Fernmeldeführungskommando Heer
Fernmeldeführungskommando Heer | |
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(führte kein Verbandsabzeichen) | |
Aktiv | um 1994 außer Dienst gestellt |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | ![]() |
Teilstreitkraft | ![]() |
Typ | Fernmeldeführungskommando |
Unterstellung | ![]() |
Stabssitz | Daun |
Das Fernmeldeführungskommando Heer war das Fernmeldeführungskommando des Territorialheeres im Heer der Bundeswehr. Der Sitz des Stabs war in der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun.
Aufträge
Das Fernmeldeführungskommando sollte im Verteidigungsfall auf Ebene der obersten Bundeswehrführung die Truppenteile der Fernmeldetruppe und der Fernmeldetruppe EloKa bündeln. Das im Verteidigungsfall unterstellte Fernmeldekommando 900 sicherte die Kommunikationsfähigkeit der Bundeswehrführung und der Verfassungsorgane der Bundesrepublik. Der im Verteidigungsfall unterstellte Fernmeldestab 94 betrieb und/oder stellte das Personal für die Aufklärungstürme des Heeres und die meisten Aufklärungstürme der Luftwaffe entlang der Zonengrenze bei Barwedel, bei Thurau, auf dem Stöberhai, auf dem Hohen Meißner, im Hohen Bogen und auf dem Großen Kornberg zur EloKa-Aufklärung des Warschauer Paktes.
Organisation und Gliederung
Das Fernmeldeführungskommando war im Frieden als Geräteeinheit ausgeplant, dem Heeresamt unterstellt und führte keine Truppenteile. Wie viele Truppenteile des Territorialheeres wäre das Fernmeldeführungskommando erst im Verteidigungsfall mobilisiert worden. Das Personal der Abteilung IV des Heeresamtes sollte als Kader zum Aufwuchs des Fernmeldeführungskommandos dienen. Das Fernmeldeführungskommando Heer sollte dann der Heeresführung unterstellt werden und die Führung des Fernmeldekommandos 900 (im Frieden dem Heeresamt unterstellt) und des Fernmeldestabes 94 (im Frieden ebenfalls zu Heeresamt) übernehmen. Voll mobilisiert hätte die Größe des Fernmeldeführungskommandos etwa der Größe einer Brigade des Feldheeres entsprochen.[1]
Um 1989 war für das Fernmeldeführungskommando grob folgende Kriegsgliederung vorgesehen:[1]
- Stab/ Stabskompanie Fernmeldeführungskommando Heer (GerEinh), Daun
Stab/ Stabskompanie Fernmeldekommando 900, Rheinbach
Fernmeldebataillon 910, Rheinbach
Fernmeldebataillon 920, Kastellaun
Fernmeldebataillon 930, Gerolstein
Fernmeldebataillon 960 (teilaktiv), Mayen
Fernmeldebataillon 970 (teilaktiv), Mannheim
Stab/ Stabskompanie Fernmeldestab 94, Daun
Fernmeldebataillon 940, Daun
Fernmeldekompanie 945 (Fernmeldeaufklärungskompanie), Ehra-Lessien
Fernmeldekompanie 946 (Fernmeldeaufklärungskompanie), Hof an der Saale
Fernmeldekompanie 947 (Fernmeldeaufklärungskompanie), Hessisch Lichtenau
Fernmeldeausbildungskompanie 941, Daun (im Frieden zu Fernmeldebataillon 940, ab Frühjahr 1989 nach Clausthal-Zellerfeld)
Fernmeldeausbildungskompanie 942, Daun (im Frieden zu Fernmeldebataillon 940)
Geschichte
Aufstellung
Das Fernmeldeführungskommando Heer war in der Kriegsgliederung der Heeresstruktur IV ab etwa Beginn der 1980er Jahre ausgpelant.
Auflösung
Nach Ende des Kalten Krieges, der Lockerung der NATO-Kommandostruktur, der de-facto Aufgabe der Trennung von Feld- und Territorialheer, der Umgliederung der zu führenden Truppenteile und der Aufstellung neuer operativer Führungskommandos wie dem Kommando Operative Führung Eingreifkräfte mit eigener Fernmeldetechnik wurde das Fernmeldeführungskommando Heer spätestens bis Mitte der 1990er Jahre außer Dienst gestellt.
Verbandsabzeichen
Das Fernmeldeführungskommando führte aufgrund seiner Ausplanung als Geräteeinheit und als unselbstständiger Truppenteil der obersten Bundeswehrführung kein eigenes Verbandsabzeichen. Die im Verteidigungsfall für das Fernmeldeführungskommando Heer vorgesehenen Soldaten trugen daher im Frieden das Verbandsabzeichen des Heeresamtes.
Einzelnachweise
- ↑ a b O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps. 4. Auflage. 2.1 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 3. Juli 2018]).
Koordinaten: 50° 13′ N, 6° 49′ O