jahr 2000 wurde ein elektronisches Stellwerk ESTW SMC 86 in Betrieb genommen. Der Bahnhof Laßnitzhöhe sowie die betrieblichen Ausweichen Laßnitzthal (Bahnhaltestelle) und Autal werden von hier ferngesteuert.[40]
Die im Bahnhofsbereich seit 1999 bestehende Park&Ride-Anlage mit einer Kapazität von 95 Zweirad-Stellplätzen und 163 Pkw-Stellplätzen wurde bis Ende Oktober 2013 um weitere 64 auf 227 Pkw-Stellplätze erweitert. Die bislang dritte Erweiterung der Park&Ride-Anlage wurde im Oktober 2015 abgeschlossen und damit die Kapazität auf insgesamt 350 Pkw-Stellplätze sowie 190 Zweirad-Stellplätze, davon 110 Fahrrad-Stellplätze, erhöht.
In Gleisdorf Bahnhof halten alle Regional-, Regionalexpress- und S-Bahn-Züge der Ostbahn, sowie alle Züge der Nebenbahn nach Weiz, die in Gleisdorf West einen weiteren Halt haben. An Werktagen von Montag bis Freitag sind das 61 Zugverbindungen mit Graz (davon 29 nach Graz und 32 von Graz), sowie 44 mit Weiz, insgesamt 105 Züge täglich, die planmäßig von vier Bahnsteigen verkehren. An Werktagen außer Samstag verkehren direkte S-Bahn-Züge von Weiz nach Graz, sowie von Graz nach Weiz, die in Gleisdorf Kopf machen. An Samstagen bestehen 39 Zugverbindungen mit Graz (davon 19 nach Graz und 20 von Graz), sowie 10 Zugverbindungen mit Weiz, insgesamt 49 Züge täglich, die planmäßig verkehren. An Sonn- und Feiertagen werden 33 Zugverbindungen mit Graz angeboten (davon 16 nach Graz und 17 von Graz). Die an der Ostbahn gelegene Bahnhaltestelle in Laßnitzthal ist seit 1. Jänner 2015 die dritte S-Bahn-Station im Gemeindegebiet von Gleisdorf. Auf der Nebenbahn von Gleisdorf nach Weiz ist an Sonn- und Feiertagen der Personenverkehr eingestellt.
Nach Abschluss der wichtigsten streckenbaulichen Maßnahmen (Ausweichbahnhöfe und Haltestellen, Informations- und Sicherungstechnik) wurde am 12. Dezember 2010 auf der Trasse der Ostbahn der Betrieb der Linie 3 der S-Bahn Steiermark aufgenommen. Die Nebenbahn von Gleisdorf nach Weiz wurde als Linie S 31 in das S-Bahn-Netz integriert. Ein vollwertiger S-Bahn-Betrieb auf dieser Nebenbahn scheitert bislang aber an dem frühen Betriebsschluss an Werktagen, sowie an der Betriebssperre an Sonn- und Feiertagen. Alle wichtigen Regionalbuslinien fahren mit ihren Kursen den Bahnhof Gleisdorf an, wo die Haltestellen am Bahnhofvorplatz oder in kurzer Gehwegdistanz zu diesem eingerichtet sind und den fahrplanmäßigen Umstieg im ÖPNV ermöglichen.
Eine Neubaustrecke Gleisdorf – Graz ist im behördlichen Prüfverfahren und soll im nächsten Jahrzehnt realisiert werden. Die Trasse soll entlang der bestehenden Autobahn A 2 geführt werden, in einem Basistunnel die Laßnitzhöhe unterqueren und im weiteren Verlauf in Raaba bei Graz mit der Bestandstrecke nach Graz, sowie im Bereich von Feldkirchen bei Graz mit der in Bau befindlichen Koralmbahn verbinden. Auf der NBS sollen auch direkte Güterzüge von und zum Terminal Werndorf geführt werden, um so dessen Anbindung via Ostbahn nach Ungarn zu verbessern. Nach Inbetriebnahme der NBS zwischen Gleisdorf und Graz soll auf der Bestandstrecke via Laßnitzhöhe ein verdichteter PNV als Schnell- oder Stadt-Bahn geführt werden.
Fahrrad
Gleisdorf liegt am Radweg R11, dem Raabtal-Radweg, der vom Raab-Ursprung bei Passail bis nach Szentgotthárd in Ungarn führt. Durch Gleisdorf führt auch der Pilger(rad)weg von Kleinmariazell nach Mariazell.
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Georg Zechner (* 9. April 1716; † 7. Juni 1778), Organist und Komponist
- Fritz Knoll (* 21. Oktober 1883; † 24. Februar 1981), Botaniker
- Alois Wünsche-Mitterecker (* 28. November 1903; † 1975), Künstler
- Harald Ettl (* 7. Dezember 1947), SPÖ-Politiker
- Alex Deutsch (* 1959), Musiker, Kultur- und KünstlerManager, Pädagoge
- Hannes Kartnig (* 27. Oktober 1951), Unternehmer
- Andrea Wolfmayr (* 16. Juli 1953 als Andrea Kern), Schriftstellerin, Nationalratsabgeordnete von 1999-2006 (Kultursprecherin der ÖVP)
- Wolfgang Schalk (* 8. April 1961),Jazzmusiker und Bandleader
- Richard Niederbacher (* 7. Dezember 1961), ehemaliger österreichischer Fußballspieler
- Wilhelm Krautwaschl (* 5. März 1963), Bischof der Diözese Graz-Seckau, seit 2015
- Siegfried Tromaier (* 15. Juni 1964), SPÖ-Politiker[41]
- Christoph Stark (* 1. April 1967), ÖVP-Politiker
Literatur
- Franz Arnfelser: Gleisdorf in alter und neuer Zeit. Leykam, Graz 1928.
- Robert Friedrich Hausmann und Siegbert Rosenberger: Gleisdorf 1229–1979. Stadtgemeinde Gleisdorf 1979.
- Thuri Lorenz, Christian Maier und Manfred Lehner (Hrsg.), Der römische Vicus von Gleisdorf. Bericht über die Ausgrabungen 1988–1990. In: Veröffentlichungen des Instituts für klassische Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz. Band 2, Wien 1995.
Weblinks
- 61760 – Gleisdorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Offizielle Homepage der Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 14. November 2013 über die Vereinigung der Stadtgemeinde Gleisdorf und der Gemeinden Labuch, Laßnitzthal, Nitscha und Ungerdorf, alle politischer Bezirk Weiz. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 2. Dezember 2013. Nr. 140, 34. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 671.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
- ↑ aee intec, abgefragt am 16. April 2013.
- ↑ Arge Erneuerbare Energie, abgefragt am 16. April 2013.
- ↑ Energieregion Weiz-Gleisdorf, abgefragt am 16. April 2013.
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 13, 1963, S. 72
- ↑ 41. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. März 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Stadtgemeinde Gleisdorf (politischer Bezirk Weiz), abgerufen am 19. März 2016
- ↑ Kleinregion Gleisdorf. Land Steiermark – Amt der Steiermärkischen Landesregierung, archiviert vom am 19. November 2012; abgerufen am 10. April 2013.
- ↑ Gleisdorf. SOLARSTADT GLEISDORF – Im Herzen die Sonne. In: 8staedte.at. 8Städte Die Oststeirische Städtekooperation, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. August 2014; abgerufen am 22. August 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Energieregion Weiz-Gleisdorf. In: energieregion.at. Abgerufen am 22. August 2014.
- ↑ Smart Urban Region Weiz-Gleisdorf. In: smartcities.at. Abgerufen am 22. August 2014.
- ↑ european smart cities. In: smart-cities.eu. TU – Vienna University of Technology, Department of Spatial Planning, abgerufen am 22. August 2014.
- ↑ Robert Friedrich Hausmann und Siegbert Rosenberger: Gleisdorf 1229–1979, Stadtgemeinde Gleisdorf 1979, S. 215
- ↑ Franz Arnfelser: Gleisdorf in alter und neuer Zeit Leykam, Graz 1928
- ↑ Robert Friedrich Hausmann und Siegbert Rosenberger: Gleisdorf 1229–1979, Stadtgemeinde Gleisdorf 1979, S. 248
- ↑ orden-online.de abgerufen am 12. April 2012
- ↑ Forum Kloster, abgerufen am 10. April 2013
- ↑ stadtkapelle-gleisdorf.at Die Bestätigung, abgerufen am 15. April 2012
- ↑ stadtkapelle-gleisdorf.at abgerufen am 15. April 2012
- ↑ voluntaryarts.org abgerufen am 10. April 2013
- ↑ wochenklausur.at Wochenklausur, abgefragt am 7. Dezember 2014
- ↑ van.at abgerufen am 10. April 2013
- ↑ conceptualism.letov.ru abgerufen am 10. April 2013
- ↑ van.at abgerufen am 10. April 2013
- ↑ forumkloster.at Forum Kloster, abgerufen am 10. April 2013
- ↑ einraum.info Galerie „einraum“, abgerufen am 10. April 2013
- ↑ gleisdorf.at Haus der Musik, abgerufen am 10. April 2013
- ↑ gleisdorf.at Kulturkeller, abgerufen am 10. April 2013
- ↑ myspace.com Kulturkeller auf „myspace“, abgerufen am 10. April 2013
- ↑ gleisdorf.at Stadtbücherei, abgerufen am 18. April 2013
- ↑ gleisdorf.at MiR – Museum im Rathaus, abgerufen am 10. April 2013
- ↑ Franz Arnfelser: Gleisdorf in alter und neuer Zeit Leykam, Graz 1928, Seite 129
- ↑ DEHIO Steiermark S. 139
- ↑ energieregion.at abgefragt am 1. Mai 2013.
- ↑ Feistritzwerke Photovoltaik
- ↑ Stadtwerke Gleisdorf
- ↑ igzt.at abgefragt am 1. Mai 2013.
- ↑ aee-intec.at abgefragt am 1. Mai 2013.
- ↑ Pressemitteilung der ÖBB vom 12. September 1999
- ↑ Antrag einschließlich Kurzbeschreibung des Vorhabens, barrierearm (PDF, 38 kB)
- ↑ Landtagsklub SPÖ Steiermark – Siegfried Tromaier. In: landtagsklub.steiermark.spoe.at. Abgerufen am 14. April 2015.