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Frankfurter Kreuz

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Kleeblattform
Kleeblattform

Das Frankfurter Kreuz ist der meistbefahrene Straßenknotenpunkt Europas mit ca. 300.000 Fahrzeugen pro Tag. Es ist die südwestlich von Frankfurt am Main in unmittelbarer Nähe des Flughafens gelegene Kreuzung der hier zehnspurig geführten A 5, mit der A 3 sowie mit der B 43.

Flughafen mit A5 (horizontal) und A3 (vertikal)

Vorgeschichte

Die Planungen eines Auto-Knotenpunkts in Frankfurt reichen in die 1920er Jahre zurück, als der Verein HaFraBa unter Oberbürgermeister Ludwig Landmann eine Straße plante, die nur dem Kraftverkehr vorbehalten war. Die Nazis machten sich die Pläne nach ihrer Machtübernahme zu eigen und bereits 1933 wurde das Frankfurter Kreuz konzipiert und in den Jahren 19391941 vorläufig trassiert. Kriegsbedingt mussten die Bauarbeiten jedoch vorläufig eingestellt werden.

Eröffnung

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Kreuz fertiggestellt werden und wurde am 10. Juli 1956 nach zweijähriger Bauzeit durch den damaligen Verkehrsminister Hans-Christoph Seebohm dem Verkehr übergeben. Die ersten Jahre geriet das Kreuz jedoch in die Kritik, da die Autofahrer von der modernen Bauausführung überfordert waren. So waren die Abbiegespuren zu kurz bemessen und einige Verkehrsteilnehmer, nachdem sie ihre Ausfahrt verpasst hatten, wendeten einfach auf der Autobahn. Schon in fünf Wochen nach Eröffnung ereigneten sich zwei tödliche Verkehrsunfälle. Dazu kam noch das stark wachsende Verkehrsaufkommen. Lag es in den 1950ern noch bei durchschnittlich 47.000 Fahrzeugen pro Tag, stieg es Mitte der 60er Jahre auf durchschnittlich 130.000 Fahrzeuge pro Tag, Mitte der 70er Jahre bereits 156.000 Fahrzeuge pro Tag an.

Detail mit A5 (vertikal) und A3 (horizontal)

Anfang der 70er Jahre wurde das Frankfurter Kreuz erstmalig umgebaut. Es wurden Parallelfahrbahnen für den Abbiegeverkehr eingeführt und weitere flankierenden Ausbaumaßnahmen, wie zum Beispiel die Herstellung der Eckverbindung A 67 Mönchhofdreieck – Darmstädter Kreuz bzw. der Ausbau der B 43 Kelsterbach – Frankfurt-Süd durchgeführt.

Umbau

Anfang der 90er Jahre war das Verkehrsvolumen auf fast 300.000 Fahrzeuge pro Tag gestiegen, so dass zur Entzerrung des Verkehrs in den Jahren 1995-2000 eine massive Umgestaltung stattfand. Merkmal der Neugestaltung ist die höhenfreie Trassenführung in den vier Quadranten des Kleeblatts; das neue Zentralbauwerk überspannt mit vier Feldern die Haupt- und Parallelfahrbahnen der A 5 in einer Gesamtlänge von über 100 m. Die vier Einzelbrücken erreichen jetzt eine Gesamtbreite von knapp 80 m. Unterquert wird das Frankfurter Kreuz zusätzlich von den beiden östlichen Zufahrtstunneln des Flughafen-Fernbahnhofs. Zum Abschluss der Bauarbeiten am 20. Dezember 2000 wurde ein Gedenkstein errichtet und das Gesamtbauwerk feierlich von Hans Eichel dem Verkehr übergeben.

Durch die unmittelbare Nachbarschaft von Autobahnkreuz, Interkontinentalflughafen und Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke kann das Frankfurter Kreuz als Symbol der Verkehrszentralität des Knotens Frankfurt am Main in Europa betrachtet werden.

„Frankfurter Kreuz“ ist auch ein deutsch-französischer Fernsehfilm (Regie: Romuald Karmakar) aus dem Jahr 1998. Der Titel des Films bezieht sich auf eine Trinkhalle (Frankfurterisch „Wasserhäuschen“) in Frankfurt mit dem Namen „Frankfurter Kreuz“.

Quellen

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