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Menashe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Film
Titel Menashe
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Jiddisch, Englisch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 82 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Joshua Z. Weinstein
Drehbuch Alex Lipschulz, Musa Syeed, Joshua Z. Weinstein
Produktion Yoni Brook, Royce Brown, Traci Carlson, Daniel Finkelman, Maya Fischer, Gal Greenspan, Alex Lipschulz, David Medford, Nancy Medford, Joshua Z. Weinstein, Melanie Zoey
Musik Aaron Martin, Dag Rosenqvist
Kamera Yoni Brook, Joshua Z. Weinstein
Schnitt Scott Cummings
Besetzung
Menashe Lustig (Menashe), Yoel Falkowitz (Fischel), Ruben Niborsk (Rieven), Meyer Schwartz (Rabbi), Ariel Vaysman (Levi), Yoel Weisshaus (Eizik)

Menashe ist ein jiddischsprachiger, US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 2017 des Dokumentarfilmers Joshua Z. Weinstein.

Handlung

Weinsteins Spielfilmdebüt handelt vom Alltag des Witwers Menashe, der in Borough Park, Brooklyn, New York lebt und Mitglied einer chassidischen Gemeinde ist. Mit seinem Job in einem Supermarkt kommt er mehr schlecht als recht über die Runden. Obwohl Menashe sich in der chassidischen Gemeinde anscheinend wohl fühlt, wird er wenig respektiert. Das liegt an seiner Ungeschicklichkeit in Alltagsdingen, seinem Abweichen von der Kleidungsnorm und dem Fehlen der Hausfrau, die ihn nach dem herrschenden Rollenbild umsorgen würde. Sein elfjähriger Sohn Rieven ist deshalb in der Familie seines Schwagers Eizik untergebracht. Die Gemeinde erwartet, dass Menashe wieder heiratet; dann käme auch Rieven wieder zu ihm zurück. Aber Menashe fühlt sich dazu noch nicht bereit. Ein vom Heiratsvermittler angebahntes Gespräch mit einer Witwe endet in einer peinlichen Situation. Menashe möchte seinen Sohn allein erziehen und versucht dafür die Zustimmung des Rabbi zu erhalten.

Während Rieven sehr um seine Mutter trauert, wird Menashe bewusst, dass die arrangierte Ehe nicht harmonisch war. Seine Frau wünschte sich weitere Kinder und starb in Folge von Komplikationen nach einer In-vitro-Fertilisation.

Menashe beschließt, in seiner kleinen Wohnung die Jahrzeit für seine Frau auszurichten. Die Bewirtung der Gäste ist eine Herausforderung, die ihm seine Bekannten nicht unbedingt zutrauen. Menashe serviert dem Rabbi als Ehrengast einen von ihm selbst hergestellten, traditionellen Auflauf (Kugel).

Hintergrund

Der Film wurde mit Laiendarstellern fast nur in jiddischer Sprache gedreht. Jede Szene wurde auf Englisch durchgespielt und anschließend auf Jiddisch, da Weinstein als Regisseur das Jiddische nicht beherrscht.[1] Die Dreharbeiten dauerten zwei Jahre und fanden an Originalschauplätzen statt.[2] Lukas Stern (NZZ) sieht den Film als Kompromiss zwischen der quasi dokumentarischen Annäherung an den Alltag chassidischer Juden in New York und einer Vater-Sohn-Geschichte.[3]

Menashe wurde auf dem Sundance Film Festival 2017 präsentiert.

Einzelnachweise

  1. Marcel Reich: „Der Film kann für mich ernste Konsequenzen haben“. In: www.welt.de. 16. Februar 2017, abgerufen am 17. März 2019.
  2. Holger Heiland: Menashe. In: kunstundfilm. 5. September 2018, abgerufen am 18. März 2019.
  3. Lukas Stern: «Menashe» - Ein Vater in Nöten. In: NZZ. 18. Oktober 2017, abgerufen am 18. März 2019.