Zum Inhalt springen

Benue

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2004 um 22:16 Uhr durch Wolfgang1018 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Benue (auch Biune, "Mutter der Gewässer", Tschadda) ist ein Nebenfluss des Niger in Afrika, dessen Quelle der Afrikareisende Eduard Flegel im September 1882 nördlich von Ngaundere im südlichen Adamáaa unter 7°3o' nördl. Breite und etwas östlich von 13° östl. Länge (v. Gr.) entdeckte. Von dort zieht der Fluss in großem, nach Westen offenem Bogen nordwärts, empfängt bei Gewe den von Osten kommenden Mao-Kebbi, wendet sich nun westwärts und vereinigt sich 2o6 m ü. M. mit dem aus Süden kommenden, reißenden und wasserreichen Faro (der Hauptfluß ist hier 1ooo m, der Nebenfluss 7oo m breit). Am rechten Ufer nimmt er den Gongola, Kadera und Ssungo auf. In der Regenzeit steigt das bei gewöhnlichem Stand 3-4 m tiefe Wasser um 1o-15 m und verursacht gewaltige Überschwemmungen. Von Adamáua ab bildet der B. die Grenze zwischen dem Fulbereich Sokoto und den südlich gelegenen kleinen heidnischen Negerstaaten. Der Strom durchzieht hier majestätisch ein breites Tal mit ansehnlichen Talrändern; das Innere des Landes ist im Süden meist mit Walddickichten erfüllt, von Schluchten zerrissen und unzugänglich, im N. besser kultiviert. Unter 7°46' nördl.Br. fließt der Benue gegenüber von Lokodja in den Niger. Der Benue wurde von Barth 1851 und wieder von Vogel 1854 entdeckt; Baikie war der erste, der ihn 1854 und 1857-58 mit einem Dampfschiff bis nahe an die Grenzen von Adamáu befuhr. Seither ist sein Unterlauf sehr häufig befahren worden, so von Rohlfs, Burdo, Flegel. Durch weite fruchtbare und reiche Länder fließend, wird dieser Strom einst eine der wichtigsten Eingangsworten Innerafrikas werden. Der bedeutendste Ort an seinen Ufern ist Iola in Adamáua, der eigentliche Hafen für Elfenbein (6o-8o Ton. jährlich); weiter westlich, etwas südlich vom B., liegt das gleichfalls bedeutende Wukari.


nach Meyers Konservationslexikon 1888