Freier Mitarbeiter
Vorlage:MehrfacheintragAls Freier Mitarbeiter wird eine Person bezeichnet, die für ein Unternehmen Aufträge ausführt oder Projekte betreut, ohne dabei in das Unternehmen eingegliedert zu sein.
Abgrenzung der Begriffe
Der Begriff ist vor allem im Medien- und Kulturbereich üblich; in der Werbe- und IT-Branche spricht man von Freelancern. Ein freier Mitarbeiter kann Freiberufler oder Gewerbetreibender sein oder auch ein Angestellter, der die freie Mitarbeit nebenberuflich ausübt. Während das Wort Freiberufler den Gesamtstatus aus dem Blickwinkel des Betroffenen (einschl. steuerlicher Aspekte) bezeichnet, bezeichnet der Begriff "Freier Mitarbeiter" das Verhältnis des Auftraggebers zum Auftragnehmer.
Status
Freie Mitarbeiter sind oft hoch qualifiziert und auf bestimmte Aufgaben spezialisiert (z. B. als Journalisten, Lektoren, Museums-Kuratoren, Schauspieler, Musiker). Kennzeichnend für einen freien Mitarbeiter ist seine persönliche Unabhängigkeit. Der freie Mitarbeiter ist in der Gestaltung seiner Arbeitsbedingungen im Wesentlichen frei und formal weder in zeitlicher, örtlicher oder fachlicher Hinsicht den Weisungen des Auftraggebers direkt unterworfen. Er ist gewöhnlich nicht in die Organisationsstruktur des Auftraggebers eingegliedert.
Vertragsverhältnis und Bezahlung
Im Gegensatz zu Angestellten, bei denen der Arbeitgeber neben dem Arbeitsentgelt noch die Lohnnebenkosten trägt, erhält der freie Mitarbeiter ausschließlich ein vertraglich vereinbartes Entgelt (je nach Arbeitsgebiet auch Honorar oder Gage genannt). Von dem Entgelt muss er alle eigenen Kosten (Versicherung, Nebenkosten) selber tragen. Auch andere Leistungen (Lohnfortzahlung, Urlaub) muss er aus seinem Entgelt selber ableiten.
Freie Mitarbeiter können stundenweise oder pauschal für die Erledigung eines Auftrags bezahlt werden. Ersteres wird in der Regel durch einen Dienstvertrag geregelt, letzteres durch einen Werkvertrag.
Vor- und Nachteile für die Betroffenen
Als Freier Mitarbeiter hat man gewisse Vorteile (freie Zeiteinteilung, freier Arbeitsort, bei geschickter Verhandlung ein gutes Honorar). Dem steht als Nachteil gegenüber: Es gibt kein festes Einkommen, sondern in Flauten zuweilen wochenlang gar kein Einkommen. Man muss häufig neue Kunden akquirieren, braucht ein gutes Zeitmanagement und muss alle beruflichen Nebenkosten sowie Kosten für Sozialversicherungen selber tragen und organisieren.
Vor- und Nachteile für die Auftraggeber
Die Beschäftigungsform des freien Mitarbeiters wird sehr häufig in Beschäftigungsbereichen genutzt, in denen abhängig von den jeweiligen Aufträgen schnell Engpässe bei den Beschäftigten eintreten, feste Mitarbeiter aber wegen der hohen Fixkosten nicht rentabel wären. Freie Mitarbeiter sind flexibel einsetzbar. Sie haben keine Kündigungsfristen, da sie meist nur für einen speziellen Auftrag oder ein Projekt vertraglich gebunden werden.
Scheinselbstständige, "feste Freie"
Ist ein freier Mitarbeiter dauerhaft und im Wesentlichen nur für einen Auftraggeber tätig und beschäftigt er keine Arbeitnehmer, kann Scheinselbständigkeit vorliegen. Im Pressejargon werden dauerhafte freie Mitarbeiter als feste Freie bezeichnet.
Siehe auch
Einzelunternehmen, Ich-AG, Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Einkünfte aus selbständiger Arbeit