Zum Inhalt springen

Frankfurt-Hausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. März 2019 um 14:46 Uhr durch Nadi2018 (Diskussion | Beiträge) (Katholische Kirche: Ergänzungen + EN, Kapitel "Verkehr" nach hinten verlagert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen von Hausen
Wappen von Hausen
Wappen von Frankfurt am Main
Wappen von Frankfurt am Main
Hausen
21. Stadtteil von Frankfurt am Main
KarteAltstadtBahnhofsviertelBergen-EnkheimBerkersheimBockenheimBockenheimBonamesBornheimDornbuschEckenheimEschersheimFechenheimFlughafenFrankfurter BergGallusGinnheimGriesheimGutleutviertelHarheimHausenHeddernheimHöchstInnenstadtKalbach-RiedbergNiedNieder-ErlenbachNieder-EschbachNiederradNiederurselNordend-OstNordend-WestOberradOstendPraunheimPraunheimPreungesheimRiederwaldRödelheimSachsenhausen-NordSachsenhausen-SüdSchwanheimSchwanheimSeckbachSindlingenSossenheimUnterliederbachWestend-NordWestend-SüdZeilsheim
Karte
Koordinaten 50° 7′ 56″ N, 8° 37′ 27″ OKoordinaten: 50° 7′ 56″ N, 8° 37′ 27″ O
Fläche 1,246 km²
Einwohner 7338 (31. Dez. 2024)
Bevölkerungsdichte 5889 Einwohner/km²
Postleitzahl 60488
Vorwahl 069
Website www.frankfurt.de
Gliederung
Ortsbezirk 7 – Mitte-West
Stadtbezirke
  • 410 – Hausen
Verkehrsanbindung
Autobahn A66
Bundesstraße B44
U-Bahn S6 S7
Bus 34 72 73 N1 N2 N11
Quelle: Bevölkerung in Haushalten. In: frankfurt STATISTIK.PORTAL. Abgerufen am 3. März 2025.

Hausen ist seit dem 1. April 1910 ein nordwestlicher Stadtteil von Frankfurt am Main.

Das ehemalige Mühlendorf wurde 1910 zusammen mit zehn anderen Orten des Landkreises Frankfurt in die Stadt Frankfurt am Main eingemeindet. Die Einwohnerzahl beträgt

Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.

.

Lage

Hausen liegt ca. 4,5 km nordwestlich der Innenstadt von Frankfurt am Main, südwestlich des Flusses Nidda. Es grenzt im Nordwesten an Praunheim und im Südosten an den Industriehof in Bockenheim an und bildet mit diesen Stadtteilen eine bauliche Einheit. Im Nordosten trennt der Volkspark Niddatal Hausen von Ginnheim. Im Südwesten liegt jenseits der Nidda der Stadtteil Rödelheim.

Geschichte

Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes „Husun“ stammt von 1132. Der Ritter Walter von Vilbel stritt 1235 mit dem Bartholomäus-Stift in Frankfurt um die Zehntrechte im Dorf. Die Ritterfamilie der Brendel von Homburg trug vor 1300 von der Reichsabtei Fulda Dorf und Gericht Hausen zu Lehen. Um 1300 zählte Hausen zum Amt Bornheimerberg.

1320 verpfändete König Ludwig IV. den Bornheimerberg an Ulrich II. von Hanau. 1336 gestattete der Kaiser der Stadt Frankfurt, den Bornheimerberg an seiner Stelle von Hanau einzulösen. 1351 erneuerte der spätere Kaiser Karl IV. allerdings diese Pfandschaft für Hanau. 1434 wurde Graf Reinhard II. von Hanau von Kaiser Sigismund mit dem Bornheimerberg belehnt. Das widersprüchliche Verhalten des Reichs führte selbstverständlich zum Streit zwischen Frankfurt und Hanau, der bis 1481 andauerte und dann in einem Vergleich endete: Hanau gab seinen Anspruch auf einzelne Dörfer des Amtes Bornheimerberg auf, darunter auch Hausen, und bekam dafür das übrige Amt Bornheim zugesprochen. 1484 verlieh König Friedrich III. die bisher zum Bornheimerberg gehörigen Dörfer, unter anderem also auch Hausen, dem Rat zu Frankfurt als Lehen, 1494 belehnt König Maximilian I. Georg Frosch und Siegfried Knoblauch namens der Stadt Frankfurt unter anderem mit Hausen.

Das Patronatsrecht der Pfarrei Praunheim, zu der auch Hausen gehört, wurde 1318 dem neu gegründeten Sankt Leonhardsstift geschenkt.

In den Urkunden der Deutschordenskommende wird die Hausener Mühle erstmals 1359 erwähnt. Johann Brendel von Homburg verkaufte 1368 das Gericht von Hausen mit Zustimmung des Abtes von Fulda an den Ritter Damme von Praunheim. Dessen gleichnamiger Sohn wurde 1399 von Fulda mit dem Dorf Hausen belehnt. Damme von Praunheim verkaufte 1428 sein Eigentum in Hausen an die Stadt Frankfurt. Damit wurden die Einwohner von Hausen, sofern sie nicht dem Grafen von Solms-Rödelheim oder dem Grafen von Hanau hörig waren, Leibeigene der Stadt Frankfurt.

Namensformen

Das Dorf „Haussen“ um 1800
Im Vordergrund die Nidda
  • Husun (1132)
  • Husen (1235)
  • Husen (1259)
  • Huisn (1301)

Neuzeit

In einer Erhebungsliste für eine direkte Reichssteuer wurden 1497 14 Ehepaare und 15 weitere Personen verzeichnet. Die Einwohnerzahl Hausens dürfte danach etwa 70 Personen betragen haben. Den Dreißigjährigen Krieg überlebten etwa 70 bis 80 Hausener, also rund die Hälfte der Einwohner vor dem Krieg. Hausen erhielt 1664 eine eigene Schule. 1765 wurde ein Rathaus gebaut.

Neu gesetzter Grenzstein Frankfurt im heutigem Niddapark von 1770

Um wurde 1770 neu nach einer Grenzbegehung ein Grenzstein neu gesetzt, der Streitigkeiten über den Grenzverlauf vorangegangen waren. Es ging dabei vor allem um den Graben im Woog. Die Ginnheimer reklamierten ihn für sich, die Grenzsteine seien jenseits des Grabens, und der Graben im Woog würde von ihnen regelmäßig zur Fischwaid verpachtet. Hanau verlangte eine Neuvermessung, die Reichsstadt Frankfurt forderte, neue Grenzsteine zu setzen. Die drei Obrigkeiten einigten sich und ließen neue Grenzsteine fertigen und setzen. Das Streitobjekt, dieser Graben, wurde im Zuge der Arbeiten für die Bundesgartenschau 1989 leider verfüllt, sodass man heute nicht mehr sehen kann, auf welche Seite des Grabens der Grenzstein gesetzt wurde. Vor 1989 stand er diesseits des Grabens, auf der Ginnheimer Seite. Aber immerhin erhielten die Ginnheimer Kirchherren 1770 das Jagdrecht auf ihrem Gebiet und durften dort Hasen schießen.[1]

Hausen wurde 1772 eigenständige Pfarrei. Die erste evangelische Kirche wurde 1812 gebaut, ein eigenes Schulhaus 1816. Die Leibeigenschaft der Hausener wurde 1818 aufgehoben. 1836 wurde in Hausen eine Sparkasse gegründet. Die heute noch erhaltene evangelische Kirche wurde 1852 erbaut. Mit der Annexion Frankfurts durch das Königreich Preußen nach dem verlorenen Krieg von 1866 wurde auch Hausen preußisch. Es gehörte dann bis 1886 zum Stadtkreis Frankfurt am Main, anschließend zum neu gebildeten Landkreis Frankfurt. Als dieser 1910 aufgelöst wurde, kam Hausen endgültig zur Stadt Frankfurt.

Nach dem Mühlenbrand von 1882 wurde die Freiwillige Feuerwehr Hausen, im Jahr 1901 die katholische Kirchengemeinde gegründet, 1903 ihre Kirche St. Anna geweiht.

Einwohnerentwicklung

  • 1834: 551 Einwohner
  • 1840: 542 Einwohner, davon 151 Kinder (101 Familien)
  • 1846: 626 Einwohner
  • 1852: 637 Einwohner
  • 1858: 647 Einwohner
  • 1864: 665 Einwohner
  • 1871: 739 Einwohner
  • 1875: 1135 Einwohner
  • 1885: 1187 Einwohner
  • 1895: 1500 Einwohner
  • 1905: 1902 Einwohner
  • 1910: 2050 Einwohner
1444–1446 Peter Messerschmitt
1449 Erwins Heile
1450–1469 Erwins Heilchin
1471 Peter Mentzer (Mantze)
1474–1477 Erwin
1478–1482 Peter Mentzer (Mantze)
1487 Stengel von Fronhusen
1490 Kunzenpeter
1493–1509 Heiln Henne
1509–1510 Henne Jamer
1515 Martin Gissener von Echzell
1517 Gerhard Rüpel
1519 Conrad Müller von Heddemheim
1523 Lenhard Nosser
1566–1575 Henn Heimberger
1610–1611 Hans Schleifer
1624 Johannes Euler
1660–1680 Johann Euler
1688–1712 Johann Jacob Euler († 1734)
1753–1758 Johann Jacob Euler
1758–1786 Johann Jacob Diehl
1787–1811 Johann Nikolaus Diehl
1814 Friedrich Karl Vogt
1824 Johannes Boppert
1828 Heinrich Carl Euler
1836 Heinrich Carl Launhardt
1836 Johann Jakob Fischbach
1836–1844 Johann Friedrich Euler
1844–1868 Konrad Friedrich Euler
1868–1880 Johannes Krieb
1880–1907 Jacob Euler
1907–1910 Friedrich Mayer

Bebauung

Hausen ist hauptsächlich Wohngebiet und verfügt neben dem alten Ortskern über neuere Siedlungen. 1929–1931 wurde, westlich von Hausen und durch die Ludwig-Landmann-Straße getrennt, die Siedlung Westhausen gebaut. Trotz der irreleitenden Namensgebung gehört Westhausen nicht zu Hausen, sondern zur Gemarkung Praunheims, die sich über die Praunheimer Brücke erstreckt, ebenso wie große Teile des Volkspark Niddatal. Ein ebenfalls geläufiger Irrtum ist, dass das in Bockenheim gelegene Gewerbegebiet Industriehof zu Hausen gehört.

Willi-Brundert-Siedlung

Teilweise schon 1933–1935 erbaut, erhielt die 1972 weiter errichtete Siedlung westlich der Praunheimer Landstraße an der Nidda zum Gedenken an den 1970 verstorbenen Frankfurter Oberbürgermeister den Namen Willi-Brundert-Siedlung. Die Siedlung bestand einst aus kleinen Einfamilienhäusern mit Garten. Die typischen alten Siedlungshäusern wurden zunehmend durch moderne Ein- und Mehrfamilienhäuser ersetzt. Die Siedlung zählt heute zu den gehobenen und begehrten Wohnlagen Frankfurts.[2] Markante Bauten dieser Siedlung sind vier Hochhäuser in der Straße Am Niddatal. 1978 wurde zwischen der Willi-Brundert-Siedlung und der A66 ein Lärmschutzwall errichtet.

Siedlung Langweidenstraße

Das Gebiet östlich der Straße Am Hohen Weg wurde seit 1961–1973 vorzugsweise mit Wohnhochhäusern neu bebaut.

FDH Friedrich-Dessauer-Studentenheim

1969 eröffnete das vom Bauverein Katholische Studentenwohnheime errichtete FDH Friedrich-Dessauer-Haus mit seinen 656 Wohnheimzimmern in der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Straße 90 in Hausen.

Körner Siedlung, ehemalige Fischstein Housing Area der US-Streitkräfte

Nach Auszug der Amerikaner wurde ab 1995 auch die ehemals amerikanische Siedlung Fischstein Housing Area[3], wie die anderen insgesamt sechs Frankfurter US-Siedlungen[4], von der städtischen Wohnungsholding vom Bund erworben, renoviert und vermietet. Der Straßenname Am Fischstein bezieht sich auf die historische Flurbezeichnung. Dort stand ein Grenzstein, der die Fischereirechte auf der Nidda zwischen den Grafen Solms-Rödelheim und der Stadt Frankfurt markierte.

Gut Hausen

1954 pachtete der Verein „Gib mir Deine Hand“, der im April 2011 mit dem Verein Lebenshilfe fusionierte, von der Stadt Frankfurt die Liegenschaft des ehemaligen Amtes für Pflanzenschutz an der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Straße 2. Auf deren weitläufigem, stark verwildertem, 25.000 m großem Gelände befanden sich neben einem zweigeschossigen sanierungsbedürftigen Hauptgebäude zwei Gewächshäuser und drei weitere kleinere Gebäude. Wiesenflächen und eine Anpflanzung mit rund 800 Apfelbäumen prägen das Bild. Darüber hinaus gibt es einige Kirsch- und Zwetschgenbäume, die ebenfalls aufwändiger Pflege bedürfen. Der bundesweite Verein Lebenshilfe mit seiner neugewählten Bundesvorsitzenden Ulla Schmidt verfügt mit rund 200 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von mehr als sechs Millionen Euro über die nötigen Ressourcen, um das Gut Hausen zu einer Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung auszubauen. Inzwischen herrscht eine gemischte Nutzung aus Beratung, Therapie, pädagogischen Aktivitäten, Bildungs-, Beschäftigungs- und Freizeitangeboten und Verwaltung vor. Die Gebäude aus den 1950er Jahren sind komplett saniert, teilweise auch umgebaut worden. Das zweistöckige Hauptgebäude hat einen modernen Anbau erhalten.

Bildung und Forschung

Im alten Hausener Ortskern befindet sich als einzige öffentliche Schule die Kerschensteinerschule [5]  – benannt nach dem Reformpädagogen Georg Kerschensteiner. Die Grundschule (vorher auch Hauptschule) wurde 1954 eröffnet und besteht heute aus drei Schulgebäuden und einer Turnhalle. Das nächste Gymnasium, die Liebigschule, befindet sich in Westhausen. Die Ernst-Reuter-Schule – eine integrierte Gesamtschule sowie ein Oberstufengymnasium – liegen in der Nordweststadt. Als Alternative wird durch die gute Anbindung Hausens an das U-Bahn-Netz auch die weiter entfernte Bettinaschule im Westend genutzt.

In der Langweidenstraße – an der Grenze zu Bockenheim – wurde im April 1985 die Japanische Internationale Schule[6] eröffnet. Sie hat etwa 230 Schüler und befindet sich in privater Trägerschaft. In einem Gebäudekomplex auf dem Gelände der früheren Mühle am Hausener Weg war bis 2013 das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte untergebracht.[7]

Politik

Für Hausen ist der Ortsbeirat 7 (Hausen, Industriehof, Praunheim, Rödelheim, Westhausen) Frankfurt-Mitte-West der Stadt Frankfurt zuständig. Seit 2016 ist die gewählte Ortsvorsteherin des Ortsbeirates 7 in Frankfurt am Main Michaela Will (SPD).

Religion

Evangelische Kirche

Die evangelische Pfarrkirche wurde 1851–1852 gebaut und befindet sich an der Ecke Hausener Obergasse/Alt-Hausen. Sie bildet das Zentrum von Hausen. Gegenüber dem klassizistischen Kirchengebäude steht das Pfarrhaus. Das barocke Wohnhaus von 1775 bis 1776 steht unter Denkmalschutz.

Evangelische Freikirche

Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde am Niddapark e. V. unterhält einen Gemeindetreffpunkt in der Praunheimer Landstraße.

Philadelphia Gemeinde

Die Philadelphia Gemeinde International e. V. hat einen Gemeindetreffpunkt in der Straße Am Industriehof.

Katholische Kirche

Die katholische Kirchengemeinde St. Anna mit Kindergarten befindet sich am Hohen Weg und wurde 1968 im Stil des Brutalismus errichtet. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das vom Caritasverband betriebene Altenzentrum Santa Teresa, ein Alten- und Pflegeheim mit Altenwohnanlage, sowie das vom Bauverein Katholische Studentenwohnheime betriebene Friedrich Dessauer Haus. Eine Filialkirche von St. Anna ist die Kirche St. Raphael in der Ludwig-Landmann-Straße. Hier soll anstelle der Kirchengebäude bis 2022/2023 ein katholisches Gymnasium errichtet werden.[8]

Russisch-orthodoxe Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche Heiliger Nikolaus wurde durch die Russisch-Orthodoxe Gemeinde Frankfurt, die sich aus der Bad Homburger russisch-orthodoxen Gemeinde Allerheiligen, die 1945 aus russischen Kriegsgefangenen und so genannten Ostarbeitern gebildet hat, nach zweijähriger Bauzeit an Ostern 1967 am verkehrsreichen Fischsteinkreisel geweiht. Die „Große Weihe“ erfolgte 1979 durch mehrere Bischöfe unter Leitung des Erzbischofs und späteren Metropoliten der russisch-orthodoxen Kirche im Ausland Vitalij (Ustinov). Entworfen und gebaut wurde nach altrussischem Stil durch den Ernst May-Schüler Frankfurter Architekten Wolf Drevermann nach dem Vorbild einer Kirche in Pskow aus dem 15. Jahrhundert. Der Innenraum wurde im strengen Nowgorod-Stil mit Ikonen des in Frankfurt lebenden Ikonenmalers Adam Russak mit christlichen Motiven gestaltet. Er malte daran nahezu zwölf Jahre. Vor dem offenen Glockenturm wurden nun (2004/2005) ein Portal und ein Exonarthex geschaffen und der Kircheninnenraum erheblich erweitert, sowie ein neues Gemeindezentrum, unter Planung und Durchführung des bekannten russisch/französischen Architekten Sergej S. Tarassow (Paris) in den Jahren 2005/2008 errichtet. Die sonntägliche Liturgie wird von etwa 250 Personen aus Frankfurt und Umgebung besucht.

Sunnitische Moschee

Die nach Abu Bakr benannte islamische sunnitischen Gemeinde baute im Jahr 2003 in der Praunheimer Landstraße unmittelbar neben der Bundesautobahn 66 eine Moschee.

Daneben existiert ein schiitisches iranisches Kulturzentrum in Alt-Hausen.

Kultur

Veranstaltungen

Hausener Brotfabrik

Alle zwei Jahre gibt es in Hausen ein großes Stadtteilfest auf dem Schulhof der Kerschensteinerschule. Im Dezember – jeweils versetzt auch alle zwei Jahre – findet ein Weihnachtsmarkt statt. Beides wird vom Arbeitskreis Hausen organisiert. Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss aller Hausener Vereine, Gemeinden und sonstigen Einrichtungen und erhielt im Jahr 2005 einen vom Ortsbeirat verliehenen Stadtteilpreis für herausragende ehrenamtliche Tätigkeit. Neben diesen beiden Veranstaltungen richten die Gemeinden und Vereine jährlich auch eigene Sommerfeste aus.

Ein bekanntes kulturelles Zentrum von Hausen ist die Brotfabrik. Die ehemalige Großbäckerei wurde 1888 gegründet und bis 1972 betrieben. Seit 1981 wird das Gebäude für Theater, Konzerte und Gastronomie genutzt. Als Trägervereine wurden die Vereine Brotfabrik Hausen e. V. und Kulturprojekt 21 e. V. gegründet.

Sport und Freizeit

Zwischen dem alten Ortskern und der Willy-Brundert-Siedlung – abgegrenzt durch die Bundesautobahn 66 – liegen die Sportplätze des Fußballvereins sowie des Turn- und Sportvereins. Das Fußballfeld ist mit Kunstrasen ausgestattet. Neben einer großen Turnhalle befinden sich dort auch drei Tennisplätze.

Der 1933 gegründete Sportanglerklub „Anker“ Frankfurt-Hausen e. V. ist in einem Vereinsheim am Niddaufer westlich der Ludwig-Landmann-Straße beheimatet und geht neben dem Angelsport auch der Förderung des Naturschutzes nach. So wird alle zwei Jahre gemeinsam mit anderen Vereinen und Organisationen im Rahmen eines Umwelttages das Niddaufer und -flussbett gereinigt. Das Anglerheim am Niddauferweg ist bewirtschaftet und im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Es liegt jedoch eigentlich bereits auf Rödelheimer Gemarkung.

Seit 1976 erweitert die im Jahre 1882 gegründete Freiwillige Feuerwehr Frankfurt am Main – Hausen das Freizeitangebot von Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren durch eine Jugendfeuerwehr. Eine Minifeuerwehr, für Kinder ab 4 Jahren, folgte dann erst 2004. Das Sommerfest für Jung und Alt, bildet für den Stadtteil Hausen ein zentrales Element. Es ist das größte Fest in dem Stadtteil.

Hausener Terrasse im Volkspark Niddatal

Seit der Bundesgartenschau im Jahr 1989 gab es im Volkspark Niddatal einen Wasserspielplatz an der „Hausener Terrasse“ hinter der Straße Vogelsgesang/Ellerfeld/A 66-Brücke [9]. Er musste aufgrund seiner veralteten Wasseraufbereitungstechnik aber im Jahr 2009 aus hygienischen Gründen stillgelegt werden. Am neuen Standort, dem neu angelegten Spielplatz „Ginnheimer Wäldchen“ im Volkspark Niddatal in der Nähe des Ginnheimer Wäldchens ist 2013 ein mit wasserundurchlässigem Beton abgedichtetes und Natursteinen gepflastertes Sprühfeld mit etwa 400 Quadratmetern entstanden. Attraktionen wie Wasserfall, Sprüh- und Sprudelsteine, Geysire aus Naturstein sowie Spritzpumpen und Hüpfpoller laden zum Spiel mit dem Wasser ein. Im Bereich der der „Hausener Terrasse“ blieb die Schutzhütte nebst Spielwiese mit Bolzplatz im Grüngürtel. Der dortige Spielplatz[10] wurde nach knapp dreimonatiger Bauzeit Ende 2011 vom Grünflächenamt fertiggestellt.

Hausener Freibad

Im Jahr 1961 wurde das Hausener Strandbad an der Nidda zum Freibad ausgebaut. Am östlichen Niddaufer befinden sich je ein beheiztes Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken sowie eine große Liegewiese. Über eine Brücke ist eine Spiel- und Sportfläche am gegenüberliegenden Ufer angebunden. Das Freibad wurde 2011 nach aufwendiger Sanierung mit einem 50-m-Schwimmbecken neu eröffnet. Die frühere Aufteilung in Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken wurde aufgegeben. Das Hausener Schwimmbad öffnet jährlich als erstes öffentliches Freibad in Deutschland bereits Ende März/Anfang April, da das Wasser beheizt wird. 2015 setzte der Frankfurter Cartoonist, Illustrator und Autor Hans Traxler dem Bad in seinem Buch Ein Sturmtief überm Freibad Hausen ein literarisches Denkmal. Der Band erschien in der Reihe Die Tollen Hefte im Frankfurter Verlag Edition Büchergilde.

Vogelschutzgebiet

Am Ufer der Nidda befindet sich das Vogelschutzgehölz Hausener Auwald mit einer großen Artenvielfalt.

Verkehrsanbindung

Zug der Linie U6 am Fischstein

Im Westen verläuft die Ludwig-Landmann-Straße, ein Teil der Bundesstraße 44 und eine wichtige Ausfallstraße in Frankfurt am Main. Dort befindet sich eine Anschlussstelle der Bundesautobahn 66.

Seit 1986 hat Hausen Anschluss an das U-Bahn-Netz. Die Linie U7 (Praunheim Heerstraße–HauptwacheOstbahnhof) umfährt den Ortskern westlich über die Ludwig-Landmann-Straße und die Linie U6 (Hausen–Hauptwache–Enkheim) östlich über die Straße Am Hohen Weg und endet in der Willi-Brundert-Siedlung. Zuvor wurde die oberirdisch verlaufende Trasse von der Straßenbahn befahren, mit der der 1910 eingemeindete Stadtteil bereits 1913 Anschluss an das Straßenbahnnetz erhielt.

Des Weiteren führen die Omnibuslinien 34, 72 und 73 durch Hausen und stellen Verbindungen zu den umliegenden Stadtteilen Bockenheim, Rödelheim und Praunheim sowie zum Nordwestzentrum her. Der nächstgelegene Regionalbahnhof ist der Bahnhof Frankfurt (Main) West, der mit der Buslinie 73 direkt erreichbar ist. Seit dem Fahrplanwechsel 09/10 ist Hausen zusätzlich jede Nacht durch die Nachtbuslinien n1, n2 und n11 an die Innenstadt angebunden.

Literatur

  • 850 Jahre Hausen, 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hausen. Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Hausen. Frankfurt am Main 1982, S. 15–35.
  • Hans-Jürgen Becker: Das Gericht Bornheimer Berg = Überlieferung, Bewahrung und Gestaltung in der rechtsgeschichtlichen Forschung, 1993, S. 1–21
  • Wolf Erich Kellner: Das Reichsstift St. Bartholomäus zu Frankfurt am Main im Spätmittelalter (Studien zur Frankfurter Geschichte, 1). Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1962, S. 27.
  • Gerhard Kleinfeldt, Hans Weirich: Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum = Schriften des Instituts für geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16. 1937. ND 1984, S. 74.
  • Helmut Lenz, Franz Lerner: Hausen. Vom Mühlendorf zu einem modernen Stadtteil im Grünen. Frankfurter Sparkasse, Frankfurt am Main 1998.
  • Heinz Schomann u. a.: Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main. Braunschweig 1986, S. 548–553.
  • Philipp Friedrich Schulin: Die Frankfurter Landgemeinden. Frankfurt 1895.
  • Fred Schwind: Die „Grafschaft“ Bornheimerberg und die Königsleute des Fiskus Frankfurt. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 14. 1964.
  • Otto Stamm: Die Herrschaft Königstein. Ihre Verfassung und Geschichte. 1952
Commons: Frankfurt-Hausen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franz Lerner, Frankfurter Sparkasse von 1822 (Polytechnische Gesellschaft) (Hrsg.): Ginnheim. Von der Vorzeit bis zur Gegenwart, Frankfurt 1983, S. 75ff.
  2. Mietspiegel der Stadt Frankfurt am Main.
  3. Am Fischstein housing-US-Army
  4. forgotten US-Army-Installations at Frankfurt
  5. Kerschensteinerschule Frankfurt am Main
  6. Japanische Internationale Schule Frankfurt am Main
  7. @1@2Vorlage:Toter Link/www.rg.mpg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Neubauaktivität des MPIeR auf dem Campus Westend
  8. Katholisches Gymnasium soll in Frankfurt entstehen. 7. Juni 2018, abgerufen am 25. März 2019.
  9. Hausener Terrasse im Volkspark Niddatal auf regiomelder-frankfurt.de
  10. Neuer Spielplatz bei Hausener Terrasse
  11.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!