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Leerlaufprozess

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Der sogenannte Leerlaufprozess (engl. idle task) ist ein Prozess, welcher in vielen Betriebssystemen immer dann "Prozessorzeit" bekommt, wenn kein anderer Prozess aktiv (also lauffähig) ist (weil zum beispiel auf User-Eingaben gewartet wird). Der Leerlaufprozess ist also immer aktiv, besitzt jedoch die niedrigste Priorität. Auf diese Weise kann der Scheduler vereinfacht werden, da dieser den Fall, dass kein aktiver Prozess existiert, nun nicht berücksichtigen muss.

Der Leerlaufprozess kann bereits einige der Verwaltungsaufgaben des Kontextwechsels im Voraus erledigen, sodass ein Wechsel aus dem Leerlaufprozess schneller als bei anderen Prozessen ist. Dies ist möglich, da der Leerlaufprozess ja keine wirkliche Arbeit verrichten muss.

In einigen Fällen führt der Leerlaufprozess Instruktionen aus (z. B. den HLT-Befehl auf x86 Prozessoren), welche die CPU in einen stromsparenden Modus versetzen.

In dem Betriebssystem Microsoft Windows wird der Leerlaufprozess im Taskmanager immer angezeigt und beansprucht oft scheinbar viel Prozessorleistung. Hierbei handelt es sich allerdings eigentlich um die ungenutzte Rechenzeit, das heißt um die Kapazität, die nicht von Anwendungen beansprucht wird. Die Summe der Anteile aller laufenden Prozesse an der Prozessorauslastung ist so immer 100 Prozent. Gute Taskmanager zeigen diese Werte einzeln an.