Blümchensex
Blümchensex ist ein sehr unscharfer Begriff aus der Alltagssprache, der - meist mit einem ironischen oder kritischen Unterton - sexuelle Praktiken oder Vorgehensweisen bezeichnet, die von Zartheit, Vorsicht und dem Bestreben gekennzeichnet sind, mit dem jeweiligen Gegenüber sexuelle Handlungen vorzunehmen die sanfterer Natur sind als z.B. BDSM etc.
Der Begriff wurde zuerst nur kritisch von Menschen verwendet, die darin eine Beschränkung sexueller Möglichkeiten sehen; inzwischen wird er aber auch mit positiver Konnotation von Menschen verwendet, die nur solche sexuellen Praktiken wünschen. Beispielsweise finden sich in entsprechenden Kontaktanzeigen Wendungen wie kein Blümchensex gewünscht, aber auch die Selbstbeschreibung Blümchensex-Fan.
Die Herkunft des Begriffs ist ungeklärt. Möglicherweise hat er sich daraus entwickelt, dass anscheinend früher in der Sexualaufklärung von Kindern der Vorgang der Zeugung häufig durch einen Vergleich mit der Bestäubung von Blütenpflanzen durch Bienen erläutert wurde. Die Neutralisierung des Sexuellen in diesem Vergleich wird durch den Begriff Blümchensex ironisch auf die Schippe genommen. Eine andere Möglichkeit der Herkunft sind frühe Sex-Filme, die häufig junge, "unschuldige" Paare beim Geschlechtsverkehr in paradiesischer Natur, bevorzugt auf Blumenwiesen zeigten. Denkbar ist allerdings auch, dass sich der Begriff an das Wort Blümchenkaffee anlehnt, mit dem früher sehr dünner, schwacher Kaffee - durch den man die Blümchen auf dem Grund der Tasse erkennen konnte - bezeichnet wurde.