Möhren
Möhren | ||||||||||||
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![]() Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Daucus | ||||||||||||
L. |
Die Möhren (Daucus) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die etwa 25 Arten sind in vielen Gebieten der Welt verbreitet. In Mitteleuropa heimisch sind nur zwei Unterarten der Möhre (Daucus carota): die Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota) und als Zuchtform die Karotte (Daucus carota subsp. sativus), auch Gartenmöhre oder Kulturmöhre genannt.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Möhren-Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden oft Pfahlwurzeln. Die oberirdischen Pflanzenteile sind häufig flaumig oder borstig behaart. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert. Die Endabschnitte sind stets schmal.
Blütenstand und Blüten
Die Blüten stehen in zusammengesetzten doppeldoldigen Blütenständen, die endständig oder scheinbar blattgegenständig stehen. Hülle und Hüllchen sind drei- bis vielblättrig. Die Hüllblätter, teilweise auch die Hüllchenblätter sind fiederspaltig. Die Doldenstrahlen neigen sich zur Fruchtreife vogelnestartig zusammen.
Die Blüten sind polygam. Die Kelchzähne sind klein und unscheinbar. Die Kronblätter sind reinweiß, rötlich oder gelblich. Oben sind sie ausgerandet und haben ein spitzes, eingeschlagenes Läppchen. Die Kronblätter sind auch oft ungleich groß und das äußerste der Randblüten ist oft strahlend.
Frucht und Samen
Die Frucht ist eiförmig bis ellipsoidisch, auch zylindrisch oder zusammengedrückt. Die Hauptrippen sind faden- oder wulstförmig vortretend, sowie borstig behaart. Die Nebenrippen bilden eine Stachelreihe, die beiden seitlichen Nebenrippen bilden den Rand der Teilfrucht. Die Stacheln sind an der Spitze mit Widerhaken besetzt. Diese können an den Früchten der Döldchenmitten zu Warzen verkümmert sein. Ölstriemen gibt es je einen unter jeder Nebenrippe und zwei unter der Fugenfläche.
Ökologie
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Dipteren, Coleopteren, Hymenopteren).

Systematik und Verbreitung
Die Gattung ist in Nordafrika, Südwestasien, Europa, Australien, Neuseeland, Nord-, Mittel- und Südamerika weitverbreitet. Kulturformen einer Art werden weltweit in den temperierten Gebieten kultiviert und verwildern dort auch.
Die Gattung enthält 20 Arten (Auswahl):[1][2]
- Daucus aleppicus J. Thiébaut: Sie kommt in Syrien vor.[2]
- Daucus arcanus García-Martín & Silvestre: Sie kommt in Spanien vor.[2]
- Daucus aureus Desf.: Die Heimat ist Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien.[2]
- Daucus blanchei Reut.: Sie kommt im Libanon, in Jordanien und in Israel vor.[2]
- Daucus broteri Ten.: Die Heimat ist Südosteuropa und Vorderasien.[2]
- Daucus capillifolius Gilli: Sie kommt in Libyen vor.[2]
- Daucus carota L.: Es gibt zahlreiche Unterarten, darunter:
- Daucus carota subsp. carota (Syn. Daucus foliosus Guss.) - Wilde Möhre
- Daucus carota subsp. gadecaei (Rouy & E.G.Camus) Heywood: Sie kommt nur in Frankreich vor.[2]
- Daucus carota subsp. maximus (Desf.) Ball - Riesenmöhre
- Daucus carota subsp. sativus (Hoffm.) Schübl. & G.Martens - Karotte
- Daucus conchitae Greuter: Sie kommt in der Türkei und in der Ägäis vor.[2]
- Daucus crinitus Desf.: Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Portugal und Spanien vor.[2]
- Daucus durieua Lange: Die Heimat ist Portugal, Spanien, Nordafrika und Vorderasien.[2]
- Daucus glaber (Forssk.) Thell. (Syn. Daucus littoralis Sm.): Die Heimat ist die Türkei, Vorderasien, die Ägäis, Zypern, Libyen, Ägypten und die Sinaihalbinsel.[2]
- Daucus glochidiatus (Labill.) Fisch., C.A.Mey. & Avé-Lall.: Sie gedeiht in Australien und Neuseeland.[3]
- Daucus gracilis Steinh.: Sie kommt in Algerien vor.[2]
- Daucus guttatus Sm. (Syn: Daucus bicolor Sm.): Die Heimat ist Italien, Malta, Südosteuropa, Vorderasien, Ägypten und die Sinaihalbinsel.[2]
- Daucus involucratus Sm.: Die Heimat ist Griechenland, die Türkei, Inseln der Ägäis, Kreta und Zypern.[2]
- Daucus jordanicus Post: Sie kommt in Jordanien und in Libyen vor.[2]
- Daucus muricatus (L.) L.: Die Heimat ist Südeuropa und Nordafrika.[2]
- Daucus pusillus Michx.: Die Heimat ist das westliche Kanada, die Vereinigten Staaten, das nördliche Mexiko, Brasilien, Argentinien, Chile und Uruguay.[3]
- Daucus reboudii Batt.: Sie kommt in Algerien und in Tunesien vor.[2]
- Daucus sahariensis Murb.: Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und auf der Sinaihalbinsel vor.[2]
- Daucus setifolius Desf.: Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Portugal und Spanien vor.[2]
- Daucus syrticus Murb.: Sie kommt in Tunesien, Libyen und Ägypten vor.[2]
- Daucus tenuisectus Batt.: Sie kommtin Marokko vor.[2]
- Daucus virgatus (Poir.) Maire: Sie kommt in Algerien und in Tunesien vor.[2]
Belege
Der Artikel beruht auf folgenden Quellen:
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
- She Menglan, Mark F. Watson: Daucus. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 14: Apiaceae through Ericaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2005, ISBN 1-930723-41-5, S. 204 (englisch). online.
Einzelnachweise
- ↑ Conchita Sáenz Lain: Research on Daucus L. (Apiaceae). In: Anales del Jardín Botánico de Madrid. Band 37, Nr. 2, 1980, S. 481–533, PDF-Datei.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Ralf Hand: Apiaceae: Daucus. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- ↑ a b Daucus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 12. Mai 2018.
Weblinks
- Artenliste auf dem Germplasm Resources Information Network
- Michel Kerguélen: Index synonymique de la flore de France: Daucus. (Synonyme, französisch)