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Telawi

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Wappen Karte
Wappen fehlt
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Basisdaten
Region: Kachetien
Einwohner: 30.000 (31. Dezember 2003)
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 490 m ü. NN
Klima: Schneereiche Winter, sonnenreich, im Sommer heiß
Wirtschaft: Industrie weitergehender Stillstand, Weinbau

Telawi (georgisch თელავი) ist eine Stadt in Georgien. Sie ist vor allem für den Weinbau bekannt. Sie hat rund 30.000 Einwohner (Stand 2003).

Geografie

Telawi liegt ca. 70 Kilometer östlich von der georgischen Hauptstadt Tiflis und ist die Hauptstadt der Region Kachetien. Telawi liegt am Fluss Alasani zu Füßen des Berges Ziwi im Kaukasus.

Das Klima wird von Schwarzen und Kaspischen Meer(ausgeglichen (Das Wasser heizt sich langsamer als das Festland auf, kühlt aber auch schneller wieder ab)), sowie vom Kleinen (sommerlicher Hitze aus dem Irak und Iran) und Großen Kaukasus (vor Kälte und Trockenheit) beeinflusst.

Geschichte

Telawi wurde erstmals vom griechischen Geographen Ptolemäus auf seiner Weltkarte Geographia (Geographike Hyphegesis, Explicatio geographica, geografische Anleitung) im 2. Jahrhundert erwähnt. Der Name entstammt dem georgischen Wort Tela und bedeutet auf deutsch Ulme. Vom 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert war es die Hauptstadt des Königreichs Kachetien. Heute ist die Stadt ein Zentrum des georgischen Weinbaus.

Sehenswürdigkeiten

Ikalto-Kloster
Kathedrale von Alaverdi

Im Stadtzentrum erinnert ein Reiterdenkmal an König Irakli II., der von 1744 bis 1798 Kachetien regierte. Unweit des Denkmals steht der älteste Baum Georgiens. Es handelt sich um eine 300 Jahre alte Platane mit einem Umfang von 12 Metern. Im Volksmund trägt sie den Namen Chadari.

Die königliche Residenz blieb bis heute erhalten. Ihre Architektur zeigt persische Einflüsse, die aus der Zeit der Besetzung durch den südlichen Nachbarn herrühren. Die Festung Batoni (georgisch Batonis Ziche) mit Zinnen und Wachtürmen stammt aus dem Mittelalter. Sie beherbergt heute eine Bildergalerie und ein historisch-ethnographisches Museum.

Im Süden der Stadt liegt die Staatliche Universität Telawi. Sie wurde 1999 gegründet und unterrichtet neben Geistes-, Sozial-, Naturwissenschaften und Medizin vor allem Weinbau. Vorläufer war das 1939 gegründete Pädagogische Institut Iakob Gogebaschwili.

Nahe Telawi steht das Ikalto-Kloster aus dem 12. Jahrhundert. Es war eine Hochburg georgischer Wissenschaft. Der Legende nach studierte dort der georgische Nationaldichter Schota Rustaweli. Unweit liegen auch die Festung Gremi, eine kachetische Königsresidenz aus dem 16. Jahrhundert, und das Wohnhaus des Dichters Alexander Tschawtschawadse, das heute ein Museum ist.

Die Kathedrale von Alaverdi (etwa 15km von Telavi) ist eine der bekanntesten Kirchen Georgiens. Besonders eindrucksvoll wirkt sie gegen den Hintergrund der schneebedeckten Berge (bis 3.500m) des großen Kaukasus.

Partnerschaft

Telawi ist Partnerstadt von Napa Valley, Kalifornien (1987) und von Biberach an der Riß, Baden-Württemberg (1987). Nachdem die Musikschule Nr. 1 in Telawi kurz nach ihrer Fertigstellung abgebrannt war, halfen der Partnerschaftsverein Biberach, die Stadt Biberach, die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und die Hochschule Biberach beim Wiederaufbau. Der ehemalige Chefarzt am biberacher Kreiskrankenhaus, Werner Neuß, operierte auf einer Partnerschaftsreise nach Telawi spontan den Georgier Dato Tsuraschwili, der eine Schusswunde im Bein hatte. Mitreisende spendeten dafür aus dem eigenen Geldbeutel. Eine Einzelspende betrug allein 1.000 Euro.