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Mooresches Gesetz

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Die Beobachtung, dass sich durch den technischen Fortschritt die Komplexität von integrierten Schaltkreisen alle 18 Monate verdoppelt, heißt Mooresche Gesetz.

Gordon Moore bemerkte 1965, also nur wenige Jahre nach der Erfindung der Integrierten Schaltung (IC) im September 1958, dass die Dichte der Transistoren auf einer Integrierten Schaltung mit der Zeit exponentiell ansteigt. Als Folge daraus wächst auch die Rechenleistung der Computer exponentiell.

Die Presse, die die Geschichte aufgriff, nannte diese Regelmäßigkeit dann das Mooresche Gesetz.

Trotz steigender technischer Herausforderungen ist das Mooresche Gesetz seitdem gültig geblieben. Allerdings mehren sich die Stimmen, die eine eventuelle Verlangsamung in der Integrationsdichte in naher Zukunft erwarten. Zum einen werde eine technische Grenze erreicht, wenn ein Transistor die Ausdehnung weniger Atome erreiche. Zum anderen wachse der finanzielle Aufwand zur Entwicklung und Herstellung integrierter Schaltkreise schneller als die Integrationsdichte, so dass es einen Punkt geben werde, an dem die Investitionen sich nicht mehr rentieren. Bei einem exponentiellen Wachstum der Entwicklungskosten ist gleichermaßen eine Grenze durch das gesamte in der Wirtschaft verfügbare Kapital gegeben.

Auf der anderen Seite zeigen Futurologen wie Raymond Kurzweil, dass das Mooresche Gesetz nur ein Spezialfall eines allgemeineren Gesetzes ist. Technologische Evolution verläuft immer exponentiell und sogar doppelt exponentiell. Ist ein technologisches Paradigma am Ende wird es von einem anderen abgelöst. Trägt man im logarithmischen Maßstab die Entwicklung von mechanischen Rechenmaschinen, über Röhren und Transistoren bis zum heutigen Mikroprozessor auf ergibt sich wieder eine exponentielle Steigerung der Leistungsfähigkeit. Daraus würde sich ergeben dass etwa ab 2010 die ersten Computer die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns erreichen. Ab etwa 2020 wäre diese Leistungsfähigkeit auch in jedem Standardcomputer um $1000 enthalten. Kurzweil nennt diesen Punkt Die Singularität, da danach Menschen mit natürlicher Inteligenz nicht mehr verstehen werden was in dieser Welt vor sich geht. Ab 2050 hätte der Standardcomputer die Leistungsfähigkeit der gesamten Menscheit. Kurzweil's Thesen erscheinen auf den ersten Blick wie Science-Fiction doch sind gut argumentiert.