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Religionen in Bad Kissingen

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Wappen Deutschlandkarte
Religionen in Bad Kissingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Religionen in Bad Kissingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 12′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 50° 12′ N, 10° 5′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Bad Kissingen
Höhe: 206 m ü. NHN
Fläche: 69,92 km2
Einwohner: 23.223 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 332 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97688
Vorwahlen: 0971, 09736
Kfz-Kennzeichen: KG, BRK, HAB
Gemeindeschlüssel: 09 6 72 114
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
97688 Religionen in Bad Kissingen
Website: www.badkissingen.de
Oberbürgermeister: Kay Blankenburg (SPD)
Lage der Stadt Religionen in Bad Kissingen im Landkreis Bad Kissingen
KarteDreistelzer ForstForst Detter-SüdGeiersnest-OstGeiersnest-WestWaldfensterer ForstKälberberg (Unterfranken)Mottener Forst-SüdNeuwirtshauser ForstOmerz und Roter BergRömershager Forst-NordRömershager Forst-OstRoßbacher ForstWaldfensterer ForstMünnerstadtThundorf in UnterfrankenMaßbachRannungenNüdlingenOerlenbachBad KissingenAura an der SaaleBad BockletEuerdorfSulzthalRamsthalElfershausenFuchsstadtHammelburgElfershausenWartmannsrothOberthulbaOberthulbaOberthulbaBurkardrothBurkardrothZeitlofsZeitlofsBad BrückenauBad BrückenauOberleichtersbachGeroda (Unterfranken)SchondraSchondraSchondraRiedenbergMotten (Bayern)WildfleckenHessenLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis Main-SpessartLandkreis SchweinfurtLandkreis HaßbergeLandkreis HaßbergeSchweinfurt
Karte
Blick über die Altstadt auf die Rhön, rechts mit Kreuzberg (928 m), vorne links beginnt das Kurviertel
Fränkische Saale mit Wandelhalle,
rechts Hotel Kaiserhof Victoria
Kurgarten mit Arkadenbau, dahinter Regentenbau

Bad Kissingen (vor dem 24. April 1883 Kissingen) ist eine Große Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und Sitz des Landratsamtes. Die Kurstadt im Tal der Fränkischen Saale am südöstlichen Rand der Rhön ist bayerisches Staatsbad, beliebter Tagungs- und Veranstaltungsort und bildet seit 2016 zusammen mit Bad Neustadt ein gemeinsames Oberzentrum.

Bad Kissingen wurde seit dem 18. Jahrhundert in Konkurrenz zu Karlsbad und Baden-Baden zum Weltbad ausgebaut.[2] Es besitzt den ältesten Kurgarten (1738)[2] und das größte Ensemble historischer Kurbauten Europas,[3] das unter der Ägide der beiden bayerischen Herrscher Ludwig I. (1825–48) und Prinzregent Luitpold (1886–1912) entstand. Zudem ist die Kurstadt der älteste Gradierstandort Europas,[4] das zweitmeist besuchte Heilbad Deutschlands nach Bad Füssing[5] und besitzt den ältesten bestehenden Golfplatz Bayerns (1911).[6]

Den Rahmen für das heutige Kurviertel schufen die beiden berühmten Baumeister Balthasar Neumann und Friedrich von Gärtner. Das weithin durch die Belle Epoque geprägte Ortsbild wird i. Ggs. zu vielen anderen deutschen Kurorten nicht von großen Komplexen aus der Nachkriegszeit dominiert, die sich hier nur in Randlagen befinden. Trotz der allgemein üblichen Verlagerung des Kurgastprofils von Adel und gehobenem Bürgertum auf sogenannte Sozialgäste hat der Kurort weithin seinen mondänen Charakter bewahrt.

Laut einer repräsentativen Emnid-Umfrage ist Bad Kissingen bekanntester Kurort Deutschlands,[7] zudem eine von elf traditionsreichen europäischen Kurstädten, die neben Baden-Baden, Karlsbad, Spa, Vichy, Bath und anderen als Great Spas of Europe (englisch: Bedeutende Kurorte Europas) einen Eintrag als UNESCO-Welterbe anstreben.[2]

Geografie

Lage

Bad Kissingen liegt zentral in Deutschland, in der Region Main-Rhön, 20 km nordwestlich von Schweinfurt. Die Kurstadt ist sehr gut mit dem Auto erreichbar. Auch die Erreichbarkeit mit der Bahn hat sich wesentlich verbessert. Seit 2018 ist Berlin vom Hauptbahnhof Schweinfurt (30 Bahnverbindungen pro Tag, ab 22 Minuten) unter dreieinhalb Stunden erreichbar,[8] München ab 2:33 Stunden und Hamburg ab 3:57 Stunden. Im Rahmen der DB-Fernverkehrsoffensive erhält der Schweinfurter Hauptbahnhof bis spätestens Dezember 2028 einen direkten IC-Anschluss, durch den neuen IC Bamberg–Stuttgart.

Trotz guter Erreichbarkeit liegt das gesamte Stadtgebiet der Kurstadt abseits der großen Verkehrswege, in ruhiger Berglage, i. Ggs. beispielsweise zu Baden-Baden oder Karlsbad.

Bad Kissingen ist der Hauptort der traditionellen Bayerischen Bäderregion, mit insgesamt fünf Kurbädern. Dazu zählen zwei weitere Staatsbäder, das nahe Bad Bocklet und Bad Brückenau sowie Bad Neustadt und Bad Königshofen. Kissingen hat eine sehr naturnahe und die für ein mitteleuropäisches Kurbad klassische Mittelgebirgs-Randlage, in einem Tal zwischen bewaldeten Bergen, so wie beispielsweise auch Bad Ems oder die Kurviertel von Baden-Baden, Karlsbad und Marienbad. Bad Kissingen liegt am Südrand der deutschen Mittelgebirgsschwelle, östlich des Spessarts, am Rand des Biosphärenreservats Rhön, 20 km vom Kreuzberg (928 m) entfernt (Wintersport). Ein dichtes Netz von Wanderwegen erschließt die in und um die Stadt gelegenen Hügel und Berge sowie die weitere Umgebung. Der 12 km südwestlich gelegene Brönnhof wurde 2015 zu Bayerns größtem Nationalen Naturerbe (NNE) erhoben. 20 km östlich liegen der Ellertshäuser See (Baden und Segeln) und der Naturpark Haßberge. In einer guten Autostunde ist der internationale Wintersportort Oberhof im Thüringer Wald erreichbar, mit Biathlon-Weltcups und Weltmeisterschaften.

Blick vom Altenberg über die Fränkische Saale auf das Zentrum der Kurstadt, links der Sinnberg, rechts der Stationsberg

An Berghängen um die Stadt wurde einstmals Weinbau betrieben. Unmittelbar südlich des Stadtrandes beginnt das Fränkische Weinland, mit dem an Bad Kissingen angrenzenden Wirmsthal, dem nördlichsten Weinort Frankens. Wirmsthal bildet mit den benachbarten Weinbauorten Ramsthal und Sulzthal eine kleine, relativ isolierte Weinregion, in den tief eingeschnittenen Seitentälern der Saale. 16 km südöstlich Bad Kissingens liegt Frankens ältester Weinort Hammelburg und auch die Kurstadt wird vom Frankenwein mitgeprägt.

Stadtgliederung

Ludwigstraße,
die Hauptstraße der Kernstadt

Bad Kissingen gliedert sich in die Kernstadt und acht weitere Stadtteile, die 1972 in Folge der Bayerischen Gebietsreform durch Eingemeindungen entstanden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Januar 2016):[9][10]

Naturraum

Die Große Kreisstadt Bad Kissingen gehört großteils zur Haupteinheit Südrhön, der südöstliche Rest zur Wern-Lauer-Platte.[11]

Klima

Die Kurstadt liegt an der Grenze Weinfrankens und unweit der Wintersportregion der Rhön. Bedingt durch die Saale, den Bad Kissinger Mischwald und die verhältnismäßig tiefe Lage im Windschatten der Rhön ist das Klima niederschlagsarm, relativ wintermild und sommerwarm.[11]

Brunnenhalle,
im Westflügel der Wandelhalle (1911)

Salinen, Heilquellen und Kurviertel

Mineral- und Salzablagerungen des Zechsteinmeers bilden die Grundlage für die Mineralquellen der Südrhön und ihrer Heilbäder. Ursprünglich nur zur Salzgewinnung genutzt, dienen sie mindestens seit der Frühen Neuzeit auch therapeutischen Zwecken. Vom Kissinger Kurviertel ziehen sich nach Norden entlang der Fränkischen Saale Salinen und Heilbrunnen über den Stadtteil Hausen bis in den Kurvorort Bad Bocklet auf 8 km hin. Zunächst kommt die in ersten Anfängen bereits 1200 Jahre alte Untere Saline mit Gradierwerk, das im 19. Jahrhundert 620 m lang war,[12] danach folgen Obere Saline von 1763 und weitere Brunnen.

An den unmittelbar südwestlich der Altstadt gelegenen Heilquellen entstand das historische Kurviertel. Es besteht aus vier großen Komplexen der Belle Epoque. Drei von ihnen liegen am östlichen Saale-Ufer um den Kurgarten: Regentenbau, Arkadenbau und Wandelhalle, mit Brunnenhalle im Westflügel. Alle Bauten sind durchgängig miteinander verbunden. Nach der Devise der Baumeister, dass man ein Kurviertel für schlechtes Wetter planen sollte, da es bei schönem Wetter sowieso funktioniert und dann die Arkaden zudem Schutz vor Hitze bieten. Ein Rundgang durch alle ständig geöffneten und zugänglichen Arkaden, Hallen, Lese-, Spielsäle und das mondäne Kurgartencafe umfasst einen Kilometer.

Am westlichen Saale-Ufer liegt der riesige Komplex des Luitpoldbades, mit dem Luipold-Casino.

Siehe auch: Kurbauten

Sieben Heilbrunnen

Funktional gehören heute sieben Heilquellen zur Kurstadt, die alle im Saaletal liegen. Die drei nachfolgend erstgenannten sind die klassischen Quellen am Kurgarten. Die beiden nächstgenannten finden sich weiter nördlich, im 1972 eingemeindeten Hausen. Luitpolsprudel „alt“ und „neu“ liegen schließlich ganz im Norden, direkt an der heutigen Stadtgrenze. Diese verläuft hier auf der Mitte der Saale, die Quellen liegen jedoch am zu Bad Bocklet gehörenden Ufer, auf Großenbracher Gemarkung.

  • Der Rakoczy-Brunnen in der Wandelhalle ist am bekanntesten und wurde zum Synonym für die Kurstadt (Rakoczi-Fest, Rakoczy-Reitturnier). Die Quelle wurde 1737 bei einer Verlegung der Saale entdeckt und nach dem damals populären ungarischen Nationalhelden Ferenc II. Rákóczi benannt. Aus dem eisenhaltigen Natriumchlorid-Säuerling (Trinkkur) wird unter Zusatz von Magnesiumsulfat und Natriumsulfat auch das Kissinger Bitterwasser hergestellt. Die Entnahmestellen des Rakoczywassers sind in der Brunnenhalle, den nördlich anschließenden Geschlossene Arkaden und in der Wandelhalle am Eingang Kurhausstraße. Die Entnahmestelle des Kissinger Bitterwassers ist in der Brunnenhalle.[13][14]
Maxbrunnen, Brunnentempel (1911)
Luitpoldsprudel, Bohrturm (1912)
  • Der Maxbrunnen (auch: Sauerbrunnen) im Brunnentempel im Kurgarten ist der älteste Kissinger Heilbrunnen und wurde erstmals 1520 erwähnt. Der Brunnen trägt seinen Namen seit seiner Neufassung unter König Max I. Joseph von Bayern im Jahr 1815. Der Natriumchlorid-Säuerling (Trinkkur) hat Entnahmestellen am Maxtempel im Kurgarten und in der Brunnenhalle.[15]
  • Der Pandur-Brunnen (früher auch: Scharfe Brunnen, Badbrunnen) in der Wandelhalle ist seit 1616 als Kurbrunnen bekannt. Er erhielt seinen heutigen Namen im 18. Jahrhundert nach dem berüchtigten Panduren-Korps, das unter den Kurgästen für Gesprächsstoff sorgte. Der eisenhaltige Natriumchlorid-Säuerling (Trinkkur) hat dieselben Entnahmestellen wie der Rakoczybrunnen.[16]
  • Der Runde Brunnen liegt am Gradierwerk. Der wenig bekannte Brunnen unter einer Glaskuppel ist der interessanteste und kann beobachtet werden. Er intermittiert, wallt also von Zeit zu Zeit heftig auf und sinkt wieder zusammen. Die Solequelle wurde 1788 entdeckt, für die Salzgewinnung erschlossen und wird seit 1841 auch therapeutisch genutzt. Sie ist ein eisenhaltiger Natriumchlorid-Säuerling (Badekur, Inhalation).[17]
  • Der Schönborn-Sprudel liegt im heutigen Stadtteil Hausen, an der Hauptstraße, beim Kloster Hausen. Die Thermalquelle (Badekur) wurde 1764 zur Salzgewinnung erschlossen und therapeutisch erst gut 100 Jahre später genutzt. Ihr Name geht auf den Würzburger Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn zurück. Heute werden mit dem Schönbornsprudel u. a. KissSalis Therme und das Hotel Kaiserhof Victoria gespeist.[18]
  • Der Luitpoldsprudel „alt“ an der Saaleschleife nördlich des heutigen Stadtteils Hausen wurde 1908 erbohrt und 1913 dem Kurbetrieb zugänglich gemacht. Sein Name würdigt den damals gerade verstorbenen Prinzregenten Luitpold II. von Bayern. Der eisenhaltige Natrium-Calcium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling (Trinkkur) hat Entnahmestellen in der Brunnenhalle, in der Wandelhalle am Eingang Kurhausstraße und der offenen Vorhalle und von April bis Oktober direkt vor Ort.[19]
  • Auf den Luitpoldsprudel "neu" an selber Stelle stieß man 1986 im Zuge der Neuerschließung zum Erhalt des „alten“ Luitpoldsprudels. Es ist ein eisenhaltiger Natrium-Calcium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling (Badekur).[20]

Sieben Berge

Die Kurstadt wird von sieben markanteren Bergen umgeben. Der nächstgelegene ist der Altenberg und grenzt direkt ans Kurviertel, während der Scheinberg mit 4 km am weitesten entfernt liegt.

Staffelsberg mit staffelförmigen Weinbergen am rechten Rand,
davor Hotel Fürstenhof (um 1900)
Staffelsberg Sinnberg
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Osterberg
Altenberg
Finsterberg
Scheinberg
Stationsberg
Blick vom Scheinberg über Saaletal, Stadtteil Garitz und Staffelsberg zum Kreuzberg i. d. Rhön
Scheinberg mit Wittelsbacher Turm
  • Der Altenberg (früher: mons antiquus; Höhe: 282 m) im Stadtteil Garitz ist ein Umlaufberg, um den einst die Saale westlich herum lief, via heutigem Marbach und Westring bis zur Südbrücke. Auf dem Berg ist eine vor- und frühgeschichtliche Ringwallanlage, vermutlich von einer keltischen Fliehburg. Ferner die Wetterschutzhäuschen Walhalla (Gartentempel), Rundtempel und Sonnensalett. Während ihrer Kuraufenthalte ging die als Sisi bekannte Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn hier gerne spazieren; ihr zu Ehren wurde dort 1907 das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal errichtet.
  • Der Staffelsberg (Kurzform: Staffels; Höhe: 382 m) in Garitz bekam seinen Namen durch die einstigen, rechteckigen Weinberge, mit staffelförmigem Rand (siehe rechtes Bild). Auf dem Berg befinden sich der Ludwigsturm, mit einer Antenne des Schweinfurter Hörfunksenders Radio Primaton (90,5 MHz),[21] ein Schulungszentrum der St.-Georgs-Pfadfinder und das Cafe und Restaurant Jagdhaus Messerschmitt.
  • Der Name des Sinnbergs (Höhe: 370 m) rührt möglicherweise von Asin Syn her. Auf ihm sind Bismarckturm, Cafe Sinnberg und am Hang eine Madonna-Skulptur. Von 1928 bis 1965 stand auf dem Berg eine Skisprungschanze.
  • Der Osterberg (Höhe: 375 m) weist namentlich auf seine Lage östlich der Stadt hin. Sein nördlicher Teil hieß früher Schleglsberg.[22] Auf dem Kamm verläuft die Grenze zwischen dem Stadtteil Winkels und Nüdlingen. Am Nordabhang liegt die Friedenskapelle und auf dem Berg befindet sich die Osterberghütte. Zwischen Sinnberg und Osterberg verläuft die Bundesstraße 287.
  • Der Stationsberg (Höhe: 351 m) liegt vor der etwas höreren, aber weder bekannten noch prägnanten Winterleite (Höhe: 356 m). Auf den Stationsberg führt von Norden der um 1895 entstandene Kissinger Kreuzweg. Ein älterer Kreuzweg begann bereits am Fuß des Berges, am heutigen Kurtheater, und führte entlang der heutigen Von-der-Tann-Straße. Er wurde 1892 nach Poppenroth verkauft. Am nördlichen Ende des Stationsberges befinden sich ein Ehrenfriedhof und ein Denkmal anlässlich des Deutschen Krieges und im Süden die Degenbergklinik. Auf einer kleinen Kuppe am südlichen Ende des Berges liegt die Burgruine Botenlauben.
  • Der südsüdöstlich gelegene Finsterberg (früher: Finsterer Berg;[22] Höhe: 328 m) weist ebenfalls namentlich auf seine Lage hin, mit seinem schattigen Nordhang Richtung Altstadt. Auf ihm lag eine 1968 bei einem Sturm eingestürzte und danach abgerissenen Skisprungschanze und der vom Badearzt Franz Anton von Balling angelegte Ballinghain, von dem noch Reste vorhanden sind. Am Westhang liegt das 1954 erbaute Terrassenschwimmbad.
  • Auch der Scheinberg (Höhe: 400 m) im Stadtteil Arnshausen gibt mit seinem Namen einen Hinweis auf seine Lage, genau im Süden, mit Blick gegen die Sonne. Auf ihm steht der Wittelsbacher Turm, der in Konkurrenz zum auf dem Sinnberg liegenden Bismarckturm errichtet wurde und das Berggasthaus mit Privatbrauerei Wittelsbacher Turm Bräu. Auf einer nördlich davon gelegenen Anhöhe liegt die Eiringsburg, ein Burgstall aus dem 9. Jahrhundert.

Siehe auch: Parks und Naturdenkmäler

Name

Etymologie

Bad Kissingen um 1895, einige Jahre nach Erhebung zum Bad

Die Herkunft des Ortsnamens Kissingen ist in der Geschichtsforschung nahezu ungeklärt. Das Zugehörigkeitssuffix „-ing“, das die Abhängigkeit einer Siedlung von einem Lehnsherrn oder Ähnlichem bezeichnet, ist in diesem Ortsnamen sekundär. Eine konsequente Schreibung mit der Endung findet sich erst ab dem 18. Jahrhundert. Möglicherweise besteht der erste Namensteil aus dem keltischen Personennamen „Citus“, der durch das keltische Suffix „acum“ abgeleitet wurde.[23]

Frühere Schreibweisen

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[23]

  • 801 chizzicha
  • 803 Chizzichi
  • 822 Kizzingen
  • 840 Kezzicha
  • 907 Kizzicha
  • 1279 Kyzege
  • 1394 Kissige
  • 1581 Kyssingen
  • 1800 Kissingen
  • 1883 Bad Kissingen

Geschichte

Anfänge

In vorgeschichtlicher Zeit wurde der Bad Kissinger Raum nur in sehr begrenztem Umfang besiedelt. Die Lage einer jungsteinzeitlichen Siedlung in der im Norden Bad Kissingens gelegenen Flur „Steingraben“ ist heute bebaut.[24] Daneben gab es nur vereinzelte Funde wie Silexgeräte in den heutigen Stadtteilen Arnshausen und Garitz sowie eines Steinbeils und einer Steinaxt.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bad Kissingen am 21. Juni 801 als „chizzicha“ in einer inzwischen verschollenen Schenkungsurkunde, in der ein Adeliger namens Hunger seinen Besitz zu Kissingen dem Kloster Fulda übereignete. Im 9. Jahrhundert entstand eine Abschrift der Urkunde in einem Kartular durch den Abt Rabanus Maurus. Auch diese Abschrift ist (seit dem Dreißigjährigen Krieg) verschollen, jedoch hat sich der Inhalt des Kartulars erhalten, da der Mönch Eberhardus vom Kloster Fulda ihn in seinen Codex Eberhardi aufnahm.

Mittelalter

Burgruine Botenlauben
oberhalb Kissingens
Graf Otto von Botenlauben (links)

Für die Zeit zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert ist in Bezug auf Kissingen wenig Quellenmaterial überliefert. Fest steht jedoch, dass das Kloster Fulda durch eine von König Otto I. veranlasste Schenkung von Kirchengütern an den Vasallen Rudolf, einen Vorfahren der Markgrafen von Schweinfurt, zugunsten der Markgrafen an Macht verlor; später sollte diese auf das Geschlecht Henneberg übergehen. Im Jahr 1057 ehelichte Judith, eine Tochter von Markgraf Otto, dem letzten Markgrafen von Schweinfurt, den Grafen Boto von Kärnten. Über diese Heirat gingen diverse Besitzungen in und um Kissingen an Boto. Als er ohne Nachfahren starb, erbte seine Schwägerin Gisela (Judiths Schwester) seinen Besitz. Nach ihrem Tod ging dieser an das Geschlecht der Andechs-Meranier, dem auch die mit dem Henneberger Poppo VI. verheiratete Sophia von Istrien entstammte. Deren Sohn Otto von Botenlauben bewohnte später mit seiner Gattin Beatrix von Courtenay die für 1206 erstmals verbürgte Burg Botenlauben im heutigen Stadtteil Reiterswiesen; deren Name geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf Boto von Kärnten zurück. Nach einer Theorie von Reinhard von Bibra stammt der Name möglicherweise auch von einem Grundbesitzer namens Boto, der das unterhalb der Burg befindliche Hofgut Botenlauben (aus dem später der Weiler Unterbodenlauben wurde, der mit Reiterswiesen zusammenwuchs) besaß und dieses im Jahr 797 dem Kloster Fulda schenkte. Dieses Hofgut wäre damit bereits vor der Burg entstanden und hätte bei deren Errichtung für ihre Namensgebung Pate gestanden.[25]

In archäologischer Hinsicht sind neben der Botenlaube noch weitere Anlagen bekannt. Bereits für das Jahr 822 lässt sich die bei dem heutigen Stadtteil Arnshausen gelegene Eiringsburg nachweisen. In diesem Jahr stellte Iring, der Besitzer der Burg, eine Schenkungsurkunde aus, in der die Eiringsburg mit weiteren Teilen von Irings Besitz als Schenkung an das Kloster Fulda ging. Aus der gleichen Zeit stammt das für das Jahr 823 erstmals bezeugte und an einem Standort nahe dem heutigen Stadtteil Kleinbrach gelegene Kleinkloster namens „Brachau“. Die heute als St. Dionysius-Klösterchen bekannte Anlage wurde von 1989 bis 1991 vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erforscht; diese Untersuchungen erlaubten eine Rekonstruktion des Grundrisses. Auf der heutigen „Ilgenwiese“ im Bad Kissinger „Klauswald“ zwischen Bad Kissingen und dem heutigen Stadtteil Poppenroth lag die für das Jahr 1122 erstmals verbürgte „Wüstung Bremersdorf“. Von der Wüstung, die spätestens bis zum Jahr 1497 zugrunde ging, sind neben dem Grundriss einer Kirche noch zahlreiche Spuren landwirtschaftlicher Nutzung vorhanden.

Trotz des Verkaufs der Botenlaube durch Otto von Botenlauben an den Würzburger Bischof Hermann I. von Lobdeburg blieb Kissingen in Besitz der Henneberger. In der Folgezeit wurde auch Kissingen von den Auseinandersetzungen zwischen dem Würzburger Klerus und den Hennebergern, in denen beide Seiten ihre Machtansprüche durch Ausbau und Befestigung ihrer Städte zu sichern suchten, in Mitleidenschaft gezogen. In diese Zeit fallen Kissingens erste urkundlichen Erwähnungen als „oppidum“ (Stadt) im Jahre 1279,[26] als „castrum cum oppido“ („Lager mit einer Stadt“) im Jahr 1293[27] und schließlich als „stat“ im Jahr 1317.[28] Das Stadtrecht bekam Kissingen schließlich 1296 von Kaiser Ludwig IV. dem Bayern; die entsprechende Urkunde wurde im Jahr 1396 vom Würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg bestätigt.[29] In den Jahren 1309 und 1319 machte der Konflikt zwischen den Hennebergern und der Kirche Wiederaufbauklauseln für Kissingen nötig; das 1319 entstandene Stadtbild sollte sich die nächsten Jahrhunderte über nicht mehr ändern. 1394 verkaufte Herzog Swantibor III. von Pommern, dessen Gattin Anna Kissingen im Jahr 1374 von ihren Eltern geerbt hatte, dieses an das Hochstift Würzburg.[30] Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts entwickelte sich in Kissingen ein geregeltes Stadtleben in Verwaltung mit dem Amtskeller als Vertreter des Bischofs, in Handel mit der Entwicklung von Jahrmärkten und in der Justiz mit der Ausübung von Gerichtsrechten, wobei in schwierigen Fällen das Stadtgericht von Münnerstadt als Beispiel diente.

Beginn der Neuzeit

Im Zuge des Bauernkriegs von 1525 versammelten sich auch in Kissingen viele wütende Bauern und bekamen Unterstützung durch den Kissinger Pfarrer Johannes Wüst. Ihr Zorn richtete sich gegen Fürstbischof Konrad II. von Thüngen, der zeitweise nach Heidelberg fliehen musste. Verwüstet wurden das Kloster Hausen, das Kloster Aura, das Kloster Frauenroth und auch das Schloss Aschach; die Botenlaube wurde durch die Verwüstungen zur Ruine. Der Aufstand der Kissinger Bauern wurde niedergeschlagen, als Fürstbischof Konrad II. von Thüngen im Hochstift ein Strafgericht durchführte, in dessen Zuge auch Pfarrer Johannes Wüst enthauptet wurde.

Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn

Bekannt wurde Bad Kissingen vor allem durch seine Heilquellen, die bereits im Jahr 823 nachgewiesen wurden. Der erste nachweisbare Kurgast wurde schon 1520 verzeichnet,[31] im selben Jahrhundert festigte sich der Ruf als Heilort. Dabei spielte die Salzgewinnung in Hausen, das heute Stadtteil von Bad Kissingen ist, eine wichtige Rolle. Nachdem im Jahr 1559 die Bemühungen von Fürstbischof Friedrich von Wirsberg um die dortigen Salzsiedeanlagen mit den Handelsleuten Kaspar Seiler aus Augsburg und Berthold Holzschuhmacher aus Nürnberg als Pächter gescheitert waren, hatte ihre Förderung durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn, der 1576 den Münnerstädter Bürger Jobst Deichmann als Pächter gewann, langfristigen Erfolg. Als einer von mehreren prominenten Kurgästen besuchte zwischen 1573 und 1581 der Henneberger Graf Georg Ernst mehrmals die Stadt. Der Arzt Johannes Wittich organisierte als Leibarzt des Grafen Albrecht von Schwarzburg-Sondershausen für diesen den Transport des Kissinger Heilwassers nach Arnstadt in die Residenz des Grafen. (Siehe auch „Liste bekannter Kurgäste in Bad Kissingen“)

Im Rahmen der Umstrukturierungen der Pfarrsprengel unter Julius Echter wurde die Pfarrei Kissingen verkleinert. Daneben erließ Echter am 30. März 1576 eine neue Stadtordnung, deren Regelungen dem Wohle der Bürger dienen sollten und u. a. die Besoldung von Stadt- und Gerichtsbediensteten sowie die Kontrolle von Bäckerei- und Metzgereierzeugnissen umfassten. Ferner sollten regelmäßig Ratssitzungen stattfinden und dokumentiert werden; das erste der auf diese Weise entstandenen und fast lückenlos erhaltenen Ratssitzungsprotokolle datiert auf den 13. September 1584. Ebenso wurde unter Julius Echter im Kissinger Salbuch von 1584 die Kompetenzverteilung zwischen Bischof und der Stadt geklärt; auch hier wurde die Abhaltung von Gerichtsprozessen und die Abhaltung von Jahrmärkten geregelt.

Im Jahr 1611 wurde die im Wachsen begriffene Bevölkerung von der Pest heimgesucht; mit 284 Toten fiel ihr ein Drittel der Kissinger Bevölkerung zum Opfer. Weitere Opfer forderte der Dreißigjährige Krieg, so dass ein Verzeichnis der „Ganzen Bürgerschaft“ vom 28. Januar 1650 lediglich 110 Namen nennt.[32] Nach dreijähriger schwedischer Zwischenregierung über das Hochstift Würzburg konnte die Situation durch die Rückkehr des Fürstbischofs Franz von Hatzfeld im Jahr 1634 vorübergehend entschärft werden. Dennoch standen die Schweden 1636 vor Kissingen und ließen sich nur durch eine Lösegeldzahlung von 3.000 Reichstalern von der Zerstörung der Stadt abbringen. Die Sage weiß zu berichten, dass ein weiterer schwedischer Angriff im Jahr 1643 erfolgreich abgewehrt werden konnte, als der Kissinger Bürger Peter Heil Bienenkörbe auf die Schweden schleuderte. Die ausführliche Chronik des Pfarrers Melchior Beck besagt jedoch, dass ein Angriff der Schweden auf Kissingen erst 1645 stattfand. Dem Heimatforscher Michael Stöger ist es gelungen, die Existenz eines Kissinger Bürgers namens Peter Heil nachzuweisen.[33] Die Bienenschlacht ist historisch jedoch nicht belegt.

Nach Pest und Dreißigjährigem Krieg erholte sich die Kissinger Bevölkerung im Laufe der nächsten Jahrzehnte auf einen Stand von 120 (1660) und 152 Bürgern (1682).[32] Das Handwerk in der Stadt wurde durch vom Fürstbischof erlassene Zunftordnungen (wie der für die Bäcker im Jahr 1709[34]) gefördert. So stieg beispielsweise die Zahl der städtischen Bäcker von 10 im Jahr 1709 auf 20 im Jahr 1771;[34] das Kissinger Bäckerhandwerk florierte in solchem Maße, dass die Bäcker aus Neustadt an der Saale aufgrund des Brötchenangebots aus Kissingen ihren Handel bedroht sahen.[34] Es folgten Zunftordnungen für die Kissinger Büttner im Jahr 1710[35] sowie solche für ihre Maurer und Zimmerleute im Jahr 1724.[36] Kissingen konnte nicht nur seine eigenen Einwohner, sondern auch die umliegenden Ortschaften mit Waren und Dienstleistungen versorgen. Gefördert wurde diese Entwicklung der Kissinger Wirtschaft auch durch den langsam aber stetig einsetzenden Kurbetrieb. Daneben entwickelten sich im 17. Jahrhundert die ersten Anfänge der Kissinger Kurmusik. Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn reiste ab 1642 mit eigenem Hoforchester aus Würzburg nach Kissingen, um für die Gäste aufspielen zu lassen. Unter Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim wuchs dieses Orchester auf bis zu 45 Mitglieder. Jedoch stagnierte das Kissinger Musikleben unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim.

Verlegung der Saale und Bau des Kurgartens

Initialzündung für Kissingen: Zusammenarbeit von Balthasar Neumann (rechts) und Georg Anton Boxberger; Denkmal im Rosengarten (1938)

Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim, Fürstbischof von Würzburg und Bamberg (1729–1746) „wollte einen Kurort schaffen, der sich mit Karlsbad vergleichen konnte.[2] Kissingen sollte im Spiel der großen Weltbäder einen Platz erhalten. 1737 beauftragte der Landesherr seinen Baumeister Balthasar Neumann, der glücklicherweise auch Stadtplaner war damit, die Fränkische Saale nach Südwesten zu verlegen. Das Ostufer war dem Pandur-Brunnen gefährlich nahe gerückt. Im Zuge der Bauarbeiten wurde die Rakoczi-Quelle im alten Flussbett (wieder)entdeckt, freigelegt und gefasst.[2] Der Apotheker, Stadtrat und zeitweilige Bürgermeister Kissingens Georg Anton Boxberger war Mitentdecker der Quelle, analysierte die chemischen Zusammensetzung und erkannte die Heilkraft des Wassers. Das Boxberger-Neumann-Denkmal im Rosengarten erinnert an diese für die weitere Entwicklung des Kurbades entscheidende Zusammenarbeit.

Der durch die stadtauswärtige Verlegung der Saale gewonnene Platz sollte als zentraler Kurplatz genutzt werden und wurde zum Schutz vor Hochwasser um zwei Meter aufgeschüttet und mit Stützmauern eingefasst.[2]

Ohne dieses 1738 fertiggestellte Groß- und Schlüsselprojekt wären die nachfolgenden, weitläufigen Kurbauten und die Entwicklung Kissingens zum internationalen Bad nicht möglich gewesen.

Bayerisches Königreich

Bad Kissingen wird vom Königreich Bayern bis heute wie kaum eine andere Stadt geprägt. Allein die Lage in Bayern und die Weitsicht ihrer Regenten, mit dem Talent für visionäre Stadtplanung, insbesondere von Ludwigs I. von Bayern, verdankt die Kurstadt den Aufstieg aus der Provinz zum Weltbad. Das schließlich mit seinen eindrucksvollen Kurbauten alle außerbayerischen Kurorte übertraf.

Am Anfang des 19. Jahrhunderts erfuhr in Folge der Napoleonischen Kriege das Kissinger Kurwesen einen Rückschlag. Die Kurgastzahlen fielen von 256 (1788) auf 173 (1814).[37] 1803 ging das Hochstift Würzburg und damit auch Kissingen an das Kurfürstentum Bayern. 1806 begann die Regentschaft von Ferdinand Erzherzog von Österreich, Großherzog von Toskana über das Großherzogtum Würzburg; sie endete 1814, als Franken an das Königreich Bayern ging. Im Rahmen von Ferdinands Bemühungen um einen Aufschwung in der Kissinger Region wurde durch den medizinischen Rat Horch ein Gutachten erstellt, in dem Kissingen sich als Provinzbad herausstellte, das den damaligen Anforderungen des Kurwesens nicht gerecht werden konnte.[38] Eine Verbesserung der Situation trat aber erst 1814 mit der Eingliederung in das bayerische Königreich und die dadurch möglich gewordenen Investitionen der in Bayern regierenden Wittelsbacher ein.

1818 bekam Kissingen eine magistratische Verfassung, die für die Leitung der Stadt einen Bürgermeister und einen Stadtmagistrat vorsah. 1827 wurde Bad Kissingen auf Betreiben des Magistrats in eine „Rural-Gemeinde“ umgewandelt.

Tonflasche zum Versand des Rákóczi-Heilwassers durch die Gebr. Bolzano (1830)

1824 wurden die Brüder Peter und Ferdinand Bolzano Pächter des Kurbetriebs von Kissingen. Weitere Pächter folgten ihrem Beispiel,[39] während die Stadt versuchte, die Pacht zurückzuerlangen. Als „Geburtsstunde“ der Kissinger Kurmusik gilt das Jahr 1837.[40]

Kissingen 1840, mit Ludwigsbrücke, Arkadenbau und noch ohne Regentenbau

Im 19. Jahrhundert avancierte Kissingen zum mondänen Badeort und wurde in der Regierungszeit Ludwigs I. von Bayern gezielt ausgebaut. Dieser schickte den königlichen Architekten Friedrich von Gärtner nach Kissingen, der zwischen 1834 und 1838 den noch heute prägende Arkadenbau errichtete. 1839 entstand ein neues Krugmagazin, von dem aus Tonkrüge mit dem Kissinger Heilwasser in die ganze Welt verschickt wurden. Die Entfestigung der Stadt durch Entfernung der Stadtmauern ermöglichte insbesondere an der Südseite, um die heutige Ludwigstraße, den großzügigen Ausbau zur Kurstadt.

Zweite "Kaiserkur" 1868; Mitte: russischer Zar Alexander II. (Hut in der Hand) und Ludwig II. von Bayern

Gekrönte Häupter, wie Kaiserin Elisabeth von Österreich, Zar Alexander II. und der "Märchenkönig" Ludwig II. von Bayern, der Kissingen am 24. April 1883 zum Bad erhob, führten in dieser Zeit die Gästelisten an (siehe: Liste bekannter Kurgäste in Bad Kissingen). Dennoch legten die Maßnahmen des Königreichs Bayern den Grundstein für einen Wandel des Kissinger Kurwesens von adeligen zu bürgerlichen Kurgästen. Zudem kam es in Franken durch die Säkularisation zur steigenden Zahl von Privatisierungen.

1853 erfolgte der Anschluss der Stadt an das Telegrafennetz. Die Zahl der Kurgäste vervielfachte sich von 173 im Jahr 1814 auf 2.200 im Jahr 1836.[41] Durch Aufhebung des Hausbesitzermonopols im Jahr 1827 konnten neue, angemessene Unterkünfte geschaffen werden. Die Einnahme des Heilwassers in den Kuranlagen vor dem Frühstück brachte die Kissinger Bäcker auf die Idee, Spezialitäten wie den „Kissinger“ anzubieten. Die Badekuren wurden ursprünglich bei den Hauswirten und später zunehmend in öffentlichen Badeanstalten angeboten. Das Heilwasser wurde nun statt in Krügen durch ein Rohrsystem zu den Entnahmestellen geleitet, um einen Qualitätsverlust zu vermeiden. Im Jahr 1865 hatten die seit 1857 vorgenommenen Anstrengungen, wieder zur Magistratsverwaltung zurückzukehren, in Gestalt der „Verwaltungsform eines Magistrats II. Classe“ Erfolg.[42]

Während des Mainfeldzugs im Rahmen des „Deutschen Krieges“ kam es am 10. Juli 1866 in der Schlacht bei Kissingen zu einem verbissen geführten Gefecht zwischen bayerischen und preußischen Truppen, als die preußische Armee am Kapellenfriedhof vorbei in den heutigen Stadtteil Winkels ziehen wollte. Zahlreiche Gräber und Denkmäler auf dem Kapellenfriedhof sowie innerhalb Kissingens erinnern an die Schlacht.

Das Gefecht von 1866 hatte gezeigt, dass die bayerische Armee durch große logistische Mängel geschwächt worden war. So hatten die Kissinger Geschäftsleute Erfolg, als sie König Ludwig II., der sich auf einer Reise durch Bayern über die Auswirkungen des Krieges informierte, auf die Notwendigkeit eines Bahnhofs für Kissingen aufmerksam machten. Der König erließ am 9. Januar 1867 einen Beschluss zum Anschluss Kissingens an das Schienennetz, um einen »ausserordentlichen Nothstand« zu verhindern, »der Krankheiten zur Folge haben und Staatshilfe unvermeidlich erscheinen lassen würde«.[43] Am 28. April 1867 folgte ein Gesetz zur Errichtung einer Eisenbahnlinie zwischen Schweinfurt und Kissingen, die am 9. Oktober 1871 eröffnet wurde[44] 1874 folgte eine Eisenbahnlinie zwischen Schweinfurt und Meiningen, im selben Jahr wurde der Bad Kissinger Bahnhof eröffnet.

Eduard Kullmann (rechts) schießt 1874 auf Reichskanzler Bismarck

Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck besuchte Bad Kissingen mehrmals zur Kur. Hier verfasste er 1877 das Kissinger Diktat, in dem er sein außenpolitisches Konzept darlegte. Während seines ersten Kuraufenthalts 1874 im Hause des Arztes Edmund Diruf in der heutigen Bismarckstraße entging er dort nur knapp einem Anschlag, den Böttchergeselle Eduard Kullmann auf ihn verübte; Motiv war Bismarcks Kampf gegen die katholische Kirche im Kulturkampf. Dennoch kam Bismarck in den Jahren 1876 bis 1893 noch weitere 14-mal nach Kissingen, absolvierte seine Kuraufenthalte nach dem Attentat jedoch im heutigen Stadtteil Hausen. In seiner dortigen Unterkunft, der Oberen Saline, befindet sich heute das Bismarck-Museum, das von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim ursprünglich als Salinenkirche eingerichtet worden war. Zu Bismarcks Ehren wurden das Bismarck-Denkmal (1877) und der Bismarckturm (1914) errichtet; Bismarck wurde 1885 aus Anlass seines 70. Geburtstags Ehrenbürger von Bad Kissingen (siehe auch „Liste der Ehrenbürger von Bad Kissingen“ sowie „Otto von Bismarck als Ehrenbürger“).

Auch Schriftsteller wie Leo Tolstoi, Komponisten wie Gioachino Rossini und Künstler wie Adolph Menzel zählten zu den Besuchern der Kurstadt.

Jahrhunderthochwasser 1909:
Blick in die Untere Marktstraße

Ab 1890 war Bad Kissingen die erste Stadt Bayerns, die mit allen Häusern an die Kanalisation angeschlossen war.[45] Das Bad Kissinger Beispiel galt als wegweisend im Kanalisationsbau im Königreich Bayern, so dass der Münchener Chemiker Max von Pettenkofer sich wünschte, „daß das Beispiel von Bad Kissingen bald überall in Bayern nachgeahmt werden möchte“[46] (von 1976 bis 1981 wurde das Kanalisationssystem der Stadt um eine vollbiologische Kläranlage ergänzt). 1876 wurde in den Kissinger Straßen Gasbeleuchtung installiert. In den Jahren 1876/77 erfolgte die Installation einer Trinkwasserversorgung über die Arnshausener Hochquellenleitung. Als deren Kapazität durch die steigenden Kurgastzahlen erschöpft war, folgte 1902 die Installation der Liebfrauenseepumpe und schließlich 1923 die eines dritten Wasserwerkes in der Hemmerichstraße.[47] 1892 wurde die Stadt ans Telefonnetz angeschlossen; ein Ortsnetz folgte 1893. Nachdem bereits Einzelanlagen mit Strom versorgt waren,[48] wurde 1905 das neue Elektrizitätswerk für Bad Kissingen in Betrieb genommen. Leiter des Projektes wurde Oskar von Miller, der am erwirtschafteten Gewinn beteiligt wurde. 1909 gab es ein Jahrhunderthochwasser.

Im Jahr 1883 beantragten Stadtmagistrat und „Curcommission“ beim Kissinger Bezirksamt die Erhebung Kissingens zum „Bad“, damit „die Hauptbedeutung Kissingens ansprechend hervortritt“ und um die bis dahin häufigen Namensverwechslungen mit den Orten Kitzingen in Franken sowie Vlissingen in den Niederlanden künftig zu vermeiden.[49] König Ludwig II. entsprach diesem Antrag am 24. April 1883.[50] Dadurch wurden Bad und Stadt im Bewusstsein zu einer Einheit verschmolzen. 1908 wurde Bad Kissingen kreisunmittelbare Stadt.[51] Zwischen 1910 und 1913 errichtete der Münchner Architekt Max Littmann, aufbauend auf der Architektur von Friedrich von Gärtner, Wandelhalle und Regentenbau. 1907 stieg die Zahl der Kurgäste auf 28.000,[52] bei nur 5.000 Einwohnern.

Weimarer Republik

Rathausplatz um 1925, mit Schloss, Synagoge und Feser-Haus (rechts)

Während des Ersten Weltkrieges sank die Zahl der Bad Kissinger Kurgäste erneut. Nach dem Krieg stieg die Zahl allmählich wieder auf einen Stand von 36.486 im Jahr 1922. Mit Ende des Deutschen Kaiserreiches und der bayerischen Monarchie wurde die Bad Kissinger Magistratsverfassung im Jahr 1919 durch einen Stadtrat ersetzt; das Stadtoberhaupt trägt seit 1928 den Titel Oberbürgermeister. Am 16. Juli 1929 wurde das Neue Rathaus eingeweiht;[53] die letzte Stadtratssitzung in dem heute als Bürgerhaus genutzten Alten Rathaus[54] fand am 3. Juli 1929 statt.

1921 fand ein Reit-, Spring- und Fahrturnier in Bad Kissingen statt, zudem auch ein Kurz-Dokumentarfilm gedreht wurde.[55] 1930 fand das erste internationale Rhönradturnier statt. Hauptaustragungsorte waren der Luitpoldpark und das Flugplatzgelände in der Saaleau.

Nationalsozialismus

Pater-Reinisch-Denkmal am ehemaligen Kasernengelände

Während der Zeit des Nationalsozialismus blieben viele ausländische Kurgäste der Stadt fern. Die Zahl der Kurgäste sank 1944 schließlich auf 13.828; das Jahr 1945 blieb gänzlich ohne Kurbetrieb. Um der städtischen Wirtschaft neue Impulse zu verleihen, bemühte sich der Bad Kissinger Oberbürgermeister Max Pollwein ab Dezember 1934, Militär in der Stadt anzusiedeln. So entstand 1937 nach einjähriger Bauzeit die 8,2 ha große, nach dem Generalfeldmarschall Edwin Freiherr von Manteuffel benannte Manteuffel-Kaserne. Nachdem der katholische Pallottinerpater Franz Reinisch in der Manteuffel-Kaserne den Fahneneid auf Hitler verweigert hatte, wurde er 1942 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet. Darauf weist ein Gedenkstein am Pater-Reinisch-Weg auf dem ehemaligen Kasernengelände hin.[56]

Am 1. April 1940 verlor Bad Kissingen seine Kreisunmittelbarkeit, erlangte sie aber am 1. April 1948 wieder.[57] Während des Krieges wurden viele Kriegsverwundete aus den Städten der Umgebung, vor allem aus Schweinfurt, in Bad Kissingen versorgt. Im Jahr 1945 befanden sich 3.000 Verwundete in 30 Lazaretten. Da Bad Kissingen dennoch nicht zur Lazarettstadt erklärt wurde, womit es nach den Genfer Konventionen von direkten Kriegsmaßnahmen ausgenommen worden wäre, leitete Oberst Karl Kreutzberg mit Unterstützung von General von Obstfelder die kampflose Übergabe Bad Kissingens ein, die am 7. April 1945 erfolgte. Der Stadt waren größere Kriegsschäden erspart geblieben; der größte Kriegsschaden war die Sprengung der nach Kriegsende wieder aufgebauten Ludwigsbrücke wenige Stunden vor der Übergabe.[58]

Nachkriegszeit

Daley-Kaserne

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bad Kissingen im Anschluss an eine konstituierende Sitzung vom 17. Juli 1945 der amerikanischen Militärregierung unter Captain Merle A. Potter unterstellt. Am 27. Januar 1947 wurde die erste freie Kommunalwahl durchgeführt. Aus dieser ging die CSU mit 12 Sitzen im Bad Kissinger Stadtrat als Sieger hervor; 1952 stellte sie mit Hans Weiß den Oberbürgermeister der Stadt. Um einen Neubeginn des Kurbetriebs zu ermöglichen, zogen sich die Amerikaner aus der Kurzone zurück (u. a. hatte die Wandelhalle der Lagerung und Reparatur von Kriegsgerät gedient). Die Manteuffel-Kaserne wurde zur Daley-Kaserne, in der US-amerikanische Soldaten stationiert wurden. Viele Heimatvertriebene kamen auch nach Bad Kissingen, allein 1946 pro Monat 300 bis 400. Nach einer Sonderzählung vom 29. Oktober 1946 hatte die Stadt 9.191 Flüchtlinge, was 16,4 % der Bevölkerung entsprach. Sie kamen hauptsächlich aus dem Sudetenland, ferner aus Jugoslawien, Ostpreußen, Polen, Schlesien und Ungarn. 1950 begannen Sonderbauprogramme und Heimatvertriebene initiierten die Gründung der Gemeinnützigen Siedler- und Wohnungsbaugenossenschaft Bad Kissingen. Firmengründungen durch Heimatvertriebene schufen zahlreiche Arbeitsplätze. Unter Mithilfe von US-Soldaten bei den Bauarbeiten entstand im Jahr 1954 auf dem Bad Kissinger Finsterberg das Terrassenschwimmbad, da die damals genutzte, an der Saale gelegene Badeanlage den veränderten Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte. Im selben Jahr fanden im Terrassenschwimmbad die 66. Deutschen Schwimmmeisterschaften statt. Das Café der Badeanlage, die zu seiner Entstehungszeit zu den modernsten in Europa gehörte und auch heute noch zu den schönsten in Bayern zählt, steht unter Denkmalschutz.

Im 20. Jahrhundert setzte sich die Tendenz fort, dass sich das Kurgastprofil vom Adel und gehobenem Bürgertum immer mehr auf „Sozialgäste“ verlagerte, wie die von Krankenkassen eingewiesenen Kurgäste genannt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Sozialversicherungsträger in der Stadt Kliniken. Die Deutsche Rentenversicherung Bund betreibt heute die Rhön-Klinik für psychosomatische Erkrankungen und die Saale-Klinik, die auf Stoffwechsel-Erkrankungen, insbesondere Diabetes spezialisiert ist.

Nachdem König Ludwig I. die 1830 gegründete Bad Kissinger Spielbank 1849 hatte schließen lassen, eröffnete der Bayerische Staat im Jahr 1955 die neue Spielbank, die 1968 an ihren heutigen Standort, das frühere „Luitpold-Casino“, verlegt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich das Konzertleben nur langsam von den Folgen des Nationalsozialismus erholen. Zwar fanden in unregelmäßigen Abständen klassische Konzerte im Regentenbau statt, eine Veranstaltungsreihe aber existierte nicht. Das 1956 von Bürgern ins Leben gerufene Kulturprojekt „Twister“ öffnete Bad Kissingen für Populärmusik der damaligen Zeit, der 1961 unter diesem Namen gestartete Club diente als Sprungbrett für später deutschlandweit bekannte Künstler. So trat 1963 Bata Illics Band „Grandpa's Whites“ oder 1969 Udo Lindenberg mit seiner ersten Band „Free Orbit“ für jeweils drei Monate mehrmals wöchentlich im „Twister“ auf. 1972 löste sich der zugehörige Kulturverein auf und der Club wurde geschlossen.

Gegenwart

KissSalis Therme
Hochwasserschutzwand

Um dem Kulturbetrieb der Stadt neue Impulse zu verleihen, fand 1986 nach zweijähriger Vorbereitung im Rahmen der Zonenrandförderung erstmals der „Kissinger Sommer“ statt; das Musikfestival, in dessen Rahmen Künstler wie Cecilia Bartoli, Lang Lang oder David Garrett überwiegend klassische Konzerte geben, hat im Lauf der Zeit einen weltweiten Ruf erworben. Seit 1999 findet in Bad Kissingen mit dem „Kissinger Winterzauber“ eine weitere Veranstaltung dieser Art statt. Seit dem Abzug der US Army im Jahr 1992 aus der Stadt entstanden auf dem Gelände der Kaserne u. a. die Städtische Musikschule, ein Kino und das Jugendzentrum.

In Folge der Gesundheitsstrukturreform von 1996 führten Änderungen im Bereich der Gesetzgebung zu Arbeitsplatzverlusten. Die Zahl der Übernachtungen sank von 1,9 Millionen (1995) auf nur noch 1,4 Millionen (1997 und 1998) bei 140.000 Gästeankünften. Nach Umwandlung der vormals staatlichen Kurverwaltung und des kommunalen Bäderbetriebs in die privatwirtschaftlich ausgerichtete Bayerisches Staatsbad Bad Kissingen GmbH gelang es, neue Gästepotenziale zu erschließen. Im Jahr 2003 zählte man als neuen Rekord 1,55 Millionen Übernachtungen bei knapp 190.000 Gästen, 2008 fiel der Wert wieder auf 1,48 Millionen Übernachtungen bei 220.000 Gästen.

Nach den Ergebnissen mehrerer repräsentativer Emnid-Umfragen (jährlich seit 1999) darf sich Bad Kissingen „bekanntester Kurort Deutschlands“ nennen. 2004 war Bad Kissingen eine von sechs Städten, die bei der „Entente Florale Europe“ mit einer Goldmedaille geehrt wurden. Im Rahmen dieses alljährlich stattfindenden Wettbewerbs wird europaweit die Attraktivität des Stadtbildes der teilnehmenden Städte anhand der vorhandenen Grünflächen und Bepflanzung bewertet.[59] Mit der KissSalis Therme bekam 2004 die Kurstadt auch eine Heilbadelandschaft, deren Thermalwasser aus dem Schönbornsprudel gespeist wird.

Im Dezember 2004 wurde die DCFA (Deutsch-Chinesische Fußballakademie) in Bad Kissingen gegründet, die 2008 in die Insolvenz ging. Auf Einladung der DCFA trainierte das chinesische „08-Star-Team“ 2005 gelegentlich in der Kurstadt, um sich auf die Olympischen Spiele 2008 in China vorzubereiten. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 logierte und trainierte das Team aus Ecuador mehrere Wochen in der Stadt.

Nach einem starken Hochwasser im Januar 2003 wurde im Herbst 2005 mit dem Bau eines Hochwasserschutzsystems im Bad Kissinger Kurgebiet begonnen, das im Juni 2007 eingeweiht wurde.[60] Am 8. Oktober 2008 beschloss der Stadtrat, im Rahmen des „Stolpersteine“-Projekts des in Köln lebenden Künstlers Gunter Demnig zum Gedenken der im NS-Regime ermordeten Juden auch Stolpersteine in Bad Kissingen zu verlegen. Am 28. Juni 2012 wurde Bad Kissingen von der „Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde“ mit dem Prädikat „Rosenstadt“ ausgezeichnet.[61]

Kurviertel

Steigenberger-Kurhaushotel

Im Jahr 1739 wurde von Balthasar Neumann das Hotel Royal de Bain errichtet, später zum Königlichen Kurhaushotel ausgebaut und zuletzt als Steigenberger-Kurhaushotel geführt. Das Hotel wurde am 31. Oktober 2010 nach 271-jährigem Betrieb geschlossen, als sich der Freistaat Bayern aufgrund der Kosten für die durch Brandschutzbestimmungen erforderliche Modernisierung des Gebäudes in Höhe von 30 Millionen Euro aus dem Pachtvertrag zurückzog.[62][63] Der Freistaat und der Kissinger Stadtrat wollten ein neues 5-Sterne-Hotel auf dem Anwesen. Unter den Bewerbern[64][65][66] setzte sich die Feuring Hotelconsulting GmbH durch, die einen teilweisen Umbau des Anwesens unter Bewahrung der unter Denkmalschutz stehenden Bausubstanz vorschlug. 2012 stellte der Bayerische Landtag neun Millionen Euro zur Verfügung, um entstandene Finanzierungslücken zu schließen.[67] Da Feuring kein geeignetes Konzept vorlegte, wurde der Abbruch des Hotels beschlossen und 2014 umgesetzt.[68][69][70]

Entwicklung des Kurviertels

Eine der wenigen Bausünden der Nachkriegszeit, Astoria Hotel

Die Kurstadt überstand den Krieg, mit Ausnahme weniger Bomben beim Schlachthof, völlig unversehrt. Im Kurviertel war bis Ende der 1950er Jahre das komplette Ambiente der Belle Epoque erhalten, der Blütezeit der Kurbäder. Mit den Sozialgästen hielt danach bei Geschäften und Gastronomie auch Kitsch und Massenbetrieb Einzug, mit Konzentration am Rosengarten. Während am Kurgarten weiterhin die für möndäne Kurbäder typischen, gehobenen Modegeschäfte und Juweliere vorherrschten. Die großen Neubauten der Sozialversicherungen wurden jedoch nicht stadtbildprägend, sondern hielten sich im Hintergrund. Im in historischer Zeit komplett bebauten Kurviertel war für Bausünden kein freier Platz mehr.

Baden-Baden ließ hingegen keine Häuser von Sozialversicherungen zu und lief Bad Kissingen den Rang ab, das in Provinzialität abglitt und einen Teil seines gehobenen Klientels verlor. Die Sozialversicherungen brachten den Vorteil des ganzjährigen Kurbetriebs, während zuvor das Kurviertel im Winter verlassen war, mit heruntergelassenen Eisenrollos an den Geschäften. In den 1960er und 1970er Jahren wurde historisches Ambiente, wie Straßenlaternen oder die beiden Brunnen vor dem Arkadenbau, modern ersetzt. Das Kurviertel hatte durch viele Nadelstiche und Stilbrüche Charme eingebüßt.

Ab den 1990er Jahren kam es zu einem Umdenken. So wurden u. a. die beiden abgebrochenen Brunnen und Straßenlaternen wieder in ursprünglicher Form ersetzt. Da durch die Gesundheitsstrukturreform 1996 viele Sozialgäste wegfielen, wurde der Kurort vom verlorenen Klientel wiederentdeckt. Die Sanierungen von Wandelhalle vom Regentenbau wurden in den Jahren 2000 bzw. 2005 abgeschlossen. Das Kurviertel erstrahlte wieder in alter Pracht und das ehemalige Weltbad knüpfte fünf Jahre ungebrochen an den Charme vergangener Tage an. Bis zu Schließung und Abbruch des Steigenberger Kurhaushotels (siehe: Steigenberger-Kurhaushotel), das bis heute (2019) eine große, unschöne Lücke hinterlässt. Und auch die Veränderungen im Einzelhandel gingen an der Kurstadt nicht vorbei, mit Verdrängung von inhabergeführten Geschäften durch Filialen.

Eingemeindungen

Im Rahmen der Bayerischen Gebietsreform von 1972 wurde dem damaligen Stadtrat und heutigen Kreisheimatpfleger Werner Eberth die Gemeindeaufsicht übertragen. Auf seine Initiative geht die Abwicklung der Gebietsreform durch Eingemeindungsverträge zurück.[71][72] Durch die Reform wurden Albertshausen, Arnshausen, Garitz, Hausen, Kleinbrach, Poppenroth, Reiterswiesen und Winkels neue Stadtteile von Bad Kissingen.[73][74] Albertshausen und Poppenroth konnten auf diese Weise eine Eingemeindung nach Oberthulba vermeiden.[75] Einige Orte, die nach Bad Kissingen eingemeindet werden wollten, mussten sich anderen Gemeinden anschließen; Waldfenster und Stralsbach gingen wegen der räumlichen Entfernung zu Bad Kissingen nach Burkardroth, Wirmsthal ging an Euerdorf, Großenbrach an Bad Bocklet.[76] Bad Kissingens Bevölkerungszahl wuchs so im Juli 1972 von 12.429 auf 21.916.[77] aus der kreisfreien Stadt wurde die „Große Kreisstadt“.

Einwohnerentwicklung

Im Jahr 1829/1830 wurde die erste verlässliche Kissinger Einwohnerstatistik erstellt, die 1.263 Einwohner auswies; neben einer katholischen Mehrheit umfasste diese Zahl auch 202 Juden und 2 Lutheraner.[78] Zur Volkszählung vom 1. Dezember 1910 verfügte die kreisunmittelbare Stadt Bad Kissingen über eine Fläche von 12,36 km² und hatte 5.831 Einwohner. Beim Zensus am 9. Mai 2011 zählte die Stadt 20.993 Einwohner.

Religionen

Katholische Kirche

Die genauen Anfänge der katholischen Gemeinde von Bad Kissingen liegen im Dunkeln. Für das Jahr 1206 ist die Existenz eines Kissinger Pfarrers namens Symon nachgewiesen. Dieser beanspruchte für sich ein Drittel des Zehnts in Haard, das zum durch den Henneberger Burggraf Godebold II. gegründeten Kloster Veßra gehörte. Als Pfarrer Symon 1207 eine Vorladung der päpstlichen Richter ignorierte, wurde er exkommuniziert. Daraufhin legte er vor den Richtern ein Schuldeingeständnis ab und bat unter anderem durch Leistung einer Bürgschaft erfolgreich um seine Lossprechung.

In archäologischer Hinsicht befand sich im heutigen Kissinger Stadtteil Kleinbrach das erstmals für das Jahr 823 verbürgte St. Dionysius-Klösterchen, dessen Grundrisse bei archäologischen Ausgrabungen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zwischen 1989 und 1991 rekonstruiert wurden. Auch in der 1122 erstmals erwähnten und 1394 verlassenen Wüstung Bremersdorf befinden sich Spuren einer Kirche. Im Jahr 1161 entstand im damaligen Dorf und heutigen Bad Kissinger Stadtteil Hausen das von Graf Heinrich von Henneberg gegründete, heute noch erhaltene, aber nicht mehr als Kloster genutzte Prämonstratenserinnenkloster Hausen.

Jakobuskirche (um 1400/17. Jh.), Rathausplatz

Die erste konkrete Spur einer Kissinger Pfarrei ist eine Urkunde aus dem Jahr 1286, in der von einer neu errichteten Kirche die Rede ist; jedoch ist unklar, ob sich diese Angabe auf die Jakobuskirche oder die Marienkapelle bezieht. Die ersten sicheren Nachweise für beide Kirchengebäude datieren aus den Jahren 1341 für die Jakobuskirche und 1348 für die Marienkapelle. Ebenfalls von 1348 stammt die erste bekannte Erwähnung des zur Marienkapelle gehörenden Kapellenfriedhofs. In einer Münnerstädter Klosterurkunde vom 30. April 1357 sind mit der Kirche der seligen Jungfrau Maria, der des heiligen Jakobus und der Kirche der seligen Jungfrau Katharina drei Gotteshäuser in Kissingen genannt.[79]

Im Jahr 1394 kam die Pfarrei zum Hochstift Würzburg[80] und war ab 1429 Teil des Archidiakonats Münnerstadt. Im Rahmen der Umstrukturierungen der Pfarrsprengel unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn im Jahr 1588 wurde auch die Pfarrei Kissingen verkleinert und bestand nur noch aus den Gemeinden Arnshausen, Botenlaube, Garitz, Hausen, Kleinbrach, Reiterswiesen und Winkels; Hintergrund war, dass die Pfarrer vor der Verkleinerung der Pfarrei zur Versorgung der Gläubigen allzu große Entfernungen zurückzulegen hatten. Ab 1574 hielt der vom Bischof eingesetzte Geistliche Rat jährliche Versammlungen der Pfarrer ab, auf denen kirchliche Angelegenheiten geregelt wurden.

Aus Rechnungen des 16. und 17. Jahrhunderts ist die Existenz einer dem Papst Urban I. gewidmeten Bruderschaft bekannt.[81] Der letzte diesbezügliche bekannte Nachweis der Bruderschaft stammt aus dem Jahr 1687.

Bereits 1629 versuchte Stadtpfarrer Melchior Pistorius, in Bad Kissingen erneut eine Skapulierbruderschaft zu gründen. Dazu wies er nach, dass in Bad Kissingen bereits eine solche Vereinigung bestanden hatte und begründete den Bedarf für eine Neugründung, dass die ehemalige Bruderschaft, »alß die Statt Kissingen zum Lutherthumb sich begeben in abgang gerathen und in eller (verödet) liegen blieben«. Doch gelang die Neugründung erst nach dem Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1658 unter Stadtpfarrer Johannes Seuffert mit Hilfe des Karmelitenklosters in Neustadt/Saale[82][83] Zum Ziel der Wallfahrten der Skapulierbruderschaft wurde die Marienkapelle. Zum Tag für das Skapulierfest wurde der 22. Juli, Gedenktag von Maria Magdalena, festgelegt.[84] 1854 initiierte Dietz die Gründung einer Vierzehnheiligen-Bruderschaft, die Gründung erfolgte am 1859.

Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche

1861 entstand am Terzenbrunn im heutigen Stadtteil Arnshausen ein Kapellenneubau wegen des zu kleinem Vorgängerbaus. Wegen zunehmender Zahl katholischer Kurgäste wurde Ende des 19. Jahrhunderts die Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche errichtet; die Genehmigung zum Bau erteilte Ludwig II. nach mehreren Anträgen erst im Jahr 1881. Der Status der Pfarrkirche ging von der Jakobuskirche auf die Herz-Jesu Stadtpfarrkirche über.

Die begrenzten Kapazitäten des Kapellenfriedhofs machten in den Jahren 1855 und 1890 Erweiterungen nötig. Parallel dazu wurde 1871 die Anlage eines neuen Friedhofes am Sinnberg geplant; der Bau begann 1933, doch erst 1936 konnte der Parkfriedhof eingeweiht werden. Bereits 1906 wurde nahe dem jetzigen Parkfriedhof eine Madonnen-Großskulptur von Valentin Weidner aufgestellt, die vorher Bestandteil der Villa Rosenhügel am Altenberg gewesen war.

Am 30. Juli 1907 entstand nach dem Vorbild von Adolph Kolping der Katholische Gesellenverein Bad Kissingen, der neben Werten wie Tugend und Arbeitsamkeit auch Unterhaltung und Frohsinn zum Inhalt hatte.[85] So entstand im Jahr 1960 die Gruppe „Närrische Gesellschaft“ zur Abhaltung von Karnevalssitzungen. Ein Angebot von beruflichen Weiterbildungskursen und die Wanderfürsorge für reisende Gesellen wurden in die Aktivitäten des „Gesellenvereins“ aufgenommen. In den 1930er Jahren fanden mehrere Wechsel des Vereinslokals statt; erst 1945 fand der Verein im Pfarrheim eine feste Unterkunft. Die Vereinsarbeit musste wegen Beeinträchtigungen durch die NSDAP eingestellt werden,[86] konnte aber nach dem Zweiten Weltkrieg erneut aufleben.

Im Jahr 1911 entstand unter Pfarrer Friedrich Roth in Bad Kissingen ein „Lehrlingsverein“, der die Freizeitgestaltung jugendlicher Schulabgänger zum Ziel hatte. 1922 spaltete sich der Lehrlingsverein in eine Faust- und eine Fußballabteilung. Im Jahr 1925 kam es im Verein zu einer Krise, woraufhin dieser sich auflöste, 1930 aber neu gegründet wurde. Ein Jahr später kam es zu einer Umstrukturierung, als der Verein begann, sich nicht nur um die Freizeitgestaltung der Jugendlichen, sondern auch um deren Hinführung zu Glauben und Kirche zu kümmern, was in der Zeit des Nationalsozialismus von Bedeutung werden sollte. Nach 1945 wurde unter Dekan Josef Stürmer ein Jugendheim errichtet.[87]

Unter dem Eindruck der Arbeiterfrage entstand im Jahr 1918 der Katholische Arbeitnehmerverein Bad Kissingen. Im Dritten Reich fiel der Verein unter den Schutz des Reichskonkordats von 1933, solange er sich religiösen, kulturellen und karitativen Zwecken widmete und sich weder politisch noch gewerkschaftlich betätigte.[88] Im Jahr 1957 wurde der Verein in „Katholische Arbeitnehmer-Bewegung“ umbenannt und begann, die Erinnerung an die päpstlichen Sozialenzykliken wachzuhalten.

Unter Stadtpfarrer Albert Susann wurde am 8. Dezember 1926 der „ Katholische Frauenbund“ Bad Kissingen gegründet, der sich an den Idealen der Hl. Elisabeth von Thüringen orientierte und sich u. a. der Unterstützung der Armen verpflichtete. So ließ der Frauenbund in der Krisenzeit der 1930er Jahre Arbeitslosen umfangreiche Hilfe in Form von Gutscheinen zukommen. In der Zeit des Dritten Reiches wurde die Tätigkeit des Frauenbundes zunächst geduldet, solange diese sich auf die Unterstützung älterer und kranker Menschen beschränkte und politische Themen außen vor blieben. Ab 1938 wurde der Bund immer strenger überwacht; die Mitgliederzeit sank stetig. Ein Neustart der Aktivitäten des Frauenbundes erfolgte erst im Jahr 1947.

Unter Stadtpfarrer Albert Susann entstand im heutigen Bad Kissinger Stadtteil Winkels die St.-Bonifatius-Kirche.

Evangelische Kirche

Evang. Erlöserkirche

Lange Zeit gab es in Kissingen nur wenige Bürger evangelischen Glaubens. Für das Jahr 1578 ist ein „Protestantischer Diakonus“ namens Nicolaus Nicander verbürgt. Die im Jahr 1803 einsetzende Säkularisation ermöglichte ein auch durch den Kurbetrieb gefördertes Anwachsen der evangelischen Gemeinde im Ort.

Durch die steigende Zahl von evangelischen Kurgästen veranlasst, beauftragte König Ludwig I., der mit der evangelischen Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen verheiratet war, den Architekten Friedrich von Gärtner, der in den 1830er Jahren im Auftrag des Königs das Kurviertel mit dem Arkadenbau errichtet hatte, auch mit dem Bau der 1847 eingeweihten und 1891 erweiterten Erlöserkirche. Ab 1. März 1850 war Kissingen Vikariat; dieses wurde sechs Jahre später selbständig und am 28. Juni 1864 von König Ludwig II. zur Pfarrei erhoben. Heute hat die evangelische Gemeinde von Bad Kissingen und Umgebung etwa 8.000 Mitglieder.

Anglikanische Kirche

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden auf Grund zahlreicher Kurgäste aus Großbritannien erste Pläne zum Bau eines anglikanischen Gotteshauses. 1862 wurde in der Salinenstraße die durch Spenden finanzierte anglikanische Kirche eingeweiht. Der Erste Weltkrieg sorgte für einen Einbruch in den Zahlen der aus Großbritannien kommenden Kurgäste. 1953 wurde das Kirchengebäude von der evangelischen Gemeinde aufgekauft; ein Jahr später entstand aus ihm ein provisorisches Gemeindehaus. Auf Grund von Schäden am Fundament wurde es 1968 abgerissen; an seiner Stelle steht heute das evangelische Gemeindehaus.

Russisch-Orthodoxe Kirche

Russisch-Orthodoxe Kirche

Erste Pläne, ein russisches Gotteshaus in Kissingen zu errichten, gab es 1856, doch zerschlugen sich diese; man wollte dem russischen Zaren Alexander II. den Kirchenbau anlässlich seines Besuchs der Stadt schenken, doch dieser kam nicht zustande. Da durch zwei spätere Kuraufenthalte des Zaren in der Kurstadt und durch eine Eisenbahnlinie zwischen Russland und Deutschland die Zahl russischer Kurgäste gestiegen war, kam es am 20. Juli 1898 schließlich doch noch zur Grundsteinlegung für die Kirche des Sergius von Radonesch.

Der Erste und Zweite Weltkrieg brachten das russische Gemeindeleben in Bad Kissingen zeitweise zum Erliegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte der russische Wohltätigkeitsverein „Bruderschaft des heiligen Fürsten Wladimir“ seinen Sitz 1961 nach Bad Kissingen. Einen Aufschwung erfuhr das russische religiöse Leben in der Kurstadt durch die Einwanderung deutschstämmiger Aussiedler aus der früheren Sowjetunion nach dem Fall des Eisernen Vorhangs.

Judentum

Neue Synagoge nach Brand 1938, trotz reparabler Schäden nach Stadtrats-beschluss 1939 abgebrochen

Erste jüdische Einwohner gab es im 13. Jahrhundert. Seit dem Rintfleisch-Pogrom von 1298 lebten sie als Schutzjuden in Kissingen, u. a. des Adelsgeschlechtes von Erthal, was zur Ghettoisierung führte. Die Situation besserte sich erst durch das Bayerische Judenedikt von 1813. 1839 entstand das Distriktsrabbinat Bad Kissingen. Als Ersatz für das 1705 entstandene jüdische Gotteshaus wurde 1851/52 die Alte Synagoge errichtet. 1902 entstand in der Promenadestraße die Neue Synagoge als repräsentatives Bauwerk, als Gastgeber jüdischer Kurgäste. Die Alte Synagoge wurde 1928 abgerissen. 1925 gehörte die Gemeinde mit 504 Mitgliedern zu den zehn größten jüdischen Gemeinden Bayerns.

1934 sorgte die Schwimmbadaffäre für internationales Aufsehen, als der Stadtrat Juden den Zutritt zum städtischen Schwimmbad verweigerte, woraufhin zahlreiche jüdische Kurgäste der Stadt fernblieben. Bei den Novemberpogromen 1938 kam es zu Beschädigungen der Neuen Synagoge. Trotz reparabeler Schäden ließ sie der Bad Kissinger Stadtrat 1939 abreißen. 1942 kam es zu Deportationen jüdischer Einwohner nach Izbica und Theresienstadt, wodurch 69 Kissinger Juden ums Leben kamen.

Nach Kriegsende gab es keine Einwohner jüdischen Glaubens mehr,[91] die Gemeinde hörte auf zu existieren. Später wohnten wieder 25 Juden im Ort. 1959 entstand in der Promenadestraße ein Betsaal und 1993 in der Rosenstraße mit dem Kurheim Eden-Park das einzige koscher geführte Gästehaus in Deutschland.

Am 8. Oktober 2008 beschloss der Stadtrat von Bad Kissingen, im Rahmen des Stolpersteine-Projektes zum Gedenken an Opfer des Nazi-Regimes auch Stolpersteine in der Kurstadt zu verlegen. Daraufhin formierte sich die Bürger-Initiative Bad Kissinger Stolpersteine. Am 19. Juni 2009 wurden die ersten Stolpersteine in der Kurstadt zur Erinnerung an Opfer des Nazi-Regimes vor deren letztem Wohnhaus oder letzter Wirkungsstätte im Bürgersteig verlegt.[92][93] Aktuell gibt es 51 Stolpersteine in Bad Kissingen (Stand: Mai 2012).[94]

Bisher verlegte Stolpersteine (Auswahl)
Name Daten[95] Beruf/Anmerkung Todesursache Standort Stolperstein für Otto Goldstein
Philipp Münz
mit Sohn Alfred
1864–1944 Allgemeinmediziner und Badearzt, Gründer und leitender Arzt der Israelitischen Kinderheilstätte Tod im KZ Theresienstadt Theresienstraße 1
Siegfried Wahle 1869–1941 Sanitätsrat, Allgemeinmediziner Deportiert ins KZ Kauen Ludwigstraße 9
Otto Goldstein 1889–1933 Kaufmann, Unternehmer, Stadtrat Suizid nach Amtsenthebung Rathausplatz 1
(vor dem Rathaus)
Sally Mayer
mit Ehefrau Irma, geb. Bretzfelder
1889–1944(?) Allgemeinmediziner und Badearzt, Leiter des Kranken- und Altersheimes der Israelitischen Kranken- und Pfründnerhausstiftung in Würzburg Deportation ins KZ Theresienstadt und weiter ins KZ Auschwitz Kurhausstraße 12
Gustav Neustädter
mit Ehefrau Paula, geb. Bacharach, und Sohn Ernst David
1892–? Letzter Vorsteher der Jüdischen Kultusgemeinde, Gründer des Schochtimverbandes Bayern Deportiert ins Ghetto Izbica Promenadestraße 2
Ludwig Loewenthal
mit Sohn Willi
1898–1944 Bankier Tod im KZ Theresienstadt Ludwigstraße 5

Politik

Stadtrat

Der Bad Kissinger Stadtrat, am 16. März 2014 gewählt für die Wahlperiode 2014 bis 2020, besteht aus:

Stadtoberhäupter

Max Pollwein (seit 1933 NSDAP), erster Oberbürger-meister von Bad Kissingen
Kay Blankenburg (SPD), Oberbürgermeister seit 2008
Oberhäupter von Bad Kissingen seit 1847
Name Amtsbezeichnung Amtszeit
Donat Fuß Stadtvorstand 1847–1854
Gerhard Linhard 1854–1865
Carl Fleischmann Ehrenamtlicher Interimsstadtvorstand 1865–1866
Valentin Fuchs Rechtskundiger Bürgermeister 1866–1869
Gottlieb Full 1869–1878
Josef Feldbauer 1879
Carl Fürst 1879–1882
Theobald von Fuchs 1883–1917
Eduard Bauch 1917–1919
Max Pollwein[96] 1919–1939
Adalbert Wolpert Oberbürgermeister 1939–1944
Franz Meinow 1945–1946
Franz Rothmund 1946–1947
Karl Fuchs 1947–1952
Hans Weiß[97] 1952–1984
Georg Straus († 13. Januar 2014)[98] 1984–1990
Christian Zoll († 30. Januar 2017)[99] 1990–2002
Karl Heinz Laudenbach 2002–2008
Kay Blankenburg seit 2008

Wappen

Blasonierung

Stadtwappen
Stadtwappen

In Silber eine rote Torburg mit drei gezinnten Türmen, deren mittlerer blau behelmt und mit einem von Schwarz und Silber geteilten Schild belegt ist; darin eine abgeschnittene Greifenklaue in verwechselten Farben. Die Klaue stammt von der Familie Henneberger in Bad Kissingen ab.

Wappengeschichte

Kissingen erhielt die Stadtrechte während der Herrschaft der Grafen von Henneberg vor 1280, in deren Besitz es seit 1234 war. Es sind keine Siegel für die Zeit vor dem 16. Jahrhundert bekannt.

Das älteste bekannte Siegel zeigt bereits das heutige Wappen: eine Torburg mit geschlossenem Tor und drei Türmen, der mittlere Turm belegt mit einem Schildchen mit dem Wappen einer Nebenlinie der Truchsesse von Henneberg. Zu dieser Zeit gehörte Kissingen bereits zum Hochstift Würzburg, zu dem es 1394 durch die Grafen Swantibor aus Pommern und die Burggrafen von Nürnberg gekommen war und bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation 1803 verblieb. Einzelheiten der Wappendarstellungen änderten sich öfter im Verlauf der Jahrhunderte. Das Wappen der Truchsesse von Henneberg war ein schwarzer Hennenfuß auf goldenem Grund. Dieses Wappen führte die Stadt bis 1927.

1927 fügte das Hauptmünzamt München ohne Beschlussfassung der Stadt das ähnliche Wappen der Herren von der Kehre, einen von Schwarz und Silber geteilten Schild mit einem Hennenfuß in verwechselten Farben in das Stadtsiegel ein. Der Fehler wurde nicht bemerkt. Seit dieser Zeit führt die Stadt das Wappen in dieser Form.

Städtepartnerschaften

Bad Kissingen unterhält Städtepartnerschaften mit:[100]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bad Kissingen bildet mit seinen Kurbauten und Kuranlagen, dem Tal der Fränkischen Saale und den bewaldeten Hügeln und Bergen der Vorrhön, ein nahezu intaktes und harmonisches Gesamtbild, wie nur noch wenige (Kur)Städte Westdeutschlands.

Rosengarten und Regentenbau, Wahrzeichen der Stadt; vorne der „Flötenspieler“ von Helmut Bourger

Die Kurort verfügt über große Parkanlagen und viele sehenswerte Bauwerke, die nahezu ausschließlich aus zwei Stilepochen stammen: dem Klassizismus und dem typischen Baustil möndäner, europäischer Kurbäder der Belle Epoque, dem Historismus. Im kleinen, historischen Stadtkern aus dem Mittelalter, nördlich des Kurviertels, wurden an den Hauptfronten ebenfalls viele alte Gebäude durch größere historistische Bauten ersetzt. Somit sind kaum mehr mittelalterliche Strukturen erhalten und fast der ganze Ort trägt den Charakter einer traditionsreichen Kurstadt, ähnlich wie Bad Ems oder Baden-Baden.

Museen

Obere Saline: Bismarck-Museum
  • Bismarck-Museum in der Oberen Saline
  • Spielzeugwelt, das Spielzeugmuseum ebenfalls in der Oberen Saline
  • Kardinal-Döpfner-Museum im Stadtteil Hausen, erinnert an Julius Döpfner
  • Jüdisches Gemeindehaus, mit Dauerausstellung Jüdisches Leben

Orchester

Kurorchester

Kurorchester auf der Drehbühne um 1912 mit Wiener Konzertverein

Die ersten Anfänge der Kissinger Kurmusik, deren genaue Anfänge allerdings im Dunkeln liegen, finden sich im 17. Jahrhundert. Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn verfügte ab 1642 über ein eigenes Ensemble und reiste mit diesem auch nach Kissingen. Das Jahr 1899 brachte durch die Verpflichtung des Kaim-Orchesters, den späteren Münchner Philharmonikern, unter Franz Kaim einen Wendepunkt für die Bad Kissinger Kurmusik. Das Ensemble stellte in den Sommermonaten mit 45 Mitgliedern das Kurorchester der Stadt, bis sich im Jahre 1905 das bayerische Finanzministerium außer Stande sah, die Musiker zu bezahlen, so dass ab 1906 der „Wiener Konzertverein“, Vorgängerorchester der heutigen Wiener Symphoniker, seine Funktion übernahm. Im Jahr 1919 kehrten die Münchner Philharmoniker als Orchester des Münchner Konzertvereins zurück.[101]

Zwischen 1943 und 1945 kam das Konzertleben völlig zum Erliegen. Nach 1946 setzte durch die Öffnung des Kurviertels durch die Amerikaner langsam eine Erholung ein.[102] Ab dem Jahr 1952 wirken die Hofer Symphoniker im Bad Kissinger Kurorchesterbetrieb und führen sein Niveau auf neue Höhen; ihre Tätigkeit dauerte bis zum Jahr 1979.[103] Seitdem beschäftigt Bad Kissingen mit 13 Musikern in ganzjähriger Festanstellung eines der größten Kurorchester aller deutschen 350 Kurorte. Fast jeder dieser Musiker beherrscht mehrere Instrumente. Neben der typischen Formation als Kammerorchester treten diese Musiker deshalb speziell bei Tanzveranstaltungen auch in einer Blechbläser-Formation als „Ballroom Orchestra“ auf. Vom 1. Juni 2010 bis Ende 2017 stand mit der aus Bulgarien stammenden Kapellmeisterin Elena Iossifova erstmals in der langjährigen Tradition des Bad Kissinger Kurorchesters eine Frau am Dirigentenpult des Ensembles.[104][105] Ihr Nachfolger wurde ab 1. März 2018 Burghard Toelke.[106] Am 20. März 2011 nahm Posaunist Roman Riedel als einer von nur zwei deutschen Musikern im „YouTube Symphony Orchestra 2011“ bei dem vom Videoportal YouTube in Sydney (Australien) veranstalteten Konzert im Sydney Opera House teil.[107] Im April 2012 bekam das Bad Kissinger Kurorchester mit seinen 727 jährlichen Auftritten einen Eintrag im „Guinness-Buch der Rekorde“ für das Orchester mit den meisten Auftritten pro Jahr.[108][109]

Im September 2018 wurde das Orchester in "Staatsbad Philharmonie Kissingen" umbenannt.[110]

Jugendmusikkorps

Das Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen ist ein Aushängeschild der Kurstadt. Es hatte bereits viele internationale Auftriite, auch in Übersee und marschierte öfters beim Oktoberfestumzug in München mit und führte ihn 2014 sogar an. Das Blasorchester besteht aus über 80 Jugendlichen zwischen zehn und 20 Jahren.

Bauwerke

Feuerturm (15. Jh.)

Am Standort der heutigen Unteren Saline ist bereits 823 die Existenz einer superioris salina bekannt. Über der Stadt thront die um 1180 entstandene Burgruine Botenlauben (Bild siehe: Mittelalter). Baumeister Balthasar Neumann zeichnete 1738 die Gesamtansicht vom spätmittelalterlichen Kissingen mit einer dicken Stadtmauer und 14 Türmen auf einem Geviert von 240 mal 240 Meter. Von der Stadtmauer, die um 1350 errichtet wurde, ist die Mauer am Eisenstädter Platz noch zu sehen. Zudem als Eckturm der Feuerturm aus dem 15. Jahrhundert.

Altstadt und Kurviertel bilden heute zwei sehr gegensätzliche städtebaulichen Größen: die mittelalterliche, im 13./14. Jahrhundert zur Stadt ausgebaute Siedlung und das unmittelbar anschließende, auf das 18. Jahrhundert zurückgehenden, in Grundzügen im späten Biedermeier auf dem Reißbtrett geplante Kurviertel. Die trennende Stadtmauer zwischen beiden Bereichen verschwand vollständig. Entlang ihr wurde die Ludwigstraße als neue Hauptstraße des zur großzügigen Kurstadt ausgebauten Ortes angelegt. Zudem wurden an den Hauptfronten innerhalb der Altstadt in der Gründerzeit vielfach alte Häuser durch große historistische Gebäude ersetzt. So gehen beide Bereiche seitdem eine eigene Symbiose ein und stehen als zusammengefasstes Bauensemble unter Denkmalschutz.

Kurbauten

Das Kurviertel entwickelte sich durch Lage der Brunnen am südlichen Ausgang der altstädtischen Hauptstraße (heutige Untere Marktstraße). Das größte Ensemble historischer Kurbauten Europas,[3] vermutlich auch der Welt, entstand in drei Etappen, unter der Ägide folgender Herrscher:

Erste Etappe 1737 bis 1738 durch Balthasar Neumann:
Die Fränkischen Saale wurde verlegt, der neue Kurgarten geschaffen und die Voraussetzungen für die gesamte nachfolgende bauliche Entwicklung des Kurviertels geschaffen (siehe: Verlegung der Saale und Bau des Kurgartens). Jedoch plante Neumann gleichzeitig ein sehr kleinliches Kurhaus, das von Zeitgenossen scharf kritisiert und später abgebrochen und ersetzt wurde (siehe: Königlichen Kurhaushotel).

Erste Brunnenhalle, stand von 1842 bis 1909, erster Ingenieurbau Bayerns,
rechts das Südende des Arkadenbaus

Zweite Etappe 1834 bis 1842 durch Friedrich von Gärtner:
Der Arkadenbau im Stil der florentinischen Frührenaissance(1834–1838) mit dazugehörigem Rossinisaal, in Abwicklung 200 m lang, entstand als erster Bau auf der von Neumann geschaffenen Plattform. Danach das Krugmagazin (1839) und schließlich die offene Brunnenhalle (1842), im scharfen Kontrast zum südlichen Ende des Arkadenbaus, die Gärtners architektonische Weiterentwicklung eindrucksvoll veranschaulicht. Sie war der erste Ingenieurbau Bayerns[111] und zugleich eine der ersten gusseisernen Skelettbauten Deutschlands.

Dritte Etappe 1910 bis 1913 durch Max Littmann:
Die Wandelhalle (1910/1911) entstand nach längerer Unterbrechung der Baumaßnahmen südlich des Arkadenbaus im klassizierenden Jugendstil. Mit einer Länge von 90 m und einer Fläche von 2.640 qm gilt sie als größte Wandelhalle Europas.[112] Mit ihrem kreuzförmigen Grundriss und einem Langhaus, mit durch Säulenreihen drei geteiltem Innenraum, wurde sie in Art einer Basilika angelegt.[112] Der innovative Bau entstand in nur acht Monaten in moderner Stahlbeton-Bauweise, mit Drehbühne für das Kurorchester, sowohl für Innenraum als auch Kurgarten nutzbar (Bild siehe: Kurorchester). In den Westflügel wurde die neue Brunnenhalle integriert, an Stelle der ersten, die 1909 abgerissen wurde.

Der Regentenbau (1911–1913) nördlich des Arkadenbaus, in Neobarock gilt als Wahrzeichen der Kurstadt. Littmann vervollständigte das riesige Bauensemble im Kurviertel mit dem klassisch-vornehmen Gesellschafts- und Kongresszentrum, mit Vestibül, Großem Saal (Max-Littmann-Saal), Grünem Saal und Weißem Saal. In die offenen Vorhalle können auch heute noch Automobile der Gäste zum Aussteigen hineinfahren. Zum Regentenbau gehören zudem Schmuckhof, Lese- und Spielsäle sowie das Kurgarten-Cafe.

Westliches Saale-Ufer 1868 bis 1906:
Das Luitpoldbad (ursprünglich: Aktienbad) in Neorenaissance von Albert Geul (1868–71, aufgestockt 1902–06) ist 130 mal 80 Meter groß. Der Nordflügel (1878–80) wurde von Heinrich von Hügel und Wilhelm Carl von Doderer ergänzt. In ihm befindet sich heute das Luitpold-Casino der Staatlichen Spielbanken Bayerns. Um 1900 war das Luitpoldbad mit seinen 236 Badekabinen das größte Bad Europas. Anfang des Jahrtausends zeigte Hilton Interesse, den riesigen, leerstehenden Komplex in ein Hotel umzubauen, was wegen immenser Kosten in Verbindung mit dem Denkmalschutz scheiterte. 2018 wurde die Generalsanierung für eine neue Nutzung des Freistaats als Veranstaltungsort und Behördenzentrum für 39 Mio. Euro abgeschlossen.[113]

Weitere Bilder zu den Kurbauten siehe: Salinen, Heilquellen und Kurviertel

Weitere Profanbauten

Das Alte Rathaus ist ein Renaissancebau aus dem Jahr 1577. Die Obere Saline wurde 1763 von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim zur Salzgewinnung errichtet. Das Haus Collard entstand um 1830/40 als dreigeschossiger, klassizistischer Bau. Adam Hailmann eröffnete hier das Hotel Hailmann und um 1900 wurde es unter Gustav Collard zum Grand Hotel. Das Hotel Kaiserhof Victoria gegenüber der Wandelhalle entstand durch Verbindung zweier klassizistischer Hotelbauten. Das Hotel Victoria (im Süden) von Johann Gottfried Gutensohn wurde 1836 und der Kaiserhof (im Norden) 1840 fertiggestellt. Die lange Hotelfront aus der Biedermeier-Zeit prägt die Hauptstraße des Kurviertels. Das Bahnhofsgebäude mit seiner klassizisierten Neorenaissance-Fassade, vor dem sich ein von Balthasar Schmitt angefertigtes Kriegerdenkmal für den Krieg von 1870/71 befindet, wurde 1874 unter der Leitung von Friedrich Bürklein fertiggestellt. Das Bismarck-Denkmal im Stadtteil Hausen (1877) von Heinrich Manger war das erste Denkmal, das zu Ehren des Reichskanzlers errichtet wurde. Der Ludwigsturm auf dem Staffelsberg wurde von1881 bis 1883 erbaut. Die Villa Messerschmitt am Kurgarten wurde 1894 von Karl Weinschenk als Hotel mit Kaffeehaus im historistischen Stil mit prächtigem Dekor erbaut. Das Haus am Marktplatz 18 (1897) im flämisch-barocken Stil, in barockisierender Hausteingliederung, stammt ebenfalls von Weinschenk. Die sogenannte Peters Burg, eine Villa in der Maxstraße, wurde 1898 in Neorenaissance von Carl Krampf erbaut. Das Kurtheater (1905) im Jugendstil plante der Erbauer von Wandelhalle und Regentenbau Max Littmann. Der Wittelsbacher Turm wurde von Krampf von 1906 bis 1907 im Stil eines Monumentaldenkmals errichtet. Auf dem Sinnberg zog sich der Bau des wuchtigen Bismarckturms von Wilhelm Kreis durch die Unterbrechung des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1926 hin. Am südlichen Rande der Kurstadt wurde 1925 durch den Architekten Joseph Hennings der Städtische Schlachthof errichtet, im Volksmund Ochsenkathedrale. Der Bau, in dessen Architektur Elemente des Neuen Bauens und des Jugendstils einflossen, wird seit 2001 nicht mehr genutzt.[114] In neuerer Zeit war als Nachnutzung eine Markthalle im Gespräch. Einen modernen Akzent setzt die KissSalis Therme im Stadtteil Garitz von Kenéz + Jaeger, die von 2001 bis 2004 erbaut wurde.

Kirchen

Neben den Kirchen in der Kernstadt gibt es weitere in den 1972 eingemeindeten Orten.

Parks und Naturdenkmäler

Siehe auch: Sieben Berge

Sport

Golf-Clubhaus (um 1915)
Reithalle Tattersall (1920)

Bad Kissingen besitzt das Sportprofil einer klassischen Kurstadt. Fußball spielt eine untergeordnete Rolle, während Pferdesport und Golf das sportliche Leben seit 100 Jahren prägen. In neuerer Zeit auch Eishockey, aufgrund der Lage in der unterfränkischen Eishockey-Region Main-Rhön.

  • Golfclub Bad Kissingen. Er wurde 1910 gegründet und ist der zweitälteste Golfclub Bayerns. Der Golfplatz von 1911 ist der älteste Golfplatz des Freistaates und liegt im Saaletal südlich der Kurstadt. Nördlich des Golfplatzes liegt das Golflehrerdorf Garitz (heute Bad Kissinger Stadtteil), aus dem in den 1930er Jahren die größte Golflehrerdynastie der Welt kam.
  • Reiterverein Bad Kissingen. Er hatte von 1930 (mit Kriegsunterbrechung) bis 1987 sein Domizil im Tattersall. In den 1920er Jahren wurde in der Oberen Au ein Turniergebäude mit einer 100 m langen Zuschauertribüne errichtet, für Reit- und Fahrturniere. Der Rennbetrieb wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgenommen.[115] Der RV Bad Kissingen veranstaltet hier das jährliche Rakoczy-Reitturnier. Nach dem Krieg wurde hier zudem der Flugplatz Bad Kissingen aufgebaut, seitdem besteht hier ein kombinierter Turnier- und Flugplatz.
  • 1. FC 06 Bad Kissingen. Er ist der höchstklassige Fußballverein der Stadt (Bezirksliga Unterfranken).
  • EC Bad Kissinger Wölfe. Er spielt derzeit (2018/2019) in der Eishockey-Bayernliga.
  • Turn- und Sportverein Bad Kissingen 1876 e. V. Er hat (Stand: 2018) 1.051 Mitglieder[116] und über 15 Abteilungen.
  • Tennis-Club Rot-Weiß Bad Kissingen. Er besitzt 10 Sand- und 2 Hallenplätze; höchstklassige Mannschaft sind die Herren 50 (Bayernliga).[117]
  • Schützenverein Edelweiß Reiterswiesen (mit Luftpistole). Er befindet sich in der Bayernliga.

Vereine

In Bad Kissingen gibt es eine Vielzahl von Vereinen, dazu gehören:

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rákóczi-Fest, historisches Stadtfest mit Festumzug (letztes Wochenende im Juli)
  • Kissinger Sommer, vierwöchiges internationales Musikfestival (Mitte Juni bis Mitte Juli)
  • Kissinger Winterzauber, vierwöchiges internationales Musikfestival (Anfang Dezember bis Anfang Januar)
  • ZF Sachs Franken Classic, jährliche Oldtimer-Rallye zu Pfingsten
  • Umsonst & Draußen, Musik-Festival für die jüngere Generation im Juni
  • Kissinger KlavierOlymp, internationaler Klavier-Wettbewerb junger Talente (September/Oktober)
  • Abenteuer & Allrad, Europas größte Offroad-Messe (Mai/Juni)
  • Kissinger Osterklänge, eine Veranstaltungsreihe mit Konzerten, Schauspielen, Lesungen und thematisch konzipierten Gottesdiensten der evangelischen und katholischen Kirche
  • Minnesang und Schwerterklang, mittelalterliches Ritter-Spektakel auf der Burgruine Botenlauben (3. Wochenende im September)
  • Triathlon Bad Kissingen, Offene Triathlonveranstaltung im Kurpark (Anfang September)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Brücken und Stege

Bad Kissingen besitzt, einschließlich Bereichen in denen die Stadtgrenze in Flussmitte verläuft, fünf Straßenbrücken und zwölf Stege über die Fränkische Saale. Zwei Stege davon liegen auf dem Golfplatz, von denen einer nicht öffentlich begehbar ist. Der Steg am Schweizer Haus wurde speziell für Pferde (rutschfest) angelegt.

Straßenverkehr

Durch das Stadtgebiet verlaufen die B 286 (Schweinfurt–Bad Brückenau) und die B 287 (HammelburgMünnerstadt). Die nächsten Autobahnen sind die A 7 (KasselFulda-Würzburg) und die A 71 (Erfurt–Schweinfurt).

Luftverkehr

Der Flugplatz Bad Kissingen befindet sich an der Oberen Au, einen Kilometer nördlich des Kurviertels.

Öffentlicher Verkehr

Postkutsche

Von April bis Oktober besteht die einzige von der Deutschen Post in Deutschland noch in Betrieb befindliche Postkutschenlinie Bad Kissingen–Bad Bocklet.

Stadtbus

Acht Stadtbuslinien und zwei Zusatzlinien werden privat von der Firma Weltz betrieben.

Schifffahrt

Die Saaleschifffahrt GmbH verkehrt mit einem Personenschiff zwischen Rosengarten und Unterer Saline.

Schiene

Der Bahnhof Bad Kissingen, erbaut 1874 nach Plänen des Architekten Friedrich Bürklein, bietet Anschluss an das Verkehrsnetz der Deutschen Bahn und die Fränkische Saaletalbahn Gemünden am MainEbenhausen. Dort verkehren Züge der Erfurter Bahn, die über Ebenhausen hinaus bis Schweinfurt fahren. Neben mehreren Regionalbuslinien, die in den Landkreis führen, erschließen mehrere Stadtbuslinien alle Stadtteile. Befahren werden die Linien von den KOB und der OVF. Die Kurkarte gilt in den Stadtbuslinien im ganzen Stadtgebiet als Fahrschein.

Öffentliche Einrichtungen

In Bad Kissingen befindet sich eine Außenstelle des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung und eine Dienststelle des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Des Weiteren befindet sich in Bad Kissingen die Zentralkasse des Finanzamtes Bad Kissingen, das die Steuern für die Finanzämter Bad Kissingen, Bad Neustadt an der Saale, Lohr am Main, Obernburg am Main und Aschaffenburg erhebt. Die Zentralkasse befindet sich um neu ausgebauten Luitpoldbad.

Ansässige Unternehmen

Mineralwasser Bad Kissinger, früher abgefüllt in Glasflaschen

Bildung

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • F. J. Reichardt: Adressbuch von Kissingen. Mit einer Kurzen Geschichte Kissingens. Selbstverlag, Kissingen 1865. (Digitalisat)
  • Johannes Wittich: Aphoristischer Extract Und kurtzer Bericht, des mineralischen Sauerbruns zu Kissingen, im Fürstenthumb Francken, von seiner Krafft und Wirckunge. (Gestellt durch Iohannem Wittichium Reipublicæ Arnstadianæ Medicum) Erffurdt (Erfurt) 1589 (in der Druckerei Georg Baumann – erste Untersuchung über die Heilwirkung der Kissinger Quellen).
  • Johannes Bartholomäus Adam Beringer: Gründlich- und Richtigste Untersuchung Deren Kißinger Heyl- und Gesundheits-Brunnen. Würzburg 1738.
  • Johann Adam Maas: Kissingen und seine Heilquellen. Würzburg 1820.
  • F. A. Jäger: Geschichte des Städtchens Kissingen und seiner Mineralquellen. Ingolstadt 1823.
  • Franz Anton von Balling: Die Heilquellen und Bäder zu Kissingen für Kurgäste. Frankfurt am Main/ Kissingen 1855.
  • Anton Memminger: Kissingen – Geschichte der Stadt und des Bades. Würzburg 1923.
  • Walter Mahr: Geschichte der Stadt Bad Kissingen. Bad Kissingen 1959.
  • Ernst Günther Krenig: Eine Badereise nach Kissingen im Jahre 1811. In: Fränkische Badereisen in alter und neuer Zeit, Frankenbund, Würzburg 1965, S. 24 f.
  • Franz Warmuth: 100 Jahre Herz Jesu Pfarrei Bad Kissingen – Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Bad Kissingen. Bad Kissingen 1984.
  • Hans-Jürgen Beck, Rudolf Walter: Jüdisches Leben in Bad Kissingen. Bad Kissingen 1990.
  • Winfried Schmidt: Bad Kissingen und seine Gäste – ziemlich unernste Verse. Mit Ill. von Edith M. B. Kastner. Bad Kissingen 1992.
  • Werner Eberth: Bismarck und Bad Kissingen. Bad Kissingen 1998.
  • Denis A. Chevalley, Stefan Gerlach: Denkmäler in Bayern – Stadt Bad Kissingen. Edition Lipp 1998, ISBN 3-87490-577-2.
  • Gleb Rahr: Hundert Jahre russische Kirche Bad Kissingen. Lindenberg 1999, ISBN 3-933784-04-2.
  • Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hrsg.): 1200 Jahre Bad Kissingen, 801–2001, Facetten einer Stadtgeschichte. Festschrift zum Jubiläumsjahr und Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Sonderpublikation des Stadtarchivs Bad Kissingen. Verlag T. A. Schachenmayer, Bad Kissingen 2001, ISBN 3-929278-16-2.
  • Gerhard Wulz: Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen. Ein Führer mit Kurzbiografien. Bad Kissingen 2001, ISBN 3-934912-04-4.
  • Peter Ziegler: Prominenz auf Promenadenwegen. Kaiser, Könige, Künstler, Kurgäste in Bad Kissingen. Hrsg. v.d. Stadt Bad Kissingen. Verlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 2004, ISBN 3-87717-809-X.
  • Thomas Künzl: Drei Wochen in Kissingen. In: Main-Post. Würzburg, 21. April 2007, (Übersetzung des Reiseberichts des Amerikaners Abner Weyman Colgate aus dem Jahre 1868).
  • Die Frühzeit des Bades Kissingen. (= Bad Kissinger Museums-Informationen. Heft 2). Verlag Stadt Bad Kissingen, Bad Kissingen 2008, ISBN 978-3-934912-10-6.
  • Kissingen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 793.
Commons: Religionen in Bad Kissingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Religionen in Bad Kissingen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. a b c d e f mainpost.de: „Great Spas of Europe: Ältester Kurgarten Europas steht in Bad Kissingen“, 30. November 2018. Abgerufen am 27. März 2019.
  3. a b Bayerische Staatsbäder: „Wandelhalle in Bad Kissingen: Wunderwerk Europas“. Abgerufen am 27. März 2019.
  4. mainpost.de: „Bismarckmuseum zeigt, wie aus Sole Salz wird“, 1. Januar 2013/17. Oktober 2017. Abgerufen am 27. März 2019.
  5. mainpost.de: „Bad Kissingen auf Platz sechs“, 12. November 2013. Abgerufen am 27. März 2019. Bad Kissingen befindet sich auf Platz sechs unter allen deutschen Kurbädern, hat aber unter den Heilbädern die zweithöchsten Besucherzahlen
  6. mainpost.de: „Bayerns ältester Golfplatz wird 100“, 12. Juli 2011. Abgerufen am 27. März 2019.
  7. t-online: „Bad Kissingen bekanntester Kurort Deutschlands“. Abgerufen am 27. März 2019.
  8. Bayerischer Rundfunk: Anschluss Schweinfurts an die Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg–Berlin. Abgerufen am 4. Oktober 2018.
  9. www.badkissingen.de – Wohnbevölkerung (PDF; 14 kB)
  10. bayerische-landesbibliothek-online.de
  11. a b www.badkissingen.de – Stadtteile, Klima und Lage (Memento des Originals vom 7. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badkissingen.de
  12. gemessen im BayernAtlas, Historische Karte
  13. Stadt Bad Kissingen: Rakoczy-Brunnen. Abgerufen am 25. März 2019.
  14. Stadt Bad Kissingen: Kissinger Bitterwasser. Abgerufen am 25. März 2019.
  15. Stadt Bad Kissingen: Maxbrunnen. Abgerufen am 25. März 2019.
  16. Stadt Bad Kissingen: Pandur-Brunnen. Abgerufen am 25. März 2019.
  17. Stadt Bad Kissingen: Runder-Brunnen. Abgerufen am 25. März 2019.
  18. Stadt Bad Kissingen: Schönborn-Sprudel. Abgerufen am 25. März 2019.
  19. Stadt Bad Kissingen: Luitpoldsprudel „alt“. Abgerufen am 26. März 2019.
  20. Stadt Bad Kissingen: Luitpoldsprudel „neu“. Abgerufen am 26. März 2019.
  21. Bad Kissingen FM transmitter info. Abgerufen am 31. März 2016.
  22. a b BayernAtlas, Historische Karte
  23. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  24. Ortsakten Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Außenstelle Würzburg
  25. Reinhard von Bibra: Bodenlauben bei Bad Kissingen. 1903.
  26. Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Monumenta Boica, Band 37, Nr. 437
  27. Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Monumenta Boica, Band 38, Nr. 50 (1293 Mai 13)
  28. Walter Mahr: Geschichte der Stadt Bad Kissingen. Ein Abriß. Bad Kissingen, 1959.
  29. Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hrsg.): 1200 Jahre Bad Kissingen, 801-2001, Facetten einer Stadtgeschichte. Festschrift zum Jubiläumsjahr und Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, S. 68.
  30. Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Monumenta Boica. Band 46, Nr. 327 (1394 Februar 18)
  31. Walter Mahr, Geschichte der Stadt Bad Kissingen. Ein Abriß, Bad Kissingen 1959, S. 56.
  32. a b Stadtarchiv Bad Kissingen, A, 15
  33. Michael Stöger: Entwurf zu einer Geschichte Bad Kissingens. Bad Kissingen 1896.
  34. a b c Stadtarchiv Bad Kissingen, A, 58
  35. Stadtarchiv Bad Kissingen, A, 65
  36. Stadtarchiv Bad Kissingen, A, 66
  37. Walter Mahr: Geschichte der Stadt Bad Kissingen. Ein Abriß. Bad Kissingen 1959, S. 90.
  38. Johann Baptist Scharold: Erinnerungen aus der Geschichte der Kurbrunnen und Kuranstalten zu Kissingen. Kitzingen 1838, S. 49f.
  39. Georg Schmidl: Bad Kissingen. Beitrag zur neueren Geschichte der mainfränkischen Bäderstadt, Bad Kissingen 1958, S. 48–55.
  40. Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst. Band 59, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, 2007, S. 297 (Auszug)
  41. A. B. Granville: Spas of Germany. 2. Auflage. London 1839, S. 383.
  42. Entschließung StMdI, 8. Juli 1865. Siehe auch „Saale-Zeitung“ Nr. 81, vom 26. August 1865, einsehbar im Stadtarchiv Bad Kissingen
  43. Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt vom 2. Mai 1867, „Gesetz, den Bau einer Eisenbahn von Schweinfurt nach Kissingen betreffend“, 28. April 1867.
  44. ;„Saale-Zeitung“, 11. Oktober 1871.
  45. Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bayern, Band 5, Teil 1, Verlag Kohlhammer, 1971, S. 82 (Auszug)
  46. Schreiben vom 15. März 1893. Duplikat im Stadtarchiv Bad Kissingen, Zeitgeschichtliche Sammlung
  47. Stadtarchiv Bad Kissingen, Zeitgeschichtliche Sammlung: Das Wasserwerk der Stadt Bad Kissingen. Bad Kissingen 1929.
  48. „Saale-Zeitung“ vom 15. Juni 1880, einsehbar im Stadtarchiv Bad Kissingen
  49. Stadtarchiv Bad Kissingen, B 620, Schreiben vom 17. März 1883.
  50. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, MInn 54329
  51. Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt, 1907, S. 849
  52. Laut Statistik der Staatlichen Kurverwaltung
  53. Stadtarchiv Bad Kissingen, Ratsprotokolle, 3. und 16. Juli 1929.
  54. Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hrsg.): 25 Jahre Große Kreisstadt Bad Kissingen. Ein Stadtmagazin. Bad Kissingen, 1997, S. 80.
  55. filmportal.de
  56. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 117.
  57. Hans Hubert Hofmann, Hermann Hemmerich: Unterfranken, Geschichte seiner Verwaltungsstruktur seit dem Ende des alten Reiches 1814–1980. Würzburg 1981, S. 27ff.
  58. Stadtarchiv Bad Kissingen, Zentralgeschichtliche Sammlung, Kreutzberg, ebd.
  59. Wettbewerb „Entente Florale“ auf www.badkissingen.de (Memento des Originals vom 9. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badkissingen.de
  60. Hochwasserschutz. (Memento des Originals vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badkissingen.de auf: badkissingen.de
  61. „Bad Kissingen ist Rosenstadt!“ auf www.badkissingen.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.badkissingen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  62. Erst geht der Gast, dann der Name. In: Main-Post. 16. Oktober 2010.
  63. Ade nach 442 Übernachtungen. In: Main-Post. 18. Oktober 2010.
  64. Neue Perspektiven beim Kurhaushotel. In: Main-Post. 15. September 2011.
  65. Mehr Chancen fürs Kurhaushotel. In: Main-Post. 5. Oktober 2011.
  66. Feurings Konzept wird favorisiert. In: Main-Post. 22. November 2011.
  67. Kurhaushotel: Freistaat schließt Finanzlücke. In: Main-Post. 28. November 2012.
  68. Bauarbeiten am Kurhaushotel starten am Mittwoch. In: Saale-Zeitung. 14. Oktober 2014.
  69. Abbruch „Steigenberger“: 5 Sterne zerfallen zu Staub. In: Saale-Zeitung. 19. November 2014.
  70. Brache mitten in Bad Kissingen bleibt "Mahnmal". In: Saale-Zeitung. 3. Dezember 2014.
  71. „Kreisheimatpfleger Werner Eberth feiert 75. Geburtstag“ – „ Main-Post“-Artikel vom 17. Dezember 2010.
  72. Werner Eberth: Beiträge zur Geschichte von Hausen und Kleinbrach. Band 1. Theresienbrunnen-Verlag, Bad Kissingen 2009, S. 24ff.
  73. Eingemeindungsverträge nach Stadtarchiv Bad Kissingen, Ratsprotokolle
  74. Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hrsg.): 25 Jahre große Kreisstadt Bad Kissingen – Ein Stadtmagazin. Verlag Stadt Bad Kissingen, Bad Kissingen 1997, S. 16–21.
  75. „Nicht jeder Kissinger wollte seit jeher einer sein – 40 Jahre Große Kreisstadt: Gebietsreform von 1972 feiert Jubiläum“ – „ Main-Post“-Artikel vom 27. Januar 2012.
  76. Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hrsg.): 25 Jahre große Kreisstadt Bad Kissingen – Ein Stadtmagazin. Bad Kissingen, Verlag Stadt Bad Kissingen, 1997, S. 19.
  77. Daten nach Stadt Bad Kissingen, Einwohnermeldeamt, Meldebuch
  78. Stadtarchiv Bad Kissingen, Statistische Sammlung, Nr. 23
  79. Adolar Zumkeller: Urkunden und Regesten zur Geschichte der Augustinerklöster Würzburg und Münnerstadt. In: Quellen und Forschung zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg. Quellen und Forschung zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg, Band XVIII, 1. Teilband, Würzburg 1966, Nr. 117, 1357 April 30
  80. Erwin Riedenauer: Die Landämter des Hochstifts Würzburg, ihr Personal im 17. und 18. Jahrhundert. In: Würzburger Diözesangeschichtsblätter. 37./38. Band, 1975, S. 439ff.
  81. Stadtarchiv Bad Kissingen – Kissingen Rechnungen aller Einnamb und Ausgab, 1603/1604
  82. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Urkunde Nr. 1 – Urkunde des Carmelitengenerals FR Marius Venturinus
  83. Ignaz Gropp: Collectio Novissima, Scriptorum, TOM IV – Würzburg. S. 251.
  84. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Gotteshaus-Rechnung 1760ff.
  85. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Katholischer Gesellenverein Bad Kissingen: Die Grundgesetze des Katholischen Gesellenvereins. bestätigt 1925.
  86. Hans Karl Schäfer: 75jähriges Gründungsfest der Kolpingfamilie Bad Kissingen. 1907–1982"
  87. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Anm. 90, Sitzung vom 19. September 1945.
  88. Pfarrarchiv Bad Kissingen – Anm. 111, Abschrift eines Schreibens des Vereinspräses Leopold Schwarz, 1937.
  89. Die Daten stammen, soweit nicht anders angegeben, aus Franz Warmutha 100 Jahre Herz Jesu Pfarrei Bad Kissingen – Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Bad Kissingen. Bad Kissingen 1984, S. 95.
  90. bistum-wuerzburg.de – „Mit glühendem Eifer“@1@2Vorlage:Toter Link/bwo.directserver.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  91. Stadtarchiv Bad Kissingen, Zeitgeschichtliche Sammlung, Zusammenstellung der Stadt Bad Kissingen, 25. April 1947.
  92. Websites der „Bad Kissinger Stolpersteine“
  93. Artikel-Sammlung der Main-Post (Memento vom 5. November 2009 im Internet Archive)
  94. „Bad Kissinger Stolpersteine“ – eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern (Memento des Originals vom 15. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badkissingen.de
  95. Fragezeichen als Todesjahr zeigen an, dass Todesumstände und Datum unbekannt sind.
  96. seit 1927 Oberbürgermeister
  97. Weiß war bei seinem Amtsantritt mit 32 Jahren jüngster bayerischer Oberbürgermeister sowie am Ende seiner Amtszeit der dienstälteste OB; nach ihm wurde 1984 der Bad Kissinger Hans-Weiß-Sportpark benannt.
  98. inFranken.de Ehemaliger OB Georg Straus ist , von Thomas Mäuser, abgerufen am 15. Januar 2014.
  99. mainpost.de Kissingens früherer Oberbürgermeister Christian Zoll gestorben, abgerufen am 31. Januar 2017
  100. Bad Kissingen - Partnerstädte. Stadt Bad Kissingen, abgerufen am 21. Mai 2018.
  101. www.badkissingen.de – Das Münchner Kaim-Orchester (1899–1905) (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  102. Ende und Neuanfang (1943–1951). (Memento des Originals vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badkissingen.de auf: badkissingen.de
  103. www.badkissingen.de – Die Hofer Symphoniker (1952–1979) (Memento des Originals vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badkissingen.de
  104. Bad Kissingen – Kurorchester mit neuer Kapellmeisterin.@1@2Vorlage:Toter Link/www.br-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf: br-online.de, 1. Juni 2010.
  105. Eine Geigerin schwingt jetzt den Taktstock. In: Main-Post. 28. Mai 2010.
  106. infranken.de
  107. Countdown fürs Konzert läuft. In: Main-Post. 18. März 2011.
  108. Bad Kissingen im Guinness-Buch. In: Main-Post. 6. April 2012.
  109. Kurorchester ist im Guinness-Buch. In: Saale-Zeitung. 5. April 2012.
  110. Benedikt Borst: Aus Kurorchester wird Philharmonie, Saale-Zeitung 14. September 2018 (infranken.de)
  111. Kultur & Technik, Deutsches Museum (Hrsg.), Verlag Thiemig, 1994, Seite 36
  112. a b Stadt Bad Kissingen: Wandelhalle. Abgerufen am 28. März 2019.
  113. mainpost.de: „Luitpoldbad belegt den zweiten Platz beim Bayerischen Denkmalpreis“, 12. Februar 2019. Abgerufen am 29. März 2019.
  114. Da hilft nur noch ein Wunder In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. August 2011, S. 34.
  115. mainpost.de: „Vor 100 Jahren: Der Erste Weltkrieg traf Kissingen doppelt“, 19. Oktober 2018. Abgerufen am 22. März 2019.
  116. TSV sucht neuen Vorstand
  117. Unsere Tennisplätze
  118. Sektion Bad Kissingen, Deutscher Alpenverein, alpenverein.de
  119. Sektion Bad Kissingen
  120. Zweigvereine
  121. Rhönklub Bad Kissingen
  122. Feuerturm
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