Dornbirner Ach
Dornbirner Ache | |
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Länge: | ca. 30 km |
Quelle: | an der Nordwestflanke des Hohen Freschens |
Quellhöhe: | ca. 1375 m ü. NN |
Mündung: | bei Hard in den Bodensee |
Mündungshöhe: | ca. 395 m ü. NN |
Höhenunterschied: | ca. 980 m |
Einzugsgebiet: | 213 m² |
Länder: | Österreich, Vorarlberg |
Orte: | Ebnit, Dornbirn, Lustenau, Lauterach, Hard |
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Die Dornbirner Ache ist ein Fluss, der die österreichische Stadt Dornbirn (Vorarlberg) durchquert. Bis zur Rheinregulierung mündete die Dornbirner Ache bei Fußach in den Bodensee und hieß daher auch Fuss Ach. Heute fließt der ca. 29,9 km lange Fluss bei Hard parallel zum Rhein in den Bodensee.
Geografie
Flusslauf
Sie entspringt im so genannten Valorsertal, an der Nordwestflanke des Hohen Freschens, nahe der kleinen Bergortschaft Ebnit, wo sie noch den Namen Ebniterach trägt. Der erste Flussabschnitt ist geprägt von tiefen Schluchten und bedeutsamen Einschnitten in die Berglandschaft Dornbirns. Mehrere Zuflüsse, wie etwa die Kobelache oder die Gunzenache schließen sich der Dornbirner Ache im oberen Flusslauf an. Schon nach der "Schaufelschlucht" wird diese dann zum Staufensee aufgestaut, welcher nach dem Berg Staufen, der sich darüber erhebt, benannt ist. Anschließend durchquert sie die - im Laufe von Jahrtausenden eingeschnittene und als Ausflugsziel ausgebaute - Rappenlochschlucht, ehe sie nach ca. 14,5 km Flusslaufs im Gütle an den Fabriksanlagen einer ehemaligen Textilfabrik vorbeiführt. Dieses Einflussgebiet von ca. 51,1 km² der Dornbirner Ache bis zum Talaustritt im Gütle gehört zu den niederschlagsreichsten Gebieten Vorarlbergs. Schließlich erreicht sie als Grenzfluss zwischen den zwei dornbirner Stadtteilen Hatlerdorf und Oberdorf beziehungsweise später Markt bewohntes Gebiet. An verschiedenen Bauwerken, wie etwa dem Krankenhaus, dem Gymnasium oder der Landessportschule vorbei führt sie schließlich wieder als Grenzfluss zwischen den Bezirken Schoren und Rohrbach in die als Naherholungsgebiet bekannten Achauen. Inmitten dieser Laubbewaldung links- und rechtsseitig der Ache findet sich eine ganz besondere Übergangsmöglichkeit über den Fluss, eine beschrankte Furt. In zahlreichen Mäandern schlängelt sich der Fluss unterhalb dieser durch das Dornbirner bzw. Lauteracher Ried, wo der Koblacher Kanal einmündet, bevor die Dornbirner Ache parallel zum Alpenrhein bei Hard in den Bodensee fließt.
Zuflüsse
Von den zahlreichen links- und rechtsseitigen Zuflüssen der Dornbirner Ache haben nur die wenigsten einen Namen. Deshalb seien hier auch nur die größten und geläufigsten genannt. Als einer der ersten fließt der Kugelbach linksseitig im Bereich der Unteren Wäldlealpe der - in diesem Flussabschnitt noch als Ebniterache bezeichneten - Dornbirner Ache zu. Viele Bäche zT ohne, oder nur mit regional bekannten Namen speisen in diesem frühen Flussabschnitt den Fluss beidseitig. Der nächste wichtige linksseitige Zufluss ist der Bruderbach, welcher als Ebniter Dorfbach gilt, da er die Grenzen des Dorfes klar festlegt. Erst im Bereich der Alplochschlucht fließt ein weiterer wichtiger Bach - der Spätenbach - der Ache zu. Im Bereich des darauf folgenden Staufensees fließen sowohl rechts als auch links zahlreiche Bäche zu, diese sind jedoch kaum länger als 1 km. Der wohl bedeutendste Zufluss der Ebniter Ache ist zugleich die Grenze, ab welcher man von der Dornbirner Ache spricht, die Kobel Ache. Diese fließt über weite Teile parallel zur Ebniter Ache und heißt zuvor Gunzen Ache. Weiters fließen der Kobel Ache der Laubach-, Rudach- und Tintelsbach zu, bevor sie im Gütle der Dornbirner Ache zufließt. Über eine Strecke von ca. 3 km fließen der Ache nun nur noch linksseitig Flüsse zu. Erst bei der Talstation der Karrenseilbahn fließt rechts der Gechelbach zu. Innerhalb des nun folgenden Gemeindegebiets von Dornbirn fließen keine weiteren Bäche zu. Erst in den Achauen und dem Gebiet des Dornbirner und Lauteracher Rieds fließen wieder kleinere Entwässerungs- und Landgräben zu. Der nächste Bedeutsame Zufluss ist der Fischbach, welcher aus mehreren Flüssen im Ortsgebiet (z. B. Steinebach oder Haselstauderbach) gespeist wird und erst knapp vor dem Rickenbach und dem anschließenden, markanten Knick im Flusslauf der Dornbirner Ache zufließt. Der letzte wichtige Fluss, der sich der Ache vor ihrem Einfluss in den Bodensee anschließt ist der Kobelacher Kanal, offiziell Rheintal-Binnekanal genannt. Dieser entwässert große Teile des unteren Rheintals und ist neben dem Rhein wohl einer der bedeutendsten Flüsse, die in Süd-Nord Richtung im vorarlberger Rheintal verlaufen.
Historisches

Der frühere Name Fuss Ach ist vermutlich Germanischen Ursprungs, er stammt aus einer Zeit, bevor Vorarlberg unter römische Herrschaft (Provinz Raetia) fiel. Die Ortschaft Fußach wurde nach dem Fluss benannt, der die Grenze zu Hofsteig bildete und das Dorf in zwei Hälften teilte. Schon recht früh bildete die Dornbirner Ache für die, in der Region ansässigen Bauern ein natürliches Hindernis, dass es zu bewältigen galt, um die Alpwirtschaft im Dornbirner Firstgebiet aufrecht zu erhalten. In späteren Jahren wurde der Fluss zum Holztriften verwendet, allerdings war die Schwankung der Wassermenge, die man mit 1:1000 angibt immer schon ein Problem. Erst 1830 wurde durch steinerne Begrenzungen die Hochwassergefahr für beide Achseiten gebannt, geplant wurde dieses Bauvorhaben vom Ingenieur Alois Negrelli, welcher auch für den Bau des Suezkanals verantwortlich war. Ebenfalls im 19. Jahrhundert erkannten die kaiserlichen Militärstrategen die verteidigungstechnischen Möglichkeiten der Dornbirner Ache. So wurden Umfangreiche Verteidigungspläne unter Bezugnahme der Dornbirner Ach entworfen, dabei sollte vor allem der - für die Bodenseeschifffahrt wichtige - Fußacher Hafen geschützt werden. Im Jahr 1899 wurde im Auftrag der Textilfabrik Hämmerle ein Wasserkraftwerk mit Stausee - heute als Kraftwerk Ebensand und Staufensee bekannt - gebaut. Dieses Kraftwerk sollte das Wasser der Dornbirner Ache zur Gewinnung von elektrischem Strom für die Spinnerei im Gütle (siehe Foto) verwenden, heute befindet es sich im Besitz der VKW. Mit dem Fußacher Durchstich im Jahr 1900 - im Zuge der Regulierung des Alpenrheins - wurde dann die Dornbirner Ache in ein neues Flussbett geleitet und mündet heute noch bei Hard in den Bodensee.
Nutzung

Wurde die Dornbirner Ache noch im frühen 20. Jahrhundert von der in Dornbirn aufblühenden Textilindustrie als Energielieferant genutzt, so verliert sie zusehends an wirtschaftlicher Bedeutung. Lediglich das Kraftwerk Ebensand, das zweitälteste Kraftwerk in Vorarlberg, welches sich im Besitz der VKW befindet, nutzt mit dem Staufensee-Stausee die Wasserkraft des Flusses noch zur Energiegewinnung. Aufgrund von erlaubten Wasserabfassungen im Bereich des Waldbads Enz für die industrielle Verwendung (als Müllerbach bekannt) liegt die Dornbirner Ache theoretisch an 218 Tagen im Jahr trocken. Praktisch gesehen wird allerdings weitaus weniger Wasser als die erlaubten 1800 Liter pro Sekunde entnommen, um den Fluss zu schützen. Außerdem wird im oberen Flussabschnitt dem Nebenfluss Kobelache in einem Kieswerk Gestein in geringen Mengen entnommen. Weitaus wichtiger ist die Dornbirner Ache als Naherholungs- und Tourismusgebiet. Hier ist es vor allem die - weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannte - Rappenlochschlucht, die jährlich Touristen aus aller Welt anzieht. Vielen Dornbirnern ist der untere Flussabschnitt, im Bereich der Achauen als Naherholungsgebiet bekannt. Besonders im Sommer sind die steinigen Ufer im künstlichen Bachbett unterhalb der Sägerbrücke von erholungssuchenden Stadtbewohnern bevölkert. Auch der von der Stadt Dornbirn geschaffene Fitnessparcour und die Reit- und Spazierwege in den Achauen sind ein Magnet für die knapp 45.000 Einwohner der Messemetropole. Auch wird man an der Dornbirner Ache immer wieder auf Fischer treffen, die mit entsprechender Lizenz an den Ufern des Flusses ihre Angelruten auswerfen.
Weblinks
- Fließgewässerinformation des Landes Vorarlberg
- Aktueller Wasserstand der Dornbirner Ache an der Messstelle Lauterach
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