Dzikowice
Dzikowice | |
---|---|
? Hilfe zu Wappen |
![]() Koordinaten fehlen |
Basisdaten | |
Staat: | Polen
|
Woiwodschaft: | Niederschlesien |
Powiat: | Żagań |
Geographische Lage: | |
Einwohner: | |
Kfz-Kennzeichen: | FZG |
Gmina | |
Fläche: | 1648.7 Hektar (vor 1945) km² |
Bevölkerungsdichte: |
Dzikowice (deutsch Ebersdorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde Szprotawa im Powiat Żagański in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es ist ein von Deutschen angelegtes Waldhufendorf. Das lockere Straßendorf ist 4 Kilometer lang.
Geographie
Ebersdorf liegt nordostwärts der Gemeinde der Stadt Szprotawa, sechs Kilometer nordwestlich von Sprottau. Der Ort untergliederte sich in Ober- und Unterebersdorf.
Geschichte
Ebersdorf wurde 1273 erwähnt, 1283 als Villa Eberhardi und 1347 als Ebirharczdorf genannt und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gegründet. Das Dorf unterteilt sich historisch in den oberen und unteren Teil. 1578 teilen sich die Adelsfamilien Fabian von Schönaich und von Tschammer den Ort. 1599 folgt als Besitzer Sigismund von Kottwitz, der wiederum gibt das Dorf an Kaspar von Rechenberg weiter. Die Stadtherren von Sprottau erwerben im 17. Jahrhundert den oberen Teil, das Rittergut. Den unteren Teil, mit 30 Bauerngütern, übernimmt 1687/88 Herr von Schoberg und gibt ihn 1718 an Balzer Alexander Baron von Knobelsdorf weiter. 1820 erwirbt Christian Friedrich Neumann, der Besitzer von Wichelsdorf und anderen Nachbardörfern, den Knobelsdorfer Teil für seine Familie. 1884 wurde durch den Ort die Bahnstrecke von Łódź nach Forst (Lausitz) gebaut.
Im Ort gab es ein Schloss, eine Kirche und eine Windmühle. Ein Museum der Rheinischen Mission, in dem Geschenke und Gaben des Missionars Ferdinand Genähr aufbewahrt wurden, ehrte den ehemaligen Bewohner. Die evangelischen Gemeinden unterstützten die Mission ihres Mitbürgers in China mit Kollekten und Geldsammlungen. Über den Verbleib der Raritäten des Museums nach 1945 ist zur Zeit nichts bekannt[1].
1945, nach Kriegsende, fiel Ebersdorf an Polen und wurde in Dzikowice umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.
Einwohner
- 1730 30 Bauernstellen
- 1787 638 Ew.
- 1819 622 Ew. ( 6 Katholiken)
- 1871 752 Ew. ( N.Ebd. 420, Ob.Ebd. 332)
- 1900 712 Ew. (17 Katholiken, Gutsbewohner 34)
- 1925 796 Ew. (70 Katholiken)
- 1939 715 Ew.
Sehenswürdigkeiten und Rudimente
- Das Schloss, Gutsbezirk
- Die Kirche
- Die Kirche wurde 1406 mit Feldsteinmauern erbaut. 1862 erhielt sie ein Ziegeldach, der Feldsteinturm trägt drei Glocken und einen Schindeldach. 1520 wurde die Gemeinde evangelisch, 1645 dann wieder katholisch. 1818 wurde sie eine Simultankirche mit zwölfmaligem katholischen Gottesdienst im Jahr. 770 Seelen hatte die evang. Kirchgemeinde nach 1862. Die römisch-kath. Gemeinde im Ort hatte 6 Mitglieder. Nach 1945 wurde die Kirche unter der polnischen Bevölkerung wieder katholisch.
- Die Windmühle
Persönlichkeiten
- Ferdinand Genähr (1823–1864), Missionar der Rheinischen Mission in China im 19. Jahrhundert
- Familie Buchwald
Literatur
- Bauerndorf und Heidestädtchen, Zwei Untersuchungen über Ebersdorf und Freiwaldau im Gebiet Sagan-Sprottau (Westschlesien) von Georg Steller, Dortmund 1970, Druck- u. Verlagshaus E. Sommer, Ahlen
Einzelnachweise
- ↑ "Genähr stammte wohl aus der Gärtnerstelle (29 auf dem Gute Nr. 5) in Ndr.-E., die von 1729 bis 1782 der Familie Genähr gehörte. Hier ist der Missionar Genähr geboren; ein reiches chinesisches Cabinet ist am Orte." aus G. Stellers Bauerndorf u. Heidestädtchen, ... über Ebersdorf...Seite 85