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Homosexualität in Brunei

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Geografische Lage von Brunei

Homosexualität ist in Brunei illegal und wird mit Steinigung für Männer und mit bis zu 10 Jahren Haft oder 40 Peitschenhieben für Frauen bestraft.

Strafen auf homosexuelle Handlungen

2014: Steinigung für homosexuelle Muslime (Scharia)

Im Jahr 2014 erfolgte im Zuge der Angleichung des Rechts in Brunei an die Scharia die Einführung der Todesstrafe.[1] Dabei wurde nach der Einführung der Scharia in Brunei zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen unterschieden. Muslime mussten mit einer Steinigung (Todesstrafe) rechnen, Nicht-Muslimen drohte eine Strafe bis zu 10 Jahren Haft.[1]

2019: Verschärfungen nach der Scharia

Zum 3. April 2019 wurde die Gesetzgebung weiter verschärft, sodass ab diesem Zeitpunkt generell die Todesstrafe für Sex zwischen Männern oder zwischen Frauen gilt. Auch sind Züchtigungen mit dem Stock oder Steinigungen dann möglich.[2]

LGBT-Situation

Generelle Lage

Homosexualität in Brunei geheim gelebt. Die Universität von Brunei Darussalam konnte nur 29 Homosexuelle für eine Studie über Homosexualität in Brunei auffinden, darunter mehrere Ausländer.[3]

Transphobie

Die Gesellschaft gilt als transphob. Namensänderungen sowie Crossdressing und Geschlechtsumwandlung sind gesetzlich verboten.[4] Am 11. März 2015 wurde eine transgeschlechtliche Frau zu 1000 Brunei-Dollar nach der Scharia verurteilt, weil sie Frauenkleider angezogen hatte.[5][6][7]

Wissenschaftliche Fundierung

2017: Rapport der United States Department of State

„Acts of Violence, Discrimination, and Other Abuses Based on Sexual Orientation and Gender Identity

Secular law criminalizes “carnal intercourse against the order of nature.” In July Chapter 22 of the Penal Code Order was amended to increase the minimum sentence for such carnal intercourse to between 20 and 50 years’ incarceration. The amendment was primarily applied in cases of rape or child abuse wherein both attacker and victim are male, because existing law covers only assault of a woman by a man. The SPC bans “liwat” (anal intercourse) between men or between a man and a woman who is not his wife. If implemented, this law would impose death by stoning. The SPC also prohibits men from dressing as women or women dressing as men “without reasonable excuse” or “for immoral purposes.” There were no known convictions during the year.

Members of the lesbian, gay, bisexual, transgender, and intersex (LGBTI) community reported unofficial and societal discrimination in public and private employment, housing, recreation, and in obtaining services including education from state entities. LGBTI individuals reported intimidation by police, including threats to make public their sexuality, to hamper their ability to obtain a government job, or to bar graduation from government academic institutions. Members of the LGBTI community reported the government monitored their activities and communications. Events on LGBTI topics were subject to restrictions on assembly and expression. The LGBTI community reported that the government would not issue permits for such events.“

United States Department of State, 2017[8]

Reaktionen

Minderheiten wie Christen, Buddhisten und Homosexuelle wurden aufgefordert, sich bedeckt zu halten, weil alle Handlungen, die den Islam „beschmutzen“ könnten, hart bestraft würden.[9] George Clooney rief zum Boykott von Hotels der Dorchester Collection, die sich im Besitz des Staatsfonds des Sultanats befindet, auf.[10] Bei den Hotels handelt es sich etwa um das Beverly Hills Hotel, das Hotel Bel-Air jeweils in Los Angeles, das Dorchester in London sowie das Hôtel Plaza Athénée in Paris.[11] Viele Prominente schlossen sich dem Boykott an, darunter Ellen DeGeneres und Elton John.[12]

Vereinte Nationen und Amnesty International

Die UN kritisierten 2014 nach Einführung der Scharia die Praxis der Steinigungen scharf.[1] Navi Pillay sah darin einen Verstoß gegen das Völkerrecht.[13] Amnesty International verurteilte die neue Gesetzgebung ab 2019 und forderte Brunei auf, auf solche „unmenschliche Strafen“ zu verzichten.

Deutsche Regierung

Das deutsche Auswärtige Amt empfahl in seinen Reisehinweisen allen Brunei-Besuchern, die neuen Vorschriften zur Kenntnis zu nehmen.[2] Außerdem gab es Forderungen, dem Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, das 1998 verliehene Bundesverdienstkreuz abzuerkennen.[14][15]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Queer.de: UN ist entsetzt. Brunei führt Todesstrafe für Homosexualität ein, 15. April 2014
  2. a b tagesschau.de: Scharia-Gesetzgebung Homosexuellen in Brunei droht Todesstrafe. 28. März 2019.
  3. Gay Life in Brunei. Abgerufen am 3. April 2019.
  4. mmoneymaker: LGBTIQ Rights in Southeast Asia - Where We Stand and Pathway Forward. 20. Juni 2017, abgerufen am 3. April 2019 (englisch).
  5. Bruneian civil servant fined $1,000 for cross-dressing | The Brunei Times. 13. März 2015, abgerufen am 3. April 2019.
  6. Human Dignity Trust. Abgerufen am 3. April 2019 (englisch).
  7. Zhan Chiam, Sandra Duffy und Matilda González Gil: Trans Legal Mapping Report Recognition before the law. In: www.ilga.org. ilga, November 2017, abgerufen am 3. April 2019 (englisch).
  8. .
  9. Jay Michaelson: Brunei Returns to the Stoning Age. 22. April 2014 (thedailybeast.com [abgerufen am 3. April 2019]).
  10. George Clooney, George Clooney: George Clooney: Boycott Sultan Of Brunei’s Hotels Over Cruel Anti-Gay Laws. In: Deadline. 28. März 2019, abgerufen am 3. April 2019 (englisch).
  11. Laura M. Holson, Emily S. Rueb: Brunei Hotel Boycott Gathers Steam as Anti-Gay Law Goes Into Effect. In: The New York Times. 3. April 2019, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 5. April 2019]).
  12. Ellen DeGeneres, other celebs boycott Brunei-owned hotels as law against gay sex goes into effect. Abgerufen am 3. April 2019 (englisch).
  13. Tagesschau: Brunei führt Todesstrafe durch Steinigung ein. Rückfall in ein archaisches Strafrecht (Memento vom 25. April 2014 im Internet Archive), 22. April 2014
  14. Daniel Kreps, Daniel Kreps: Elton John Aligns With George Clooney’s Boycott of Brunei-Owned Hotels. In: Rolling Stone. 30. März 2019, abgerufen am 31. März 2019 (amerikanisches Englisch).
  15. Markus Kowalski: Wegen Todesstrafe: Auch Elton John boykottiert Brunei-Hotels. Abgerufen am 31. März 2019 (deutsch).