Benutzer:Klassenkonto/A
Ich reise allein----------
Hintergrund
Mit Musik von The Pixies, The Sundays, Pulp und der schwedischen Band Bob Hund wird die Stimmung der Handlungszeit passend untermalt. Als DVD wurde der Film am 24. August 2012 veröffentlicht.[1]
Kritiken
Lutz Granert schrieb bei critic.de: „Ein umtriebiger Partylöwe muss unverhofft Vaterpflichten erfüllen. Das klingt wenig originell, doch die norwegische Tragikomödie spart nicht mit Überraschungen und Seitenhieben auf die Biografie von Marcel Proust.“ „Mit dem Adoleszenz-Prozess der Hauptfigur geht […] auch ein Selbstfindungs-Trip einher, der Stück für Stück die Realität der vergeistigten Welt rund um den Elfenbeinturm einer Universität demontiert und in einem unspektakulären, aber umso mehr berührenden Finale kulminiert.“[2]
Kino.de wertete: Ich reise allein ist „Eine liebenswerte norwegische Tragikomödie mit lebendig gezeichneten Charakteren und leicht märchenhaftem Plot.“ Es ist eine „feinfühlige Studie voller Zwischentöne, sanfter Feel-Good-Tendenz und so vielen anrührenden menschlichen Momenten auf einem Niveau, dass jeder Connaisseur vergnügt mit der Zunge schnalzen wird.“[3]
Hans-Jörg Rother von der FAZ urteilte: „Komische Käuze sind im norwegischen Film gern gefragt. Mit liebevoller Geste werden sie von ihrem Außenseiterposten in die Gesellschaft zurückgeholt, ohne ihnen das Recht auf Anderssein zu nehmen. Der Witz besteht vor allem im feinen Ziselieren eines Charakters, dessen eigenbrötlerische Verschrobenheit als eine spezielle Facette des Menschseins hingenommen wird.“[4]
Morden im Norden -----------
Handlung
Die Serie spielt in Lübeck und zeigt den Ermittlungsalltag von Hauptkommissar Finn Kiesewetter. Kiesewetter plante ursprünglich auf seinem Hof im Brandenburgischen ein einfaches, aber naturnahes Leben als Biobauer zu führen. Ein Brand macht alles zunichte und so ging er zurück in seinen alten Beruf als Kommissar und in seine alte Heimat Lübeck. Anfangs fand er Quartier bei seinen Tanten, bei denen er aufgewachsen war, bis er sich später eine eigene Wohnung nahm: Eine Kate an der Steilküste. Die Situation im Kommissariat ist bei seinem Dienstantritt nicht spannungslos: Finn trifft auf seine Jugendliebe Elke Rasmussen, die leitende Staatsanwältin, die schon ein bisschen mit daran gedreht hatte, Finn wieder in ihrer Nähe zu haben. Doch aufgerechnet Lars Englen, Finns Vorgesetzter, er war einmal mit Elke verheiratet. Ansonsten muss er feststellen, dass hinter Lübecks ehrbarer Fassade, das Verbrechen nur so lauert und Finn Kiesewetter viel Arbeit vor sich hat.
Hintergrund
Die Serie startete im Februar 2012 auf einem Sendeplatz am Dienstagabend. Dort löste sie die Serie Heiter bis tödlich: Nordisch herb ab. Die erste Staffel von Morden im Norden wurde mit 16 Folgen produziert und noch im gleichen Jahr wurde die Produktion weiterer Folgen beschlossen.[5] Die Ausstrahlung der zweiten Staffel startete am 2. April 2013 und die dritte Staffel am 18. März 2014. In der 3. Staffel ging Tessa Mittelstaedt ab Folge 36 in eine Babypause. Ab 30. Juni 2015 wurde eine vierte Staffel gedreht, die ab 31. Oktober 2016 ausgestrahlt wurde. Vom 13. Juni 2017 bis 12. November 2017 wurde die fünfte Staffel (Folgen 65–80) gedreht und vom 9. April bis zum 5. November 2018 im Ersten ausgestrahlt. Die Produktion zu einer 6. Staffel (Folgen 81–96) erfolgte vom 5. Juni bis zum 14. Dezember 2018.[6] Diese sollen Ende 2019 ausgestrahlt werden.[veraltet]
Besetzung
Hauptdarsteller
Schauspieler | Rollenname | Folgen | Jahre |
---|---|---|---|
Sven Martinek | Kriminalhauptkommissar Finn Kiesewetter | 1– | 2011– |
Julia Schäfle | Polizeiobermeisterin Nina Weiß | 57– | 2017– |
Marie-Luise Schramm | Kriminaloberkommissarin Sandra Schwartenbeck | 1–56 | 2011–2017 |
Ingo Naujoks | Kriminaldirektor Lars Englen | 1– | 2011– |
Veit Stübner | Kriminalhauptkommissar Heinz Schroeter | 1– | 2011– |
Proschat Madani | Hilke Zobel | 49– | 2016– |
Tessa Mittelstaedt | Elke Rasmussen | 1–36, 45–49 | 2011–2016 |
Ulrike Bliefert | Ria Kiesewetter | 1–24 | 2011–2013 |
Petra Kelling | Toni Kiesewetter | 1–24 | 2011–2013 |
Nebendarsteller
Schauspieler | Rollenname | Folgen | Jahre |
---|---|---|---|
Christoph Tomanek | Dr. Henning Strahl | 1– | 2011– |
Jürgen Uter | Herr Ernst | 1– | 2011– |
René Vaziri | Orkun | 1, 2, 5, 6, 14, 23 | 2011–2013 |
Figuren
Finn Kiesewetter
Finn Kiesewetter (Sven Martinek), in Lübeck geboren, wächst ab seinem fünften Lebensjahr bei seinen Großtanten Ria und Toni auf, weil seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Mit 18 zieht er nach Hamburg, holt hier sein Abitur nach und fängt bei der Polizei an. Als herausragender Polizist macht er relativ schnell Karriere und bringt es zum Kriminalhauptkommissar. Jedoch kommt er auf Dauer nicht mit den hierarchischen Strukturen der Behörde klar. Mit Mitte dreißig wagt er den Ausstieg und kauft sich von seinem Ersparten ein großes Stück Land mit einem alten Hof. Die größtenteils menschenleere Landschaft der Uckermark entspricht seiner tiefverwurzelten Sehnsucht nach Weite, Platz, Luft, Einsamkeit. Doch dann brennt sein Hof ab. Ob es Brandstiftung oder Eigenverschulden ist, kann zunächst nicht geklärt werden. Finn bleibt nichts anderes übrig, als nach Lübeck zurück zu gehen. Seine Großtanten, die sich sehr freuen, dass ihr Finn endlich zurück nach Lübeck kommt, verschaffen ihm die Stelle bei der Lübecker Kripo, weil sie die Staatsanwältin Elke Rasmussen von früher kennen und sie gebeten haben, ihren Einfluss geltend zu machen. Da Elke ihre Jugendliebe Finn nie vergessen hat, kommt sie der Bitte gern nach.
Elke Rasmussen
Staatsanwältin und Exfrau von Kiesewetters Vorgesetzten Lars Englen, erscheint auf den ersten Blick ehrgeizig und tough. Das ist jedenfalls das Bild, das Elke Rasmussen (Tessa Mittelstaedt) gerne anderen vermittelt. Sie ist fest entschlossen, ihre Jugendliebe Kiesewetter neu zu erobern und meint, gute Karten zu haben. Doch sie weiß nicht, wie Kiesewetter wirklich tickt, und rechnet auch nicht mit dem erbitterten Widerstand ihres Exmannes gegen diese Verbindung. Rasmussen hatte einige Hebel in Bewegung gesetzt, damit Kiesewetter nach Lübeck wechseln kann. So tough wie sie sich gibt, sehnt sich sich dennoch heimlich nach einer starken Schulter. Elke ist also Vernunft vs. Gefühl, Realität vs. Träumerei, Karriere vs. Privatleben, im Grunde also: Rasmussen vs. Elke.
Dr. Hilke Zobel
Nach einer folgenschweren Fehlentscheidung während einer Kindsentführung muss die Staatsanwältin Elke Rasmussen die Konsequenzen tragen und das Team der Lübecker Mordkommission verlassen. Ihre Nachfolgerin ist Dr. Hilke Zobel (Proschat Madani), eine prinzipientreuen Hardlinerin mit Optimierungsabsichten. Ihr Eintreffen erhöht den Druck auf Finn Kiesewetters Team.
Sandra Schwartenbeck
Die aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Polizeioberkommissarin ist, trotz robuster Physis und sonnigen Gemüts, eine Hypochonderin, die viel Energie aufbringt, um sich neue Krankheiten auszudenken. Sandra Schwartenbeck (Marie-Luise Schramm) ist seit neun Jahren mit Holger, dem Versandleiter einer Lübecker Spedition verlobt, kann sich aber noch nicht zur Heirat entschließen, weil sämtliche Lebensumstände perfekt sein sollen, bevor sie diesen Schritt wagt. Sandra ist eine pragmatische und tatkräftige Polizistin, aber reichlich phantasielos, wenn es um psychologische Feinheiten geht.
Nina Weiss
Polizeiobermeisterin Nina Weiss (Julia Schäfle) ersetzt ab Folge 57 Polizeioberkommissarin Sandra Schwartenbeck, nachdem diese der Karriere wegen überraschend nach Hamburg wechselt. Nina Weiss ist eine engagierte, junge und selbstbewusste Polizistin und fügt sich gut in das Team von Finn Kiesewetter ein. Entsprechend genießt sie die Wertschätzung ihrer neuen Kollegen. Sie kommt wechselt auf Wunsch der neuen Staatsanwältin Zobel zur Mordkommission Lübeck und soll für frischen Wind sorgen.
Lars Englen
Lars Englen (Ingo Naujoks) ist Kriminaldirektor und Gruppenleiter, damit Finns direkter Chef im Lübecker Kriminalkommissariat, in zweiter Ehe verheiratet mit einer 15 Jahre jüngeren Frau, frischgebackener Vater von zwei kleinen Zwillingsmädchen. Englen ist Machtmensch und Bürokrat, der im Revier ebenso patriarchalisch auftritt wie im Privatleben. Er liebt Pressekonferenzen, Interviews und öffentliche Aufmerksamkeit, das sind die Werte, für die Englen fast alles stehen und liegen lassen würde. Mit Kiesewetter führt Englen anfangs einen permanenten Konkurrenzkampf, bis er eines Tages Opfer interner Umstrukturierungen und zu Kiesewetters Partner wird.
Herr Schroeter
Herr Schroeter (Veit Stübner) ist dienstältester Mitarbeiter des Kommissariats und Polizeihauptkommissar, der sehnsüchtig auf seine Pensionierung wartet. ER möchte so wenig wie möglich in (womöglich gefährliche) Aktion treten, und hat sich regelrecht hinter seinem Schreibtisch verschanzt, von wo aus er vorzugsweise die Aktenablage delegiert. Wenn kein Mord passiert, ist er zuständig für Verkehrsdelikte und Raub. In seiner Lieblingsschublade hat er immer eine Flasche Frühstückskorn. Als Polizist ist Schroeter zwar routiniert, doch wenig inspiriert. So laufen seine Theorien über Tathergänge meist ins Leere bis Absurde. Kiesewetters Erscheinen in Lübeck macht Schroeter vor allem Angst. Angst davor, richtig arbeiten zu müssen.
Ernst
Ernst (Jürgen Uter) ist so etwas wie das Faktotum der Dienststelle, sein Alter ist ebenso schwer zu schätzen wie seine eigentliche Funktion, und auch privat weiß man rein gar nichts über ihn, nicht mal, ob Ernst sein Vor- oder Nachname ist. Ernst sitzt im Empfang und ist ansonsten für alles zuständig, was irgendwie mit Hausmeisterdiensten zu tun hat.
Hauptspielorte
Neben dem Polizeikommissariat und der Gerichtsmedizin gibt es innerhalb des Stadtgebietes viele Orte, die in der Serie eine wichtige Rolle spielen: die Ober- und Untertrave, der Lübecker Hafen, der Lübecker Marktplatz, das Holstentor, der Lübecker Jachthafen, das Gänge-Viertel und viele weitere.
Polizeikommissariat
Hier befindet sich die „Zentrale“ des Ermittlerteams um Hauptkommissar Finn Kiesewetter. Das Kommissariat befindet sich in dem Gebäude der Wasserschutzpolizei. Über die Jahre sind Technik und Mobiliar immer mal wieder ergänzt und ausgetauscht worden. Im gesamten Kommissariat herrscht eine beruflich sachliche Atmosphäre, die in einigen Büros durch kleine persönliche Eigenarten der Bewohner unterbrochen wird: Herr Schroeter kümmert sich liebevoll um eine ganze Reihe verschiedener Pflanzen, und Lars Englen besitzt eine Galerie seiner größten Erfolge, aufgereiht in einer Vitrine. Die Büros des Teams befinden sich alle auf einer Etage, damit möglichst kurze Wege garantiert sind und nichts die zügige Ermittlung behindern kann. Finn Kiesewetter, Herr Schroeter und Sandra Schwartenbeck teilen sich ein großes geräumiges Büro. Gegenüber von den Kommissaren ist das Büro von Lars Englen. Elke Rasmussen hat dagegen ihr Büro auf der anderen Seite des Gebäudes.
In den ersten Folgen lag das Präsidium (der Drehort) in Hamburg Eilbek. Es wurde die Fassade eines ehemaligen Krankenhausgebäudes gezeigt. Die Kirchtürme, welche im Hintergrund zu sehen waren, gibt es in Hamburg dagegen nicht. Später wurde das Gebäude der Wasserschutzpolizei in Hamburg gezeigt. Auch das WS-Boot Elbe 23 ist immer zu sehen.
Die im Film gezeigte Justizvollzugsanstalt ist die JVA in Hamburg Fuhlsbüttel (Santa Fu).
Gerichtsmedizin
Die Gerichtsmedizin ist das Reich des Dr. Strahl (Christoph Tomanek). Hier wird jede Leiche und so manch anderes Beweisstück untersucht, das Finn und seinen Kollegen weiterhelfen kann einen Fall zu lösen. Die Pathologie befindet sich im Keller des Kommissariats und ist ebenso alt wie das Gebäude selbst, die Technik jedoch, befindet sich auf dem neuesten Stand. Dr. Strahl verfügt in der Gerichtsmedizin über ein kleines Büro, indem sich eine hervorragend ausgestattete naturwissenschaftliche Bibliothek befindet. Mit Hilfe dieses gesammelten Wissens ist Dr. Strahl in der Lage, Finn, auch abseits seines eigentlichen Fachgebietes, der Pathologie, zur Seite zu stehen und manch kniffliges Rätsel zu lösen.
Episodenliste
DVD-Veröffentlichung
Die ersten vier Staffeln sind auf DVD erschienen. Die Altersfreigabe liegt jeweils bei FSK 12.
Weblinks
- Klassenkonto/A bei IMDb
- Episodenliste bei Fernsehserien.de
- Morden im Norden auf DasErste.de
Einzelnachweise
- ↑ Ich reise allein bei kino-zeit.de abgerufen.
- ↑ Lutz Granert: Ich reise allein - Kritik bei critic.de abgerufen.
- ↑ Filmkritik bei Kino.de abgerufen.
- ↑ Hans-Jörg Rother: Familienkino für Strubbelmenschen bei faz.net abgerufen.
- ↑ "Heiter bis tödlich: 3 Serien verlängert, 2 abgesetzt von Alexander Krei, DWDL.de vom 22. Juni 2012
- ↑ Sven Martinek und Ingo Naujoks drehen wieder bei Fernsehserien.de abgreufen.
- ↑ Die Schauspieler & ihre Rollen bei hoerzu.de abgerufen.
Eiskalt-----------------
Folge 77 der Reihe Ein starkes Team | |
Titel | Eiskalt |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Länge | 89 Minuten |
Produktionsunternehmen | UFA Fiction |
Regie | Jörg Lühdorff |
Drehbuch | Leo P. Ard |
Produktion | Lena Kraeber |
Musik | Oli Biehler |
Kamera | Markus Hausen |
Schnitt | Ollie Lanvermann |
Deutschsprachige Premiere | auf ZDF |
Besetzung | |
| |
→ Episodenliste | |
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Eiskalt ist ein deutscher Fernsehfilm von Jörg Lühdorff aus dem Jahr 2019. Es handelt sich um die 77. Folge der Krimiserie Ein starkes Team mit Florian Martens und Stefanie Stappenbeck in den Hauptrollen. Es ist der dreizehnte Einsatz von Linett Wachow an der Seite von Otto Garber.
Handlung
Kriminalhauptkommissar Otto Garber, seine junge Kollegin Linett Wachow und Sebastian Klöckner müssen den Mord an einem Rentner aufklären, der vom Balkon seiner Hochhauswohnung gestürzt war. Selbstmord kann sehr schnell ausgeschlossen werden, denn offensichtlich wollte ihn jemand mit einem Kissen ersticken, was Faserspuren in der Lunge des Toten belegen. Vermutlich ist Clemens Ruttkowski vor Angst auf den Balkon geflüchtet und dann in die Tiefe gestürzt. Da Ruttkowski eine ganze Reihe Feinde hatte, konzentrieren sich die Ermittler darauf, hier das Tatmotiv und den Mörder zu finden. Ruttkowski war in letzter Zeit nur noch der „Verdorbenheit“ der Menschen auf der Spur und meinte etwas dagegen tun zu müssen. Seine Kollegen hatte er denunziert, wenn sie seiner Meinung nach moralisch falsch gehandelt hatten, was letztendlich zu seiner eigenen Entlassung führte, weil niemand mehr mit ihm arbeiten wollte. In seinem Wohnbereich war er ebenso unbeliebt, weil er jedem nachspioniert hatte, vom Nachbarn, der seinen Müll in der falschen Tonne entsorgt hatte bis zum kleinen Drogendealer. Bei der Polizei liegen diesbezüglich 103 Anzeigen an Bagatelldelikten vor. Doch der Hauptverdacht fällt auf einen unbekannten Einbrecher, der in der Tatnacht nachweislich in zwei andere Wohnungen des Hochhausen eingebrochen war und Wertgegenstände gestohlen hat. Möglicherweise hatte das Opfer ihn überrascht, als er auch bei ihm eingedrungen war.
Zeitgleich hat sich der Trickbetrüger Thorsten Schäfer Opfer in der Hochhausanlage ausgespäht. Dank des hilfreichen Hinweises von Borgward, einem privaten Lieferservice, der vorzugsweise die älteren Bewohner versorgt und diese alle gut kennt, kann der Schäfer schnell gefasst werden. Ruttkowski hatte ihn zufällig bei einer Geldübergabe fotografiert, doch Schäfer leugnet, deshalb jemanden umbegracht zu haben. Nach Überprüfung seines Alibis scheidet er als Mörder tatsächlich aus. So konzentrieren sich die Ermittlungen auf den nächtlichen Dieb, der bei seinen Opfern offensichtlich mit einem Schlüssel die Türen geöffnet hatte. Diese Spur führt zu Katja Schur, die als sehr hilfsbereit gilt und den älteren Bewohnern immer mal die Post heraufholt. Fatalerweise hatte sie nun einen Ohrabdruck auf einer der Türen hinterlassen, als sie gelauscht hatte, ob ihr Opfer schon schlafen würde, was bei den älteren Bewohnen in der Regel der Fall war. Auch hören sie nicht mehr so gut, sind altersbedingt unbeweglich, sodass Katja Schur stets schneller war als ihre Opfer und sie nie gesehen wurde. Wie eine kaltblütige Mörderin wirkt die junge Frau auf die Beamten allerdings nicht. Zu ihrer Verteidigung gibt sie an, an einer Zwangsstörung zu leiden und zur Tatzeit anderweitig auf Einbruchstour gewesen zu sein.
Otto Garber recherchiert in möglicherweise ähnlich gelagerten Todesfällen wie dem von Clemens Ruttkowski und stößt dabei auf einen ungeklärten Mord an einer Rentnerin in einem anderen Stadtbezirk. Auch hier wurde die Tür mit einem Schlüssel geöffnet, sodass es keine Einbruchsspuren gab. Ungwollt verursachte der Täter jedoch großen Lärm, sodass er schnell die Wohnung verlassen musste, um nicht entdeckt zu werden. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die Lebensumstände der Opfer. Sie lebten zurückgezogen und hatten keine Angehörigen. Unweigerlich treffen sie in diesem Zusammenhang erneut auf des Essenslieferanten Borgward, der mit beiden Opfern Kontakt hatte und sich möglicherweise bereits ein neues gesucht hatte. Als sich Garber und Wachow in Borgwards Firma umsehen, finden sie in einer Kühltruhe einen toten Rentner und in einer Schublade zahlreiche Personalausweise älterer Menschen. Sebastian Klöckner gleicht das Bewegungsprofil von Borgwards Handys ab und kann so beweisen, dass dieser zur Tatzeit in Ruttkowskis Nähe war. Zur Zeit ist er im Märkischen Viertel unterwegs, wo ihn Garber und Wachow stellen können. Sie kommen fast zu spät, denn er hat hier gerade Theresa Agirmann erstickt. Da sie vorhatte in ein Alterheim zu gehen „musste“ dem zuvor kommen. Linett Wachow kann die Frau zum Glück mit einer Herzdruckmassage wiederbeleben.
Borgward hatte über Jahre die weitere Existenz seiner Opfer vorgetäuscht von deren Renten er lebte. Er leerte regelmäßig die Briefkästen und täuschte mit einer Zeitschaltur Lichtbenutzung in den Wohnungen vor. Er redete sich ein die einsamen Menschen nur erlöst zu haben, weil sich niemand um sie gekümmert hätte.
Hintergrund
Eiskalt wurde im Sommer 2018 in Berlin unter dem Arbeitstitel Der Sheriff vom 15. Mai bis zum 17. Juni 2018 in Berlin gedreht und am 5. Januar 2019 um 20:15 Uhr im ZDF erstausgestrahlt.[1] Sputnik, dessen Rolle als Geschäftsmann in der Serie als ein Running Gag angelegt ist, verkauft dieses Mal Herrenkleidung und stattet Dienststellenleiter Reddemann mit Sakkos aus.
Rezeption
Einschaltquoten
Die Erstausstrahlung am 5. Januar 2019 erreichte 7,98 Mio Zuschauer, was einem Marktanteil von 24,6 Prozent entspricht. Dies war nach Geplatzte Träume und Preis der Schönheit der drittbeste Wert in den 24 Jahren der Reihe.[2]
Kritiken
Tilmann P. Gangloff von tittelbach.tv meinte zu diesem Krimi: „Als Kapiteltrenner nutzt Lühdorff ein bisschen zu oft Kameraflüge über die Dächer von Berlin, aber zum Ausgleich für die von Martens angesprochenen und anscheinend unvermeidlichen Informationsdialoge im Revier gibt es zwei Verfolgungsjagden sowie ein flott und clever geschnittenes fesselndes Finale.“ „Der Film bringt alles mit, was man von einem soliden Samstagskrimi erwarten darf. Aber Lühdorff muss eben auch die Erwartungen erfüllen, und dazu zählen unter anderem die kleinen Geplänkel zwischen Garber und seinem Freund Sputnik (Jaecki Schwarz), der diesmal in Sachen Herrenoberbekleidung unterwegs ist.“[2]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm werteten positiv und schrieben: „Zwischen etwas unnötigen erzählerischen Schlenkern, dem aufgesetzt-spannenden Finale und dem ältlichen Humor von Otto […] & Co. […] lauert ein atmosphärisch in Szene gesetzter Fall um Enkeltrick, Alterseinsamkeit und die Kluft der Generationen. Man hätte sich nur gewünscht, die nicht uninteressante Geschichte wäre konzentrierter angegangen worden. So trösten wir uns mit solider TV-Krimiware, bei der die zweite Hälfte deutlich besser geraten ist als die erste.“ Fazit: „Lauwarm kann ja auch ganz angenehm sein.“[3]
Petra Koruhn von der Westphälischen Rundschau kritisierte: „Interessantes Thema, allerdings unglaubwürdig umgesetzt. Aber das Schlimmste: Dem Duo Garber und Wachow fehlt leider der Esprit.“[4]
Bei Prima.de meinte Wilfried Geldner: „Es ist ja immer das Problem der Kriminalautoren: Mord muss es sein, viele andere Straftaten, die möglicherweise viel spannender wären, eignen sich für Krimis nicht. Die Tricks und Diebereien haben auch hier letztlich nicht so viel mit dem Mord zu tun. Doch wie Otto und Linett im Betonbau nach dem Täter schürfen – merke: Es gibt oft Ohrabdrücke an der Tür von lauschenden Tätern! -, ist sehenswert. Skeptische, leichtgläubige, misstrauische Nachbarn – ein trostloses Berliner Vorstadtbild.“[5]
Weblinks
- Klassenkonto/A bei IMDb
- Ein starkes Team: Eiskalt auf fernsehserien.de
- Klassenkonto/A bei crew united
Einzelnachweise
- ↑ Klassenkonto/A bei crew united, abgerufen am 21. Januar 2019.
- ↑ a b Tilmann P. Gangloff: Martens, Stappenbeck, Lohse, Lukas, Jörg Lühdorff. Die Erwartungen erfüllen Filmkritik bei tittelbach.tv, abgerufen am 21. Januar 2019.
- ↑ Kurzkritik bei TVSpielfilm, abgerufen am 21. Januar 2019.
- ↑ Ein starkes Team – Eiskalt: Kampf gegen Trickbetrüger bei wr.de abgerufen.
- ↑ Wilfried Geldner: Einsamkeit und Berliner Mutterwitz bei prisma.de abgerufen.
Ein starkes Team: Tod einer Studentin-------
Handlung
Katja Hellmann ist Psychologiestudentin an einer Universität und dort als Einzelgängerin bekannt. Neben ihrem Studium arbeitet sie eng mit ihrem Lehrprofessor Peter Prochaska zusammen, der ein ethisch umstrittenes Experiment zur Kognitiven Dissonanz gestartet hatte, in das nur Katja eingeweiht ist. Monatelang hat sie ohne Wissen ihrer Komilitonen Daten, Informationen und Verhaltensweisen über diese gesammelt. Das psychologische Experiment sollte zeigen, wie weit Menschen bereit sind zu gehen, um ihre geplanten Ziele zu erreichen. Für die Studenten hieß das konkret: ihre Zulassung zum Studium zu behalten und nicht durch die Prüfungen zu fallen. Bei einigen hing ihre weitere Existenz daran. Zu diesem Zweck wählte Katja besonders labile, finaziell angeschlagene oder familär überforderte Probanden aus.
Nach einer Studentenfeier wird Katja plötzlich tot aufgefunden; erschlagen mit einer Flasche. Die Kommissare Otto Garber, Linett Wachow und Sebastian Klöckner kommenn erst im Laufe ihrer mühsamen Ermittlungen hinter den Inhalt von Prochaskas Experiment „Menschen im Konflikt und ihre Reaktionen“. Sie sind sich sicher, dass hier das Motiv der Tat zu finden ist. Sowohl die betroffenen Studenten, die ungefragt und heimlich als probanden benutzt wurden, als auch der Professor geraten unter Mordverdacht. Als sich herausstellt, dass Katja eine Affäre mit dem verheirateten Professor hatte und von ihm schwanger war, wird dieser zum Hauptverdächtigen.
Katjas ehemaliger Freund, Lars Haage, findet derweil heraus, dass Katja von ihrer Stiefschwester Claudia Viereg, mit der sie in einer WG wohnte, aus Eifersucht erschlagen wurde. Schon immer stand diese im Schatten ihrer Schwester und als Katja herausfand, dass Claudia heimlich in ihrem Zimmer war und anhand ihrer Aufzeichnungen ihre Kommilitonen erpresst hatte, was letztendlich das Experiment gefährdete, wollte sie sie zur Rechenschaft ziehen. Das „musste“ Claudia um jeden Preis verhindern. Auch Garber und Wachow kommen dahinter und können das Geständnis mitanhören, dass Haag gerade mit Gewalt aus der Täterin herauspresst.
Sputnik verrät in dieser Episode, wie er zu seinem Spitznamen gekommen war. Sputnik ist der russische Name für Wegbegleiter, Gefährte oder Beschützer. Eine Freundin (Elisabeth Wegner) hatte ihn früher immer so genannt.
Janette Oke: Die Coal Valley Saga -------------
(Reihenfolge laut Fernsehserien.de)
3. Staffel
Nr. (ges.) |
Nr. (St.) |
Deutscher Titel | Originaltitel | Erstausstrahlung USA | Deutschsprachige Erstausstrahlung (D) | Regie | Drehbuch |
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23 | 1 | Hoffnungsschimmer | It begins with heart, Part 1 | 14. Feb. 2016 | 12. Okt. 2017 | - | - |
24 | 2 | Neujahrswünsche | It begins with heart, Part 2 | 14. Feb. 2016 | 19. Okt. 2017 | - | - |
25 | 3 | Dunkle Geheimnisse | Troubled hearts | 21. Feb. 2016 | 26. Okt. 2017 | Martin Wood | Derek Thompson |
26 | 4 | Geständnisse | Time to speak | 28. Feb. 2016 | 9. Nov. 2017 | Martin Wood | Richard Manning |
27 | 5 | Herzensnöte | Heart of a hero | 6. März 2016 | 9. Nov. 2017 | Neill Fearnley | Josef Anderson |
28 | 6 | Ein sanftes Herz | A gentle Heart | 13. März 2016 | 16. Nov. 2017 | Neill Fearnley | Derek Thompson |
29 | 7 | Familienglück | Forever In My Heart | 20. März 2016 | 23. Nov. 2017 | Peter DeLuise | Josef Anderson |
30 | 8 | Gebrochene Herzen | Heartbreak | 27. März 2016 | 30. Nov. 2017 | Peter DeLuise | Richard Manning, Robin Bernheim |
31 | 9 | Gebete im Sturm | Hearts In Question | 3. Apr. 2016 | 7. Dez. 2017 | Neill Fearnley | Cynthia Cohen |
32 | 10 | Herzensgebete | Prayers From The Heart | 10. Apr. 2016 | 14. Dez. 2017 | Neill Fearnley | Paul Jackson |
4. Staffel
Nr. (ges.) |
Nr. (St.) |
Deutscher Titel | Originaltitel | Erstausstrahlung USA | Deutschsprachige Erstausstrahlung (D) | Regie | Drehbuch |
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33 | 1 | Wahre Weihnacht – Teil 1 | The Heart Of Christmas, Part 1 | 25. Dez. 2016 | 14. Nov. 2017 | Neill Fearnley | Robin Bernheim |
34 | 2 | Wahre Weihnacht – Teil 2 | The Heart Of Christmas, Part 2 | 25. Dez. 2016 | 14. Nov. 2017 | Neill Fearnley | Robin Bernheim |
35 | 3 | Kleine Helden | Words From The Heart | 19. Febr. 2016 | 14. Nov. 2017 | Peter DeLuise | Janette Oke |
36 | 4 | Herz der Wahrheit | Heart Of Truth | 26. Febr. 2016 | 14. Nov. 2017 | Peter DeLuise | Derek Thompson |
37 | 5 | In Bedrängnis | The Heart Of The Community | 5. März 2016 | 14. Nov. 2017 | - | Janette Oke |
38 | 6 | Veränderung des Herzens | Change Of Heart | 12. März 2016 | 14. Nov. 2017 | Neill Fearnley | Cynthia Cohen, Paul Jackson |
39 | 7 | Bewegte Herzen | Heart Of A Teacher | 19. März 2016 | 14. Nov. 2017 | - | Derek Thompson |
40 | 8 | Folge deinem Herzen | My Heart Will Go On | 26. März 2016 | 14. Nov. 2017 | Peter DeLuise | Janette Oke |
41 | 9 | Mutige Herzen | Healing Heart | 2. Apr. 2016 | 14. Nov. 2017 | Mike Rohl | Janette Oke |
42 | 10 | Heilende Herzen | Courageous Hearts | 9. Apr. 2016 | 14. Nov. 2017 | Neill Fearnley, Mike Rohl | Cynthia Cohen, Paul Jackson |
43 | 11 | Geheimnisse des Herzen | Heart Of A Secret | 16. Apr. 2016 | 14. Nov. 2017 | Neill Fearnley | Cynthia Cohen, Paul Jackson |
44 | 12 | Kämpfernatur | Heart Of A Fighter | 23. Apr. 2016 | 14. Nov. 2017 | Neill Fearnley | Cynthia Cohen, Paul Jackson |
5. Staffel
Nr. (ges.) |
Nr. (St.) |
Deutscher Titel | Originaltitel | Erstausstrahlung USA | Deutschsprachige Erstausstrahlung (D) | Regie | Drehbuch |
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45 | 1 | Weihnachtszeit – Teil 1 | The Christmas Wishing Tree, Part 1 | 25. Dez. 2017 | 1. Febr. 2019 | - | - |
46 | 2 | Weihnachtszeit – Teil 2 | The Christmas Wishing Tree, Part 2 | 27. Dez. 2017 | 1. Febr. 2019 | - | - |
47 | 3 | Der Prozeß | Believing | 18. Febr. 2018 | 1. Febr. 2019 | Neill Fearnley | Derek Thompson |
48 | 4 | Herzen und Gemüter | Hearts And Minds | 25. Febr. 2018 | 1. Febr. 2019 | Neill Fearnley | |
49 | 5 | Zuhause ist es am schönsten | Home Is Where The Heart Is | 4. März 2018 | 1. Febr. 2019 | Mike Rohl | Elizabeth Stewart, Derek Thompson |
50 | 6 | Offene Herzen | Open Hearts | 11. März 2018 | 1. Febr. 2019 | Mike Rohl | - |
51 | 7 | Mein Herz gehört dir | My Heart Is Yours | 18. März 2018 | 1. Febr. 2019 | Neill Fearnley | Richard Manning |
52 | 8 | Liebe und Ehe | Love And Marriage | 25. März 2018 | 1. Febr. 2019 | Neill Fearnley | Cynthia Cohen, Paul Jackson |
53 | 9 | Das Wesen der Sache | Heart Of The Matter | 1. Apr. 2018 | 1. Febr. 2019 | Peter DeLuise | Elizabeth Stewart |
54 | 10 | Dem Sturm trotzen | Weather The Storm | 8. Apr. 2018 | 1. Febr. 2019 | Peter DeLuise | Derek Thompson |
55 | 11 | In meinen Träumen | In My Dreams | 15. Apr. 2018 | 1. Febr. 2019 | - | Elizabeth Stewart |
56 | 12 | Herzenssache | Close To My Heart | 22. Apr. 2018 | 1. Febr. 2019 | Neill Fearnley | Derek Thompson |
6. Staffel
Nr. (ges.) |
Nr. (St.) |
Deutscher Titel | Originaltitel | Erstausstrahlung USA | Deutschsprachige Erstausstrahlung (D) | Regie | Drehbuch |
---|---|---|---|---|---|---|---|
57 | 1 | - | The Greatest Christmas Blessing, Part 1 | 25. Dez. 2018 | - | Neill Fearnley | Alfonso H. Moreno |
58 | 2 | - | The Greatest Christmas Blessing, Part 2 | 25. Dez. 2018 | - | Neill Fearnley | Alfonso H. Moreno |
Film | |
Titel | Festung (Fortress) |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Länge | 91 Minuten |
Stab | |
Regie | Kirsi Marie Liimatainen |
Drehbuch | Nicole Armbruster |
Produktion | Alexandra Kordes Meike Kordes |
Musik | Matthias Petsche |
Kamera | Christine A. Maier |
Besetzung | |
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Festung (internationaler Titel „Fortress“)ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2011. Regie führte Kirsi Marie Liimatainen, in den Hauptrollen spielen Elisa Essig und Peter Lohmeyer sowie Karoline Herfurth und Ursina Lardi. Die Urauffürung erfolgte in Kanada beim Montréal World Film Festival am 24. August 2011. Deutsche Kinopremiere war erst 15 Monate später am 29. November 2012. Im deutschen Fernsehem wurde der Film erstmals im ZDF am 5. August 2014 ausgestrahlt.
Der Film zeigt das Leben der dreizehnjährigen Johanna, die versucht, trotz ihres gewalttätigen Vaters die Fassade einer heilen Familie aufrechtzuerhalten.
Handlung
Johanna ist fast vierzehn und leidet unter ihrem gewälttätigen Vater, der häufig ihre Mutter schlägt. Ihre ältere Schwester Claudia ist auf Grund der häuslichen Situation schon lange ausgezogen und kann nicht begreifen, warum ihre Mutter sich nicht von ihrem Mann trennt. So ist Johanna und ihre sechsjährige Schwester Moni dem psychischen Terror ihres Vaters hilflos ausgesetzt. Johanna schämt sich für die anhaltenden Übergriffe des Vaters, muss aber auch feststellen, wie sehr ihre kleine Schwester schon das Vokabular an Schimpfworten ihres Vaters in ihren Sprachgebrauch mitaufgenommen hat. Sie möchte Moni beschützen, was ihr nicht immer leicht fällt. Hoffnung gibt ihr der Lehrerssohn Christian Waidele, in den sie sich verliebt hat und es genießt jemanden zu haben, an den man sich anlehnen kann. Obwohl sie ihn aufgrund seiner ruhige Art mag, vermisst sie andererseits ein dominates Auftreten, wie ihr Vater es immer zeigt. Das führt zu ersten Konflikten, weil Christian den Hintergrund nicht kennt. Johanna verschweigt ihm ihre familäre Situation und täuscht ein ganz normales Elternhaus vor.
Nach einer neuen Prügelatacke will Johannas Mutter ihren Mann verlassen, doch sie kriegt es wie so oft nicht fertig. Ihre Schwiegermutter will ihnen demnächst ihr Hotel überschreiben, doch nur unter der Bedingung, dass es über sie kein Gerede im Ort gibt. Bei einer Party, zu der Johanna zusammen mit Christian eingeladen wurde, kann sie ihre persönlichen Anspannung nicht ablegen. Sie hatte ihrer kleinen Schwester aufgetragen sie anzuklingeln, wenn zu Hause etwas nicht in Ordnung sein sollte. Deshalb verlässt sie die Party vorzeitig, was Christian falsch versteht. Aus Angst vor einer Eskalation verheimlicht sie die Wahrheit, was ihrer Beziehung nicht gut tut. Ihren vierzehnten Geburtstag feiert sie mit ihrer Familie im Hotel der Oma, doch richtig fröhlich ist Johanna nicht. Außer ihrer großen Schwester Claudia hat sie keine weiteren Gäste. Diese Streitet sich erneut mit ihrem Vater und fährt daraufhin mit voller Absicht mit ihrem Auto gegen dessen Wagen. Seiner Frau raunt Robert daraufhin wütend zu: „Du hast Deine Scheißkinder nicht im Griff.“ Inzwischen war Christian doch gekommen und muss das Familienchaos mit ansehen. Johanna zieht sich mit ihm in eines der Hotelzimmer zurück, während ihre Mutter Claudia bittet Moni mit zu sich zu nehmen. Ihr ist klar, dass dieser Tag nicht gut enden wird. Robert schlägt sie am Abend so arg, dass sie auch am nächsten Tag noch nicht aufstehem kann. Johanna muss nun nicht nur ihre kleine Schwester versorgen, sondern auch ihre Mutter. In der Schule spricht sie Lehrer Waidele an. Er hat von Christian erfahren, wie ihre Familie unter dem Vater leidet und meint das Jugendamt informieren zu müssen. Das will Johanna um jedem Preis verhindert und bezichtigt kurzerhand ihren Leher eines sexuellen Übergriffs, um ihn unglaubwürdig zu machen. Christian wendet sich daraufhin von ihr ab und Johanna bekommt zu Hause einen Wutanfall und zerstört alle Dinge, die ihr ihr Vater einmal geschenkt hatte. Als sie bemerkt, dass es ihrer Mutter immer schlechter geht und sie inwischen das Bewusstein verloren hat, ruft sie den Rettungsdienst. In der Hoffnung, sich mit Christian versöhnen zu können, geht sie zaghaft auf ihn zu.
Hintergrund
Die Dreharbeiten erfolgten vom 14. September bis zum 31. Oktober 2010 in Heppenheim und Umgebung in Hessen.Kinofilm Festung bei crew united Am 29. November 2012 erfolgte die Kinopremiere.IMDb-Kennung ungültig (Hilfe)
Kritik
Tittelbach.tv wertete: „‚Festung‘ ist auf Grund seiner Realitätsnähe keine leichte Kost. Gerade durch die zurückhaltende Inszenierung, die auf dramatische Musikuntermalung und einen dynamischen Schnitt verzichtet, ist es dem Zuschauer kaum möglich, sich vom Schicksal der Figuren zu distanzieren. So erreicht die zyklische Struktur der Erzählung, in der sich wie im wahren Leben Übergriff an Entschuldigung an erneuten Übergriff reiht, dass sich das Publikum nach dem Ende des Films zu sehnen beginnt – einfach nur, um den bedrückenden Gewaltkreislauf nicht mehr ertragen zu müssen. Es ist gut und richtig, dass Liimatainen ihre Zuschauer hier ein wenig quält. Häusliche Gewalt ist kein Thema für seichte Abendunterhaltung.“[1]
Sophie Charlotte Rieger schrieb für filmstarts.de: „Jede vierte Frau in Deutschland wird im Laufe ihres Lebens einmal das Opfer häuslicher Gewalt. In Anbetracht dieser erschreckend hohen Zahl ist jede ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema hochwillkommen. In ihrem Filmdrama ‚Festung‘ erzählt die finnische Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen nun die Geschichte einer von gewalttätigen Übergriffen des Vaters gezeichneten Familie. Auf sehr realistische Weise zeigt die Filmemacherin die seelischen Verletzungen der Figuren und mutet ihrem Publikum dabei einiges zu: ein aufrüttelndes und forderndes Werk über ein Problem, das immer noch viel zu wenig Beachtung findet.“[2]
Bei epd-film.de urteilte Patrick Seyboth: „Erwachsen werden und erste Liebe stehen für Johanna unter dunklen Vorzeichen. Dort, wo sie Rückhalt und Geborgenheit finden müsste, herrschen Schweigen und Angst. Gerade erst ist der Vater von einer Therapie zurückgekehrt, mit Geschenken und gutem Willen, doch seine Aggressionen hat er nach wie vor nicht unter Kontrolle. Die Inszenierung setzt die Ausraster und Prügelattacken des Vaters gegen die Mutter nicht direkt ins Bild, sie beleuchtet die Auswirkungen. Die Familie ist zur ‚Festung‘ geworden, ein prekäres System, das nur in der Abschottung nach außen, hinter der Fassade einer heilen Welt, aufrechtzuerhalten ist.“[3]
Weblinks
- [ Klassenkonto/A] bei IMDb
- Klassenkonto/A bei crew united
Einzelnachweise
- ↑ Essig, Göbel, Lardi, Lohmeyer, Herfurth, Liimatainen. Ein Drama häuslicher Gewalt bei Tittelbach.tv abgreufen.
- ↑ Sophie Charlotte Rieger: Kritik auf Filmstarts.de, abgerufen am 13. August 2014.
- ↑ Patrick Seyboth: Filmkritik bei epd-film.de abgerufen.
Norbert Ortner (* 1. Juli 1988 in Traunstein, Oberbayern) ist ein deutscher Schauspieler und Regisseur im Bereich Theater und Film.
Karriere
Norbert Ortner wuchs im Chiemgau auf und absolvierte sein Abitur am Chiemgau Gymnasium Traunstein. Im Anschluss zog er nach München um dort in der Filmbranche Fuß zu fassen. Über Jahre hinweg arbeitete er sowohl in den Bereichen Aufnahmeleitung, Kamerabühne, Licht als auch als Regie-Assistent und Script/ Continuity für verschiedene Produktionsfirmen.
Im Alter von 25 Jahren beschloss er die Kameraseite zu wechseln und begann seine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Zerboni in München. Diese schloss er 2016 erfolgreich in der Masterclass ab.[1] Bereits während seiner Ausbildung gewann Norbert Ortner mit einem selbstgeschriebenen Theaterstück den Max-Preis beim Treffen der Münchner Privaten Schauspielschulen 2015 mit Kollegen aus seiner Schauspielklasse. 2016 produzierte er in Eigenregie einen Kurzfilm (Thema: Zeit), mit welchem er beim Snowdance Independent Filmfestival in Landsberg a. Lech mit dem Schauspieler-Preis Marlene ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr gewann sein Film Gelbsucht beim Munich International Shortfilm Festival Kaliber 35 den Preis für BESTER FILM,[2] bei welchem er ebenfalls als Regisseur und Hauptdarsteller agierte.
Neben diversen TV-Rollen ist Norbert Ortner auf deutschen Theaterbühnen zu sehen.
Filmografie (Auswahl)
- 2016–2018: Die Chefin (4 Folgen)
- 2016–2018: Die Rosenheim-Cops (4 Folgen)
- 2016: Hubert und Staller (Regie: Philipp Osthus)
- 2017: Hubert und Staller (Folge: Das letzte Kapitel)
- 2018: Alles ist gut
- 2018: Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit
- 2018: Frühling – Am Ende des Sommers
Theater (Auswahl)
- 2015: Staying Alive (Regie: Ercan Karacayli) im theater … und so fort, München
- 2016: Wir sind keine Barbaren (Regie: Ercan Karacayli) im Torturmtheater Sommerhausen
- 2017: Ins Paradies (Regie: Daniela Maria Fiegel, Norbert Ortner) im Einstein Kultur München
- 2018: Immer nie am Meer, (R: Franz Josef Strohmeier) im Zentraltheater München
- 2018: Carmina Burana (R: Richard Steiger) im Grossen Festspielhaus Salzburg
- 2019: Kennen Sie die Milchstrasse? (R: Andreas Seyferth) im Theater Viel Lärm um Nichts in Pasing
Auszeichnungen
- 2015: Max-Preis beim Treffen der Münchner Privaten Schauspielschulen
- 2016: Marlene (Schauspieler-Preis) beim Snowdance Independent Filmfestival
- 2016: Bester Film für Gelbsucht beim KALIBER35 Munich International Short Film Festival[3]
Weblinks
- Klassenkonto/A bei IMDb
- Norbert Ortner bei Schauspielervideos
- Norbert Ortner bei Castforward
- Norbert Ortner bei Filmmakers
- Offizielle Homepage von Norbert Ortner
Einzelnachweise
- ↑ Plötzlich Schauspieler bei rtv.de abgerufen.
- ↑ Munich International Shortfilm Festival
- ↑ Preise & Auszeichnungen bei www.schauspielervideos.de abgerufen.
Saure Rüben (auch bekannt als „Sauerrüben“ [1]) sind Herbstrüben, die ähnlich wie Sauerkraut und saure Bohnen durch Milchsäuregärung konserviert wurden. Sie gehören zu den Sauergemüsen. Verbreitet sind sie heute nur noch im Elsass, in einigen Regionen Süddeutschlands, Österreichs, in der Schweiz, Kroatien und in Slowenien.
Saure Rüben gehören zu den fast vergessenen Gemüsegerichten. Sie sind sie eine nicht zu vernachlässigende Alternative zu Sauerkraut und stärken wie dieses das Immunsystem. Zudem regt der Gärungsprozess während der Fermentation probiotische Prozesse an, die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Wie das Ausgangsprodukt, die Kohlrübe, die grösstenteils nur als Viehfutter verwendet wird, fristen Saure Rüben noch immer ein Schattendasein.
Saure Rüben lassen sich wie Sauerkraut zubereiten oder mit diesem kombinieren. Zur Herstellung werden Herbstrüben geschnetzelt und mit Salz abwechselnd in einen Steinguttopf geschichtet und festgestampft, bis sie mit dem eigenen Saft bedeckt sind. Anschließend werden die Rüben mit einem sauberen Tuch bedeckt und mit einem Brettchen und einem Stein beschwert. Nach einigen Wochen (in denen Brettchen und Stein mehrmals gründlich gereinigt werden sollten) ist der Gärprozess abgeschlossen.
In einigen Regionen sind saure Rüben, meist in Beuteln verpackt, auch als Handelsware erhältlich.
Traditionell werden saure Rüben mit Zutaten wie Schweinefleisch, Zwiebeln und Speck gekocht, können aber auch roh oder gekocht gut als Salat Verwendung finden. [2]
Einzelnachweise
- ↑ Sauerrüben
- ↑ Rezept bei gutekueche.at abgreufen.
Die Affäre Borgward ist ein deutscher Fernsehfilm des Regisseurs Marcus O. Rosenmüller, der am 7. Januar 2019 erstmals im Ersten ausgestrahlt wurde. Der Film zeigt die Umstände des Untergangs der Carl F. W. Borgward G.m.b.H. Automobil- und Motoren-Werke in Bremen im Jahr 1961.
Handlung
1959 wird ein neuer Sportwagen „Arabella“ des Automibilherstellers Borgward getestet. Obwohl alles gut läuft findet sich ein kleiner Mangel, den der Mitarbeiter Alfred Linden nicht weitermeldet. Er hält ihn für einen Montagemangel, der umgehend behoben sein wird. Er will den Firmeninhaber Carl F.W. Borgward mit solchen Kleinigkeiten nicht beunruhigen, denn derzeit bestimmen finanzielle Probleme die Tagesordnung. Die aufstrebende Automobilbranche im In- und Ausland bringen erste Umsatzeinbußen und der Geschäftsführer Carstens macht seinen Chef sinnvolle Vorschläge, ihre drei Firmenteile zusammenzulegen um die Grundkosten zu senken. Doch Carl F. W. Borgward will davon nichts hören. Er will um jeden Preis unabhängig bleiben und schon gar nicht mit anderen Firmen fusionieren. Sein all die Jahre erfolgreiches Unternehmen, dass 1924 mit der Konstruktion der offenen dreirädrigen „Blitzkarre“' und mit dem Dreirad-Personenwagen „Goliath Pionier“ begann, ist jetzt die drittgrößte Autofirma in Deutschland. Nach dem Krieg hatte er aus eigener Kraft den Aufbau seiner zerstörten Produktionshallen geschafft. Die steigende Nachfrage nach seinen Autos halfen im dabei, ein Werk nach dem anderen aufzubauen. Seine Arbeiter durften am Wochenende gratis Autos oder Motorräder privat nutzen, das half dabei ihre Verbundenheit zu Borgward zu festigen.
Zu seinem 70. Geburtstag wird Carl F. W. Borgward als erfolgreicher Einzelunternehmer das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern verliehen. Für die Bremer Politiker ist dies ein Grund mehr, Borgward nicht zu mögen. Er bringt der Region zwar viele Abeitsplätze und der Stadt sichere Steuereinnahmen, aber das hält Borgward den Leuten auch stets „unter die Nase“. Keine gute Ausgangsposition für sein derzeitige finanzielle Lage, denn Borgward muss nun doch, da die Banken weitere Kredite ablehnen, den Senat um eine Bürgschaft bitten. Als er jedoch die zunächst anvisierten 50 Millionen um weitere 30 Millionen erhöhen will, kommt es zum Disput. Kritiker wie der Wirtschaftssenator Karl Eggers hatten dies geahnt und man sinniert nach einem eigenen Plan, die Arbeitsplätze auch ohne den Firmenbesitzer zu sichern. Deshalb trifft sich Finanzsenator Wilhelm Nolting-Hauff mit dem Unternehmensberater Dr. Johannes Semler und Bürgermeister Wilhelm Kaisen plant die Gründung einer Aktiengesellschafft. Dazu wäre eine Zusammenarbeit mit VW oder BMW denkbar, die bereits Interesse signalisiert haben. Bürgermeister Kaisen bittet deshalb Bundeskanzler Erhard um Unterstützung, doch dieser lehnt eine Beteiliging des Bundes ab. So kommt Nolting-Hauff's Initiative zum Tragen und Unternehmensberater Semler, der zugleich Aufsichtsratsmitglied bei BMW ist.
1961 stimmt der Bremer Senat darüber ab, ob dem Automobilwerk Borchard ein weiterer Kredit bewilligt wird. Unter der Bedingung, dass Carl F. W. Borgward der neuen AG sämtliche Rechte überträgt, stimmt der Senat zu. In der Hoffnung, dass seinen 19.000 Mitarbeitern so der Arbeitsplatz erhalten werden kann, unterzeichnet Borgward den Vertrag. Für ihn zieht nun Semler in dessen Büro ein, der vom Senat offiziell eingesetzt wurde. Doch anstatt die Firma wieder auf die Beine zu bringen, damit sie selbstständig weiterarbeiten kann, plant dieser ein „Ausbluten“, sodass BMW die Borgwardwerke zum kleinstmöglichen Preis übernehmen kann. Deshalb schickt er sogleich sechs Konstrukteure nach München und deklariert dies als Weiterbildung für diese Mitarbeiter. Doch sein Plan geht nicht auf, BMW ist nur an Borwards Hauptwerk interessiert und schlägt Semlers Kaufangebot aus. Auch der Bremer Senat wird unruhig, weil Semler keine sichtbaren Erfolge zu verzeichnen hat. Nachdem dieser weitere 50 Millionen für die neue AG fordert und nicht in der Lage ist, die Borgwardwerke zu verkaufen, wird dessen Generalvollmacht widerrufen und das endgültige Ende der Automobilproduktion ist besiegelt.
Carl F. W. Borgward leidet sehr darunter seine Firma verloren zuhaben und dass man ihm nicht Gelegenheit gegeben hatte, seine Fehler auszubügeln. In einer Stellungnahmen äußert er sich nach der Schließung der Firma in der Presse. Er gibt zu Fehler gemacht zu haben, aber der Bremer Senat und deren auserkohrenen Wirtschaftsexperte Semler seien am endgültigen Untergand der Borgward-Werke die wahren Schuldigen. Er zerbricht am Verlust der Firma und an dem Versprechen seinen Arbeitern gegenüber, dass er nicht halten konnte und stirbt 1963. Für seine Konkurrenz war es eine gezielte Marktbereinigung, aber für die Betroffenen eine Katastrophe. Drei Jahre später berichtet der Spiegel, dass Borgward voreilig in den Konkurs getrieben wurde, was jedoch der Bremer Senat in seinem Rechenschaftsbericht anders darstellt.
In einer Nebenhandlung wird das Schicksal des Autohändlers Peter Zech gezeigt, der sich auf den Vertrieb von Borgward-Modellen spezialisirt hatte. Ausgerechnet das neueste Modell, die „Arabella“ zeigt immer mehr Mängel und die Käufer springen ab. Aufgrund der Liquiditätsprobleme der Herstellerfirma, muss auch der Händler am Ende Konkurs anmelden und verliert sein eingesetztes Kapital.
Hintergrund
Die Geschichte um die erste große Unternehmenspleite der Nachkriegszeit, die bei wirtschaftskundigen Menschen noch heute ungläubiges Kopfschütteln hervorruft, wurde vom 20. Februar 2018 bis zum 14. März 2018 in Bremen, Ganderkesee, Bruchhausen-Vilsen und Berne gedreht.[1]
Der als Spielfilm aufgebaute Film wird in verschiedenen Teilen durch historische Aufnahmen ergänzt. Durch zwischengeschaltete (gestellte) Interviews erfährt der Zuschauer den geschichtlichen Hintergrund und die Historie der Firma Borgward.
Die Premiere war am 29. September 2018 auf dem Filmfest Hamburg.[2]
Rezeption
Einschaltquote
Die Erstausstrahlung am 7. Januar 2019 wurde in Deutschland von 3,53 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 10,9 % für Das Erste.[3]
Kritiken
Rainer Tittelbach von Tittelbach.tv schrieb: „‚Die Affäre Borgward‘ […] ist ein dichter, informationsgesättigter 90-Minüter, der die Interessenskonflikte von Politik & Wirtschaft beleuchtet, aber auch ein persönliches Drama erzählt. Thomas Thieme gibt dem analytischen Film, der natürlich anders funktioniert als ein Spielfilm, die nötige Seele. Cool: statt Zeitzeugen werden Charakteren/Schauspielern Originalzitate in den Mund legt.“ Doch „nur selten hat man den Eindruck, Erklärdialogen beizuwohnen. Und auch wenn man weiß, wie die reale Geschichte ausgeht, so werden hier nicht einfach nur die Tatbestände bebildert. Vielmehr versucht Rosenmüller immer wieder, visuelle Metaphern zu finden, die über die dokumentarisch (ab)gesicherte Handlungsebene hinausgehen. Ein verzweifelt paffender Borgward, am Zaun vor dem Werksgelände, ein Verlorener, dem man seinen Lebenssinn genommen hat, ist eines dieser nachhaltigen Bilder.“[4]
Beim Weser Kurier wertete Katharina Frohne: „Wie konnte es passieren, dass Borgward letztlich scheiterte? Der Film hütet sich davor, diese Frage zu beantworten. Es ist offensichtlich, dass Marcus O. Rosenmüller, der Regie geführt und das Drehbuch verfasst hat, sich große Mühe gibt, nicht zu werten, sondern abzubilden, die Ambivalenz der Lage zu beleuchten statt Position zu beziehen. Es ist Schauspielgrößen wie Thieme, Zirner oder Barbara Philipp […] zu verdanken, dass das hin und wieder funktioniert. In den stärksten Szenen des Films ist Thieme mal selbstvergessener Tüftler, mal herrschsüchtiger Patriarch, mal Sympathieträger, mal Unsympath.“[5]
Oliver Jungen bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung urteilte: „Die dokumentarische Ebene wirkt pflichtschuldig, nicht anregend. Die bis heute virulente Frage, wie sich der Staat gegenüber der mächtigen Automobilbranche in Krisenzeiten verhalten sollte, wird kaum diskutiert. […] Am schwächsten aber nimmt sich die Dramatisierung aus, weil man zu keiner der Figuren ein engeres Verhältnis aufbauen kann, nicht einmal zu Borgward. […] Da rächt sich der zweite Fehler, Regie und Drehbuch in einer Hand zu belassen. Letzteres gibt es hier im strikten Sinne gar nicht. Der Erzählbogen geht nicht über die Firmeninsolvenz hinaus, kann aber das Emotionalisieren nicht lassen. So wird viel musikuntermalter Leerlauf produziert.“[6]
Auszeichnungen
Der Film war für den Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen nominiert.[7]
Weblinks
- Klassenkonto/A bei IMDb
- Die Affäre Borgward. In: Reportage & Dokumentation. DasErste.de, abgerufen am 7. Januar 2019.
- Die Affäre Borgward. In: Produktionsspiegel. Nordmedia, abgerufen am 3. Oktober 2018.
- Die Affäre Borgward. In: Produktionen. Cinecentrum, abgerufen am 3. Oktober 2018.
Einzelnachweise
- ↑ Klassenkonto/A bei crew united
- ↑ Filmfest Hamburg: NDR präsentiert 13 Produktionen. In: Presseportal.de. news aktuell GmbH, 24. September 2018, abgerufen am 2. Oktober 2018: „[…] die Filmbiografie „Die Affäre Borgward“, steht im Wettbewerb um den mit 25.000 Euro dotierten Hamburger Produzentenpreis „Deutsche Fernsehproduktion“.“
- ↑ Sidney Schering: Primetime-Check: Montag, 7. Januar 2019. Quotenmeter.de, 8. Januar 2019, abgerufen am 8. Januar 2019.
- ↑ Rainer Tittelbach: Thomas Thieme, Zirner, Eyron, Marcus O. Rosenmüller. Doku-Drama für Baby-Boomer, abgerufen bei Tittelbach.tv 2019.
- ↑ Katharina Frohne: Die Affäre Borgward: Doku-Spielfilm läuft am Montag. In: Kultur. Weser Kurier, 5. Januar 2019, abgerufen am 7. Januar 2019.
- ↑ Oliver Jungen: ARD-Film „Die Affäre Borgward“. Ein Bastler unter Managern. In: Feuilleton. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Januar 2019, abgerufen am 7. Januar 2019.
- ↑ Die Affäre Borgward. In: Programm. Filmfest Hamburg, abgerufen am 2. Oktober 2018.
Immer dieser Michel 2. – Michel muss mehr Männchen machen---------------------------------------
Vor vielen Jahren lebte auf dem Katthult-Hof in Lönneberga ein kleiner Junge namens Michel, der sich mit seinen fünf Jahren täglich neue Streiche ausdachte und damit den Einwohnern des Dorfes sehr zu schaffen machte. Eines tages brachten die Leute Michels Mutter einen Beutel vol Geld, dass sie gesammelt hatten, um Michel nach Amerika zu schicken, damit es im Dorf wieder ruhiger werden sollte. Doch Michels Mutter ist empört und wirft den Leuten ihr Geld vor die Füße. Sie leibt ihren Sohn und weiß, dass es das nie böse meint und es oftmals nur Missgeschicke sind.
Obwohl Michel meist von seinem Vater in den Holzschuppen gesperrt wurde, wenn er gerade wieder entwas angestellt hatte, so hat er sich hier fast ein zweites Zu Hause eingerichet. Deshalb sperrt er sich mitunter hier selbst ein und verriegelt die Tür von innen, wenn sein Vater ihn wieder mal bestrafen will. So kann er in aller Ruhe seine Holzmännchen schnitzen, von denen er im Laufe der Zeit schon eine recht große Menge engefertigt hatte. Auch seine Mutter schrieb Michels tägliche Streiche in ein blaues Heft und auch das war schon eine beträchtliche Sammlung geworden.
Während Lina, die Magd auf dem Hof, Michael nicht besonders leiden konnte, was das bei Alfred dem Knecht ganz anders. Die beiden mochten sich gern. Auch Michels kleine Schwester Ida ließ nichts auf ihren großen Bruder kommen. Am Abend ging Michel mit Alfred zum See, um Krebse zu fangen. Eigentlich wollte er seinen Vater damit nur milde stimmen, weil er ihm am Tag den Farbeimer so hingetsellt hatte, dass er hinenintraten musste. Doch das stellt er so ungschickt an, dass die vielen Krebse wieder aus der Schüssel krabbeln und sich im ganzen Haus verteilen. So kneift den Vater schon am frühen Morgen einer der Krebse in den Fuß. Ansonsten hatten sie aber drei Tage zu essen und sogar verkaufen konnte Michel einige Krebsschwänze im Dorf.
Am letzten Mittwoch im Oktober fahren Michel, seine Eltern mit Ida, Alfred und Lina zum traditionellen Markt nach Vimmerby. Nur Krösa-Maja bleibt zu Haue und hütet den Hof. Auf dem Mark geht es turbulent zu. Michels Mutter hat Eier und Wolle mitgenommen, die sie auf dem Markt verkaufen will. Michel und sein Vater sehen sie auf dem Viehmarkt um und Michel findet Gefallen an einem Pferd, aber dem Vater ist es zu teuer und so kauft ein anderen den Lukas. Zum Mittagessen ist Michels Familie bei Frau Petrell eingeladen. Gegenüber ist das Haus des Bürgermeister und Michel freundet sich sofort mit dessen Sohn an. Er hat Stelzen und Michel versucht damit zu laufen. Doch das endet in einer kleinen Katastropfe, denn er stürzt durch s Fenster von Frau Petrell mit dem Kopf mitten in der Suppenschüssel. Frau Petrell fällt sofort ihn Ohnmacht und da seine Eltern nach Wasser suchen und ewig nicht wiederkommen, schüttet Michel der Frau den Rest der Blaubeersuppe übers Gesicht. Michels Vater ist derart erbost, dass er den Jungen an den Ohren packt und hin und her schüttelt. Anschließen holt er vom Markt gleich eine neue Fensterscheibe und repariert den Schaden, den sein Sohn angerichtet hat. Michel rennt derweil aus dem Haus wieder zurück auf den Markt. Dort kommt er gerade hinzu, als der neue Besitzer von Lukas das Pferd beschlagen lassen will. Da es nicht still hält, wettet Michel mit dem Besitzer, dass er es schaffen würde, dass sich Lukas beschlagen lässt. Das gelingt und fortan gehört das Pferd Michel, der ganz stolz zurück zum Haus von Frau Petrell reitet. Dummerweise lässt er sich von des Bürgermeisters Sohn überreden mit dem Tier ins Haus seines Vaters zu reiten und anschließend auch noch das vorbereitete Feuerwerk anzuzünden, was erneut Ärger bringt. Im Ort denken nun alle, der schon lange angekündigte Komet stürzt auf die Erde. Auf dem Heimweg dann ist Michels Vater zum ersten Mal Stolz auf seinen Sohn. Der hatte zwar Frau Petrall und halb Vimmerby mit seinen Streichen halb zu Tode erschreckt, aber dafür ein Pferd ganz umsonst bekommen. Sein Stolz legt sich, als Michel ihn Tage später im Toilettenhaus einschließt und er dadurch das gute Essen verpasst. Nachdem sich Anton Svensson von Alfred befreien lässt, flüchtet Michel ganz schnell in den Holzschuppen.
Kurz vor Weihnachen fällt der erste Schnee und bei den abnedlichen Schnitzarbeiten verletzt sich Alfred am Daumen, was sich zu einer Blutvergiftung entwickelt. Michel kümmert sich rührend um seinen besten Freundes und als dieser zu fiebern beginnt, meint Michel, Alfred müsste zum Arzt nach Mariannelund gefahren werden, aber der Schneesturms lässt das nicht zu. Michel will das nicht so einfach hinnehmen er spannt heimlich seinen Lukas vor den Pferdeschlitten und macht sich mit Alfred auf den Weg nach Mariannelund. Obwohl das Pferd jung und kräftig ist und den Weg in den Ort von Früher kennt, bleibt er in dem schneeverwehten Weg stecken. Zum Glück ist eine Bauerngehöft in der Nähe und Michel holt den Bauern zu Hilfe. Dieser zieht ihm den Schlitten aus der Schneewehe, will ihm aber kein frischen Pferd für den Rest der Strecke leihen. Michel muss mit Lukas weiterfahren und kommt an das Ende seiner Kräfte. Der Schneesturm peitscht ihm ins Gesicht und er weiß nicht, wie er es schaffen soll. Michel ist am Verweifeln, doch zu seiner Rettung kommt ein Pferde-Schneepflug, der den Weg nach Mariannelund frei macht. Gerade noch rechtzeitig kann Alfred nun behandelt werden. Der Arzt schickt all seine wartenden Patienent nach Hause und kümmert sich einzig um den schwerkranken Alfred. Michel weicht nicht von Alfreds Seite und bleibt sogar, als diesem seine Hand aufgeschnitten werden muss. Nach ein paar Tagen fahren beide wieder nach Hause und die Leute von Mariannelund haben Michel nun auch mal von seiner heldenhaften Seite kenengelernt. In einem Brief, den der Arzt mitgegeben hat steht, dass Michels Eltern stolz auf ihren Sohn sein können. Anton Svenssons hat jedoch gerade seine eigenen Sorgen, denn er hat Magenschmerzen. Damit diese sich bessern, hat er sich einen heißen Topfdeckel auf den Bauch gelegt. Michel will den abgekühlten Deckel wieder auf dem Küchenherd nachwärmen. Dabei meint er es wie so oft zu gut und lässt ihn richtig heiß werden und packt ihn dem schlafenden Vater auf den Bauch.
Harry------------------------------------------
Film | |
Titel | Letzte Chance für Harry |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1998 |
Länge | 90 Minuten |
Produktionsunternehmen | Media Park Nord GmbH & Co. KG |
Stab | |
Regie | Karsten Wichniarz |
Drehbuch | Rolf-René Schneider |
Produktion | Karl Spiehs |
Musik | Günther Fischer |
Kamera | Nicolas Joray |
Schnitt | Andreas Schedler |
Besetzung | |
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Letzte Chance für Harry ist ein deutscher Fernsehfilm von Karsten Wichniarz aus dem Jahre 1998 mit Harald Juhnke Günter Pfitzmann und Christiane Hörbiger in den Hauptrollen.
Handlung
Fünf Tage vor Weihnachten, will der kanadische Manager Simon Spradow in Berlin die deutsche Firmenfiliale des weltweiten Handelsunterhemnes „World Trust“ besuchen. Deshalb mietet er sich für einige Tage im Hotel Adlon ein. Kaum angekommen will er sich zu Fuß ein wenig in seiner Geburtsstadt umsehen. Auf einer Straße fährt ihn im Dunkeln ein Auto an und er rollt eine Böschung hinunter, schlägt mit dem Kopf an einen Pfosten und bleib bewusstlos liegen. Hier findet ihn der Obdachlose Harry Strehle und hält ihn für tot. Da es Winter ist und kalt, nimmt er dem vermeintlichen Toten Mantel und Schuhe ab. Im Mantel jedoch befinden sich Brieftasche und Handy des Mannes und zudem auch ein Schlüssel für sein Hotelzimmer. Strehle verschafft sich Zutritt zu dem Hotel und will eigentlich nur eine Nacht mal wieder in einem richtigen Bett schlafen und auch ein schönes heißes Bad nehmen.
Simon Spradow kommt allmälich wieder zu Bewusstsein und wir nun von der Obdachtlosen Rotwein-Biggi entdeckt. Sie kümmert sich um den vermeindlich Gleichgesinnten und nimmt ihn mit zu ihrer Unterkunft. Dieser wehrt sich mit allen Kräften und will mit den „Pennern“ nichts zu tun haben. Er will zu seinem Hotel zurück, doch dort lässt man ihn in seinem „Aufzug“ nicht mehr hinein. Da er sich weder aus- noch beweisen kann ein Hotelgast zu sein, wird er nicht in das Hotel hineingelassen. Auch sein sehr selbstbewusstes und bestimmendes Auftreten nützt ihm nichts.
Am nächsten Morgen wird Harry vom Zimmerservice abgeholt und soll in die Firma „World Trust“ gebracht werden. Vergeblich versucht er sich heimlich aus dem Hotel zu schleichen, doch ein kleiner Junge spricht ihn an, denn er erkennt ihn als einziger wieder. Am Vortag hatte Harry von ihm für sein Mundharmonikaspiel eine Mark geschenkt bekommen. Durch den Jungen aufgehalten wird Harry vom Chauffeur wieder gefunden und zu „World Trust“ gebracht. Alle halten ihn hier für den gefürchteten Manager, denn niemand kennt Spradow persönlich. Mit Geschick kann Harry sich aus fachlichen Gesprächen herauswinden und überlässt das Reden Daniela Koch, die hier im Haus als Direktorin das Sagen hat. Harry droht das alles über den Kopf zu wachsen und er sucht irgendeinen Weg, wie er aus der Angelegenheit wieder herauskommt. Doch jeder scheint hier ein Auge auf ihn zu haben und es gibt kein Entrinnen.
Inzwischen hat der echte Simon Spradow den Weg bis zu „World Trust“ geschafft und will an dem, für ihn angesetzten, Meeting teilnhemen. Doch auch hier wird er schon am Eingang, da er sich nicht ausweisen kann, abgewiesen. Allerdings erfährt er nun, dass sich jemand für ihn auszugeben scheint. In der Hoffnung bei der kanadischen Botschaft neue Papiere zu bekommen begibt Spradow sich dorthin, doch da hier gerade Weihnachtsferien sind, muss er unverrichteter Dinge weiterziehen. Allmäling Hungrig geworden und ratlos, wie es mit ihm nun weitergehen soll, trifft er im Park auf Rotwein-Biggi. Von ihr erfährt er, wer vermutlich seine Sachen hat und sich für ihn ausgibt. Harry kümmert sich derweil um seine obdachlosen Freunde und versorgt sie mit frischen Lebensmitteln. Biggi lässt er sogar ins Krankenhaus bringen, da sie gerade eine Zusammenbrucht erlitten hat. Sie hustet schon länger, traute sich aber nie zum Arzt, weil sie nicht krankenversichert ist. Harry kann ihr diese Sorge nun nehmen, doch es ist zu spät. Sie ist zu krank und stirbt, hatte aber zum Schluss wenigstens noch ein schönes sauberes Bett.
Simon Spradow gelingt es endlich Harry ausfindig zu machen, damit er nun endlich in sein Leben zurückkehren kann. Dabei kann er Harry, der gerade fast von einem Auto überfahren wird, zur Seite ziehen. Beide kommen ins Gespräch und stellen dabei fest, dass dies womöglich ein Anschlag war, dem Spradow bereits vor zwei Tagen mit Glück lebend entgangen war. Der Manager ist davon überzeugt, dass dies nur mit seiner Arbeit für die Firma zu tun haben kann und dort jemand nicht will, dass er einem Geheimnis auf die Spur kommt. Spradow ist für ein aggressives und mutiges Auftreten bekannt und bei seinen Firmenkontrollen gibt es danach nicht selten Entlassungen. Er lässt deshalb Harry weiter den falschen Manager spielen und will sich heimlich bei „World Trust“ umsehen. Dabei stellt Spradow entsetzt fest, dass hier anstatt mit Weizen zu handeln, ein Waffernvertriebsnetz entstanden ist. Kaum hat Spradow dies entdeckt, erscheint Roland Schneider, der dies zu verantworten hat und bedroht den Manager mit einer Pistole. Mit Harrys Hilfe wird Schneider überwältigt und zur Verantwortung gezogen. Zum Dank für sein ungeplantes Engagement verhilft Direktorin Daniela Koch Harry in sein Leben zurück. Sie hatte erfahren, dass er früher ein bekannter Dirigent gewesen war und nach dem tödlichen Verkehrsunfall seiner Framilie den Halt verloren hatte und in die Obdachlosigkeit gerutscht war. So organisiert sie einen Auftritt mit Harrys altem Orchester und er genießt dieses Elebnis zum Heiligen Abend.
„Ein leben lang habe ich andere getreten, nun musste ich zum ersten Mal spüren wie es ist, selber getreten zu werden.“
Kritiken
Das Lexikon des internationalen Films bewertet Letzte Chance für Harry als „Gängiger Fernsehfilm, ganz zugeschnitten auf die beiden Hauptdarsteller Juhnke und Pfitzmann.“[1]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergaben eine mittlere Wertung (Daumen gerade) und schrieben: „Ein milder Spaß, aber ansehbar.“[2]
Weblinks
- Klassenkonto/A bei IMDb
- Klassenkonto/A bei crew united
Einzelnachweise
- ↑ Klassenkonto/A. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ TV-Komödie. Letzter gemeinsamer Film der Altstars Günter Pfitzmann und Harald Juhnke. bei tvspielfilm.de, abgerufen 2019.
Ein Kind------------------------------------
- Heino Ferch: Ingo Thiel
- Silke Bodenbender: Sandra Schlitter
- Johann von Bülow: Reinhard Schlitter
- Felix Kramer: Mario „Ecki“ Eckartz
- Julika Jenkins: Beate Jürgens
- Christian Beermann: Gerhard Weber
- Ronald Kukulies: Winfred „Winni“ Karls
- Moritz Führmann: Tim Koller
- Annina Hellenthal: Konstanze Weiß
- Thomas Limpinsel: Pastor
- Carlo Bohnenkamp: Florian Koller
- Justus Carriere: Innenminister
- Letizia Calde: Lisa Schlitter
- Bennet Eisenstein: Jimmy
- Klaus Filon:
- Noah Fischer:
- Katja Heinrich: Friedericke Wolf
- Dominik Klingberg: Horst Weiland
- Mona Kloos: Caro
- Michael Krabbe: Oliver Reiss, Reporter
- Guido Lambrecht: Max, Alkoholiker
- Antje Mairich: Irene Thiel
- Patrick Mölleken: Dani, Zeuge
- Mats Nohl: Thiels kleiner Sohn
- Christopher Reinhardt: Micha, Zeuge
- Lilit Serger: Mircos große Schwester
- Nina Vorbrodt: Ellen
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Ein Kind wird gesucht ist ein 2017 entstandener Fernsehfilm des ZDF in Zusammenarbeit mit Arte von Urs Egger nach dem Drehbuch von Katja Röder und Fred Breinersdorfer basierend auf dem Fall Mirco aus dem Jahr 2010. Der Film veranschaulicht neben den Ermittlungen der Polizei unter Leitung des von Heino Ferch gespielten Kriminalkommissars auch das Leid der von Silke Bodenbender und Johann von Bülow verkörperten Eltern des Jungen während der Zeit, da im Dunkeln liegt, was mit Mirco geschehen ist.
Handlung
Im September 2010 verschwindet der zehnjährige Mirco Schlitter an einem Freitagabend auf dem Nachhauseweg. Als seine Eltern Sandra und Reinhard Schlitter am nächsten Morgen bemerken, dass ihr Sohn verschwunden und sein Bett unbenutzt ist, schalten sie die Polizei ein.
Unverzüglich richtet diese unter der Leitung des erfahrenen Kriminalhauptkommissars Ingo Thiel eine Sonderkommission ein. Zusammen mit seinem Stellvertreter Ecki macht er sich persönlich mit auf die Suche, solange die Spuren noch frisch sind. Per Lautsprecherwagen wurde im Ort nach Zeugen gesucht, dabei fand sich ein Junge, der Mircos Fahrrad gefunden hatte und ein Bewohner eines Hauses am Ortsrand, der in einer Fernsehpause kurz von seinem Balkon aus ein Auto an der Landstraße halten gesehen hatte. Suchtrupps durchkämmen großflächig das Gelände und ein Mantrailer führt Thiel am Ende zu einem Anwesen. Dort verliert der Hund die Spur. Die Soko, bestehend aus ca. 12 Leuten, richtig sich in einem alten Finanzamtsgebäude vor Ort ein Büro ein. Ihnen ist jedoch schnell klar, dass sie den Jungen wohl nicht mehr lebend finden werden. Dennoch setzen sie alles daran, Mircos Schicksal aufzuklären.
Im Gespräch mit Mircos Eltern und Geschwistern versuchen Thiel und Konstanze Weiß, vom Opferschutz, Hinweise auf Personen zu erhalten, die sich möglicherweise auffällig verhalten haben. Desweiterne werden weitere Beamten aus den ganzen Bundesland moblisiert, um noch großflächiger das Gelände abzusuchen, einschließlich der Gewässer. Eine Hotline wird geschaltet, um in einer Anrufzentrale gezielt alle Hinweise aus der Bevölkerung sammeln zu können. Schon bald finden sich zwei junge Handballer, die die Beobachtung des ersten Zeugen bestätigen und ein Auto an der Landstraße gesehen haben. Dadurch kann der Fahrzeugtyp genauer bestimmt werden, bringt die Ermittlungen aber auch nicht weiter voran. Dagegen meldet sich eine Frau, die an einem Parkplatz eine Kinderhose gefunden hat. Sofort wird in diesem Bereich der angrenzende Wald durchsucht und weitere zum Teil blutverschmierte Kleidungsstücke gefunden, die zweifelsfrei Mirco gehörten. Den Ermittlern ist damit klar, dass nun nach einer Leiche suchen. Tim Koller, der in der Soko mitarbeitet, will die Eltern von Mirco nicht so gänzlich unwissend lassen. Er schickt ihnen ungenehmigt eine E-Mail, die sie darauf vorbereiten soll mit dem Schlimmsten zu rechen, da Mircos blutige Kleidungsstücke gefunden wurde. Thiel wirft Koller daraufhin aus seinem Team.
Ein erstelltes Täterprofil lässt darauf schließen, dass Mircos Entführer aufgrund der Ortskenntnisse, aus der Umgebung sein muss und sehr wahrscheinlich Familie hat. Thiel greift deshalb zu weiteren und teils ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden. Er lässt den Hausmüll von über 100 Anwohnern beschlagnahmen und nach Auffälligkeiten durchsuchen. Nachdem dies keinen Erfolg bringt, kommt einer von Thiels Leuten auf die Idee mit Wärmebildkameras nach dem Leichnam zu suchen, der jetzt nach 14 Tagen, aufgrund der Verwesungsprozesse, eine extreme Wärem entwickeln dürfte. Thiel gelingt es, den Einsatz von zwei Tornados der Bundeswehr dafür zu erreichen. 150 km² werden so gescannt und ausgewertet, doch sind auch hier alle Funde, die vom Lagerfeuer bis zum toten Wildschwein reichen, für ihren Fall nicht relevant. Mircos Mutter wird gebeten öffentlich an den Täter zu appellieren, was sie auch tut. Jedoch ohne Erfolg.
Inzwischen sind 39 Tage erfolgloser Suche vergangen. Man will Thiels Suchmannschaft verkleinern, wogegen er sich vehement wehrt. Zur Unterstützung seiner Mannschaft holt er Koller zurück, bei dem er sich im Nachhinein entschuldigt. Er braucht ihn zur Aufarbeitung der verschlüsselten Handynummern, mit der sein Team noch immer nicht fertig ist. Koller meint, er könne ein Programm schreiben, das genaus das Handy - so es eins gibt - aus allen Daten herausgefiltert, wenn das Bewegungsprofil genau mit dem Weg des Täters und der tatzeit übereinstimmt. Zeitgleich werden alle (ca.4000!), aufgrund der Zeugenaussagen in Frage kommenen Autos deren Zulassungsdaten Thiel jetzt vorliegen, nach möglichen Spuren erkennungsdienstlich untersucht.
Am 65. Tag der Suche wird Horst Weiland, ein Arbeiter einer in Tatortnähe befindlichen Saatgutfirma, überführt, ein falsches Alibi gegeben zu haben. Doch auch diese Spur wird zur Ackgasse. Selbst nach 94 Tagen gibt es keinen Fortschritt und das Innenministerium will den von Thiel gebundenen Personalbestand reduzieren. Inzwischen ist Weihnachten und Koller hat sein Programm fertig. Es findet sich tatsächlich eine Handynummer, die nun zum Ziel führen könnte, doch diese Nummer gehört zur Telecom und es bedarf einer richterlichen Anordnung, damit ihnen der Nutzer dieses Diensthandys genannt wird. Dies führt die Ermittler zu Gerhard Weber, Mitarbeiter im Außendienst der Telefongesellschaft und Nachbar von Tim Koller. Ein angepasster Familienvater mit zwei Kindern, der seinen Dienstwagen im November gewechselt hatte. Da das Fahrzeug ins Ausland verkauft wurde, dauert es bis man es ausfindig gemacht und nach Deutschland zurückgeholt hat. Am 140. Tag kann das Auto nach DNA-Spuren untersucht werden und so stehlt zweifelsfrei fest, dass Mirco in diesem Wagen saß. Erst jetzt informiert Thiel Koller, dass sein Nachbar ein Mörder ist.
145 Tage nach Mircos Verschwinden erfolgt die Festnahme von Gerhard Weber durch die SOKO. Im Verhör leugnet Weber zunächst, verstrickt sich aber schon bald in Widersprüche. Nach einiger Zeit schildert er im Detail, wie der Tatabend abgelaufen ist. Breistwillig verrät er die Stelle im Wald, wo er Mircos Leiche versteckt hat. Thiel kann Mircos Eltern nun endlich einen Abschluss für ihre Trauer geben.
Rezeption
Einschaltquote
Die Erstausstrahlung von Wut am 29. Januar 2018 im ZDF erreichte 5,41 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 17,1 Prozent.[1]
Kritiken
Tilmann P. Gangloff von Tittelbach.tv schrieb: „Es klingt etwas absurd, einem Krimi zu attestieren, er sei spannend wie ein Krimi. Aber ‚Ein Kind wird gesucht‘ funktioniert anders: keine Vernehmungen, keine Verfolgungsjagd, kein ‚Wenn’s der nicht war, dann vielleicht jener?!‘“ „Der Film schildert umfassend und sachlich die Arbeit der ‚Soko Mirco‘, die 2010 am Niederrhein fast fünf Monate lang nach einem verschwundenen Jungen gesucht hat.“[1]
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wertete Axel Weidemann: „Das Geschehen wird in wechselnden Perspektiven flüssig und, bis auf einige hochemotionale Momente, sachlich erzählt. Der Film macht es dem Zuschauer alles andere als leicht.“ „Deutlich wird, dass der Verlust eines Kindes nicht nur bedeutet, ohne Vorwarnung einen geliebten Menschen zu verlieren. Die Folgen, auch die der in guter Absicht verrichteten Polizeiarbeit, können die Familie des Opfers zerreißen.“[2]
Die TV Spielfilm beurteilte den Film als „packend erzählte Realität statt Krimieinerlei“[3], während tittelbach.tv der Ansicht ist, dass den Polizeibeamten des Falls Mirco mit dem Film vor allem „ein Denkmal“ gesetzt worden sei.[4] Der Film gehe unter die Haut und bleibe über 90 Minuten hochspannend, auch wenn der Zuschauer wisse, wie der Fall ausgehe, lobte Zeit Online.[5] Die Neue Osnabrücker Zeitung befand, der Film sei nicht spektakulär – aber grandios, „gerade weil er auf effektheischende Momente verzichtet“.[6]
Julian Miller von quotenmeter.de meinte, der Film sei kein „gelungenes Gesamtwerk“, denn „Am Ende scheint unbedingt ein schneidiger Mitfühlkrimi stehen zu müssen, der für Themen und Aspekte mit aufrichtigem Tiefengehalt nur am Rande Platz findet, und durch den Heino Ferch mit jeder Menge rausgelassener Frustration, zupackendem Management und dem ein oder anderen sanften Moment für die Frauenaffinität hindurchpeitschen muss.“[7]
Der Metzger-----------------------------------
Handlung
Als Restaurator Willibald Adrian Metzger spät abends aus seiner Werkstatt heimkehrt, stolpert er im Park über eine Leiche. Erschrocken stellt er fest, dass er den Mann aus seiner Schulzeit kennt. Metzger begibt sich zum Polizeirevier, um den Leichenfund zu melden und trifft dort schon wieder auf einen alten Schulkameraden. Dieser ist inzwischen Kommissar und will sich von Metzger den Fund zeigen lassen, doch ist die Leiche inzwischen verschwunden und Metzger ratlos. Am nächsten Tag muss er feststellen, dass jemand in seine Werkstatt eingebrochen ist. Es wurde jedoch nichts gestohlen. Stattdessen finden Metzger ein Foto aus seiner Schulzeit und ein Zettel mit dem Satz: Jedem Anfang wohnt eine Zauber inne. Kurz darauf besucht ihn Pospischill und beide sprechen über die alten Zeiten. Der Kommissar will dabei noch immer nicht glauben, dass dem Metzger der Felix Dobermann als Leiche begegnet sein soll. Seltsam ist allerdings, dass dieser seit seiner Haftentlassung nirgends wo aufgetaucht ist. Metzger meint deshalb, er werde ein Klassentreffen organisieren, um mal wieder alle zusammenzuholen. So richtig wohl fühlt er sich allerdings nicht dabei, denn er hat an seine Schulzeit nicht die besten Erinnerungen. Insbesondere unter Felix Dobermann musste er arg leiden, weil dieser ihn stets ärgerte und vor den anderen bloß stellte. Durch seine Schüchternheit, konnte er den anderen nie richtig entgegentreten.
Nachdem Metzger seine Einladungen fertig gestellrt hat, verteilt er diese auch unter seinen damalige Lehrern, die zum Teil noch heute an der Schule unterrichten. Zufällig trifft er dort seine heimliche Jugendliebe Danjela Djurkovic wieder, der er sogleich von seinem Leichenfund berichtet und dass wohl jemand möchte, dass wieder zum Hobbydetektiv wird.
Am Tag des Klassentreffens zeigen sich alle sehr verwundert, dass ausgerechnet „ihr“ Metzger sie alle eingeladen hatte. Bei allen Gesprächen über die alte Zeiten und ihre vielen Streichen bleibt Metzger sehr aufmerksam. Ein wenig interessant wird es zum fortgeschrittenen Abend, als der Alkohol seine Wirkung zeigt, doch verrät sich niemand als möglicher Mörder. Im Gegenteil, niemand weiß so recht, was ihr alter Freund Dobermann heute so treibt. Da einige der Einladung nicht gefolgt waren, will Metzger diesen ein wenig auf den Zahn fühlen. Zuerst besucht er seinen alten Prof. Eder. Er ist heute mit Birgit Kitzler verheiratet, in die Metzger und seine Kameraden damals alle verliebt gewesen waren. Insbesondere Felix Dobermann hatte ihr sehr nachgestellt. Das ging soweit, dass die beiden bei Intimitäten ertappt wurden und Dobermann daraufhin die Schule verlassen musste. Kurz nach seinem Gespräch bei Prof. Eder wird Metzger zu einer Brücke bestellt, doch als er dort auf seine Informantin wartet, wird er von hinten niedergschlagen und ins Wasser geworfen. Zum Glück hatte er Danjela von dem Treffen unterrichtet, sodaß er von ihr aus dem Fluss gerettet werden kann.
Metzger kommt auf eine Idee, wie er die Leiche eventuell finden kann. Das bringt zum Teil Erfolg, denn die Spur führt in die Wohnung von seinem alten Schulkameraden Mario Sedlatschek, in der eindeutige Zeichen darauf hindeuten, dass Dobermann hier erschossen wurde. Wie Metzger schon vor 25 Jahren ahnte, waren sowohl Dobermann als auch Sedlatschek homosexuell und ein Paar. Alle Nachstellungen Dobermanns nach dem weiblichen Geschlecht waren stets nur Tarnung, um seine wahre Neigung nicht zu verraten. Metzger findet ebenso heraus, dass Dobermann für einen Mord ins Gefängnis musste, den nicht er, sondern Prof. Eder aus Eifersucht begangen hatte. Nachdem Prof. Eder dies ungewollt zugibt, wird er von Kommissar Pospischill festgenommen. Allerdings war er für Dovermanns Tod nicht verantwortlich. Dieses Rätsel löst sich aus, als Sedlatschek Metzger nach Eders Festnahme einen Brief von seinem Freund Dobermann übergibt. Hierin schreibt dieser, dass er sich selbst umgebracht und mit Sedlatschek als Helfer für Metzger die Fährte gelegt hat, damit er als Hobbydetektiv seine Unschuld beweist, weil er dies aus Krankheitsgründen nicht mehr konnte. Er entschuldigt sich im Nachhinnein bei Metzger, ihn in der Schule so sehr geärgert zu haben, dies täte ihm sehr leid, zumal er ihn eigentlich immer beneidet hatte, weil er so sein konnte wie er war und er sich nie „verstecken“ musste.
Hintergrund
Der Metzger muss nachsitzen wurde vom 18. August bis zum 16. September 2014 in Tirol gedreht und am 19. Februar 2015 im Ersten ausgestrahlt.
Kritiken
Volker Bergmeister von Tittelbach.tv schrieb: „Der zweite Krimi um den Restaurator Willibald Adrian Metzger, der das Kriminalisieren nicht lassen kann und der in diesem Fall mit seiner schulischen Vergangenheit & seiner Rolle als übergewichtiger Prügelknabe konfrontiert wird, hebt sich wohltuend ab von der öffentlich-rechtlichen Fernsehkrimi-Routine.“[8]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergaben kommentarlos die beste Wertung (Daumen nach oben) und schrieben: Ein „Vergnügen mit kinoreifen Bildern und schön süffisantem Humor. Mit schön ausgereizten Nebenrollen und einem nett verschrobenen Helden, den man nicht so schnell über hat. Der Metzger besitzt kein Handy und keinen Fernseher, aber vielleicht würde er sich hierfür ja einen anschaffen.“ Fazit: „Hintersinniger Witz und klasse Dialoge!“[9]
Ulrich Feld von der Frankfurter Neue Presse bewertet Der Metzger muss nachsitzen als „Überkonstruiert“. Der Film „krankte“ „mit aller Gewalt skurril und anders sein zu wollen als andere Krimis und dabei die Schlüssigkeit der Geschichte zu vernachlässigen.“ Der „überladenen Plot“ hätte zu viele „Nebenhandlungen und Nebenfiguren“. „Aus der Grundidee der Geschichte mit Rückblenden in die Schulzeit der Hauptfigur hätte sich was machen lassen. Nur leider gibt es dann nach knapp 40 Minuten diese Szene auf dem Klassentreffen, in der eine alte Lehrerin den Schülern einen Schnaps spendiert. Ab diesem Moment läuft nämlich nicht nur die Party, sondern auch der ganze Film aus dem Ruder.“[10]
Marthaler------------------------------------------
Folge 5 der Reihe Kommissar Marthaler | |
Titel | Die Sterntaler Verschwörung |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Länge | 88 Minuten |
Altersfreigabe |
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Produktionsunternehmen | Akzente Film & Fernsehproduktion GmbH |
Regie | Züli Aladağ |
Drehbuch | Kai-Uwe Hasenheit Lancelot von Naso |
Produktion | Susanne Freyer |
Musik | Oliver Thiede |
Kamera | Fabian Rösler |
Schnitt | Kilian von Keyserlingk |
Deutschsprachige Premiere | auf ARTE |
Besetzung | |
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→ Episodenliste |
Kommissar Marthaler – Die Sterntaler Verschwörung ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2017 und die 5. Fortsetzung der Reihe Kommissar Marthaler. Der für das ZDF produzierte Kriminalfilm basiert auf dem gleichnamigen Roman aus der Marthaler-Krimireihe von Jan Seghers. Regie führte diesmal Züli Aladağ. Das Drehbuch schrieben erneut Lancelot von Naso und Kai-Uwe Hasenheit.
Handlung
In ihrem Hotelzimmer wurde die Journalistin Anneliese Weißgerber mit zwei gezielten Schüssen hingerichtet. Da zufällig Marthalers Kollege Carlo Sabato im Hotel war, um für einen privaten Besuch Zimmer zu buchen, war er sofort zur Stelle und hat Kommissar Marthaler informiert. Kaum dass dieser eingetrifft, findet sich auch der LKA-Beamte Axel Rotteck im Hotel ein und entzieht ihm den Fall. Zu Sabatos Ärger beschlagt er auch den Spurensicherungskoffer und die damit von ihm gesammelten Spuren. Trotz allem Ärger begrüßt Marthalers Team im Präsidium Sarah Jonas, die neu zu ihnen versetzt wurde und Kirsten Höpfner ablöst. Ebenfalls neu ist Charlotte von Wangenheim, die nach Hans Herrmann Tod die Stelle als Polizeioberrätin einnimmt. Sie beauftragt Marthaler den vermeintlichen Selbstmord des Barons Freiherr von Münzenberg untersuchen. Der Landtagsabgeordneten war in die Schlagzeilen geraten, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen ihn aufgrund kinderpornografischer Delikte ermittelte. Seine Haushälterin, die auch privat eng mit von Münzenberg befreundet war, hält diese Vorwürfe für unsinnig. Sie hat einen kleinen Sohn und sie hätte bemerkt, wenn solche Ambitionen bestanden hätten. Außerdem kenne sie jeden Winkel des Hauses und hatte diesbezüglich keinerlei Hinweise gefunden.
Marthaler will Demütigung, die ihm Axel Rotteck durch den Entzug des Hotelmords zugefügt hatte, nicht so einfach hinnehmen. Mit viel Recherchearbeit findet er und sein Team das Auto des Opfers. Dadurch steht fest, dass die Journalistin unter falschem Namen im Hotel wohnte und eigentlich Herlinde Scherer heißt. Marthaler und seine neue Kollegin begeben sich nach Berlin, woher die Journalistin stammt und erfahren dort, das Scherer als Enthüllungsjournalistin tätig war und schon einige politische Skandale aufgeklärt hatte. Zu diesem Zweck hatte sie einen Informanten direkt aus dem hessischen Landtag, von dem sie erfahren konnte, dass der gewählte hessische Ministerpräsident dies nur mit gekauften Stimmen erreicht hatte.
Als Marthaler erfährt, dass ausgerechent Axel Rotteck die belastende Hausdurchsuchung bei von Münzenberg durchgeführt hatte wird ihm klar, dass beide Fälle zusammenhängen und von Münzenberg der Informant der Journalsitin gewesen war. Fotos, die in Scherers Auto gefunden wurden, führen Marthales Team zu dem zwielichtigen Sex-Club Sterntaler. Dort werden sie jedoch nicht sehr freundlich empfangen, weil man sie in zivil nicht als Polizisten erkannt und für Gangster hält. Erst als sie sich als Polizisten outen wird des Feuergefecht beendet. Marthalers Kollege Kai Döring wird darauhin schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, ist aber nicht in Lebensgefahr. Die Auswertung von Handydaten führt die Ermittler zu dem Schluss, dass sich Scherer und von Münzenberg in der Mordnacht getroffen hatten. Insgesamt bringt Marthaler das alles aber nicht so recht weiter. Unerwartet meldet sich ein Unbekannter telefonisch, und bietet den Ermittlern Informationen zu dem Hotelmord an. Der Mann unterschätzt das Marthalerteam, denn die finden schnell heraus, dass es sich hierbei um Rottex Mitarbeier Daniel Fichtner vom dem LKA handelt. Angeblich will er bei den Machenschaften seines Chefs nicht länger mitmachen, doch kann es sich auch um eine List handeln herauszufinden, was die Kriminalisten wissen. Fichner soll beweisen, dass er es ehrlich meint. Dazu soll er Marthaler dabei helfen, den Spurensicherungskoffer zurückzubekommen. Das gelingt und die Auswertung der gesicherten Spuren wird eingeleitet.
Marthaler bringt derweil in Erfahrung, dass Axel Rotteck vom Hotelpersonal bereits einen Tag vor dem Mord in der Lobby gesehen wurde. Deshalb lässt er ihn von seinen Leuten überwachen, dabei werden diese zu Zeugen, wie Rotteck Lennart Kallenberg erschießt: angeblich in Notwehr, was Marhalers Kollegen widerlegen können. Nach Rottecks Aussage hätte er Lennart als Mörder der Journalistin überführt und gerade festnehmen wollen, was dann eskalliert sei. Marthalers Team können bei ihrer Recherche über Kallenberg, diesem lediglich Sexualdelikte zuordnen, wozu die brutale und gezielt Tötung im Hotel nicht so recht passt. Dennoch hatte der Mann zur Tatzeit im Hotel ein Zimmer gemietet und wider Erwarten findet Mathalers Team bei Kallenberg im Hinterhof die Tatwaffe versteckt. Viel lieber hätten sie die bei Axel Rotteck gefunden. Doch nicht nur die Tatwaffe, auch die DNA-Spuren, die inzwischen ausgewertet wurden, belegen eindeutig, dass Kallenberg der Mörder an der Journalistin ist. Recherchen über Axel Rotteck belegen, dass dieser Kallenberg aus früheren Zeiten kannten, ihn damals bei einem Tatvergehen verschont hatte und ihn nun wahrscheinlich als Mörder angestiftet hatte.
Marthaler geht nach wie vor davon aus, dass Herlinde Scherer dabei war einen neuen politischen Skandal aufzudecken und in der Tatnacht etwas gesehen hatte, was sie nicht sehen sollte. Deshalb nehmen sich die Ermittler den Club Sterntaler vor. Dort nimmt Marthaler den Clubbesitzer fest. Nachdem er ihm nachweist, dass die Waffe, mit der Scherer erschossen wurde, von ihm stammt, weil er damit vor einigen Jahren einen Überfall begangen hatte, macht er dem Mann auch die Brisanz seiner Lage bewusst. Denn Axel Rotteck, dem er die Pistole verkauft hatte, wird keinen Mitwisser am Leben lassen. So lässt sich der Clubbetreiber überzeugen gegen Rotteck auszusagen und Marthaler kann Rotteck so Anstiftung zum Mord nachweisen. Ursächlich für die Ermordung der Journalistin waren geheinme Absprachen von Politikern, die im Club Sterntaler stattfanden. Der einzige, der dabei nicht mitmachen wollte war von Münzenberg, dem deshalb belastendes Material untergeschoben wurde. Anstatt stillzuhalten traf sich dieser mit der Journalistin und gab ihr Informationen weiter, was am Ende auch sein Todesurteil war und Rotteck dessen Suizid inszeniert hat.
Auch wenn Marthaler beruflich einen Erfolg verbuchen kann, muss er privat eine Niederlage einstecken. Seine Freundin Thereza verlässt ihn. Sie will seine Unzuverlässigkeit und ständige Abwesenheit nicht länger ertragen und geht deshalb nach Prag zurück.
Hintergrund
Nachdem bekannt wurde, dass Lancelot von Naso bei diesem Film nicht mehr auf dem Regiestuhl Platz nehmen würde, wurde stattdessen der deutsch-türkische Regisseur Züli Aladağ engagiert. Ebenfalls wurden neue Rollen für das Kommissarteam ergänzt. Darunter wird die Schauspielerin Liane Forestieri den Part als Charlotte von Wangenheim übernehmen und löste Peter Lerchbaumer damit ab. Ebenfalls stieß Alice Dwyer neu zum Team dazu.
Gedreht wurde vom 23. Februar 2016 bis zum 24. März 2016 in Frankfurt am Main und Berlin[11], und die Fernsehpremiere fand am 17. März 2017 auf arte statt. Die Ausstrahlung im ZDF fand am 11. September 2017 statt.
Rezeption
Einschaltquote
Die Erstausstrahlung von Die Sterntaler-Verschwörung am 17. März 2017 im ZDF erreichte 5,52 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 18,0 Prozent.[12]
Kritiken
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wertete Matthias Hannemann: „Dass nicht die vollen neunzig Minuten tragen, liegt an einer überraschend uninspirierten, die Dinge ruckartig zusammenraffenden Szene gegen Ende, die den gekonnten Abgang verpatzt. Hier wirkt Koeberlins Marthaler arg überdreht, redet viel zu lang und scheint plötzlich fast etwas deplatziert. Der ambitionierten ‚Sterntaler-Verschwörung‘ fehlt damit leider ein würdiger Schluss. Aber das macht nichts. Die Luft die es in diesem Fall noch nach oben gibt, weckt die Vorfreude auf den kommenden Marthaler-Fall.“[13]
Volker Bergmeister von Tittelbach.tv schrieb: Die Die Sterntaler-Verschwörung hat eine sehr „geschickt gebaute Story [und] eine atmosphärische Inszenierung, der die Balance zwischen lauten und leisen Szenen gelingt: Der neue Krimi aus der ZDF-Reihe ist solide, spannend, kurzweilig und punktet mit einem starken Ensemble.“[1]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergaben die Beste Wertung (Daumen nach oben) und schrieben: „Einige Ungereimtheiten und holprige, formelhafte Szenen, aber das Team ist interessant, der Fall spannend, und zum Ende zieht das Tempo an.“ Fazit: „Sehr solide Polizeiarbeit (trotz Macken).“[14]
Weblinks
- Klassenkonto/A bei IMDb
- Die Sterntaler-Verschwörung auf fernsehserien.de
- Klassenkonto/A bei crew united
- Pressemitteilung des ZDF, 29. Februar 2016
- Ankündigung von Arte
Einzelnachweise
- ↑ a b c Tilmann P. Gangloff: Heino Ferch, Bodenbender, von Bülow, Urs Egger. Die Realität der Polizeiarbeit, abgerufen bei Tittelbach.tv 2019. Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „tittel“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Axel Weidemann: Der freundliche Politiker, der keine Skrupel kannte bei faz.de, abgerufen 2019.
- ↑ TV Spielfilm Online: Ein Kind wird gesucht – Krimi – TV Spielfilm. Abgerufen am 11. Dezember 2017.
- ↑ Ein Kind wird gesucht – Kritik zum Film bei tittelbach.tv. Abgerufen am 11. Dezember 2017.
- ↑ Medien: Ein Krimidrama: Mord an Mirco als Filmpremiere. In: Die Zeit. 23. September 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 11. Dezember 2017]).
- ↑ Tom Heise: Beeindruckende Verfilmung des Falls Mirco. In: noz.de. 15. Dezember 2017, abgerufen am 15. Dezember 2017.
- ↑ Filmkritik bei quotenmeter.de abgerufen.
- ↑ Volker Bergmeister: Robert Palfrader, Dorka Gryllus, Thomas Raab. Spannung, Skurrilität und Witz, abgerufen bei Tittelbach.tv, am 21. Januar 2015.
- ↑ Kurzkritik bei tvspielfilm.de, abgerufen am 21. Januar 2019.
- ↑ Ulrich Feld: Filmkritik bei fnp.de abgerufen.
- ↑ Klassenkonto/A bei crew united
- ↑ Einschaltquote am 17. März 2017 bei quotenmeter.de, abgerufen 2019.
- ↑ Matthias Hannemann: Der freundliche Politiker, der keine Skrupel kannte bei faz.de, abgerufen 2019.
- ↑ TV-Krimi.Mord im Frankfurter Rotlichtmilieu – ein äußerst pikanter Fall. bei tvspielfilm.de, abgerufen 2019.
Hattinger------------------------------------------
Folge 1 der Reihe Der Chiemseekrimi | |
Titel | Hattinger und die kalte Hand |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Länge | 89 Minuten |
Produktionsunternehmen | Network Movie |
Regie | Hans Steinbichler |
Drehbuch | Ariela Bogenberger Thomas Bogenberger |
Musik | Alex Komlew |
Kamera | Christian Rein |
Schnitt | Wolfgang Weigl |
Deutschsprachige Premiere | auf ZDF |
Besetzung | |
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Chronologie | |
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Hattinger und die kalte Hand ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2013 von Hans Steinbichler. Der für das ZDF produzierte Kriminalfilm basiert auf einen Roman von Thomas Bogenberger. Das Drehbuch schrieb die Ehefrau der Krimiautors Ariela Bogenberger. Die Titelrolle wird von Michael Fitz gespielt.
Handlung
Spielende Kinder finden auf einem Segelboot eine männliche Leiche. Kommissar Hattinger wird verständigt und beginnt mit den Ermittlungen. Bei dem Toten handelt es sich um Dr. Martin Gruber, ein Anästhesist aus dem Krankenhaus. Markanterweise hat ihm der Mörder einen Beatmungsschlauch übergezogen und an ein Narkosegerät angeschlossen. Dieses war mit Kohlenmonoxid gefüllt, sodass ein Suizid nicht ausgeschlossen werden kann.
Als Hattinger zum Feierabend nach Hause kommt, findet er vor der Eingangstür ein Päckchen. Neugierig öffnet er es vorsichtig und findet darin eine abgetrennte, menschlichen Hand. Am nächsten Tag wird die zweite Hand gefunden: in einer Kirche, in der in Kürze eine Lesung der Autorin Annette Kaufmann stattfinden soll. Diese findet Hattinger nun tot in ihrem Schlafzimmer. Sein Kollege Karl Wildmann, der sich auf dem angrenzenden Grundstück umsieht, findet hier ein „Überwachungsstudio“. Der Nachbar Wolfgang Pichler hatte in Kaufmanns Haus heimlich Kameras eingebaut und sie über drei Monitore in ihrer Intimsphäre beobachtet. Pichler wird daraufhin zur Fahndung ausgeschrieben. Hattinger ahnt noch nicht, dass der Mörder in seiner unmittelbaren Nachbarschaft wohnt und ihn mit seinen Taten provozieren will. Pichler wird von Albrecht Ostermeier in seinem Keller gefangen gehalten. Nach dem Mord an Kaufmann hatte Ostermeier die Kamera entdeckt und war den Kabeln gefolgt, die in das Nachbarhaus führten. Dort hat er mit Entsetzen festgestellt, das es hier Aufnahmen von ihm und seiner Tat gab. Kurzerhand hat er Pichler und die Aufnahmen mitgenommen.
Die Recherchen ergeben, dass Annette Kaufmann vor ihrer Zeit als „erfolgreiche“ Autorin genau in dem Krankenhaus gearbeitet hatte wie das erste Opfer. Hier war sie vor 20 Jahren wenige Monate als Assisnsärztin tätig. In dieser Zeit gab es eine OP mit tödlichem Ausgang. Da es nach so langer Zeit keine Patienetenunterlagen mehr gibt, stellen Hattiner und sein Team bei Gericht Nachforschungen an, weil die Eltern des verstorbenen Mädchens die verantwortlichen Ärzte verklagt hatten. Nach Auswertung dieser Unterlagen und nochmaliger Rücksprache des Klinikleiters steht fest, dass Annette Kaufmann seinerzeit die OP, bei der es sich um eine Abtreibung gehandelt hatte, und die Narkose übernommen hatte, weil ihr Kollege Gruber betrunken und nicht arbeitsfähig gewesen war. Aufgrund gefälschter OP-Berichte wurde aber niemand gerichtlich belangt. Hattiger spricht daraufhin mit seinem Nachbarn Ostermeier und nimmt eine DNA-Probe von ihm.
Am nächsten Tag wird der Klinikleiter tot auf einer Bank sitzend aufgefunden. Der Mörder hatte ihm einen Eimer mit toten Fischen über den Kopf geschüttet, um damit anzudeuten, dass der „Fisch von Kopf her stinkt“. Nachdem Ostermeier nicht im Präsidium erschienen ist, wie Hattinger angeordnet hatte, ist diesem damit klar, dass nur Ostermeier der Täter sein kann. Allerdings ist sein Nachbar inzwischen untergetaucht. Auf der Suche nach ihm, wird nun Pichler angekettet in einem Keller gefunden. Aufgrund eines Telefonates, welches Ostermeier als letztes geführt hat, geht er davon aus, dass er sich den Verursacher der Schwangerschaft seiner Tochter als letztes Opfer aufgehoben hat und nun auch diesen hinrichten will. Dazu hat er sich zur Karreninsel bringen lassen. Hattinger erfährt, dass dort gerade seine Tochter einen Auftritt mit ihrer Musikgruppe hat. Er ist aufs höchste besorgt, dass auch sie in Gefahr sein könnte, denn schließlich ist sie all die Jahre vor Ostermeiers Augen aufgewachsen, während dessen Tochter so früh sterben musste. Der Kommissar eilt zu der Insel und verwickelt seinen Nachbarn in eine Gespräch. Obwohl er ihn soweit hat aufzugeben, schießt seine eifriger Kollege Wildmann ihn nieder. Er trifft ihn aber nur am Arm.
Ostermeier hatte jahrelang an seinem so grausamen Plan getüftelt. Doch hatte er so lange gewartet, bis seine Frau gestorben war. Da er nun nichts mehr zu verlieren hatte, wollte er der ganzen Welt zeigen, was ihm für ein Unrecht geschehen war und die Verantwortlichen selbst zur Rechenschaft ziehen.
Hintergrund
Gedreht wurde Hattinger und der Nebel unter dem Arbeitstitel Hattinger – Der Chiemseekrimi vom 6. August bis zum 7. September 2012 am Chiemsee und in München. Die Fernsehpremiere erfolgte am 25. November 2013 im ZDF.[1] Das Drehbuch schrieb die Grimme-Preis-prämierte Drehbuchautorin Ariela Bogenberger adaptiert einen Krimi ihres Manns Thomas. Sie ist auch eine Cousine von Michael Fitz.
Rezeption
Einschaltquote
Die Erstausstrahlung von Wut am 25. November 2013 im ZDF erreichte 6 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 17,9 Prozent.[2]
Kritiken
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wertete Jochen Hieber: „Dass just der langjährige Nachbar Ostermeier jener Täter ist, den Hattinger sucht, steht für die Zuschauer nach nicht einmal einer Viertelstunde fest. Um die Morde - bis dahin sind es zwei - in Szene zu setzen, geht der Montagskrimi des ZDF zur besten Sende-, aber eben auch noch frühen Abendzeit bis hart an die Gruselgrenze. Allerlei medizinische Accessoires - Sauerstoffschlauch, Spritze, Skalpell - dienen dabei als Werkzeuge.“ „Der nun fünfundsechzig Jahre alte Edgar Selge gibt den Rentner Albrecht Ostermeier von der ersten Minute an als Berserker des Bösen. Viel Schweiß wird er in diesem Film vergießen, Schweiß der Angst, Schweiß des Zorns, Schweiß der Rache und der körperlichen Verausgabung.“[3]
Rainer Tittelbach von Tittelbach.tv schrieb: Hattinger und die kalte Hand ist „ein dicht erzählter, vielschichtiger Film, der das Genre nutzt, um eine universelle Geschichte über Einsamkeit und Heimatverbundenheit, über Verlust und Verzweiflung zu erzählen.“[2]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergaben die Beste Wertung (Daumen nach oben) und schrieben: „Psychokrimi, der ans Eingemachte geht.“[4]
Alex Rühle von der Süddeutschen Zeitung stellte fest: „Zum wirklich großen Fernsehkrimi wird Hans Steinbichlers Adaption des Romans Chiemseeblues von Thomas Bogenberger […], weil man diesen Mörder durchaus versteht, was gibt es schließlich Schlimmeres als den Verlust des eigenen Kindes, und damit wären wir bei demjenigen, der den so fürchterlichen wie bedauernswerten Ostermeier verkörpert: Edgar Selge. Der sieht hier aus, als sei er über die Jahre abgemagert bis auf eine Art körperlichen Schmerzkern, eine verknorpelte Seele und den absoluten Willen, zu töten. Selges Mörder bewegt sich wie ein Pfeil durch diesen Film, den sehnigen Hals vorgereckt, das Gesicht witternd wie ein Fuchs, in hastendem Hass auf seiner Mission.“[5]
Wut-----------------------------------
Der Psychiater wurde von einem Aussteiger zu Hilfe gerufen, um einen polizeiinternen Korruptionsfall aufzudecken. Da die betroffenen Beamten nicht an einer Aufklärung interessiert sind, tun sie alles, um dies zu verhindern. Bei dem Versuch dem Flüchtigen zu helfen, gerät Richard Brock in Lebensgefahr.
Handlung
Der aus der Flucht vor seinen Kollegen befindliche Polizist Manfred Reiser hatte versucht Dr. Richard Brock anzurufen. Da die Polizei ihn jagd, weil er seinen eigenen Sohn erschlagen haben soll, ist ihnen bei der Überwachung seiner Aktivitäten, dieser Anruf nicht entgangen. Deshalb wird Brock plötzlich unsanft geweckt und SEK-Leute stehen in seinem Schlafzimmer. Als Brock beteuert den Mann nicht zu kennen, brechen die Beamten ab und verschwinden wieder. Brock erkundigt sich bei der Polizei, was dies zu bedeuten hatte und wird von Revierleiter Gerhard Mesek informiert. Reiser hatte auf seiner Flucht in einer Wohnsiedlung einen Polizisten erschossen.
Brock erfährt, dass Manfred Reiser unter seinen Kollegen nicht sehr beliebt ist. Vor der Zeit bei der Wiener Polizei war er Berufssoldat. Nach dem seine Frau ihn verlassen hatte und sich sein Sohn entschieden hatte bei seiner Mutter zu leben, geriet sein Leben etwas aus den Fugen. Brock sieht sich in der Siedlung um, in der Reiser wohnte und den Mann erschossen hatte. Zeitgleich macht ihm aber auch seine Tochter Sorgen. Sie hat einen Kreislaufkollaps erlitten und Brock ist klar, dass sie die Schussverletzung aus dem Einsatz, bei den Ermittlungen gegen die „Sand AG“ noch nicht verarbeitet hat.
Um den noch immer flüchtigen Reiser zu verstehen und möglicherweise zu ergründen, was er vorhaben könnte, lässt Brock sich die Geschehnisse des Tatabends von den beteiligten Polizisten schilden. Dabei fallen ihm Ungereimtheiten auf, die er noch nicht so recht bewerten kann. Fest steht jedenfalls, dass die Kollegen der Polizeieinheit ihre Geheimnisse haben und so vermutet Brock Korruption. Da er vor sieben Jahren Stefan Merz der Korruption und des Mordes überführen musste, ist zu befürchten, dass dieser nicht allein der Versuchung der Bestechung erlegen war. Es gibt weitere Polizisten, die noch immer ihre Vorteile aus Vergünstigungen gewisser Leute ziehen. Von einer guten Bekannten Reisers erfährt Brock, dass jener „reinen Tisch“ wollte. Das nährt seine Vermutung, dass die eigenen Kollegen Reises Sohn umgebracht haben dürften. Dadurch hatten sie einen Grund Reiser zu erschießen und ihn damit zum Schweigen zu bringen. Brock wähnt nun auch sich in Gefahr und vertraut sich, entgegen seiner Gewohnheit, seinem besten Freund Klaus Tauber an. Mit ihm spricht er über seine Vermutung und nennt ihm die Namen der Polizisten, die als korrupt vermutet. Tauber solle sich diese Namen gut merken. Noch am gleichen Abend spitzt sich die Lage zu. Reiser geht die Flucht nach vorn und versucht Brock erneut zu kontaktieren. Da dieser aber permanent von Polizisten umgeben ist, kommt es zu einerm Feuergefecht, bei dem einer der Polizisten Brock absichtlich in den Rücken schießt. Reiser eleminiert diesen Mann, ehe dieser einen zweiten und tödlichen Schuß auf Brock abgeben kann. Anschließend bringt Reiser Brock in sein Versteck und versorgt dessen Wunden. Die Polizei geht nun von einer Geiselnahme aus und forciert die Suche nach Reiser. Einsatzleiter Mesek wird von Brocks Tochter davon informiert, dass er unter seinen Leuten „Verräter“ hätte. Dies will er nicht glauben, muss aber schon bald feststellen, dass der Polizist Fritz Stadler auf eigene Faust nach Reiser zu suchen beginnt. Dieser hatte Stadler gezielt angerufen und lockt ihn nun zu sich. Als sich beide begegnen und aufeinander schießen, wird Stadler von Reiser getötet. Brock ist inzwischen wieder zu sich gekommen und will, da inzwischen Mesek mit seinen Leuten eintrifft, Reiser dazu bewegen aufzugeben. Doch kaum legt Reiser die Waffen nieder, wird er von Mesek erschossen. Brock muss erkennen, dass selbst Mesek nicht daran interssiert ist, den polizeiinternen Korruptionsfall aufzudecken. Auf die Frage Brocks, warum Mesek ihn mit hinzugezogen hätte, meint dieser, er wüsste den Psychiater lieber in seiner Nähe, dann sehe er, was Brock anstellen würde. Er ruft einen Rettungswagen und lässt Brock in die Klinik bringen.
„Büßen kann man nur im Diesseits. Reden - nicht Rache.“
Hintergrund
Gedreht wurde Wut vom 8. November bis zum 8. Dezember 2016 in Wien und Umgebung. Die Fernsehpremiere erfolgte am 29. Januar 2018 im ZDF.[6]
Am Film Ende ist der Titel Bring mich auf Ideen von Garish zu hören.
Rezeption
Einschaltquote
Die Erstausstrahlung von Wut am 29. Januar 2018 im ZDF erreichte 5,42 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 16,6 Prozent.[2]
Kritiken
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wertete Heike Hupertz: Die Filmemacher geben in dieser Episoden der Spuren des Bösen „den bislang düstersten Anstrich, auch in der filmästhetischen Gestaltung. Erhellung als Verharmlosung wird konsequent verweigert. In manchen Szenen […] sieht man nur unidentifizierbare Personenschatten und kann kaum die Szenerie überschauen. […] Der nicht leicht konsumierbaren, aber eindrucksvollen Kameraarbeit von Thomas Kürzl steht das minimalistisch wirkungsvolle Sounddesign von Matthias Weber nicht nach.“ „Dass ‚Spuren des Bösen‘ nach ‚Wut‘ ähnlich weitergehen kann wie bisher, ist kaum vorstellbar, aber unbedingt wünschenswert.“[7]
Rainer Tittelbach von Tittelbach.tv schrieb anerkennend: „‚Wut‘ verweigert sich den Sehgewohnheiten – nicht nur durch seine Ästhetik der Dunkelheit, die alles im Leben wie im Film zu einer Frage der Wahrnehmung macht und in der Räume surreal verschwimmen; auch die Geschichte (die Psychologie, das Verbrechen) wird nicht nach den Regeln der Krimilogik hergeleitet und schon gar nicht erklärt. Wenn Ambrosch doch einmal versucht, Informationen aus der Vergangenheit in die Handlung hineinzuholen, damit der Zuschauer besser verstehen kann, wirkt das eher wie ein Fremdkörper in einem alptraumhaften Film aus Andeutungen, Stimmungen und starken Bildern.“ „Das ist konsequent, hat Stil, das verlangt Augen und Ohren des Zuschauers aber auch viel ab.“[8]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergaben die Beste Wertung (Daumen nach oben) und schrieben: „Bei Licht betrachtet, ist das Szenario der siebten Folge nicht immer ganz plausibel, aber in diesem schwerblütigen Psychothriller gibt es ja kaum Licht! Eher erscheint Wien als Dunkelkammer des Gemüts, in der vor allem Perfidie und Paranoia gedeihen.“ Fazit: „Ganz schön abgründig. Richard Brock hat Format!“[9]
Die WAZ kritisierte: „extrem lang und verrätselt die Exposition. Verschachtelt und bis zuletzt in Teilen schemenhaft: die Chronik des Verbrechens. Doch ob und wie die treue Schar derer, die zur Hauptsendezeit einschalten, akustisch überhaupt vernehmen können, was da auf der Suche nach einer schrecklichen Wahrheit in Kellern und Kommissariaten vielfach bloß verschwörerisch geraunt, schmerzhaft gestöhnt und heimtückisch gewispert wird, das wird man fragen dürfen.“[10]
Begierde-------------------------------------
- Tobias Ofenbauer:
- [Michael Thomas (Schauspieler)|Michael Thomas]]: Schorschi, Mithäftling
Handlung
Der Industrielle Johannes Rink befürchtet schizophren zu sein, wie sein Vater. In einer Klinik will er sich aber nicht behandeln lassen. Seine Frau Clara, mit absichtlich keine Kinder hat, wendet sich an Richard Brock, in der Hoffnung Hilfe zu bekommen, da ihr Mann gewalttätig zu werden beginnt und sie eine Katastrophe befürchtet. Nach Angaben des Hausarztes sei ein Hirntumor ausgeschlossen, sodass auch sie die Befürchtunge ihres Mannes teilt. Auch Brock kommt nach einem Gespräch mit Rink zu diesem Schluss und hält eine klinische Bandlung für unumgänglich. Was ihm allerdings zu denken gibt ist eine Telefonnummer, die ihm Rink während ihrer Unterhaltung in die Hand geschschrieben hatte. Diese Nummer ruft er an und gerät an das Callgirl Eva Faller. Als sie von Brock den Grund seines Anrufes und den Namen Johannes Rink hört, zieht sie sich wortlos zurück.
Clara Brinks informiert die Polizei, nachdem ihr Mann sich selbst verletzt und den Hausarzt, Peter Bode, mit einem Messer angegriffen hat. Daraufhin hat er das Anwesen verlassen und ist verschwunden. Brocks Vermutung, dass es zwischen Eva Faller und Johannes Rink mehr sein könnte als nur eine geschäftliche Beziehung gibt bewahrheitet sind. Faller ruft Brock zu Hilfe, da Rink in der Nacht vor ihrer Tür stand und sie sich bedroht fühlt. Brock eilt zu ihr und begleitet sie zu ihrem Wagen, wo jedoch schon Rink auf sie wartet und mit einem Messer angreift. Brock verteidigt die junge Frau und auch sein eigenes Leben. Nach längerem Kampf geht Brock kurze Zeit zu Boden und findet danach Rink mit dem Messer in der Brust. Er wird von der Polizei in Gewahrsam genommen und soll wegen Notwehrüberschreitung angeklagt werden. In der Untersuchungshaft besucht ihn Clara Rink und versucht Antworten zu finden, weil sie das alles nicht verstehen würde. Brock erklärt sich das Verhalten ihres Mannes durch dessen Krankheit, die zweifelsfrei begonnen hatte. Seiner Meinung nach ist Eva Faller von Johannes Rink schwanger und weil er die Krankheit nicht weitervererben wolle, hatte er versucht die Kindsmutter zu töten. Da Brock in der Haft viel Zeit zum Nachdenken hat, kommen ihm einige Zweifel. Er bittet seine Tochter bei der Obduktion von Rick auf eine toxikologischen Untersuchung zu drängen und nach einer Dopaminsubstanz im Blut zu suchen. Dieser Test verläuft tatsächlich positiv und erklärt Brock, weshalb die Krankheit so plötzlich und so heftig ausgebrochen war.
Clara Rink kontaktiert derweil Eva Faller und bestellt sie zu sich. Sie versucht sie davon zu überzeugen, dass Johannes Kind nur bei ihr gut aufwachsen könne. Sie macht Faller ein lukratives Angebot ihr das Kind „abzukaufen“. Faller schlägt dies jedoch aus, weil sie davon ausgeht durch das Kind als Erben das halbe Vermögen zu bekommen. Später ist sie sich aber nicht mehr sicher, ob sie das Kind überhaupt bekommen sollte und sucht eine Beratungsstelle auf.
Brock wird aus der Untersuchungshaft entlassen und ist sich sicher, dass nur Rinks Hausarzt das Mittel beschafft haben kann, welches Rink verabreicht wurde, damit dessen Krankheit ausbricht. Er sucht Peter Bode auf und konfrontiert ihn mit seiner (theoretischen) Erkenntnis Johannes Link als Nebenbuhler aus dem Weg geräumt zu haben, um dessen Frau, in die er seit Jahren verliebt wäre, für sich zu gewinnen. Bode lässt sich daraufhin widerstandslos von der Polizei festnehmen, denn Brock sagte ihm:
„Bei einem Verbrechen aus Leidenschaft, bleibt nur das Verbrechen übrig - Die Leidenschaft erlischt.“
Hintergrund
Gedreht wurde Begierde vom 25. Februar bis zum 24. März 2016 in Wien und Umgebung. Die deutsche Fernsehpremiere erfolgte am 6. März 2017 im ZDF.[11]
Rezeption
Einschaltquote
Die Erstausstrahlung von Begierde am 6. März 2017 im ZDF erreichte 5,18 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 15,4 Prozent.[2]
Kritiken
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wertete Axel Weidemann : „Was den Film des Regisseurs Andreas Prochaska in erster Linie zu einem wirklich spannenden Fernseherlebnis macht, ist – und darin ähnelt er dem Charakter der Figur Johannes Rink – seine Unvorhersehbarkeit. Noch nach fünfzig Minuten, wenn der Zuschauer sich und all seine Ahnungen schon in Sicherheit wiegt, schlägt die Handlung des Drehbuchs von Martin Ambrosch einen solchen Haken, dass man im besten Sinne ratlos respektive weiterhin am Haken ist.“[12]
Rainer Tittelbach von Tittelbach.tv schrieb anerkennend: „Selten war das Personal so überschaubar, die Handlung so reduziert und die Bildsprache so stark auf das Wesentliche konzentriert. Nicht die Krimidramaturgie übernimmt die Führung, sondern die Bilder. Die Dunkelheit minimiert den sichtbaren Raum. Die Geschichte kommt aus der Wiener Nacht, dem Dunkel kranker Seelen. So entsteht ein faszinierendes Kammerspiel, bei dem der Zuschauer das Angedeutete häufig selbst zuende denken darf.“[13]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergaben die Beste Wertung (Daumen nach oben) und schrieben: „Man möchte sich aus Brocks Flasche einen Whisky genehmigen, so fröstelnd ist die Atmosphäre in diesem dunklen Krimi um Schwermut, Einsamkeit und Trauer. Kühl und düster, getragen vom Top-Ensemble.“[14]
Sebastian Hagner von rtv.de meinte: „Die Geschichte wirkt altvertraut, nimmt aber immerhin einige unvorhergesehene Wendungen. Die große Stärke von ‚Spuren des Bösen‘ ist - neben den exzellenten Darstellerleistungen - einmal mehr der Stil: ‚Begierde‘ mag von Leidenschaft und Gier erzählen, aber der Film tut es in kalten, dennoch sehr stimmungsvollen Bildern.“[15]
Zauberberg------------------------------------
- Heino Ferch: Richard Brock
- Cornelius Obonya: Max Rieger
- Ulrike Beimpold: Monika Kramer
- Thomas Stipsits: Erich Wildner
- Marie-Lou Sellem: Karin Staller
- Gerald Votava: Haas
- Milica Bogojevic: Alina Staller
- Gerda Drabek: Anni
- Patricia Aulitzky: Sabine Hein
- David Oberkogler: Alfred Pommer
- Wolfgang Rauh: Josef Holzer
- Gerhard Liebmann: Klaus Tauber
- Elena Dörfler: Lisa Wildner
- Margot Binder: Eva Wildner
- Veronika Glatzner: Krankenschwester
- Nelly Trapl: Birgit Kramer
Die Entführung der sechsjährigen Aline Staller in dem Ferienort Semmering wird dem vorbestraften Psychopathen Max Rieger angelastet. Aufgrund von Brocks Beurteilung wurde der Mann seinerzeit nicht in Sicherungsverwahrung genommen, daher will Rieger auch nur mit Brock als Vertrauensperson reden. Brock muss sich dafür von Wien nach Niederösterreich begeben. Nach seiner ersten Beurteilung kann Brock keine Anzeichen eines neuen Krankheitschubes erkennen und versucht die Polizeibeamten davon zu überzeugen, dass sie möglicherwiesen den wahren Täter nicht gefunden haben. Rieger leidet unter Paranoide Schizophrenie. Unter diesem Einfluss hatte er vor ca. 10 Jahren ein Kind vor eine Bus gestoßen, weil er Angst vor Kindern hat und sich von ihnen bedroht fühlt. Daher ist es für den Psychiater sehr unwahrscheinlich, dass Rieger sich freiwillig einem Kind nähert und es aus einem Zimmer entführt haben soll. Dennoch könnte er sich irren und da Rieger psychisch krank ist, wird es schwierig ihn zu befragen. Rieger hatte sich bei seiner damaligen Tat erst nach drei Jahren daran erinnern können. Im Falle von Aline drängt jedoch die Zeit - so sie noch lebt.
Am nächsten Tag wird Alines Mutter von Monika Kramer bedroht, die daraufhin festgenommen wird. Brock kennt Kramer aus der Klinik, in der Rieger zuletzt behandelt wurde und erfährt nun, dass sie vor einem Jahr ihre kleine Tochter nach einem Autounfall verloren hat. Karin Staller war die behandelde Ärztin und musste Kramer vom Hirntod ihrer Tochter unterrichten. Schon kurze Zeit später wurde sie von ihr um die Zustimmungung gebeten, ihr Kind als Organspender freizugeben. Unter Schock sagte sie zu und bereut dies heute, deshalb wollte sie sich an Dr. Staller rächen. Die Polizei hatte sie jetzt nur wegen Körperverletzung in Gewahrsam genommen, aber Brock befürchtet, dass sie aus Rache auch das Kind entführt haben konnte. Einer diesbezüglichen Befragung verweigert sie sich zunächst. Bei genauerer Recherche und Berücksichtung aller Kenntisse über die Beteiligten findet Brock heraus, dass Kramer mit Rieger eine Beziehung hatte und er der Vater ihrer Tochter sein dürfte. Monika Kramer bestätigt auf Nachfrage seine Vermutung. Brock versetzt sich in die Lage dieser Frau und ist davon überzeugt, dass sie Alina bei Rieger im Haus versteckt hat, nachdem diese bereits von der Polizei durchsucht worden war. Dort kann Aline am Ende tatsächlich nach fast 48 Stunden gefunden werden.
„Alle Kinder lieben ihre Eltern - Sie können gar nicht anders.“
Hintergrund
Gedreht wurde Zauberberg vom 1. bis zum 30. Oktober 2012 in Wien und Umgebung. Die Fernsehpremiere erfolgte am 4. Dezember 2013 im ORF2 und in Deutschland am 13. Januar 2014 im ZDF.[16]
Rezeption
Einschaltquote
Die Erstausstrahlung von Zauberberg am 13. Januar 2014 im ZDF erreichte 6,20 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 18,5 Prozent.[2]
Kritiken
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wertete Jochen Hieber: „Schäbig wirkt nicht nur die Pension, in der sich Richard Brock einmietet, um an der Suche nach der entführten Aline teilzunehmen. Schäbig sind auch der Verhörraum des Semmeringer Polizeipostens, der Bauernhof des Hauptverdächtigen oder der Tante-Emma-Laden abseits der Hauptstraße. Eine entscheidende Qualität des Films aber ist, dass er trotz all des Trostlosen, von dem er handelt, zunehmend an Glanz gewinnt, gleichsam innere Leuchtkraft entfaltet.“[17]
Rainer Tittelbach von Tittelbach.tv schrieb anerkennend: „Der Kriminalpsychologe Richard Brock ist ein Suchender, ein Zweifelnder, mitunter ein Verzweifelter – und er ist einer Wiener Mordserie auf der Spur. ‚Spuren des Bösen‘ ist ein klassischer (Psycho-)Krimi – klar die Zeichnung der Figuren, schnörkellos der Plot, archetypisch die Spannungssituationen. Ausnahme-Genrefilmer Andreas Prochaska versöhnt Handlung & Psychologie, Sinn & Wirkung, Kopf & Bauch. Heino Ferch mal wieder richtig stark. Außergewöhnlich auch David Slamas Kamera. Drei ‚Romys‘ für den Film!“[2]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergaben kommentarlos die Beste Wertung (Daumen nach oben).[18]
Bei Quotenmeter.de urteilte Sidney Schering: „Die Spannung von ‚Spuren des Bösen–Zauberberg‘ beruht […] einerseits auf den komplexen Darbietungen sowie der facettenreichen Hintergrundgeschichten der Opfer und Täter und andererseits auf der solch ein direktes, schnörkelloses Spiel unterstützende Inszenierung. Keine Verfolgungsjagden, keine hitzigen Diskussionen, die übertrieben kinetisch gezeigt werden. Stattdessen fängt die Kamera die vielsagenden Gesichter der Darsteller in schwach beleuchteten, authentisch wirkenden Räumen sowie die karg-realistische Umgebung ein, lässt Details Bände sprechen und Suspense durch Entschleunigung entstehen. Die TV-Krimis des Jahres werden es schwer haben, sich mit dieser Leistung zu messen!“[19]
Katharina Riehl von der Süddeutschen Zeitung meinte: „Waren die ersten beiden Teile von Spuren des Bösen noch psychologisch mit sehr feiner Nadel gestrickt, ist ‚Zauberberg‘ eher seelische Laubsägearbeit. Die Traumata und Phobien sind jedenfalls äußerst handfest. Und dann braucht es am Ende doch einen echten Ferch, um das Kind im Keller zu finden: einen Helden. Aber einen unglücklichen.“[20]
Das Verhör----------------------------------------------
- Heino Ferch: Richard Brock
- Nina Proll: Vera Angerer
- Stefan Kurt: Dr. Michael Sand
- Erwin Steinhauer: Dr. Stefan Merz
- Gerti Drassl: Maria Kemminger
- Sabrina Reiter: Petra Brock
- Gerda Drabek: Anni
- Gerhard Liebmann: Klaus Tauber
- Simon Hatzl: Idhofer, Leiter Zeugenschutz
- Doris Schretzmayer: Pressesprecherin Anne Wels
- Dany Sigel: Frau Seidl, Juwelierin
- Lisa Gadenstätter: Journalistin
- Carmen Gratl: Ärztin
- Christina Haller:
- Edita Malovcic: Sands Anwältin
- Michael Menzel: Polizeischüler (Hörsaal)
- Christian Strasser: Ethofer, Angerers Kollege
- Ingrid Thurnher: TV Moderatorin
- Helmuth Häusler: Erich Hofer
- Silvia Wohlmuth: Psychiaterin
- Martina Ebm: Sands Sekretärin
- Andreas Ferner: Polizist im Einsatz
| Chronologie = ja }} Das Verhör (Ursprünglicher Titel Spuren des Bösen) ist ein deutsch-österreichischer Fernsehfilm aus dem Jahr 2011 und die erste Folge der Krimireihe Spuren des Bösen mit Heino Ferch in der Hauptrolle. Regie führte Andreas Prochaska. Das Drehbuch schrieb Martin Ambrosch.
Handlung
Maria Kemminger will ihre Schwester besuchen und findet diese brutal ermordet vor. Da der Mörder noch in der Wohnung ist, gerät auch Kemminger in Lebensgefahr und nur ihre Hilfeschreie retten ihr das Leben. Traumatisiert von diesem Erlebnis ist sie nicht in der Lage eine Aussage zu machen und den Täter zu beschreiben. Stefan Merz, von der Wiener Polizei bittet daher den Psychologen Dr. Richard Brock um Hilfe. Er hat Merz schon einige Mal als Verhörspezialist zur Seite gestanden. Zur bisherige Recherche erfährt Brock, dass Maria Kemminger nicht das Gesicht des mutmaßlichen Täters gesehen hatte, sondern - da dieser nackt durch die Wohnung lief - nur dessen Geschlechtsteil. Desweiteren fand sich auf dem Konto des Opfers ein immens hoher Betrag von fast 75 Millionen Euro. Aus diesem Grund stand das Opfer schon seit längerem unter Beobachtung der Wirtschaftspolizei. Nach deren Erkennnis handelt es um Gelder der Firma bei der das Opfer angestellt war. Dieser multinationale Baukonzern sollte sich in Kürze vor Gericht wegen Korruption verantworten und Kemminger war als wichtige Zeugin geladen. Bei einer Schuldsprechung könnte dies tausende Arbeitsplätze kosten, was weitreichende politische Konsequenzen hätte. Eine mögliche erste Auswirkung könnte die Tatsache sein, dass das Opfer kurz vor seiner Ermordung um Polizeischutz gebeten hatte, was von der zuständigen Stelle nicht befürwortet wurde - obwohl die Frau in Kürze in einem Prozeß als Kronzeuging aussagen sollte.
Brock beginnt mit der Zeugin zu arbeiten. Er bringt sie dazu sich ganz kurz an das Geschehene zu erinnern und erfährt, dass der Mann am Bauch eine Narbe gehabt hätte. Für den ersten Tag genügt ihm das und er beendet die „Sitzung“. Nach Brocks Rekonstruktion des Tatablaufs, hatte der Täter sich das Blut im Bad abwaschen wollen und sich deshalb nackt ausgezogen. Mit dem Erscheinen der Schwester seines Opfers hatte er nicht gerechnet. Zudem dürfte das Opfer den Mörder gekannt und freiwillig in die Wohnung gelassen haben. In Verdacht gerät daher Michael Sand, der Vorstandsvorsitzende der betroffenen AG, den Mord an der eigenen Angestellten begangen, oder in Auftrag gegeben zu haben. Brock sagt ihm dies auf den Kopf zu, um ihn aus der Reserve zu locken. Das Resultat ist jedoch gravierender als erwartet, denn Kemmingers direkter Vorgesetzte Ratzer wird am nächsten Tag tot aufgefunden. Für die Ermittler steht fest, dass der Mann in den Tod gestürzt wurde und es kein Suizid war - als angebliches Schuldeingeständnis Ratzers. Er trägt nämlich keine Narbe am Bauch.
Zeugin Maria Kemminger wurde sofort nach ihrer ersten Befragung an einen geheimen Ort gebracht, um sie zu schützen. Zu ihrer Bewachung eingeteilt ist Brocks Tochter Petra, die seit kurzem bei der Polizei arbeitet. Dementsprechend ist der Psychiater extrem besorgt und dies erweist sich als berechtigt, denn schon bald erfolgt ein Anschlag auf Maria Kemminger, den diese nicht überlebt. Drei weiterere Polizisten werden dabei getötet und Petra Brock lebensgefährlich verletzt. Brock ist damit zutieft in den Fall verstrickt und an dessen Aufklärung interessiert. Für ihn stellt sich als erstes die Frage, wer den Aufenthaltsort der Zeugin verraten haben könnte. Vermutlich wurde Handy abgehört, was sich nach einem Test auch beweisen lässt. Allerdings verfügt nur die Polizei und der Geheimdienst über eine solche Technik. Für Brock steht zweifelsfrei fest, dass Michael Sand der Drahtzieher des Ganzen ist und er geht in die Offensive. Er droht seinem Kontrahenten nicht nur, sondern will ihn zum Verhör ins Präsidium der Polizei laden. Er kann ihm beweisen, dass die „Sand AG“ diverse Zahlungen in Millionenhöhe an die Sekretärin Kemminger getätigt hatte. Eindeutig hatte Sand diese Zahlungsanweisung persönlich abgezeichnet. Bevor Sand eintrifft, meldet sich Stefan Merz bei dem Brock, um sich angeblich vom aktuellen Stand seiner Ermittlungen zu erkundigen und welche Vorgehensweise er bei Sand anwenden wolle. Da Brock aber mit niemandem über sein Telefonat mit Sand gesprochen hatte, konnte nur derjegige von der Vorladung wissen, der ihr Gespräch abgehört hat. Daher ist sich Brock sicher, dass Merz der Verräter ist. Diesen wiegt er noch eine Weile in Sicherheit, bis er ihm die Indizienkette gegen ihn präsentiert. Dabei stellt sich heraus, dass er nicht von Sand zum Mord angestiftet wurde, sondern dies zur Vertuschung seiner Verbindungen mit der Firma SandAG in eigener Verantwortung getan hatte, als die Angelegenheit aus dem Ruder lief. Für Sand sollte er nur die belastenden Unterlagen aus Kemmingers Wohnung holen. So überführt, will sich Merz erschießen, bringt dies aber am Ende nicht fertig.
„Alles was man vergessen will, schreit im Traum um Hilfe.“
Hintergrund
Gedreht wurde Das Verhör, als Auftaktfilm der Krimireihe Spuren des Bösen vom 22. März bis zum 23. April 2010 in Wien und Umgebung. Die deutsche Fernsehpremiere erfolgte am 10. Januar 2012 im ZDF. Der ursprüngliche Titel lautet ebenso wieder Name der Krimireihe und wurde später zur besseren Unterscheidung für die DVD und dann auch für die 3sat-Ausstrahlung mit dem Zusatz Das Verhör versehen.[21]
Rezeption
Einschaltquote
Die Erstausstrahlung von Das Verhör am 10. Januar 2012 im ZDF erreichte 5,40 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 16,2 Prozent.[2]
Kritiken
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schrieb Michael Hanfeld: „Wie es sich für einen Thriller geziemt, herrscht in ‚Spuren des Bösen‘ von Beginn an - und ohne dass die Spannung je nachließe - eine Atmosphäre der konstanten Bedrohung. Das Buch von Martin Ambrosch sorgt dafür, dass bis nahe zum Schluss offenbleibt, wer für schließlich sechs Morde verantwortlich ist und auch Brock ans Leder will. Die Regie von Andreas Prochaska treibt die Schauspieler zu außergewöhnlich dichtem Spiel - Heino Ferch als Brock; Nina Proll als dessen ganz und gar nicht von ihm begeisterte Kollegin Vera Angerer; Erwin Steinhauer als jovial erscheinender Abteilungsleiter aus dem Innenministerium.“[22]
Wir waren Helden------------------------------
- Mel Gibson: Lt. Colonel Harold „Hal“ G. Moore
- Madeleine Stowe: Julie Moore
- Greg Kinnear: Major Bruce „Snakeshit“ Crandall
- Sam Elliott: Sergeant Major Basil Plumley
- Chris Klein: 2nd Lieutenant Jack Geoghegan
- Ryan Hurst: Sgt. Ernie Savage
- Barry Pepper: Joseph L. Galloway
- Duong Don: Lt. Col. Nguyen Huu An
- Ryan Hurst: Sgt. Ernie Savage
- Robert Bagnell: 1st Lt. Charlie Hastings
- Marc Blucas: 2nd Lt. Henry Herrick
- Josh Daugherty: Sp4 Robert Ouellette
- Jsu Garcia: Capt. Tony Nadal
- Clark Gregg: Capt. Tom Metsker
- Desmond Harrington: Sp4 Bill Beck
- Blake Heron: Sp4 Galen Bungum
- Erik MacArthur: Sp4 Russell Adams
- Dylan Walsh: Capt. Robert Edwards
Eine französische Einheit wird 1954, im letzten Jahr des Ersten Indochina-Krieges, wird von Vietcong, die für ihre Unabhängigkeit kämpfen, überfallen. Der vietnamesische Kommandant Nguyen Huu An befiehlt seinen Soldaten, „alle zu töten, damit sie aufhören werden zu kommen“.
Elf Jahre später wird Harold G. Moore, Vater von fünf Kindern und Lieutenant der US-Armee wird mit 400 Soldaten nach Nord-Vietnam geschickt. Das Ziel ist nicht nur den Feind aufspüren und zu eliminieren, sondern erstmals sollen die Soldaten auf dem Luftweg per Hubschrauber in das Kampfgebiet geflogen werden. Dazu bildet Moore gemeinsam mit dem erfahrenen Sergeant Major Basil Plumley, die Soldaten vorher aus. Die Ausbildung ist streng und Moore appeliert an ihre Kameradschaft, egal welcher Religion oder sozialer Herkunft der andere angehören möge. Viele sind noch sehr jung, zu jung. Moore beschwert sich bei seinem Vorgesetzten, dass ein Großteil seiner „alten“ Truppe abgezogen wurde und er mit zu viel unerfahrenen Leuten in den Kampf ziehen müsse. Der Gegener hätte dagegen seit 20 Jahren Kampferfahrung und verteigige seinen eigenen Boden.
Am Einsatzgebiet eingetroffen wird es für die Männer des 1. Bataillons der 7. Kavallerieregiments ernst. Es gelingt den Soldaten einen nordvietnamesischen Soldaten gefangen zu nehmen. Von ihm erfahren sie, dass der Ort, an den sie geschickt wurden, tatsächlich das Basislager für eine vietnamesische Armeedivision mit 4.000 Mann ist. Nachdem es bisher zu keinen größeren Kampfhandlungen kam, wartete jedoch am 14. November 1965 ein Hinterhalt auf sie. Moore ahnt dies, als bei der ersten Konfrontation vom Gegner keine Gefangenen gemacht wurde und dieser sich sofort wieder in die Berge zurückgezogen hatte. Da die Hubschrauber 30 Minuten an Flugzeit benötigen, sind die ersten 60 Soldaten für diesen Zeitraum auf sich allein gestellt. Moore muss es wagen, denn auch er hat einen Einsatzbefehl. Er ist, wie er seinen Männern versprochen hatte, der Erste, den seinen Fuß auf das feindliche Gelände setzt. Als Landezonen wählt Moore eine flache Wiese („X-Ray“), die von kleinen Bäumen umgeben ist. Zu ihrer Verteidigung schießen die GI's sofort, obwohl sich nirgendwo etwas regt. Doch schon bald eröfffnet der Feind das Feuer und was den Franzosen vor elf Jahre bereits zum Verhängnis wurde und in einem Massaker endete, widerfährt nun auch den Amerikanern. Moore wird von einer Übermacht bedroht und schon am ersten Tag der Schlacht gibt es zahlreiche Verluste. Der Feind hatte sich in einem unterirdischen Gansystem in einem Berg versteckt und konnte daher so massiv zuschlagen. Nach Moores Plan sollten seine Kompanien „Alpha“ und „Bravo“ zu einem Fluß vorrücken, „Charlie“ nach Süden in Richtung des Berges. „Delta“ sollte als Reserve bei der Landezone bleiben, da diese Kompanie Mörsergranaten und Maschinengewehre besitzen. Der Gegner durchkreuzt diesen Plan und schneidet Moore und seine Leute von jeglichem Nachschub ab. Erst bei einbrechender Dunkelheit gelingt es einem Hubschrauber mit Verbindungsoffizier Joseph L. Galloway zum Schlachtfeld zu gelangen. Vom Hubschrauber aus hatte er nachrückende Vietcong im Dschungel entdecken können. Durch diese Nachricht vorbereitet gelingt es die Guerrilleros in dieser Nacht zu besiegen und deren finalen Angriff abzuweren. Doch gleich am nächsten Morgen rücken neue Vietcong nach und der Beschuss geht weiter. Das Bataillon gerät mittlerweile von drei Seiten aus unter Beschuss und Moore lässt den Code Broken Arrow funken. Das alarmiert alle verfügbaren Flugzeuge im Land, die bedrohte Einheit von der Luft aus zu unterstützen. Die eintreffenden Bomber setzen den Vietcong schwere Verluste zu, doch einzelne Geschosse geraten auch in die eigenen Reihen und töten amerikanische Soldaten. Vom Ausmaß der Leids unter den Soldaten emotional mitgenommen fotografiert Berichterstatter Galloway nicht mehr die heldenhaften GI's, sondern deren Qualen, Verletzungen und das Grauen des Krieges mit seinen unzähligen Toten. In einer Gefechtspause werden die Verwundeten versorgt und durch angeforderte Hubschrauber zum Hauptquartier ausgeflogen. Ansich erhält auch Moore den Befehl zurückzukehren, um an einer Bespechung teilzunehmen, doch er widersetzt sich der Anordnung und erklärt, an die Seite seiner kämpfenden Männer zu gehören. Moore versucht anschließend zwei vermisste Soldaten auf dem, mit Toten übersäten, Schlachtfeld zu suchen, kann sie jedoch nur tot bergen. Dabei muss er erkennen, dass einer seiner Offiziere für sein (Moore's) Versprechen gestorben war. Moore hatte vor ihrem Einsatz allen versprochen niemanden zurückzulassen, egal ob tot oder lebendig. 2nd Lieutenant Jack Geoghegan wurde erschossen, als er seinen toten Kameraden vom Schlachtfeld wollte.
Das Hauptquartier will am dritten Tag des Gefechts Verstärkung schicken, doch Moore befürchtet, dass die Vietcong nur darauf warten und die frischen Einheiten unter Beschuss nehmen werden. Da diese aber auch einer anderen Landezone eintreffen, halten sich die Verluste in Grenzen. Im Gegenteil, denn die Unterstützung aus der Luft rettet Moore und vielen seiner Leute das Leben. Sie können zum ersten Mal die feindlichen Linien durchbrechen und haben zwischen sich und dem feindlichen Befehlsstand keine vietnamesischen Soldaten mehr. Befehlshaber Nguyen Huu zieht sich daraufhin zurück und die Schlacht im Ia-Drang-Tal ist beendet. Moore lässt die Toten einsammeln und mit den Überlebenden ausfliegen. Es finden sich hier auch bereits erste Reporter ein und erwarten ruhmreiche Berichte von Moore. Dieser wendet sich jedoch ab und trauert um seine gefallenen Männer. Er bittet Galloway darüber zu berichten, was diese Männer hier geleistet hätten und er solle sagen, wie seine Männer gestorben wären. In Saigon gatuliert man Moore zu seinem großen Sieg, schickte ihn jedoch mit seinem erfolgreichen 7. Kavallerieregiment erneut in den Vietnamkrieg; für 235 Tage. Danach erst kann er zu seine Familie zurückkehren.
Verbindungsoffizier Joseph L. Galloway berichtet der Welt über den Krieg in Vietnam, wie er es Lt. Colonel Harold „Hal“ G. Moore versprochen hat.
Im Abspann werden stellvetretend für alle Soldaten, die bei der Schlacht im Ia-Drang-Tal ihr Leben lassen mussten, 80 von ihnen namentlich aufgeführt.
Produktion
Bei einem Budget von 75 Millionen US-Dollar ist endgültige Fassung des Films, obwohl viele der Fakten des Buches im Film präsentiert werden, weder eine historisch korrekte Darstellung der Schlacht noch ist sie dem Buch völlig treu.
Macho Man----------------------------
Werbetexter Daniel Hagenberger hat als zurückhaltender, tollpatschiger Frauenversteher nur wenig Erfolg beim anderen Geschlecht. Auf einer Urlaubsreise in die Türkei lernt er die attraktive Aylin Denizoglu kennen, die sich wider Erwarten für ihn interessiert. Das böse Erwachen folgt, als Daniel zurück in Deutschland das erste Mal auf Aylins Familie trifft. Weder ihre Eltern, noch ihren Bruder kann er mit seiner sensiblen Art von sich überzeugen. Als dann auch noch Aylins gutaussehender Ex-Freund auftaucht, nehmen Daniels Selbstzweifel überhand. Er fühlt sich unmännlich, hilflos und bekommt Angst, Aylin könnte ihn deswegen verlassen. Zumal sie bei allen seine Anläufen mit ihr zu schlafen, oder gar sie zu heiraten, ihn auf später vertröstet. In seiner Not wendet sich Daniel an Aylins Bruder Cem, der ihm beibringen soll, wie man ein richtiger Macho wird. Mit neuem Outfit und Selbstbewusstsein stürzt sich Daniel mit Cem ins Nachtleben und flirtet mit Aylins Cousinen. Sein neues Auftreten bringt ihm Respekt von Aylins Familie ein. Selbst seine Arbeitskollegen kennen ihren Daniel nicht wieder, der sich zum ersten Mal gegen seinen Chef durchsetzt. Aylin allerdings beobachtet Daniels Verwandlung mit Sorge. Schließlich hat Aylin bisher schlechte Erfahrungen mit Machos gemacht und liebte Daniel so, wie sie ihn kennengelernt hatte und nicht so, wie er sich jetzt gibt. Sie sagt ihm auf den Kopf zu, dass ihr Daniel nicht mehr da ist und wendet sich von ihm ab. Daniel ist fassungslos und will um seine Liebe kämpfen, nur hilft ihm jetzt seine neue Lebensart nichts. Der Versuch wie ein Macho mit dem Aus umzugehen, bringt nur scheinbar Erfolg. So begegnet ihm zufällig seine alte Jugendliebe Gaby und er genießt es durch sein selbstbewusstes Auftreten bei ihr wieder zu punkten. Damals hatte sie sich von ihm abgewandt, weil er zu softy war. Dennoch wird ihm schmerzhaft bewusst, wie sehr ihm Aylin fehlt. Er versinkt daraufhin im Selbstmitleid, geht nach Feierabend nicht mehr aus dem Haus, trinkt nur noch Bier und hofft in jeder Minute Aylin möge anrufen. Auf Arbeit ist er so geistesabwesend, dass ihn nicht einmal die Präsentation seiner letzten Werbekampagne zu interessieren scheint. Seine Arbeitskollegen können Daniels Zustand nicht mehr mit ansehen. Sie setzen sich mit ihm zusammen und können ihm nach Werbeexpertenmanier die richtige Richtung zu geben. Daniel begreift, dass er Aylin nur zurückgewinnen kann, wenn er nicht machomäßig um sie kämpft, sondern liebevoll um Verzeihung bittet. Doch Aylin ist nicht mehr zu Hause. Daniel ist sich sicher, dass er sie dort findet, wo sie sich kennengelernt haben, in der Türkei. Er bittet Cem ihn sofort zum Flughafen zu fahren, aber die Straße dorthin ist wegen Dreharbeiten gesperrt. Es wird gerade eine neue Folge Kobra 11 gedreht und hier geraten sie mittenhinein. Trotzdem schafft es Daniel das Flugzeug zu erwischen und in die Türkei zu fliegen. Hier trifft er Aylin am Strand, wo sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Er legt sein Machokostüm vor ihr ab und gesteht ihr seine, sodass Aylin gar nicht anders kann als ihm zu verzeihen und sich mit ihm zu versöhnen.
„Was tun wir nicht alles um jemanden zu finden, der uns liebt. Wir verkleiden uns, wir verstellen uns, aber irgendwo gibt es jemanden, der uns genauso so liebt, wie wir sind.“
Kritiken
Kino.de wertete: „Den liebenswert-charmanten Loser, der dennoch romantisch erfolgreich ist, variierte Ulmen bereits in Hits wie ‚Maria, ihm schmeckt’s nicht‘, wo er sich vor den italienischen Schwiegereltern beweisen muss, oder ‚ Männerherzen‘. Die genau auf diesen Rollentyp zugeschnittene Story lässt seinen Daniel in bewährter Manier in Fettnäpfchen treten und Irrwege einschlagen bevor er die Frau seiner Träume Aylin (Aylin Tezel, Kommissarin im Dortmund-Tatort) endgültig erobert hat.“[23]
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schrieb Ursula Scheer: „‚Macho Man‘ ist nicht der originellste deutsche Film aller Zeiten; alles, was man hier sieht, hat man irgendwie schon mal gesehen, und gegen Ende gleicht das Gagfeuerwerk doch eher einem Knallfroschregen. Doch die Komödie versammelt einiges auf der Habenseite. Christian Ulmen spielt seine Klischeefigur immer wieder als rührenden Charakter, der auf halber Strecke tatsächlich derart zum Macho mutiert, dass man den Schauspieler kaum mehr erkennt.“ Des Weiteren stellt die Kritikerin fest: „Schuld an Daniels Misere sind nur die verklemmten deutschen Eltern, die Probleme mit dem Deutschsein (Nazizeit!) und Männlichkeit (Alice Schwarzer als Postergirl) haben. Aber das Ergebnis der verquasten Schuldpädagogik ist dann doch genau das, was Aylin will. Wir Deutsche, sagt der Film, wollen doch nur eines: dass uns die anderen endlich so liebhaben, wie wir sind.“[24]
Rainer Gansera von der Süddeutschen Zeitung stellte fest: „Vom Witz der Romanvorlage - Moritz Netenjakobs gleichnamigen Bestsellers - bleiben nur karge Gagreste. Im Roman wird Wert darauf gelegt, dass Daniel nicht von Natur aus der biedere Tölpel ist, sondern von 68er-Eltern dazu gemacht wurde.“ „Das Peinlichste: Daniels Macho-Metamorphose unter fachkundiger Anleitung von Aylins Bruder Cem (Dar Salim). Türkisch für Weicheier. Daniel schmiert sich Pomade ins Haar, klopft Sprüche, macht sich zum Affen.“[25]
- ↑ Hattinger und die kalte Hand bei crew united, abgerufen am 22. Januar 2019.
- ↑ a b c d e f g Rainer Tittelbach: Michael Fitz, Edgar Selge, Hans Steinbichler. Der Mörder ist immer der Nachbar, abgerufen bei Tittelbach.tv, am 22. Januar 2019. Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „tittel“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Jochen Hieber: Der Mörder führt uns an die Gruselgrenze bei faz.de, abgerufen 2019.
- ↑ Kurzkritik bei tvspielfilm.de, abgerufen am 22. Januar 2019.
- ↑ Alex Rühle: Horror der Idylle bei sueddeutsche.de abgerufen 2019.
- ↑ Wut bei crew united, abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ Heike Hupertz: Auf den Straßen von Wien herrscht Krieg bei faz.de, abgerufen 2019.
- ↑ Rainer Tittelbach: Heino Ferch, Moretti, Ambrosch, Prochaska. Der Held steht auf der Abschussliste, abgerufen bei Tittelbach.tv, am 23. Januar 2019.
- ↑ Der Wiener Kriminalpsychologe Brock gerät in ein finsteres Komplott… Filmkritik bei tvspielfilm.de, abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ „Spuren des Bösen“ bescheren Dr. Brock bitteres Heimspiel bei waz.de abgerufen.
- ↑ Begierde bei crew united, abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ Axel Weidemann : Er wagt den Schritt über den Abgrund bei faz.de, abgerufen 2019.
- ↑ Rainer Tittelbach: Ferch, Koschitz, Mavie Hörbiger, Ambrosch, Prochaska. Im Auge des Betrachters, abgerufen bei Tittelbach.tv, am 23. Januar 2019.
- ↑ Heino Ferch gibt ein sechstes Mal den wortkargen, einsamen Psychiater in Wien. Filmkritik bei tvspielfilm.de, abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ Sebastian Hagner: Unglücklicher Held bei rtv.de, abgerufen 2019.
- ↑ Zauberberg bei crew united, abgerufen am 22. Januar 2019.
- ↑ Jochen Hieber: Sigmund Freud hat einen neuen Statthalter in Wien bei faz.de, abgerufen 2019.
- ↑ Spuren des Bösen – Das Verhör Filmkritik bei tvspielfilm.de, abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ Sidney Schering: Kritik bei Quotenmeter.de, abgerufen 2019.
- ↑ Katharina Riehl: Unglücklicher Held bei sueddeutsche.de, abgerufen 2019.
- ↑ Das Verhör bei crew united, abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ Michael Hanfeld: Was man vergessen will, schreit um Hilfe bei faz.de, abgerufen 2019.
- ↑ Macho Man bei kino.de, abgerufen 2019
- ↑ Ursula Scheer: Ich bin eine Lusche, und das ist auch gut so bei faz.de, abgerufen 2019.
- ↑ Rainer Gansera: Türkisch für Softies bei sueddeutsche.de abgerufen 2019.