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Teleologie

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Die Teleologie (altgriech. telos: Ziel, Sinn) ist die Lehre der ziel- und zweckbestimmten Ordnung von Gegenständen und Ereignissen.

Das Grundprinzip ist die Berufung auf das Ziel der Handlung, dessen Realisierung der Handelnde als Handlungsfolge zusammen mit den anderen Folgen zu verantworten hat. Es wird daraufhin geprüft ob diese praktischen Folgen (etwa Annehmlichkeit, Nützlichkeit) zur Realisierung eines moralischen Werts beitragen. Das Begründungsverfahren lässt auch Zwischenstufen zwischen "gut" und "schlecht" zu.

Naturphänomenen wird in der Teleologie eine innere Zweckgerichtetheit unterstellt. Dabei wird nach Aristoteles zwischen der causa materialis und der causa finalis unterschieden. Damit wird eine Begründung dafür hergeleitet, Prozesse innerhalb der Natur nicht über Wirkursachen, sondern über Zielzustände zu erklären. Dies steht im Widerspruch zur heutigen Evolutionstheorie, die jegliche Ziel- oder Zweckbestimmung der Natur verneint und durch Naturgesetzte ersetzt.


Beispiele

  • Im Falle eines Weiterfahrens wären die Folgen für den Verletzten und mich schlimmer als die Folgen, die durch den Bruch der Abmachung bei mir und meinem Geschäftspartner entstehen würden
  • Aus Notlügen kann in bestimmten Situationen die Rettung von Menschenleben folgen, aus Abtreibung kann Vermeidung einer extremen Notsituation folgen, aus Mord an terroristischem Diktator kann Ende des Elends Tausender folgen

Durch teleologolgischer Beweisführung wurde auch versucht die Existenz Gottes zu beweisen: Nach dem teleologischen Gottesbeweis ist alles in der Welt zielgerichtet und auf Ordnung, Schönheit und Zweckmäßigkeit hin ausgelegt, das läßt demnach nur den Schluss zu, dass Gott existieren muss und die Welt dergestalt eingerichtet hat.

Siehe auch

Literatur

  • Spaemann, Robert und Löw, Reinhard: Die Frage Wozu? Geschichte und Wiederentdeckung des teleo-logischen Denkens, München 1981
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