Satellit (Raumfahrt)
Ein Satellit (lat. leibwächter) ist in der Raumfahrt ein künstlicher Flugkörper, der ein anderes Objekt, wie Planeten oder Monde, auf einer elliptischen oder kreisförmigen Umlaufbahn zur Erfüllung wissenschaftlicher, kommerzieller oder militärischer Zwecke umrundet.
Unterscheidung
Umlaufbahn
Nach Art der Umlaufbahn unterscheidet man bei Erdsatelliten zwischen
- Low-Earth-Orbit-Satelliten,
- Medium-Earth-Orbit-Satelliten,
- Highly-Elliptical-Orbit-Satelliten,
- geostationären Satelliten und
- sonnensynchronen Satelliten.
Aufgaben
Satelliten können unterschiedlichste Aufgaben wahrnehmen:
- Erdbeobachtungssatelliten können Bilder für unterschiedliche Zwecke liefern, so die Wetter- und Spionagesatelliten. Diese Bilder können mit verschiedenen Techniken erstellt werden, zum Beispiel von Radarsatelliten.
- Nachrichtensatelliten erfüllen kommerzielle Aufgaben, während Amateurfunksatelliten privaten Zwecken dienen, siehe auch Satellitenkommunikation.
- Fernsehsatelliten übertragen Fernsehprogramme direkt an die Zuschauer so das Erdgebundene Sende- und Kabelnetze entfallen können.
- Astrometriesatelliten beobachten das Weltall, hauptsächlich für wissenschaftliche Zwecke.
- Killersatelliten sind Satelliten, die dazu dienen, andere feindliche Satelliten zu zerstören.
- Forschungssatelliten dienen rein wissenschaftlichen Zwecken, z.B. Mikrogravitationsexperimenten.
- Spionagesatelliten dienen zum Ausspionieren z.B. feindlicher Staaten, Schiffsbewegungen und der Überwachung von Rüstungsbegrenzungsabkommen. Sie werden von Geheimdiensten betrieben und sind oft streng geheime Projekte.
- Raumstationen, die primär wissenschaftlichen Zwecken dienen, können aufgrund ihrer orbitalen Umlaufbahn ebenfalls zu den Satelliten gezählt werden.
2002 betrug die Anzahl der bekannten Satelliten 9000 [1].
Betrieb
- Bahnbeschreibung
- Bahnänderungsmanöver
- Antriebssysteme
- Bahnstörungen eines Satelliten
- Bahnregelung
- Lageregelung
- Thermalkontrolle
- Funkdienst
- Energieversorgung, meist durch Solarzellen.
Abgrenzung
Man bezeichnet Flugkörper nur dann als Satelliten, wenn sie die Erde im Weltraum umkreisen. Alle Flugkörper, die den Erdorbit mit Fluchtgeschwindigkeit verlassen, werden Raumsonden genannt, unabhängig davon, ob sie in den Orbit eines anderen Planeten eintreten oder nicht.
Beobachtung von der Erde
Zahlreiche größere Erdsatelliten können mit bloßem Auge als langsam über das nächtliche Himmelsgewölbe wandernde Lichtpunkte beobachtet werden. Mit speziellen Instrumenten ist es auch möglich, den Vorüberzug von Satelliten vor der Sonne zu beobachten. Manche Satelliten, wie die ISS, können eine scheinbare Helligkeit von −1 mag erreichen. Die Satelliten des Iridium-Systems erreichen unter bestimmten Umständen kurzzeitig eine scheinbare Helligkeit von bis zu −9 mag. Im Unterschied zu einem Flugzeug hat ein Satellit keine blinkenden, farbigen Lichter. Teilweise werden Satellitenlichtreflexionen irrtümlich mit Sternen verwechselt.
Beispiele
Einige künstliche Satelliten:
- Sputnik – Telstar – Hubble-Weltraumteleskop – Landsat – Astra – Eutelsat – Intelsat (Early Bird) – Envisat – Astérix - TUBSAT - BIRD
Siehe auch
- Raumfahrt
- Liste der unbemannten Raumfahrtmissionen
- 100 Wörter des 20. Jahrhunderts
- Erdbeobachtungssatellit
- Erdsatellit
- Geostationärer Satellit
- Liste der Erdsatelliten nach Ländern geordnet
- Nachrichtensatellit
- Satellitenfernsehen
- Satellitennavigation
Weblinks
- Heavens Above: Berechnung der Sichtbarkeit von Satelliten (englisch)
- J-Track 3D: Echtzeitdarstellung von Satellitenpositionen, Java ist erforderlich (englisch)
- Satellitenbilder der Erde, Flash ist erforderlich (englisch)
- Satellitenbilder: Kultur- und Naturlandschaften
- Thematische Sammlung von Satellitenbildern weltweit
- Satelliten an der Leine: Beitrag bei wissenschaft.de über die Idee, Satelliten mithilfe eines Seils in den Erdorbit zu bringen
- Orbitron - Satellite Tracking System: Windows-Software zur Berechnung der Sichtbarkeit von Satelliten
- [2] Kleinsatellit einer Studentengruppe