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Burg Eberbach

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Die Burg Eberbach ist eine dreiteilige Burgruine über der Stadt Eberbach auf einem Bergvorsprung am Ausgang des Ittertals in das Neckartal 160 m über dem Neckar.

Schautafel bei der Burg Eberbach
Teile der Burgruine

Anlage

Die heute nur noch als Ruine erhaltene Burg besteht aus Vorder-, Mittel- und Hinterburg. Die dreiteilige Burganlage liegt auf einem Bergsporn mit der Spitze im Süden.

Vorderburg

Die Vorderburg ist der älteste Teil der Burganlage. Sie liegt ganz im Süden auf einem Sporn auf nach drei Seiten steil abfallendem Gelände ungefähr 320 m ü. NN. Die Ummauerung der Vorderburg ist ein unregelmäßiges Vieleck. Im Südosten stehen die Reste eines Wohnturmes mit den Ecken aus Buckelquadern. Ein rundbogiger Eingang führt in den ebenerdigen Raum, der wahrscheinlich als Stallung diente. Ein zweiter hochgelegener rundbogiger Eingang führt in die wehrhafte Turmwohnung. An den Wohnturm angebaut finden sich die Mauerreste einer Scheuer. Vor der Scheuer diente eine 3,5 m tiefe Zisterne zum Auffangen von Regenwasser. Einen Burgbrunnen gab es wahrscheinlich nicht. Der Turm in der Nordostecke der Vorderburg liegt nahe am östlichen Haupttor.

Mittelburg

Die Mittelburg ist von der Vorburg nur durch einen Graben getrennt. Sie liegt etwas tiefer als die Vorderburg und hat ebenfalls einen unregelmäßigen Grundriss. Der Eingang ist im Osten. Ihre Mauern umschließen die Ruinen von Bergfried und Palas. Der Bergfried erhob sich über einem Quadrat von 11 m Kantenlänge über 3 m dicken Mauern. Der Turmeingang war nur mittels einer Leiter erreichbar und befindet sich im ersten Obergeschoss. Der Palas der Mittelburg im Norden ist durch eine Mauer in zwei Hälften geteilt. Zwei rundbogige Eingänge führen ins Innere. Fenster sind im Untergeschoss nicht vorhanden. Im Obergeschoss durchbrechen drei romanische Fenster die Außenmauern.

Hinterburg

Von der Hinterburg sind nur noch Ruinen vorhanden, die die ehemalige Anlage erahnen lassen: die Mauern des rechteckigen Grundrisses mit dem Bergfried im Süden, dem Palas im Norden, dem Zwinger im Westen und dem Burgtor im Südosten.

Geschichte

Bereits im 15. Jahrhundert wurde die Burg dem Verfall überlassen. Die Ruine wurde nach und nach abgetragen und ihre Steine für Bauvorhaben in Eberbach verwendet. Die verbliebenen Reste der einstigen Gruppenburg wurden in den Jahren 1908 bis 1928 freigelegt und in der Folgezeit einige Bauteile wieder aufgerichtet.

Heute ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel mit imposanten Blick über die Stadt Eberbach und das Neckartal. Zu erreichen ist die Burg Eberbach über einen Fußweg von der Stadtmitte aus.

Literatur

  • Jochen Goetze (Text) und Werner Richner (Fotografie): Burgen im Neckartal. Heidelberg: Braus, 1989. S. 53 ff. ISBN 3-925835-52-0
  • Jochen Pressler: Burgen und Schlösser im Rhein-Neckar-Dreieck. Alles Wissenswerte über die 126 Burg- und Schloßanlagen in Nordbaden, Südhessen und der Vorderen Pfalz. Schwetzingen: Schimper, 1996. S. 31 f. ISBN 3-87742-097-4.