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Maria Stader

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Maria Stader (* 5. November 1911 in Budapest, Ungarn; † 27. April 1999 in Zürich) war eine schweizerische lyrische Sopranistin.

Biografie

Maria Stader wurde am 5. November 1911 in Budapest an der Graf-Haller-Utza als Maria Molnar geboren. Während und nach dem ersten Weltkrieg waren die Preise für Nahrungsmittel in Budapest derart hoch, dass es den Eltern Molnar schwer fiel, ihre fünf Kinder durchzubringen. Maria und ihre jüngere Schwester Elisabeth wurden 1919, wegen Anzeichen von Unterernähnrung, von der Heilsarmee zur Erholung für drei Monate in die Schweiz gebracht. Die Pflegeeltern von Maria setzten sich dafür ein, dass diese volle neun Monate lang in der Schweiz bleiben konnte. Da Maria jedoch in Budapest ernsthaft erkrankte und ihr auch noch die Mandeln operiert wurden, stand es nicht zum Besten um ihre Gesundheit und ihr Schweizer Pflegevater setzte sich dafür ein, dass sie abermals zur Erholung in die Schweiz fahren konnte. Aus fremdenpolizeilichen Gründen konnte Maria nicht im Kanton Zürich bleiben und so kam sie durch Vermittlung ihres Schweizer Pflegevaters zur Familie Stader in Romanshorn. Diese adoptierte sie später. 1939 verheiratete sich Maria Stader mit Hans Erismann, dem Musikdirektor von Weinfelden. Sie war gut befreundet mit dem Schweizer Politiker Walther Bringolf.

Ausbildung

Ihren ersten Gesangsunterricht hatte Maria Stader bei Mathilde Bärlocher aus Sankt Gallen und ab 1930 bei deren Vater, Hans Keller, in Konstanz. Ab 1935 bildete sie sich bei Ilona Durigo in Zürich aus und ab 1938 bei Giannina Arangi Lombardi in Mailand. Später lehrte sie am Zürcher Konservatorium.

Bedeutung

Sie erlangte vor allen Dingen Berühmtheit als Mozart-Interpretin und für ihre fruchtbare Zusammenarbeit mit dem ungarischen Dirigenten Ferenc Fricsay (Don Giovanni, Le Nozze di Figaro, Die Entführung aus dem Serail, Große Messe... aber auch die Messa da Requiem). Auch war sie eine hervorragende Bach-Interpretin, und zwar vornehmlich mit Karl Richter, der sie, wie auch Fricsay, häufig mit Hertha Töpper paarte. Ferner nahm sie mit Karel Ancerl das Requiem von Antonín Dvořák auf sowie mit Hans Knappertsbusch Fidelio (als Marzelline).

Maria Stader wurde für ihre edle, wenn auch wenig kraftvolle Stimme hoch gelobt. Da sie aufgrund ihres kleinen Wuchses Opernrollen praktisch nur im Aufnahmestudio und nie auf der Bühne darbot, konnte sie sich den für manche Sänger verzehrenden Kraftaufwand sparen und bis in die 1960er Jahre hinein eine frisch und zart klingende Stimme bewahren.

Auszeichnungen

  • 1939 erstger Preis beim Concours de Genève