Liste von Militäroperationen der Vereinigten Staaten
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US-Interventionen im Ausland
Eine Zusammenstellung der wichtigsten Ereignisse
- 1823: Die nach US-Präsident James Monroe (*1758, † 1831) benannte Doktrin (»Amerika den Amerikanern«) bildet die Grundlage der US-amerikanischen Dominanzpolitik in Lateinamerika.
- 1845: Die USA annektieren Texas, das bis 1936 zu Mexiko gehörte und danach ein unabhängiger Staat war.
- 1848: Die USA vereinnahmen Kalifornien, New Mexiko, Arizona, Nevada, Utah sowie Teile von Kansas, Colorado und Wyoming. Mexiko verliert etwa die Hälfte seines bisherigen Staatsgebiets.
- 1898: Einmischung in den kubanischen Befreiungskampf gegen die spanische Kolonisation. Die USA erklären Spanien den Krieg und unterstellen Kuba nach der spanischen Niederlage ihrer militärischen Verwaltung.
- 1898 (10. Dezember): Die USA annektieren nach dem amerikanisch-spanischen Krieg die Karibik-Insel Puerto Rico.
- 1898: Mit Hilfe der USA, die sich mit Spanien im Krieg befinden, gelingt es den philippinischen Nationalisten, sich von Spanien loszulösen (12.6.). Die Philippinen erklären sich darauf für unabhängig, werden von den USA entgegen ihren ursprünglichen Versprechungen aber unterworfen, die nun ihrerseits ein kolonialistisches Regime errichten (13.12.).
- seit 1899: Unter den diktatorisch regierenden Präsidenten General Manuel Estrada Cabrera (1899-1920) und General Jorge Ubico Castañeda (1931-1944) gerät Guatemala unter den Einfluss der amerikanischen United Fruit Company und damit in die Abhängigkeit der USA.
- 1901 (2. März): Die USA anerkennen die Souveränität Kubas, sichern sich jedoch in einem Zusatz zur Verfassung ihr Interventionsrecht auf der Insel (Platt Amendment).
- 1903: Präsident Theodore Roosevelt (*1858, † 1919) nimmt für die USA das Recht in Anspruch, in Lateinamerika politisch und als Polizeimacht auch militärisch zu intervenieren.
- 1903: Die USA sichern sich zwei Militärstützpunkte auf Kuba: Bahía Honda (1912 zurückgegeben) und Guantánamo.
- 1903 (3. November): In ihrem Vorhaben, sich die Kontrollrechte über einen geplanten Kanalbau in Panamá zu sichern, betreiben die USA die Abspaltung des Landes von Kolumbien. Panamá wird eigenständige Republik, gerät gleichzeitig aber in die völlige wirtschaftliche und politische Abhängigkeit von den USA.
- 1905: Militärintervention der USA in der Dominikanischen Republik.
- 1906: Militärische Intervention der USA auf Kuba.
- 1906-1909: Militärische Interventionen der USA auf Kuba.
- 1907 (8. Februar): Intervention der USA in der Dominikanischen Republik. Die USA sichern sich die Finanzkontrolle über das Land (1940 aufgehoben).
- 1909: US-Streitkräfte greifen in innenpolitische Auseinandersetzungen in Nicaragua ein.
- 1911-1925: Verschiedene Interventionen der USA sichern die Monopolstellung der in amerikanischem Besitz befindlichen Bananenindustrie in Honduras. Das Land gerät in völlige wirtschaftliche und politische Abhängigkeit von den USA.
- 1912: Militärische Intervention der USA auf Kuba.
- 1912-1925: Nicaragua wird der US Finanz- und Militärkontrolle unterstellt.
- 1914-1915: Einmischung der USA in interne Machtkämpfe in Mexiko (Protektion der Regierung Venustiano Carranzas).
- 1915-1934: Die USA besetzen Haiti und verwalten das Land wie ein Protektorat. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen bleibt die amerikanische Finanzhoheit bestehen (bis 1947).
- 1916 (18. Februar): Die USA erzwingen in Nicaragua das Recht auf Errichtung von Militärstützpunkten.
- 1916 (März): Strafexpedition der USA in Mexiko.
- 1916-1924: Besetzung der Dominikanischen Republik durch die USA.
- 1917 (3. Februar): Im Ersten Weltkrieg erklären die USA Deutschland (6.4.) und Österreich-Ungarn (7.12.) den Krieg.
- 1917-1919: Militärische Intervention der USA auf Kuba.
- 1927-1932: Besetzung Nicaraguas durch die USA. Ihr widersetzt sich Augusto César Sandino (ermordet 1934) in einem erbitterten Guerillakrieg.
- 1930: In der Dominikanischen Republik verhelfen die USA Rafael Trujillo an die Macht. Dieser errichtet eines der despotischsten Regime in der Geschichte Lateinamerikas, das bis zu seiner Ermordung 1961 standhält.
- 1940: In Kuba verhelfen die USA dem Oberbefehlshaber der Armee, General Fulgencio Batista Zaldívar ( *1901, † 1973) an die Macht, der das Land vollständig den Interessen der USA preisgibt. Die Batista-Diktatur fällt 1959 mit der Revolution Fidel Castros (*1926).
- 1941-1945: Während des Zweiten Weltkriegs engagieren sich die USA auf verschiedenen Kriegsschauplätzen in Europa, Asien und Afrika. Hauptgegner sind Deutschland und Japan. Der Zweite Weltkrieg endet 1945 mit dem Abwurf von Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima (6.8.) und Nagasaki (9.8.) durch die USA.
- 1946 (21. Juli): In Bolivien organisiert der US-Geheimdienst den Sturz und die Ermordung des Präsidenten Gualberto Villaroel um die Macht wieder der Oligarchie zu übergeben.
- 1947: Die USA leisten Griechenland zur Abwehr des Kommunismus logistische, technische und finanzielle Unterstützung.
- 1948/1949: In West-Berlin errichten die USA und ihre Alliierten während der Berlin-Blockade durch die Sowjets eine Luftbrücke zur Versorgung der Stadt.
- ab 1948: Die USA leisten Israel fortwährend finanzielle und militärische Hilfe in der Auseinandersetzung mit dessen arabischen Nachbarn. Israel wird zum wichtigsten Verbündeten der USA in Nahost.
- 1950-1953: Im Korea-Krieg schlagen sich die USA auf die Seite des prowestlichen Südkorea im Kampf gegen den kommunistischen Norden des Landes.
- 1953 (August): In Iran beteiligt sich die CIA maßgeblich am Sturz des beim Shah und den Militärs in Ungnade gefallenen nationalistischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh (*1881, † 1967). In der Folge wird das Regime von Shah Mohammad Riza (*1919, † 1980; reg. 1941-1979) zum wichtigsten Verbündeten der USA in Mittleren Osten.
- 1954: Die CIA organisiert eine Söldnerinvasion gegen Guatemalas Präsidenten Jacobo Arbenz Guzmán (*1913, † 1971), der eine durchgreifende Landreform einführen und den Grundbesitz der United Fruit Company verstaatlichen wollte. In einem Rechtsputsch wird Arbenz mit Billigung und Unterstützung der USA gestürzt. In den folgenden drei Jahrzehnten herrschen Militärterror und Bürgerkrieg, dem über 140,000 zum Opfer fallen (unter ihnen viele Indios). Der Bürgerkrieg endet am 30.12.1996 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstands.
- 1956: Anlässlich der Suez-Krise in Ägyptenentsenden die USA mehrere Kriegsschiffe und Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer.
- 1958 (Juli-Oktober): Die USA greifen auf Ersuchen des christlichen Staatspräsidenten Camille Chamoun (*1900, † 1987) in den Bürgerkrieg in Libanonein.
- 1958: In der Konfrontation zwischen der Volksrepublik China und Taiwan um die China vorgelagerten Inseln Quemoy und Matsu entsenden die USA zur Unterstützung Taiwans Marineeinheiten ins Krisengebiet.
- ab 1959: Die USA finanzieren und unterstützen von ihrem Territorium aus operierende Guerillabewegung zum Sturz des Castro-Regimes in Kuba.
- 1960 (Oktober): Die USA verhängen gegen Kuba ein partielles Handelsembargo (1962 zu einem totalen Embargo ausgedehnt).
- 1961 (17. April). Eine von den USA ausgebildete und ausgerüstete Guerillagruppe scheitert bei einer Invasion in der Schweinebucht auf Kuba. Die Operation wird durch die Bombardierung kubanischer Luftabwehrstellungen durch die USA vorbereitet.
- 1961-1964: Die USA (CIA) mischen sich laufend in die innenpolitischen Auseinandersetzungen des Kongo (Kinshasa) ein (militärische Intervention, Ausschaltung und Ermordung von Patrice E. Lumumba, Stärkung von General Joseph Désiré Mobutu und Moïse Tshombé, Niederwerfung linksgerichteter Rebellen). Mobutu (der sich später Mobutu Sese Seko nannte) erringt 1965 die Alleinherrschaft und errichtet mit massiver Unterstützung der USA ein despotisches Regime, das sich bis 1997 halten kann.
- 1962 (Februar): Die USA verhängen ein totales Handelsembargo gegen Kuba (partiell schon 1960). Während der so genannten »Kuba-Krise« (Oktober/November) wird die Insel mit einer totalen Blockade belegt.
- 1963: Nach dem Sturz der Trujillo-Diktatur (1961) [vgl. Rafael Trujillo] gewinnt in ersten freien Wahlen der Linkspolitiker Juan Bosch (*1909, † 2001) die Präsidentenwahlen in der Dominikanischen Republik. Er wird aber schon sieben Monate nach seinem Amtsantritt von rechtsgerichteten Militärs und unter direkter Beteiligung des CIA gestürzt.
- 1964 (Mai): US-Flugzeuge und Bodentruppen (etwa 10,000 Mann) starten Angriffe auf die Gebiete des Pathet Lao in Laos. Nach jahrelangen Kämpfen zeichnet sich jedoch keine militärische Lösung ab und die amerikanischen Interventionstruppen verlassen das Land (März 1970).
- 1964 (Juli): Auf Veranlassung der USA wird Kuba aus der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ausgeschlossen. Alle Staaten (außer Mexiko) brechen die diplomatischen Beziehung und wirtschaftlichen Beziehungen zu Kuba ab (Beendigung der Sanktionen im Jahre 1975).
- 1964 (31. März): Mit logistischer Unterstützung durch die CIA wird in Brasilien der linksgerichtete Präsident João Goulart (*1918, † 1976) gestürzt. Darauf Errichtung einer von den USA favorisierten rechten Militärdiktatur, die bis 1982 das Land beherrscht.
- 1964-1975: Die USA engagieren sich massiv im Vietnamkrieg, der durch das Eingreifen der USA apokalyptische Ausmaße annimmt. Auf dem Höhepunkt des Krieges sind rund 550,000 US-Soldaten im Einsatz. Diese wenden ihre ganze technologisch überlegene militärische Schlagkraft auf (u.a. ausgedehnte Flächenbombardements, Einsatz von Giftgas und Napalm), verlieren den Krieg aber dennoch gegen einen technisch unterlegenen, doch zu allem entschlossenen und hochgradig motivierten Gegner. Die USA beschließen 1973 die »Vietnamisierung« des Krieges, ziehen ihre Verbände ab, leisten ihren südvietnamesischen Verbündeten aber weiterhin militärische Hilfe. Der Vietnamkrieg (mit etwa 4 Millionen Toten) endet mit der Einnahme Saigons durch die kommunistischen Viet-cong am 30.4.1975.
- 1964-1982: Die USA sind in Bolivien in eine Vielzahl von militärischen Staatsstreichen und Gegenrevolten involviert.
- 1965 (Mai): In Kambodscha bombardieren die USA Grenzdörfer entlang der vietnamesischen Grenze. Das Land wird dadurch in den Vietnam-Krieg hineingezogen.
- 1965 (April-September): Nach dem Sturz des linksgerichteten Präsidenten Juan Bosch (1963) und der Installation einer mit Hilfe der USA eingesetzten Militärjunta entbrennt in der Dominikanischen Republik ein Bürgerkrieg, dem Tausende von Menschen zum Opfer fallen. Die USA intervenieren mit 42,000 Marines und schlagen die zunächst siegreichen Kämpfer für demokratische Verhältnisse und die Rückkehr Boschs ins Präsidentenamt. Die USA veranlassen Neuwahlen, aus denen Joaquin Balaguer (*1906, † 2002) – der zuvor 30 Jahre in Diensten der Trujillo-Diktatur gestanden hat – als Sieger hervorgeht. Balaguer, ein getreuer Gefolgsmann der USA, bestimmt für die folgenden 40 Jahre die dominikanische Politik.
- 1965 (30. September): In Indonesien gelangt nach einem niedergeschlagenen kommunistischen Umsturzversuch General T.N.J. Suharto (*1921) mit Unterstützung des CIA an die Macht. Im Kampf gegen die Kommunisten kommen zwischen 100,000 bis 1,000,000 Menschen ums Leben.
- 1967: Die bolivianische Armee wird in ihrem Kampf gegen die Guerilla durch die CIA angeleitet. Mit Hilfe des CIA wird der kubanische Revolutionär Ernesto Che Guevara (*1928) in Bolivien aufgespürt und erschossen (9.10.).
- 1970 (März): Mit Unterstützung der USA putscht sich in Kambodscha der rechtsgerichtete General Lon Nol (*1913, † 1985) an die Macht. Ausweitung des Vietnam-Krieges auch in Kambodscha.
- 1970 (September): Im Bürgerkrieg in Jordanien schlagen sich die USA auf die Seite des Königshauses und entsenden Kriegsschiffe und Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer.
- 1971: Im indisch-pakistanischen Konflikt um die Unabhängigkeit Bangla Deshs entsenden die USA Flottenverbände in den Golf von Bengalen.
- 1973 (11. September): Mit direkter Beteiligung wird in Chile der sozialistische Präsident Salvador Allende (*1908) gestürzt (dieser kommt beim Sturm auf den Präsidentenpalast ums Leben). Die Macht übernimmt eine rechtsgerichtete (faschistische) Militärjunta unter Augusto Pinochet Ugarte (*1915). Die Pinochet-Diktatur besteht bis Dezember 1989.
- 1975 (29. August): Die USA fördern einen Staatsstreich gegen den Präsidenten von Peru, Juan Velasco Alvarado, mit dem Ziel, Wirtschaftsentscheidungen wieder unter die Ägide des Internationalen Währungsfonds zu bringen.
- 1975 (7. Dezember): Die Portugiesen ziehen sich aus ihrer Kolonie Osttimor zurück. Nachdem die linksgerichtete FRETILIN (Revolutionäre Front für ein unabhängiges Osttimor) die Kontrolle über das kleine Land gewinnt und dessen Unabhängigkeit ausruft, wird dieses von Indonesien und mit Zustimmung resp. auf Veranlassung der USA besetzt und dem großen Nachbarn eingegliedert.
- 1976: Die USA unterstützen in Angola die UNITA-Rebellen in ihrem Kampf gegen die sozialistische MPLA-Regierung.
- 1976 (24. März): Die CIA ist in den Militärputsch in Argentinien involviert, der General Jorge Rafael Videla (*1925) an die Macht bringt und 30,000 Menschen das Leben kostet. Die Militärdiktatur dauert bis Dezember 1983.
- 1977-1992: Die USA unterstützen die von ihnen eingesetzten oder gebilligten Regierungen in El Salvador im Kampf gegen die Opposition. In der Folge zerfällt das Land in einem zehnjährigen Bürgerkrieg.
- 1980 (25. April): Eine Militäraktion der USA zur Befreiung der amerikanischen Geiseln in der besetzten US-Botschaft in Teheran (Iran) scheitert.
- 1981: Der seit 1970 auf einer geheimen und später vom US-Kongress veröffentlichten Mordliste des CIA stehende General Omar Torrijos, seit 1968 der führende Politiker in Panamá, kommt 1981 bei einem ungeklärten Hubschrauberabsturz ums Leben.
- ab 1981: Die USA setzen nach der erfolgreichen sandinistischen Revolution (1979) in Nicaragua die finanzielle, militärische und logistische Unterstützung der Anhänger der davongejagten Somoza-Diktatur fort.
- ab 1981: Die USA gewähren den Terroristen um Osama Bin Laden (Taliban) massive finanzielle, militärische und logistische Hilfe in ihrem Kampf gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan.
- ab 1982: Die USA leisten dem Saddam-Regime in Irak Waffenhilfe in Milliardenhöhe zur Kriegsvorbereitung gegen den Iran.
- ab 1982: Von Honduras aus operierende Gegner der Sandinisten in Nicaragua erhalten militärische Hilfe seitens der USA.
- 1982 (April): Die USA leisten den britischen Truppen im Krieg gegen Argentinien (Falkland-Konflikt) mit ihrer Militärbasis auf der Insel Atlantik-Insel Ascension logistische Unterstützung.
- 1983: Nachdem die USA 1982 dem Irak zwecks Kriegsvorbereitung gegen den Iran massive militärische Hilfe hat zukommen lassen, erhält nun auch der Iran zur Abwehr der irakischen Bedrohung (geheim gehaltene) Waffenhilfe.
- 1983 (September): Die USA greifen als Teil einer internationalen Friedenstruppe in den libanesischen Bürgerkrieg ein, der darauf in seine blutigste Phase eintritt. Die Intervention scheitert und die multinationale Streitmacht verlässt den Libanon (Februar/März 1984).
- 1983 (25. Oktober): Nach der Ermordung des Premierministers von Grenada, Maurice Bishop (*1944, † 1983), und der Machtübernahme durch einen linksgerichteten Militärrat besetzen die USA vorübergehend die kleine Karibik-Insel »wegen drohender Errichtung eines kubanischen Stützpunktes« und setzen eine ihnen genehme Regierung ein.
- 1983 (26. November): Die USA beginnen in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Aufbau von atomaren Mittelstreckenraketen vom Typ »Pershing II« zur Abwehr des Warschauer Paktes (Sowjetunion).
- 1984: Verminung der Häfen Nicaraguas unter der Regie der CIA.
- 1985 (1. Mai): Nach dem Wahlsieg der linksgerichteten Sandinisten in Nicaragua (4.11.1984) verhängen die USA ein vollständiges Handelsembargo gegen das Land und führen die Unterstützung der Opposition (Contras) zum Sturz des sandinistischen Regimes fort.
- 1986 (Februar): In Haiti wenden sich die USA unter massivem Druck aus der Bevölkerung von der seit 1957 herrschenden und von ihr protegierten Duvalier-Familiendiktatur ab. Diktator Jean-Claude Duvalier (*1951; genannt »Baby Doc«) flieht ins Ausland.
- 1986 (14. April): Als Vergeltung für libysche Terrorakte bombardieren die USA Ziele in Libyen (Tripolis und Benghazi ).
- 1988 (3. Juli): Ein ziviler Airbus der Iran Air wird über der Straße von Hormuz vom US-Lenkwaffenkreuzer »USS-Vincennes« abgeschossen. 290 Menschen sterben bei diesem US-amerikanischen Terroranschlag.
- 1989 (20. Dezember): In Panamá geraten die USA in Konflikt mit Präsident General Manuel Noriega (*1934). Sie besetzen das Land, was zu heftiger Gegenwehr führt (ca. 5,000 Opfer). Der verhaftete und außer Landes geschaffte Noriega wird in den USA des Drogenhandels bezichtigt und am 10.7.1992 zu 40 Jahren Haft verurteilt. Die wahren Gründe der Ausschaltung Noriegas wurden nie bekannt. Gerüchte besagen, dass er – bevor er in Ungnade fiel – mit der CIA eng zusammengearbeitet und über diese mit dem Drogenkartell von Medellín (Kolumbien) in Verbindung gestanden habe.
- Ab 1990: Im Drogenkrieg in Kolumbien unterstützen die USA paramilitärische Einheiten gegen linksgerichtete Rebellen. Vermutete Verwicklung des CIA in das Drogengeschäft.
- 1990 (8. August): Nach dem irakischen Überfall auf Kuwait (2.8.) entsenden die USA Streitkräfte nach Saudi-Arabien.
- 1991 (Januar/Februar): Die USA erobern Kuwait, beenden mit der Operation »Wüstensturm« die irakische Besetzung des Landes (seit August 1990) und rücken bis vor die Tore Bagdads vor. Die Bodentruppen verlassen den Irak, doch wird der Luftkrieg fortgesetzt (bis 2002), ehe amerikanische Truppen den Irak im Dritten Golfkrieg erneut angreifen (März 2003).
- 1992 (27. August): Die USA errichten in Irak eine Flugverbotszone für irakische Flugzeuge oberhalb der geographischen Koordinaten von 36°N und unterhalb von 33°S.
- 1992 (23. Oktober): Die USA verschärfen ihr Handelsembargo gegen Kuba mit dem Ziel, das sozialistische Regime zu stürzen.
- 1992 (9. Dezember): Die USA entsenden 28,000 Soldaten nach Somalia (Rückzug 1994).
- 1993 27. Juni): US-Schlachtschiffe üben einen Vergeltungsschlag gegen Irak aus und feuern 23 Cruise Missiles auf Bagdad ab.
- 1994 (Februar/März): Die NATO führt unter dem Oberbefehl der USA einen Kriegseinsatz gegen Jugoslawien.
- 1994 (August/September): US-Truppen landen auf Haiti und setzen die Reinstallation des 1991 gestürzten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide (*1953) durch. Nachdem Aristide linksgerichtete Tendenzen nachgesagt werden, wird er im Dezember 1995 zum Verzicht auf sein Präsidentenamt genötigt.
- 1999 (März-Juni): Ohne UNO-Mandat führt die NATO unter dem Kommando der USA umfangreiche Bombardements gegen Jugoslawien zwecks Räumung des Kosovo, wo sie eine US-Schutzzone errichten.
- 2001 (November): Als Vergeltung auf die Terrorattacken islamischer Fundamentalisten in New York und Washington vom 11.9.2001 erhalten die USA ein UNO-Mandat zum Angriff auf Afghanistan. Das dortige Taliban-Regime wird zerschlagen und eine Übergangsregierung eingesetzt (November).
- 2002 (11. April): Mit CIA-Unterstützung wird der populistische Präsident Venezuelas, Hugo Chávez (*1954) in einem Militärputsch gestürzt. Die Revolte dauert jedoch nur drei Tage und Chávez kehrt wieder in sein Präsidentenamt zurück.
- 2003 (20. März): Die USA und Großbritannien greifen Irak an und beseitigen das Regime von Saddam Hussein (*1937). Der Irak wird seither als anglo-amerikanisches Protektorat verwaltet.
- 2003 (Juni): Die USA bereiten einen militärischen Angriff auf den Iran vor und rufen das Volk zum Sturz der Regierung auf.