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Monkey Island

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Monkey Island ist ein Grafik-Adventure von Ron Gilbert, veröffentlicht bei LucasArts. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Piraten-Azubi Guybrush Threepwood und besteht gefährliche und spannende Abenteuer in der Karibik zur besten Piratenzeit. Die deutsche Übersetzung war erstaunlicherweise immer von extrem hoher Qualität und hatte oft ihren eigenen Charme.

Charaktere

Guybrush Threepwood
ist der Held der Computerspielreihe. Seine Figur wird vom Spieler durch die einzelnen Szenen geleitet. Seinen besonderen Charme bekommt er dadurch, dass er vom Piratenleben träumt, er aber in Wirklichkeit der untypischste Pirat der Karibik ist. Sein ungewöhnlicher Name, der vor allem im ersten Teil der Serie häufig lächerlich gemacht wird, ergab sich aus folgender Begebenheit: Die Grafikdatei der Spielfigur des Guybrush Threepwood hieß guy.brush, die von Elaine Marley girl.brush, was sich aus der für animierte Grafiken gewöhnlichen Endung des Programms DPaint ergab. Während die Entwickler für Elaine eben diesen Namen fanden, behielten sie einfach die Dateibezeichnung für Threepwoods Vornamen. Der Nachname Threepwood wurde aus einem einfachen Grund gewählt: Er sollte möglichst kompliziert auszusprechen sein.
LeChuck
ist ein untoter Geisterpirat und der Gegner des Helden Guybrush Threepwood. Wie am Ende des zweiten Teils von Monkey Island verraten wird, ist LeChuck der kleine Bruder Chuckie von Guybrush, was eine Anspielung auf die Vater-Sohn Beziehung von Luke Skywalker und Darth Vader in Star Wars ist. Er gerät immer wieder mit Guybrush aneinander, weil er "unsterblich" in Elaine Marley verliebt ist und sie mit seinem untoten Charme nicht für sich gewinnen kann.
Elaine Marley
Die Gouverneurin von Mêlée Island ist zuerst die heimliche Liebe von Guybrush. Im dritten Teil stellt er ihr einen Heiratsantrag mit einem verfluchten Verlobungsring, wodurch sie sich in eine Goldstatue verwandelt (die Aufhebung des Fluchs ist eigentlich der Anlass für MI3). Trotz dieses Zwischenfalls endet der dritte Teil mit ihrer Hochzeit und dem Beginn ihrer Flitterwochen auf einem Schiff, während der vierte Teil mit dem Ende ebendieser Flitterwochen beginnt.

Monkey Island 1: Das Geheimnis von Monkey Island

Datei:Monkey11.png
Monkey Island 1 Logo

Look & Feel

  • Nach dem großen Erfolg in verschiedenen Grafikqualitäten veröffentlicht
  • Amiga-Version mit richtungweisendem Soundtrack, damals auf DOS noch nicht möglich
  • Steuerung von Guybrush über Aktionsverben (Nimm, Schau, Ziehe, ...) (verbessertes SCUMM-System)
Datei:Monkey12.png
Guybrush und die drei Piraten

Story

Guybrush Threepwood ist auf Mêlée Island gelandet – und will Pirat werden! Er besteht die offiziellen Aufnahmeprüfungen:

  • Beleidigungsschwertkampf
  • Diebstahl
  • Einen Schatz finden

Zwischen ihm und der Gouverneurin von Mêlée Island, Elaine Marley, entspinnt sich eine leidenschaftliche Liebesgeschichte.

Datei:Monkey21.png
Monkey Island 2 Logo

Monkey Island 2: LeChucks Rache

Look & Feel

  • Ähnliche Steuerung wie MI1, Inventargegenstände nun als Grafik statt Text
  • Verbesserte Grafik

Story

Datei:Monkey island 2 screenshot gross.jpg
Woodtick (auf Scabb Island)

Guybrush Threepwood ist reich und berühmt, nachdem er den Geisterpiraten LeChuck besiegt hat. Das ändert sich schlagartig, als es ihn nach Scabb Island verschlägt. Und wieder geht's von vorne los. Guybrush muss von der Insel runterkommen, um den legendären Schatz "Big Whoop" zu suchen – und nebenbei seine geliebte Elaine. Und das kann dauern.

Monkey Island 3: Der Fluch von Monkey Island

Datei:Comi1.png
Monkey Island 3 Logo

Look & Feel

  • Neues Interface: Steuerung über eine Aktionsmünze, die eingeblendet wird
  • Grafik: bildschirmfüllend, SVGA im Comic-Style
  • Sprachausgabe (Synchronsprecher von Guybrush war Norman Matt)

Story

Datei:Comi2.png
Screenshot aus MI3

Guybrush verschlägt es gleich zum Anfang auf das Schiff seines Erzfeindes LeChuck, welches er zum Einen zur Explosion bringt und wo er zum Anderen einen Brillantring findet. An Land angekommen, bietet er diesen Elaine an und sie nimmt das Angebot überglücklich an. Pech, dass der Ring mit einem Fluch belegt war und sie daraufhin zu Gold erstarrt und auch noch geklaut wird – und schon ist das Problem gebacken.

Monkey Island 4: Die Flucht von Monkey Island

Look & Feel

  • Grafik: 3D-Beschleunigte Charaktere, gerenderte Hintergründe
  • Tastatursteuerung; von einigen als umständlich, von anderen als genial bewertet
  • Sprachausgabe (Synchronsprecher von Guybrush war wieder Norman Matt)

Dies war der erste und bis jetzt einzige Monkey Island-Teil, bei dem das vermeintlich etwas veraltete SCUMM-System durch die GrimE-Engine ersetzt wurde. Diese kam mit echter 3D Graphik (auch wenn die Kamera immer fest positioniert war), und Lua als Skriptsprache.

Story

So kanns gehen: frisch aus den Flitterwochen heimgekehrt, muss Guybrush, der, wie Elaine findet, endlich lernen muß, mit seinem Geld umzugehen, auf eine benachbarte Insel. Natürlich wird er dort versehentlich festgehalten... und wer könnte glauben, dass LeChuck lange auf sich warten läßt?

Monkey Island 5

Dazu gibt es noch keine öffentlichen Pläne. Für viele Fans waren die Klassiker 1 und 2 durch die zweifelhaften Sequels 3 und 4 nicht zu toppen. Möge Guybrush Threepwood in Frieden ruhen.

Allerdings finden sich im Internet bereits drei fiktive Fan-Skripte mit einer kompletten Storyline.

Mit der Einstellung von Sam & Max 2 im März 2004 verkündete LucasArts in einer dreizeiligen Pressemittelung, dass der Markt derzeit nicht für ein neues Adventurespiel geeignet sei. Damit ist ein möglicher fünfter Teil der Serie wohl in weite Ferne gerückt. Allerdings ist nach einer langen Pause – ähnlich der nach Teil 2 – der fünfte Teil dennoch denkbar, glaubt man einem Zitat der Wahrsagerin in Teil 3, wo sie ankündigt, einen Vertrag über fünf Spiele zu haben.

Interviews mit LucasArts-Größen bestärken diese Hoffnung, lassen allerdings den Zeitraum weitgehend offen, wie zum Beispiel die Aussage vom damaligen LucasArts-Präsidenten Simon Geffrey: "At some point in the future, there will undoubtedly be more Monkey Island games. No doubt about that."

Die Spaltung der Monkey Island Community

Einige Hardcore Fans von Monkey Island weigerten sich, Teil 3 und 4 zu spielen, da Lucas Arts durch die eingeführten Neuerungen die Monkey-Island-Atmosphäre angeblich zerstörte. Andere Fans fanden Teil 3 und 4 allerdings ausgezeichnet.

Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Die lange Wartepause zwischen Monkey Island 2 und 3. Viele Fans wurden zwischenzeitlich erwachsen und erhofften sich durch Monkey Island 3 eine Art Nostalgie-Trip. Durch die aufpolierte SCUMM Engine (die nicht mehr über "Verben" funktionierte) in MI3 und die neue GrimE Engine in MI4 wurden sie jedoch zumindest in dieser Hinsicht enttäuscht.
  • Die zweifelhafte Verniedlichung des Helden. In Teil 2 wurde Guybrush Threepwood als erwachsener, "cooler", etwa 27jähriger Mann gezeichnet, in Teil 3 jedoch wieder als etwas verniedlichter Jugendlicher im Alter von etwa 21. Die Drehbuchautoren und Synchronsprecher (Englisch und Deutsch) legten die Rolle dementsprechend an. Zwar ist daran prinzipiell nichts falsch, denn der Rolle steht dies ausgezeichnet und erst dadurch sind viele Witze in MI3 und MI4 überhaupt erst möglich, jedoch fehlte für viele plötzlich die Identifizierung mit einem "coolen" Charakter.
  • Das fehlen von Ron Gilbert. Seit Monkey Island 3 wirkt der Spieledesigner der ersten beiden Spiele nicht mehr auf die Monkey Island Serie ein.


Scumm-Spiele (chronologisch)
Maniac Mansion | Zak McKracken | Indiana Jones 3 | LOOM | Monkey Island 1 | Monkey Island 2 | Indiana Jones 4 | Day of the Tentacle | Sam & Max Hit the Road | Vollgas | The Dig | Monkey Island 3 |