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Parterre

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Parterre (von französisch par terre, "zu ebener Erde") ist ursprünglich ein Begriff aus der Gartenkunst. Später wurde Parterre ein Synonym für das Erdgeschoss, da dieses üblicherweise ebenerdig betreten (erschlossen) wird.

Das Parterre eines Gebäudes ist das unterste vollwertige Geschoss. Neben dem Parterre gibt es ein Hochparterre, welches wenige Treppenstufen (etwa eine halbes Geschoss) über der Erde liegt, und ein Tiefparterre, auch Souterrain, eine Bezeichnung, die erdacht wurde, weil "Wohnen im Keller" auf potenzielle Mieter abschreckend wirkt. Der Begriff ist in Deutschland eigentlich eine veraltende Bezeichnung, wird allerdings gerne im Sinne einer elaborierten Ausdrucksweise oder als Marketingausdruck ("Parterrewohnung zu vermieten ...") verwendet.

Seit dem 18. Jahrhundert wird der Begriff auch übertragen auf den ebenerdig gelegenen Teil des Zuschauerraums im Theater und in diesem Sinne in Österreich und der Schweiz auch im Kino - analog zum Parkett in Deutschland - verwendet.

Das Parterre in der Gartenkunst

In der Gartenkunst bezeichnet Parterre ein flaches, nur niedrig bepflanztes Gelände, das, meist durch eine Terrasse vermittelt, einem Gebäude vorgelagert ist. Es diente zu Repräsentationszwecken und als Bühne für Feste. Ein Parterre wird häufig geschmückt durch symmetrisch angelegte Beete (die ebenfalls Parterres genannt werden). Sie sind mit kunstvollen Ornamenten aus Buchsbaumhecken, farbigem Kies und niedrigen Blütenpflanzen versehen, die sich nur von den höheren Stockwerken des Gebäudes aus ganz überblicken lassen. Im Zentrum der Anlage befindet sich häufig ein Wasserbecken mit Fontäne.

Parterres waren wesentliche Elemente der Gartengestaltung von der Renaissance bis zum Rokoko. Ästhetisch stellen sie ein Bindeglied zwischen Architektur und übriger Gartenanlage dar, deren Bestandteile nach damaliger Programmatik umso "naturähnlicher" werden sollten, je weiter sie vom Hauptgebäude entfernt lagen.