Bergeracois
Das Bergeracois ist eine traditionsreiche französische Landschaft im Südwesten des Départements Dordogne. Sein Zentrum ist die Stadt Bergerac in der Region Nouvelle-Aquitaine. Es ist in etwa deckungsgleich mit dem touristischen Begriff Périgord pourpre.
Geographie

Das Bergeracois wird von folgenden Landschaften umgeben:
- dem Landais und dem Périgord central im Norden
- dem Périgord noir im Osten
- dem Haut-Agenais im Süden
- dem Entre-deux-Mers im Westen.
Weitere landschaftliche Unterteilungen im Bergeracois sind:
- das Alverois
- das Lindois
- das Pays de Vélines
Verwaltung
Das Bergeracois gehört zum Arrondissement Bergerac des Départements Dordogne.
Hydrographie
Das Bergeracois wird in seiner Nordhälfte von der nach Westen entwässernden Dordogne durchflossen. Nebenflüsse der Dordogne sind rechtsseitig der Caudeau mit seinem linksseitigen Nebenfluss der Louyre, der Eyraud und die Lidoire sowie linksseitig die Couze, die Gardonnette und der Seignal. Die rechtsseitigen Nebenflüsse entwässern generell nach Südwesten, wohingegen die linksseitigen Nebenflüsse nach Nordwesten drainieren. Lidoire und Seignal sind Grenzflüsse zum Département Gironde. Der nach Westen zur Garonne abfließende Dropt bildet in etwa die Südgrenze des Bergeracois zum Département Lot-et-Garonne.
Geologie
Geologisch stellt das Bergeracois einen Teil des Aquitanischen Beckens dar. Es wird hauptsächlich von Formationen der Oberkreide, des Tertiärs und des Quartärs bedeckt. Der Ostabschnitt wird – abgetrennt durch eine Diskordanz vom auflagernden Tertiär – von kalkigen Sedimenten der marinen Oberkreide aufgebaut. Der Westabschnitt wird von kontinentalem Detritus des Tertiärs beherrscht.
Nachdem sich der Atlantik am Ende der Oberkreide vollständig zurückgezogen hatte, fiel die Kalkplattform starker Verwitterung anheim und verkarstete. Ab dem Untereozän bis ins Oligozän installierten sich auf dem trocken gefallenen Schelf große Inlanddeltas und Schwemmebenen, die aus dem Massif Central mit intensiven Verwitterungsprodukten wie granitischen Sanden und Tonen gespeist wurden. Ab dem Obereozän entstanden dann im westlichen und südlichen Bergeracois kleinere Seen, in denen Karbonate sich mit detritischen Molasseschüttungen abwechselten. Im Quartär schließlich bildete sich das heutige Flussnetz heraus, wobei im Tal der Dordogne bis zu zehn Terrassen angelegt wurden. Die periglaziale Verwitterung modellierte im Verlauf der aufeinander folgenden Eiszeiten die Talhänge. Auch die Verkarstung der Oberkreide schritt selbst unter der tertiären kontinentalen Bedeckung weiter fort und dürfte bis auf den heutigen Tag wirksam sein.
Siehe auch
Literatur
- J.-P. Platel: Bergerac – Sud-Ouest du Périgord. In: Carte géologique de la France à 1/50 000. BRGM, 1985.
- Frédéric Zégierman: Le Guide des Pays de France, Sud. Fayard, 1999.