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Wladimir Grigorjewitsch Schuchow

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Wladimir Schuchow

Wladimir Grigorjewitsch Schuchow (russisch Владимир Григорьевич Шухов, * 16. August/28. August 1853 in Graiworon nahe Belgorod, † 2. Februar 1939 in Moskau) war ein russischer Ingenieur, Erfinder und Universalgelehrter. In seinen wichtigsten Arbeiten widmete er sich so verschiedenen Gebieten wie der Erdölindustrie, der thermischen Technik und dem Bauwesen.

Schuchow war Chefingenieur und Autor des ersten russischen Pipelineprojektes (1878). Er entwickelte eine industrielle Anlage zum thermischen Cracken von Erdöl (Russisches Reichspatent Nr. 12926 von 1891) und ein Verfahren zur Förderung von Erdöl durch Einpumpen von Luft oder Wasser (Russisches Reichspatent Nr. 11531 von 1889). Er war Konstrukteur eines speziellen Dampfkesseltyps („Schuchow-Kessel“, 1880) und entwarf Tankschiffe für eine Ladekapazität bis zu 12.000 Tonnen. Die von ihm entwickelten zylindrischen Erdöltanks wurden bis zur Oktoberrevolution etwa 20.000 Mal gebaut.

Datei:Shukhorodchenko.jpg
Schuchowturm in Moskau

Wladimir Schuchow war einer der Ersten, die beim Bauen die Form des einschaligen Hyperboloids einsetzten (Russische Reichspatente Nr. 1894, 1895, 1896 vom 12. März 1899). Erstmals zum Einsatz kamen eine solche Konstruktion und dünnwandige Schalenkonstruktionen 1886 in Nischni Nowgorod [1]. Nach Schuchows Entwürfen wurden etwa 200 hyperbolische Türme, Antennenmasten und Stützen und etwa 500 Stahlbrücken gebaut.

Hyperbolische Konstruktionen finden sich heute in vielen Städten der Welt. Am berühmtesten sind wohl der Schuchow-Radioturm (russisch Шуховская башня) — ein 160 Meter hoher Stahlfachwerkturm in Moskau, der hyperbolische Turm im japanischen Hafen Kōbe [2] und die Hyperbolkonstruktion des Architekten Frei Otto im Münchener Olympiapark. Aufgrund ihrer besonderen Schönheit gehören hyperbolische Türme meist zu den Hauptsehenswüdigkeiten der Städte in denen sie gebaut wurden.

NIGRES-Stromleitungsmaste am Oka-Ufer, 1989


Literatur

Siehe auch


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