Topas
Topas | |
![]() Geschliffener blauer Topas | |
Chemismus | Al2SiO4(OH, F)2 |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse | ___ |
Farbe | variabel, oft gelbbraun, blau, violett, rot, farblos |
Strichfarbe | weiß |
Härte | 8 |
Dichte | 3,5 bis 3,6 |
Glanz | Glasglanz |
Opazität | durchsichtig, durchscheinend |
Bruch | muschelig, uneben |
Spaltbarkeit | leicht spaltbar |
Habitus | prismatisch |
häufige Kristallflächen | ___ |
Zwillingsbildung | ___ |
Kristalloptik | |
Brechungsindices | 1,069 - 1,643 |
Doppelbrechung | 0,014 (0,008) |
Pleochroismus | ___ |
optische Orientierung | ___ |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ ___ |
weitere Eigenschaften | |
chemisches Verhalten | ___ |
ähnliche Minerale | ___ |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
besondere Kennzeichen | ___ |
Topas, auch Schneckenstein, Schneckentopas oder Sächsischer Diamant genannt, ist ein im orthorhombischen Kristallsystem kristallisierendes Aluminium-Silikat-Mineral der chemischen Zusammensetzung Al2SiO4(OH, F)2. Die Klammern geben an, dass Hydroxidionen OH und Fluoridionen F in beliebigem Mischungsverhältnis auftreten können, aber in ihrer Gesamtheit immer im selben Verhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals auftreten. Die Farbe von Topas ist variabel, oft aber gelbbraun, blau, violett, rot oder farblos, während die Strichfarbe weiß ist. Viele Topase werden durch Behandlung farblich verändert. Das kann durch Bestrahlung mit Gamma- oder Elektronenstrahlen (braun, grünlichbraun) oder durch Erhitzen (blau, rötlich) geschehen. So entstehen zum Beispiel der dunkelgrüne, bräunliche oder violett schillernde Mystic-Fire-Topas oder der Indian-Summer-Topas, der rosa bis hellviolett schillert.
Topas ist trotz einer Härte von 8 leicht spaltbar, wodurch er schwierig zu bearbeiten ist. Der Bruch ist muschelig bis uneben.
Trotz ihres Namens sind Gold-, Madeira- und Rauchtopas keine echten Topas-Minerale. Bei den ersten beiden handelt es sich um Handelsnamen für Citrin oder gelbgebrannten Amethyst, der letztere ist ein Rauchquarz; alle drei sind mit dem echten Topas in keiner Beziehung stehende makrokristalline Varietäten der Quarz-Gruppe.
Vorkommen
Topas findet sich in Form charakteristischer prismatischer, auf der Unterlage aufgewachsener Kristalle, daneben aber auch massiv oder in einer körnigen Variante. Meist tritt er zusammen mit Beryll, Turmalin und Apatit in sauren magmatischen Gesteinen wie Granit-assoziierten Pegmatiten auf, daneben kommt er auch in Gneisen und als Mineralseife zum Beispiel in Flusssedimenten vor. In Brasilien gibt es große Lagerstätten, in denen besonders große Kristalle gefunden wurden. Weitere wichtige Fundorte liegen in der Tschechoslowakei, in Sachsen, Norwegen, Schweden, Japan, Mexiko, den Vereinigten Staaten, Sri Lanka, Birma und Pakistan. Historisch besonders bedeutsam war das Vorkommen im Schneckenstein im Erzgebirge: von dort stammen die geschliffenen Topase des Schmucks von August dem Starken (heute im Grünen Gewölbe in Dresden).
Verwendung als Rohstoff
Topas ist in reiner Form ein wertvoller Schmuckstein. Der größte jemals gefundene Topaskristall wog 271 Kilogramm, der schwerste geschliffene blaue Topas 4,2 Kilogramm.
Geschichte

Nach Angaben des römischen Naturforschers Plinius des Älteren stammt der Name Topas von der Insel Topazos ab, die im Roten Meer gelegen ist. Tatsächlich wurde aber dort kein Topas, sondern ein anderes Mineral, Olivin, abgebaut, das lange mit Topas verwechselt wurde. Eine andere Erklärung führt den Namen auf das Sanskrit-Wort tapas zurück, das „Feuer“ oder „Leuchten“ bedeutet.
Im Jahre 1740 wurde ein Topas, der so genannte Braganza-Diamant, im Glauben, es handele sich um einen echten Diamanten in die portugiesische Krone eingesetzt.
Siehe auch: Liste von Mineralen